Reisebericht: Rundreise Rheinland–Pfalz mit 4 Schifffahrten

03.08. – 08.08.2014, 6 Tage Rundreise mit Schifffahrten auf Rhein, Mosel, Main und Neckar und Besuch von Frankfurt am Main – Heidelberg – Rüdesheim – Lahntal


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6 Tage Rundreise mit Schifffahrten auf Rhein, Mosel, Main und Neckar und Besuch von Mainz - Bernkastel-Kues - Cochem - Trier - Luxemburg - Heidelberg - Koblenz - Rüdesheim - Frankfurt am Main Reisebericht von Petra Hanschke 03.08.2014 - 08.08.2014
Ein Reisebericht von
Petra Hanschke

1. Tag: Dresden – Mainz – Winterburg

Pünktlich 6.00 Uhr starteten wir unsere Rundreise mit dem modernen Eberhardt-Reisebus und unserem Fahrer Frieder am Dresdner Flughafen. Nur 5 Reisegäste kamen aus Dresden und Umgebung. Aber nach kurzen Zustiegestopps in Siebenlehn, Chemnitz, Teufelstal und Neudietendorf war unsere Reisegruppe komplett und jeder Platz im Bus besetzt.
Zügig ging es über die Autobahn Richtung Frankfurt am Main. Nur ein kleines braunes Schild erinnert noch an die Stelle, wo mal eine fast unüberwindbare Grenze war. Unvergessen die Zeiten des Mauerfalls... Kurze Zeit später haben wir das Kirchheimer Dreieck erreicht und legen eine Pause ein. Frieder hatte schon die Wiener und Bockwurst heiß gemacht und die meisten entschieden sich für einen Snack im Bus. Auf der Autobahn war reger Verkehr, aber kein Stau, und so wären wir pünktlich in Frankfurt am Main angekommen. Aber unser Reiseleiter Volker rief an und sagte, da sei an diesem Sonntag kein Durchkommen, denn wegen dem Main-Festival mit Marathon sei die ganze Innenstadt abgeriegelt. Kurzerhand stellten wir das Programm um und entschieden, nach Wiesbaden und Mainz zu fahren. Volker empfing uns in Kurhausnähe und wir machten eine kleine Rundfahrt durch de elegant-vornehmen und gepflegten Ort mit seinen schönen alten Villen im Stil des Historizismus. Die Leute,, die hier bauten, hatten offensichtlich keine Geldsorgen. Beschaulich im Grünen ist jede Villa einzigartig und originell.
Etwas bodenständiger erwartet uns Mainz, nur durch den Rhein von Wiesbaden getrennt. Eine ganz andere Welt. Der alte Bischofssitz wird dominiert vom Dom, der nun auf unserem Besichtigungsplan steht. Der altehrwürdige Dom hat seit mehr als tausend Jahren die Geschichte von Mainz geprägt. Mainz, am Schnittpunkt alter Völkerstraßen, wurde mit dem Wirken des heiligen Bonifatius ab 746/47 zum kirchlichen Zentrum nördlich der Alpen. Gern verweilen wir im schönen Kreuzgang und erfreuen uns an dem blühenden Garten. Danach ist noch etwas Zeit zum Flanieren oder Kaffeetrinken. Überall stösst man auf Spuren, die zu Johannes Gutenberg führen. Gutenberg ist der größte Sohn der Landeshauptstadt Mainz. Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern ist die Grundlage der Massenverbreitung von Büchern und Schriften und damit eine Voraussetzung für moderene Massenkommunikation.
Wir waren sehr zufrieden mit diesem unerwarteten Aufenthalt in dieser interessanten alten Stadt.
Gegen Abend fuhren wir nach Winterburg zum Hotel Beck, das für die nächsten Tage unser Ausgangspunkt für alle Ausflüge werden sollte.

