Reisebericht: Singlereise Gesunde Auszeit auf der Ostsee–Insel Rügen

30.10. – 06.11.2022, 8 Tage Busreise für Singles nach Rügen, Gesunde Auszeit an der Ostsee, mit Inselrundfahrt, Baumwipfelpfad, Jagdschloss Granitz, Halbpension und Reisebegleitung


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Eine Single-Reise – sind das wirklich lauter kontaktsuchende Menschen? Oder eher Einzelgänger, die für sich sein wollen? Ich sollte es herausfinden! Und zwar bei frischer Ostseeluft und Meeresrauschen.
Ein Reisebericht von
Sabine Herda
Sabine Herda

Reisetag

Unser 1. Tag war Reisetag – viele Gäste nutzen die Dunkelheit und Ruhe im Bus, um versäumten Nachtschlaf nachholen, denn der frühzeitige Start hatte doch einige Schlafdefizite zur Folge.

Unterwegs fanden wir alle Gäste am vereinbarten Einstieg und verließen nach 2 Toiletten- und Beine-Vertreten-Pausen über die Rügenbrücke das Festland, um dann kurz vor 13:00 Uhr in unserem Hotel, den IFA-Ferienpark Rügen, anzulangen.

Da noch nicht alle Zimmer bezugsfertig waren, starteten wir unseren Urlaub mit einer Kennenlern-Tour durch Binz, das uns mit strahlendem Sonnenschein empfing. So machten wir schon Bekanntschaft mit der Seebrücke, der nur für Fußgänger erlaubten Hauptstraße, und wer noch nicht unterwegs in ein Restaurant oder Café abgedriftet war, konnte auch noch den malerischen Schmachtersee kennenlernen.

Nach dem Abendessen am reichhaltigen Buffet fanden wir uns - in der Plaza alle an einem großen Tisch – zu einem Kennenlern-Abend zusammen. Jeder stellte sich mit dem Namen, dem Wohnort und dem, was er von sich erzählen wollte, vor. Bei einem „Fühlquiz“ (Erkennen von in keinen Säckchen versteckten Gegenständen) war Zusammenarbeit gefragt, aber der Teufel steckte im Detail – einen kleinen süßen Preis gab es natürlich dann für alle.

Ausflug nach Prora

Schön ausgeschlafen waren einige Gäste schon am Morgen sportlich unterwegs bei der Wassergymnastik, bevor wir zu einer moderaten Wanderung nach Prora aufbrachen. Alternativ nutzten einige Gäste auch den Prora-Express, der zwar langsam, aber doch ein wenig schneller als unsere Lauftruppe war.

Was ist aus dem einst verfallenen Koloss von Prora geworden! In nationalsozialistischer Zeit sollten hier 10.000 Zimmer mit Meerblick entstehen, doch das Vorhaben stagnierte mit Kriegsausbruch und der Bau verfiel zusehends. Nun sind die ersten 2 (der insgesamt 8) Blöcke wunderschön saniert, prächtige weiße „Kolosse“ mit Ferien- und Eigentumswohnungen, Hotels, Gaststätten... sind daraus geworden, ein sehenswertes Areal ist entstanden. Wir waren begeistert, wie sich die baufälligen „Riesen“ gemausert haben.

Und es gibt noch mehr zu sehen: neben dem Dokumentationszentrum, in dem man die ganze Geschichte des KdF-Objekts im Detail kennenlernen kann, ein Oldtimer-Museum und eine Sandskulpturenausstellung, die nicht nur mit vielen lustigen Figuren für Erheiterung sorgt, sondern auch hohen künstlerischen Ansprüchen gerecht wird.

Am Nachmittag gönnten wir bei der Rücken-FIT-Gymnastik unserem Körper dann Entspannung.
Am Abend spielten wir gemeinsam Rummikub und Triomino – ohne Punktevergabe und Aufschreiben, nur des Spaßes und des Beisammenseins wegen.

Rügenrundfahrt

Heute stand die Rügenrundfahrt mit BoyTours auf dem Programm. Mit nigelnagelneuem Bus waren wir 8 Stunden auf Achse, und der Olaf wusste viel zu erzählen.

Durch die Inselhauptstadt Bergen fuhren wir zunächst nach Ralswiek, wo wir die Festspielbühne im Abbau erleben konnten und staunten, was alles nur Pappmaschee und Plaste-Attrappe war. Ja, ein wenig schmerzhaft war es schon zu sehen, wie alles eingerissen wurde, was so eine perfekte Illusion erzeugt hatte.

Wir erfuhren von Seeadlern und Kranichen – hier im größten Kranichgebiet Europas – während der Fahrt auf die Halbinsel Jasmund, unserem nächsten Haltepunkt. Der Königsstuhl ist zwar nicht mehr begehbar, aber wir konnten einen halbsonnigen Blick hinüber auf den bekanntesten Kreidefelsen Rügens genießen. Im Nationalpark-Zentrum Königstuhl begeisterten uns ein (sehr kleiner) Eisberg, der uns wohl fast allen als Foto-Hintergrund diente, und viele interessante Schautafeln und –objekte über Buchenwälder, die Kreide-Entstehungs-Geschichte und die einmalige Landschaft. Auch einen – leider nicht mehr lebendigen – Seeadler konnten wir bewundern, der uns in der Natur nicht begegnete.

Über die Schaabe gelangten wir zu unserem letzten Ausstiegspunkt – Putgarten, Kap Arkona. Den großen sogenannten neuen Leuchtturm von 1901/02 konnten wir nicht erklimmen, aber den kleineren Backstein-Turm, der einst nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel 1826/27 erbaut wurde. Unser tapferes Treppensteigen wurde mit einem herrlichen Ausblick auf die Insel belohnt.

