Reisebericht: Rundreise Rheinland–Pfalz mit 4 Schifffahrten

04.06. – 09.06.2012, 6 Tage Rundreise mit Schifffahrten auf Rhein, Mosel, Main und Neckar und Besuch von Frankfurt am Main – Heidelberg – Rüdesheim – Lahntal


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Rhein, Main, Neckar, Mosel und Lahn, dazu die Saar und Nahe. Mächtige Burgen und romantische Städtchen säumen deren Ufer. Schöner als auf dieser Reise, kann man sie nicht erleben....
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

Reisebericht

1. Tag: Frankfurt/Main - Winterburg
Wir brechen früh auf, denn wir haben eine lange Reise vor uns. Es geht in den Hunsrück, dem Mittelgebirge an Mosel und Rhein. Doch zuvor treffen wir in Frankfurt am Main ein, wo uns die örtliche Reiseleitung schon erwartet. Man führt uns auf den Römer mit seinen schön rekonstruierten Fachwerkhäusern und in der anschließenden Freizeit haben wir noch genügend Zeit, den altehrwürdigen Kaiserdom zu sehen und an der Paulskirche vorbei zu schlendern, in welcher die erste deutsche


Nationalversammlung tagte. Dann beginnt auch schon unsere erste Flußfahrt. Auf dem Main geht es vorbei an Frankfurts Skyline mit den wuchtigen Wolkenkratzern von Banken und Versicherungen. Da wirkt der alte Dom, in dem ab der frühen Neuzeit die deutschen Könige gekrönt wurden recht winzig dagegen. Gegen Abend erreichen wir unser Hotel mitten im Hunsrück. Idyllisch ist es im kleinen Dorf Winterburg gelegen, und wir verbringen nach einem üppigen Abendessen eine ruhige Nacht.
2. Tag: Bernkastel Kues - Cochem
Über die Hunsrück Höhenstrasse reisen wir heute an die Mosel. Unser erstes Ziel ist die idyllische Weinstadt Bernkastel Kues. Wer schönes Fachwerk liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Und vielen fällt kein anderer Terminus für die Stadt ein als „gemütlich“. Doch nun steht unsere zweite Flußfahrt an. Mit der Moselperle reisen wir bei strahlendem Sonnenschein bis Traben-Tarbach.


Weinbewachsene Berghänge säumen unseren Weg und die Stimmung könnte nicht besser sein. Manch einer gönnt sich schon mal einen guten Tropfen an Bord. Wieder im Bus führt uns unser Weg in die kleine, aber sehr feine Stadt Beilstein. Diese ist recht schnell besichtigt, weil sie wirklich winzig ist, und so machen wir uns nach Cochem an der Mosel auf. Auch hier dreht sich alles um das Getränk der Götter. Wir bekommen von unserem örtlichen Reiseleiter gute Erklärungen zum Weinanbau. Ein Weinladen neben dem anderen. Da stellt manch einer die mächtige Reichsburg hintan, die stolz über der Stadt thront. Nach diesem erlebnisreichen Tag haben wir uns das deftige und reichhaltige Abendessen im Hotel redlich verdient.
3. Tag: Idar Oberstein - Trier - Luxemburg
Zunächst führt uns unsere örtliche Reiseleitung überraschend nach Idar-Oberstein. Hier besichtigen wir das Schmuck und Mineralienhaus Hess. Es gibt eine gute Einführung in die Geschichte der Edelsteinschleiferei. Harte Arbeit war das in vergangener Zeit. Die Ausstellungsstücke in den Präsentationsräumen ernten Bewunderung. Was man nicht alles aus Achat herstellen kann.........
Doch nun reisen wir nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, die vom Imperator Augustus im Jahr 16 v. Chr. als Augusta Treverorum gegründet wurde. Und Spuren der alten Römer findet am allenthalben im Stadtbild. Angefangen bei der Porta Nigra, über die Barbarathermen bis zur sog. Konstantinsbasilika. Aber