2.Tag: Bernkastel Kues – Cochem

Über die Hunsrücker Höhenstrasse reisen wir heute an die Mosel. Unser erstes Ziel ist die idyllische Weinstadt Bernkastel Kues. Einer Legende nach stammt der Ortsname Bernkastel vom Begriff Bärenkessel. So lässt sich der Bär im Stadtwappen erklären, und im Bärenbrunnen finden wir gleich zwei als Brunnenfigur. Am historischen Marktplatz rund um den St.-Michaels-Brunnen stehen prächtig verzierte Giebelfachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie das markante Renaissance-Rathaus. Wir bummeln durch die verwinkelten Gassen des Winzerstädtchens, bevor es mit dem Schiff auf der Mosel weitergeht. Mit der "Europa" reisen wir bei strahlendem Sonnenschein bis Traben-Tarbach. Die Mosel schlängelt sich idyllisch durch weinbewachsene Berghänge. Kaum zu glauben, dass an diesen Steilhängen Wein angebaut werden kann. Plötzlich wieder eine Überraschung: Amphibienfahrzeuge kommen uns in großer Zahl entgegen. Die Eigentümer sind sichtlich stolz auf ihre fahr- und schiffbaren einzigartigen Kreationen. Kommt da ein schwimmender Trabi daher? Wir grüßen und winken und freuen uns an der "Prozession". Von Trabach geht es mit unserem Bus in die kleine, aber  feine Stadt Beilstein. Diese ist recht schnell besichtigt, weil sie wirklich winzig ist, und so machen wir uns nach Cochem am Moselbogen auf. Auf den steilen Weinbergen der Umgebung gedeiht ein hervorragender Wein. Ein Weinladen neben dem anderen lädt zum Verkosten und Kaufen ein. Und das Cafe Flair wird von unserem Reiseleiter Volker wärmstens empfohlen. Deshalb begnügen wir uns mit einem Blick auf die mächtige Reichsburg, die stolz über der Stadt thront. Es war auch recht schwülwarm, ein Eis gerade recht. Die Stadt rühmt sich eines Kleinklimas, das 2 bis 3 Grad wärmer ist als anderswo...bis kurz vor Abfahrt  ein schweres Gewitter ausbrach. Der Regen erwischte uns etwas heftig, aber die Sachen trockneten schnell wieder im Bus bei der Rückfahrt.  Nach diesem erlebnisreichen Tag haben wir uns das deftige und reichhaltige Abendessen im Hotel redlich verdient.

3. Tag: Heidelberg und Neckarschifffahrt

Für heute stand die Stadt Heidelberg auf unserem Programm. Wir fuhren zum berühmten Schloß. Die Künstler des 19. Jahrhunderts liebten Heidelberg und seine märchenhafte Schlossruine! Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hölderlin oder Joseph von Eichendorff rühmten ihren Zauber in schwärmerischen Versen. Aquarelle, Zeichnungen und Gemälde zeigten das Schloss in romantischem Licht. Mit ihren Werke begründeten die Künstler den Ruhm von Schloss und Stadt. Schloss Heidelberg wurde zum Sinnbild der Romantik. Wir hatten  anderthalb Stunden Zeit, uns die Architektur anzuschauen und das riesige Weinfass zu begehen, im Apotheker-Museum vorbeizuschauen oder im Park Spazieren zu gehen. Anschließend war Zeit für eine Mittagspause im Zentrum der ältesten Universitätsstadt Deutschlands mit ihren Sehenswürdigkeiten. Gespannt waren wir auf den nächsten Höhepunkt: Unsere Schifffahrt auf dem Neckar. Von Heidelberg bis Neckarsteinach wurden 2 Schleusen passiert, von den insgesamt 27 zwischen Heilbronn und der Mündung bei Mannheim. Auch heute war das Wetter schön, so dass wir die Landschaft des Odenwald mit seinen schönen Laubmischwäldern im Sonnenschein erlebten.
Bei der Rückfahrt gab es noch ein Zusatzprogramm:Den Dom in Worms muss man gesehen haben! Und in Erinnerung behalten! So verewigte Max unsere Gruppe vor dem Dom auf Foto.
Am Abend gab es noch ein Highlight:
Nachdem wir so viele Weinberge in den letzten Tagen sahen, darf natürlich  eine Weinverkostung nicht fehlen! Vom fachkundigen Winzermeister Karl-Heinz erfuhren wir interessante Details der Weinherstellung. Unter den 5 verschiedenen Weinsorten zum Verkosten war für jeden Geschmack etwas dabei, und manch einer nahm sich seinen Lieblingswein mit heim.