Über Juliusruh, den Fährhafen Mukran und nochmals durch Saßnitz erreichten wir – schon im Halbdunkel – nach einem erlebnisreichen Tag wieder unser Hotel.

Am Abend gab es ein musikalisches Unterhaltungsprogramm auf der Plaza des Hotels.

Ausflug zum Baumwipfelpfad

Heute stand nach der morgendlichen Aquagymnastik der Baumwipfelpfad in Prora auf unserem Ausflugsprogramm.

Mit dem Bus gelangten wir bequem an unser Ziel und liefen langsam und fast mühelos die 1250 m hinauf zur Aussichtsplattform in 82 m Höhe. Dort eröffnete sich uns wiederum ein toller Ausblick auf die Insel-Landschaft mit ihren vielen dichten Buchenwäldern.
Rückzu nutzten wir wieder den Bus – einige lauffreudige Gäste kehrten per pedes zum Hotel zurück.

Gesundheitstag

Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Gesundheit. Eingebettet in einen Strandspaziergang über den Binzer Sand nahmen wir an Isabellas moderater Strandgymnastik teil.

Anschließend erwartete uns ein Arzt-Vortrag über die Zusammenhänge von Gesundheit – Bewegung – Ernährung. Wir wurden daran erinnert, dass jede Mahlzeit 50% Gemüse beinhalten soll (wobei Kartoffeln als Gemüse zählen). Uns wurde nahe gebracht, dass man nicht joggen muss, sondern dass schon moderates GEHEN hilft, dass wir nur essen sollen, wenn wir Hunger haben, und dann nicht zu VIEL, nicht zu SCHNELL und nicht zu SPÄT. Hervorgehoben wurde auch die große Bedeutung der sozialen Kontakte, die wir ja gerade ganz umfangreich pflegten, für unsere seelische und körperliche Gesundheit.

Abgerundet wurde der „gesunde Vormittag“ mit einem gesunden Essen inklusive gesunder Säfte.

Den freien Nachmittag nutzten viele Gäste für eine Schifffahrt entlang der „weißen Küste Rügens“, also der Kreidefelsen, die trotz teils heftigen Seewindes stattfand.

Am Abend spielten wir wieder gemeinsam Rummikub und Triomino – und hatten viel Spaß dabei.

Ausflug zum Jagdschloss Granitz

Heute gab es morgens das letzte Mal Wassergymnastik, und anschließend hatten wir uns einen Ausflug nach dem bekannten Jagdschloss Granitz vorgenommen.

Mit dem 28er Bus starteten wir vom Großbahnhof und scheuten nicht die 154 Treppenstufen, um nochmal einen weiten Blick über die Insel zu genießen. Dabei bewunderten wir die Kunstfertigkeit der gusseisernen – mit vielen Ornamenten geschmückten – Wendeltreppe. Mit seinen 4 Ecktürmen und dem 38 m hohen Mittelturm ist das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Schloss inmitten der Granitz (eines großen Waldgebietes) ein Besuchermagnet für alle Rügen-Urlauber.

Rückzu hatte man die Wahl zwischen dem Jagdschloss-Express, dem 28er Bus und den eigenen Füßen – alles wurde gemäß Kondition und weiteren Plänen genutzt.

Ausflug mit dem Rasenden Roland

Unser letzter Urlaubstag begrüßte uns mit Sonnenschein, den wir für unseren Ausflug mit dem „Rasenden Roland“ nach Göhren ausdrücklich bestellt hatten.

Mit dem 1. Zug um 10:40 Uhr gingen wir auf die Reise. Schon seit 1895 schnauft und pfeift der Roland, der rasend genannt wird, weil er so langsam ist, mit seiner Dampflok durch die Rügener Bäderlandschaft und verbreitet ein Flair von Nostalgie und Romantik. Mit der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h brauchte er fast eine Dreiviertelstunde bis Göhren, aber die Fahrt ist ja schon ein Erlebnis und bot viel Sehenswertes.

In Göhren angekommen, schauten wir uns den nahegelegenen Nordstrand an, bevor wir mit dem Schrägaufzug den Berg hinauffuhren, auf den auch der Name Göhren zurückgeht (slawische Herkunft: GORA = Berg). Anschließend führte uns unser Weg ins Zentrum und in den Kurpark. Nach zünftigem Fischessen in der Räucherei flanierten wir noch auf der Promenade, bevor wir uns vor der Heimfahrt (natürlich wieder mit dem Rasenden Roland) noch eine Einkehr in einem Promenadencafé gönnten.

Am Abend saßen wir noch auf der Plaza des Hotels bei einigen alkoholischen Getränken beieinander und bedauerten, dass sich unser gemeinsamer Urlaub, bei dem wir – Menschen mit einem Altersspektrum von 38 bis 85 Jahren, aus Nah und Fern (von Lübeck bis Nürnberg) – vertraut geworden sind und frohe Stunden und Tage miteinander verbracht haben, dem Ende neigte.

Rückreisetag

Am frühen Nachmittag holte uns der Thorsten von BoyTours wieder im Hotel ab und brachte uns – analog zur Hinfahrt – nach Gramzow, wo uns schon der große Eberhardt-Bus erwartete. Mit dem Quantum Stau, das jeden trifft, der die Autobahn von der Ostsee gen Süden nutzt, erreichten wir sicher und fast planmäßig unsere Ausstiegsstellen.

Schlusswort

Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinen Gästen, mit denen ich eine Woche voller Frohsinn und Vertrauen sowie einen entspannten Austausch über Lebensläufe, Freuden, Erfolge, aber auch Sorgen und Nöte erleben durfte. Es war einfach schön mit euch, hat mir viel Spaß gemacht!
Ich wünsche euch allen vor allem GESUNDHEIT und noch viele schöne Reisen!
Sabine Herda

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