Trier ist auch eine mittelalterliche Stadt, was uns vor allem im Dom und der Liebfrauenkirche deutlich vor Augen geführt wird. Ein weiteres Highlight ist der folgende Sprung nach Luxemburg. Auf der Fahrt in die Stadt, vorbei an Banken, vor denen Krawattenträger in feinstem Zwirn und Frauen in edelsten hochhackigen Schuhe entlang laufen wird allen bewusst, dass wir hier in einer Steueroase sind. Auf einer kompetenten Führung durch unsere örtl. Reiseleitung wird uns die Stadt nahe gebracht, in der wir uns auch eine Stunde Freizeit gönnen. Das Zentrum Luxemburgs ist historisch und mutet vom Baustil schon recht französisch an. Lohnenswert ist ein Besuch der Kathedrale aus dem frühen 17. Jh. die wirklich im Stil der spätesten Spätgotik errichtet wurde.
4. Tag: Koblenz - Rhein - Rüdesheim
Heute heißt es früh aufstehen, denn gegen 9.00 Uhr legt unser Schiff in Koblenz ab. Nach einer kurzen Stippvisite am deutschen Eck gegenüber der wuchtigen Festung Ehrenbreitstein erleben wir einen Höhepunkt unserer Reise. 60 km Weltkulturerbe liegen vor uns. Das Rheintal von Koblenz bis kurz vor Rüdesheim - und das auf einem über 100jährigen Schaufelraddampfer, der „Goethe“. Technikfans sind schon jetzt begeistert. Aber nun jagt eine Burg die andere, wechseln sich romantisch anmutende Städtchen einander ab. Steile Weinhänge sind dem rheinischen Schiefergebirge in harter Arbeit abgetrotzt. Man kann das gar nicht en detail aufzählen, was man alles Schönes sieht. Doch als am Felsen der Loreley Heinrich Heines „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ erklingt ist die Stimmung auf dem Höhepunkt. Nach der


Pfalz bei Kaub und dem Binger Mäuseturm kommt schon Assmannshausen in Sicht, einem Vorort von Rüdesheim. Dort verlassen wir die Goethe und begeben uns zum Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim. Leider ist die Germania vollständig wegen Sanierung eingerüstet. Dennoch genießen wir einen überwältigenden Ausblick auf Rüdesheim und den Rhein. Rüdesheim selbst ist bekannt wegen seiner Drosselgasse. Das Winzerstädtchen fröhnt der Weinseligkeit. Nach dem Aufenthalt in der Stadt geht ein heftiges Gewitter nieder, doch wir sitzen schön trocken im Bus. Das nennt man gutes timing!
5. Tag: Heidelberg
Es gibt nicht nur in Sachsen-Anhalt Städte, die sich Lutherstadt nennen. Auch weit im Westen gibt es eine Stadt, die diesen Titel trägt, und das ist Worms. Denn auf dem hiesigen Reichstag im Jahr 1521 verteidigte Martin Luther seine Thesen gegenüber Kaiser Karl V., was er mit der Reichsacht bezahlte.
Unser Besuch führt uns in eine Stadt der 50er Jahre, denn Worms wurde im 2. Weltkrieg zu 90% zerstört. Einzig der altehrwürdige Dom überragt die funktionalistische Stadtarchitektur. Und hier umfängt den staunenden Besucher Romanik in Reinkultur. Nur der Chor ist in feinstem Barock von Balthasar Neumann umgestaltet worden. Unser Tagesziel heißt jedoch Heidelberg, und da ist das Schloss selbstverständlich ein Höhepunkt. Unübersehbar überragt die mächtige Ruine die Stadt. Staunend lassen wir uns von der üppigen Renaissancearchitektur überwältigen. Die Eintrittskarte ist aber auch für das deutsche


Apothekenmuseum gültig. Es zeigt eine einmalige Sammlung an Einrichtungsgegenständen, Laborgeräten, Arzneimitteln und Literatur. Daneben gibt es auch noch das größte, auch als solches genutzte Weinfass der Welt zu bestaunen. Unten in der Stadt haben wir barocke Architektur vor uns, denn im 30jährigen Krieg wurde Heidelberg von den Truppen Tillys dem Erdboden gleich gemacht. Doch in der Marktkirche zum hl. Geist kommen Bewunderer der Gotik doch noch auf ihre Kosten. Die Stadt ist jung und quirlig. Das liegt nicht zuletzt an den 30000 Stundenten, die hier beheimatet sind. Nach der Stadterkundung reisen wir gemütlich mit der „Alt Heidelberg“ den Neckar hinauf bis Neckarsteinach. Hier erwartet uns schon der Bus, welcher uns dank des umsichtig und souverän lenkenden Chauffeurs Mario sicher zum Hotel bringt.
6. Tag,: Lahn - Heimreise
Es heißt Abschied nehmen vom Hunsrück. Doch auf unserer Rückreise nehmen wir noch einen weiteren Fluß in Augenschein, und das ist die Lahn. Von Lahnstein am Rhein reisen wir durch eine romantische Flusslandschaft. Durch die mondäne Kurstadt des 19. Jh. Bad Ems reisen wir bis Limburg und sehen hier den mächtigen Dom die Stadt überragen. Danach treten wir endgültig die Heimreise an und erinnern uns an eine wunderschöne Reise, welche uns 5 Flüsse nicht besser hätte erleben lassen können.

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