4.Tag:  Trier – Luxemburg

Die erste Station unseres heutigen Ausflugs war Idar-Oberstein. Durch das Umland von Idar-Oberstein führt die Deutsche Edelsteinstraße, welche auf einer Strecke von rund 48 Kilometern Länge alle Orte verbindet, die von der Edelsteinverarbeitung geprägt sind. Gäste können in mehr als 60 Schleifereien den Handwerkern über die Schulter schauen und in die faszinierende Welt der Edelsteine eintauchen. Wir sind bei Familie Hess zu Gast. Herr Hess führt uns in seine Werkstatt und erklärt viel Wissenswertes über das alte Handwerk. Eine einzigartige Edelsteinsammlung funkelt in den Vitrinen. Danach ging es durch das Naturschutzgebiet „Saar-Hundsrück", am Erbeskopf, den mit 880m höchsten Berg des Hundsrück und sogar des gesamten Bundeslandes Rheinland-Pfalz, vorbei nach Trier. Für  ist uns ist die Porta Nigra der vorteilhafteste Ausgangspunkt für eine Stadterkundung. Die Porta Nigra ist das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen - eine unvergleichliche Verbindung zwischen der antiken Vergangenheit und der heutigen modernen Stadt. Der Name »Schwarzes Tor« ist mittelalterlich und läßt sich neben dem Zahn der Zeit auch auf umweltbedingte Verschmutzung zurückführen. Wir spazieren zum Hauptmarkt. Danach ist Zeit für eigene Erkundungen. Der Dom und die Liebfrauenkirche laden in nächster Nähe zum Besuch ein, Konstantin-Basilika (war leider geschlossen) und Kaiserthermen sind weiter entfernt. Viel zu kurz war unser Aufenthalt in Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Luxemburg wartet noch auf uns. Ein gemütlicher, wenn auch hier viel zu kurzer Spaziergang verschaffte uns einen kleinen Einblick in die gleichnamige Hauptstadt des  Großherzogtums. Auf der zweistündigen Heimfahrt waren wir doch etwas Pflastermüde und so legte unser Volker zum Ausklang des Tages Musik und lustiges Kabarett ein.

5. Tag: Koblenz – Schiffahrt auf dem Rhein – Rüdesheim

Heute heißt es, etwas zeitiger aufzustehen, denn der Höhepunkt der Reise - unsere Rhein-Schifffahrt - steht bevor. Wir erfreuen uns an der Morgenstimmung mit Frühnebel über dem Hunsrück auf unserer Fahrt nach Koblenz, der Stadt wo die Mosel sich mit dem Rhein vereinigt. Auf beiden Flüssen herrscht ein reger Verkehr an Lastkähnen, welche die verschiedensten Güter transportieren. Am Deutschen Eck, am Zusammenfluß von Rhein und Mosel, steht das national-patriotische Reiterstandbild des deutschen Kaisers Wilhelm I. Ein kurzer Spaziergang führt zur Bootsanlegestelle, wo schon der alte Schaufelraddampfer „Goethe" zur Abfahrt bereit steht, um uns in knapp sechs Stunden Rheinaufwärts nach Assmannshausen zu bringen. Wir empfanden es als angenehm, dass für uns ein Salon reserviert war. So hatten wir einen festen Platz, an dem wir uns immer wieder einfanden, wenn wir vom Schauen müde waren oder hungrig, denn hier wurden Speisen und Getränke serviert, zum Mittagessen waren wir alle im Salon beieinander. Wir befuhren den vielleicht schönsten Teil des Rheins, das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Mittel-Rhein-Gebiet. An uns zogen u.a. Schloss Stolzenfels, die Marksburg und die Burgen Katz und Maus vorbei. Bekannte Städte und Orte wie Boppard, St. Goar, St. Goarshausen, Oberwesel, Bacharach wurden von uns passiert. Der von allen Gästen erwarteten Höhepunkt der Schiffsfahrt erwartete uns am Flusskilometer 555. Hier, kurz nach St. Goarshausen, erhebt sich der Loreleyfelsen. Natürlich erschallt aus dem Schiffslautsprecher "Ich weiss nicht, was soll es bedeuten..."  und jeder hält Ausschau nach der Jungfrau mit goldenem Kamme und güldenem Haar... nur unser Kapitän schaut auf die Klippen und umschifft alle Untiefen sicher. Weiter ging es vorbei an den sieben Jungfrauen und der Rheininsel Pfalz nach Assmannshausen, das von der Ruine Ehrenfels überragt wird. Mit dem Bus fuhren wir zum Niederwalddenkmal, das 1883 zur Erinnerung an den Deutsch/Französischen Krieg 1870/71 errichtet wurde. In 225 m Höhe über dem Rhein auf den Höhen des Niederwaldes gelegen, steht es mit einer Gesamthöhe von 37,6 m. Die oben darauf stehende „Germania" hat eine Höhe von 11,8 m. Vom Denkmal ereöffnet sich eine fantastische Aussicht auf den Rhein, die Mündung der Nahe und die Umgebung. Das Städtchen Rüdesheim hat einen magischen Klang. Wer hat nicht schon von der Drosselgasse gehört? Am Nachmittag gab es noch einen individuellen Besuch der Drosselgasse in Rüdesheim. Nun wollten wir, leicht ermüdet und voller Erlebnisse des Tages, möglichst schnell heim. Nur gibt es da ein Problem: Zwischen Koblenz und Wiesbaden/Mainz gibt es keine einzige Brücke, so dass man nur mit Fähren das andere Flußufer erreichen kann. Deshalb setzten wir mit der Auto-Fähre nach Bingen über und waren rechtzeitig im Hotel Beck zum Abendessen da. Familie Beck hatte noch eine Überraschung für jeden Gast. Zusätzlich zu netten Abschiedsworten gab es ein Gruppenfoto und eine individuelle Potraitaufnahme für jeden von uns, um die Reise auch fotografisch in Erinnerung zu behalten.

6. Tag: Frankfurt am Main und Heimreise

Wir beschlossen, erneut sehr früh aufzustehen, um noch etwas von Frankfurt am Main zu sehen. Die Schifffahrt auf dem Main wollte keiner vermissen. Die Reederei startete ihre Rundfahrt extra für uns etwas früher als im Fahrplan vorgesehen. Gemächlich zog die Silhouette der Stadt an uns vorbei. Einzigartig für Deutschland die Wolkenkratzer von "Mainhattan"! Das Wetter war sonnig-warm einladend zum Sitzen auf dem Oberdeck, und so wurde die Schifffahrt ein schöner Ausklang unserer Reise.
Nun hieß es Abschied nehmen von unseren Reiseleitern Max und Sandor. Auf der Rückreise durch Hessen und Thüringen mussten wir länger im Stau stehen. Besonders an den "Drei Gleichen" wurde unsere Geduld auf die Probe gestellt. Aber unser Fahrer Frieder blieb der Ruhepol. Man kann es ja doch nicht ändern. Mit Verspätung erreichten wir alle unsere Ausstiegsstopps: Neudietendorf und Teufelstal, Chemnitz und Siebenlehn. Danke an die Disposition von Eberhardt-Travel und an alle Fahrer vom Haustür-Service! Alles hat tadellos geklappt. Gegen 19.30 Uhr erreichten wir unseren Ausgangspunkt Dresden-Flughafen.
Eine schöne, abwechslungsreiche Reise liegt hinter uns. Wir haben eine der schönsten Gegenden Deutschlands bereist, von der schon viele Persönlichkeiten geschwärmt haben wie zum Beispiel Heinrich Heine in seiner „Loreley":
Gedicht von Heinrich Heine (1823)   Melodie: Friedrich Silcher (1838)
heute eines der populärsten deutschen Volkslieder


Die Loreley

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar,
Ihr goldnes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame, gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh.
Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen die Loreley getan.
Einen herzlichen Dank an Volker und Max Beck sowie Sandor, unseren Reiseleitern und an das Team vom Hotel Beck für schöne Urlaubstage!
Ihnen, liebe Gäste, wünsche ich gute Gesundheit. Bleiben Sie reiselustig!
Vielleicht sehen wir uns auf einer Ihren nächsten Reisen wieder?
Ich würde mich freuen und verbleibe
mit lieben Grüßen
Ihre Petra Hanschke

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