Reisebericht: Singlereise Dresden – Sachsens Hauptstadt im grünen Elbtal entdecken

30.06. – 03.07.2022, 4 Tage Städtereise für Singles mit zentralem Stadthotel in Dresden, Erlebnis–Stadtrundfahrt von Zwinger bis Frauenkirche, Fahrrad–Ausflug ins Elbtal und Spezialitäten–Restaurants


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Nach einem Jahr Corona-Pause war es 2022 wieder möglich, das wunderschöne Elbflorenz bei unserer Städtereise im Sommer zu erkunden. Unsere kleine Gruppe genoss ein paar erlebnisreiche Tage an der Elbe mit geselligen Abenden, kulinarischen Spezialitäten, Radtour auf dem Elberadweg und heiterem Nachtwächter-Rundgang zwischen Residenzschloss, Zwinger und Fürstenzug.
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

Spaziergang zum Goldenen Reiter und kulinarischer Rundgang im Gründerzeitviertel Dresden Neustadt

Nach einer entspannten Anreise per Zug oder Pkw trafen wir uns im Hotel auf der Prager Straße, welches sich nur wenige Hundert Meter vom Dresdner Hauptbahnhof befindet und sich daher ideal als zentraler Ausgangspunkt eignet. Zudem findet man auf der belebten Einkaufspromenade Prager Straße jede Menge Geschäfte, Cafés und Snackbars, um einen ausgiebigen Bummel zu unternehmen.
Am Nachmittag ging es dann los zu unserer ersten Erkundungstour. Zu Fuß liefen wir vorbei am Dresdner Altmarkt zum Residenzschloss, wo wir einen kurzen Fotostopp im Stallhof einlegten. Hier waren früher die Pferde und Kutschen der sächsischen Kurfürsten untergebracht. Vorbei am Schlossplatz und der katholischen Hofkirche ging es dann zu Fuß über die älteste Brücke Dresdens, die Augustusbrücke. Sie ist benannt nach dem wohl berühmtesten Vertreter der Kurfürsten - nach August dem Starken, der auf der anderen Seite der Brücke im frischen Glanz als Reiterstandbild Goldener Reiter erstrahlt. Hier erwartete uns die erste kulinarische Pause im Eiscafé Venezia am Neustädter Markt. Bei erfrischenden Eisbechern, Kaffee und Dresdner Eierschecke sowie netten Unterhaltungen lernten wir uns ein wenig näher kennen.
Unser Spaziergang führte uns weiter entlang der Hauptstraße und über den Albertplatz zum nächsten Besichtigungspunkt: Pfunds Molkerei. Die Geschäftsräume der Gebrüder Pfund aus der Gründerzeit stehen als der "schönste Milchladen der Welt" sogar im Guinessbuch der Rekorde. Fußboden, Wände und Decken sind prachtvoll ausgestaltet mit handbemalten Fliesen der bekannten Firma Villeroy und Boch, die im 19. Jahrhundert auch mit einem Verkaufsstandort in Dresden ansässig war. Im historischen Ambiente ließen wir uns ein paar Kostproben von der "besten Käsetheke Deutschlands" schmecken und wer wollte, konnte auch ein paar hübsche Souvenirs kaufen.
Vorbei am ältesten jüdischen Friedhof Sachsens und der Lutherkirche spazierten wir durch die grünen Höfe des Gründerzeitviertels Dresden Neustadt. Hier gibt es mehr als 250 Kneipen, Cafés, Bars und Restaurants - am Abend zieht es vor allem die jungen Leute und Studenten zum Feiern in das bunte Viertel. Unser nächster Besuch galt der Kunsthofpassage, in der sich auf insgesamt fünf Hinterhöfen künstlerisch gestaltete Fassaden befinden, die man in jedem Stadtführer als Insidertipp findet. Vom "Hof der Tiere" über den "Hof der Elemente", den "Hof des Lichts" und den "Hof der Fabelwesen" gingen wir hindurch bis zur Alaunstraße, in der sich früher die Schokoladenfabrik der Gründer Jordan & Timaeus befand. Angeblich wurde hier die erste Milchschokolade der Welt erfunden und hergestellt.
Zum Abschluss unseres kulinarischen Rundgangs kehrten wir in ein gut besuchtes Restaurant in der Dresdner Neustadt ein und ließen unsere Gaumen beim gemeinsamen Abendessen und kühlen Getränken verwöhnen. Mit der Straßenbahn ging es am späten Abend zurück zum Hotel und wir verabredeten uns für den nächsten Tag.

Stadtrundfahrt in Dresden mit Zwinger, Großem Garten, Blaues Wunder und Frauenkirche – Mongolian Barbecue Abend

Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel ging es um 9.15 Uhr los zum heutigen Erkundungstag in Dresden. Von der Prager Straße gingen wir zu Fuß in die Altstadt, vorbei am Altmarkt und am Taschenbergpalais, in welchem einst die Lieblingsmätresse August des Starken - die Gräfin Cosel - residierte. Zunächst statteten wir dem bekannten Dresdner Zwinger einen Besuch ab, einem Garten- und Festgelände mit barocken Gebäuden, das August der Starke zu Anfang des 18. Jahrhunderts für die Hochzeit seines Sohnes ausbauen ließ. Leider wird in diesem Sommer einiges im Hof des Zwingers erneuert, sodass wir nicht so tolle Fotos machen können wie sonst, aber den Wallpavillon und den Glockenspielpavillon konnten wir ohne Einschränkung sehen. Nicht verpassen wollten wir natürlich auch das längere Spiel der Meißner Porzellanglocken am Glockenspielpavillon, welche im Sommer das passende Stück aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten" zum besten gaben.
Nach der Besichtigung des Zwingers ging es dann motorisiert weiter im Hop-on/Hop-off Bus. Gemeinsam starteten wir unsere Rundfahrt durch die Altstadt vorbei am Zwinger, der Yenidze, der Semperoper, dem Terrassenufer an der Elbe und der Seevorstadt.
Unseren ersten Ausstieg (Hop-off) legten wir am Großen Garten, der "grünen Lunge" der Stadt, ein. Zu Fuß gingen wir vorbei am Dynamo-Stadion, der Parkeisenbahn und der Gläsernen VW Manufaktur zum botanischen Garten der Technischen Universität Dresden. Hier gab es etwas Freizeit zum Spaziergang durch die Gartenanlagen und Tropenhäuser. Ein kleiner Ausflug ins Grüne.
Dann warteten wir auf den nächsten Hop-on Stadtrundfahrt-Bus und fuhren gemeinsam weiter durch die Johannstadt, vorbei an den Elbschlössern am anderen Ufer der Elbe bis in das mondäne Villenviertel in Dresden-Blasewitz. Es war Zeit für eine Mittagspause. Also stiegen wir erneut aus und kehrten zum Mittagessen in eine der ältesten und traditionsreichsten Gasthäuser ein, den Schillergarten. In diesem hat sich um 1785 oft auch der deutsche Dichter Friedrich Schiller aufgehalten und die Figur "Gustel von Blasewitz" in seinem "Wallenstein" soll dieser Lokalität entstammen. Der Schillergarten liegt außerdem direkt an der Loschwitzer Brücke, die die Elbe überspannt und im Volksmund auch als "Blaues Wunder" bezeichnet wird.
Mit dem nächsten Hop-on Bus ging es nach der Mittagsrast weiter über das Blaue Wunder aus dem Elbtal hinauf durch den malerischen Loschwitzgrund. Hier gab es im Mittelalter einige Wassermühlen am Loschwitzbach und so manch idyllisches Fleckchen, sodass sich hier einige berühmte Maler wie Ludwig Richter ihre Motive suchten.
Über den rechtselbischen Stadtteil Weißer Hirsch und vorbei an den Waldgebieten der Dresdner Heide brachte uns der Bus durch die Neustädter Seite schließlich zurück in die Altstadt. Vorbei am Albertinum, dem ehemaligen Zeughaus, bummelten wir nach unserem letzten Ausstieg noch über die Brühlsche Terrasse und durch die Münzgasse bis zum Neumarkt. Hier durfte der Besuch der Frauenkirche natürlich nicht fehlen. Sie ist nicht nur von außen, sondern auch von innen ein Zeugnis meisterlicher Baukunst. August der Starke ließ sie einst nach dem Vorbild des Doms in Florenz planen. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Frauenkirche ab 1994 in jahrelanger Arbeit wieder aufgebaut und dient seitdem als Mahnmal der Versöhnung und des Friedens. Die steinerne Kuppel prägt heute wieder die Silhouette der Stadt und begründet den Beinamen "Elbflorenz" mit, der Dresden in so mancher Literatur zugesprochen wird.
Nach einer Pause im Hotel oder zum Bummeln auf der Prager Straße ging es am Abend zum Spezialitäten-Restaurant "Mongolian Bar", wo uns asiatische Speisen vom Buffet und selbst zusammenstellbare Bowls aus Gemüse, Fisch und Fleisch erwarteten, die dann auf dem heißen Stein in der offenen Küche gegart wurden. Auf dem Rückweg zum Hotel kehrten wir noch zu einem Cocktail in der Altstadt ein und ließen den Abend in geselliger Runde ausklingen.

Fahrradausflug auf dem Elberadweg ins Dresdner Elbtal – Rodizio–Abend – Nachtwächterführung

Am Samstag konnten die Reisegäste entweder individuell die Stadt erkunden und einen ausgiebigen Einkaufsbummel machen oder mit Reiseleiterin Kristin einen Ausflug per Fahrrad unternehmen. Der Großteil unserer Gruppe hatte sich diesmal für den Fahrradausflug ins Dresdner Elbtal entschieden. Vom Hotel ging es am Vormittag daher zum Radverleih nahe der Frauenkirche, wo unsere Leihräder bestellt waren. Wer wollte, konnte sich statt eines bequemen Citybikes auch ein E-Bike bestellen, große Anstiege sind bei der Radtour auf dem Elberadweg allerdings nicht dabei, sodass man auch ohne Hilfsmotor ganz bequem zurecht kommt.
Nachdem die Leihräder alle an unsere Körpergröße angepasst waren, starteten wir mit Reiseleiterin Kristin gegen 10 Uhr zu unserer gemeinsamen Radtour. Wir radelten zunächst am Terrassenufer entlang auf den Elberadweg auf der linkselbischen Seite. Wir unterquerten die Carolabrücke, die Albertbrücke und die neueste Brücke der Stadt, die Waldschlösschenbrücke. Nach einem Fotostopp an den Elbschlössern ging es weiter zum Schillergarten am Blauen Wunder, wo wir eine Pause einlegten. Zufällig fand an diesem Tag hier auf der Elbe das Drachenboot-Festival statt, sodass wir neben den historischen Elbdampfern auch die schlanken Drachenboote beobachten konnten. Dann radelten wir ein Stück weiter elbaufwärts bis zur Elbfähre Niederpoyritz, um mit dieser auf das andere Ufer der Elbe zu wechseln.
Zur Mittagspause kehrten wir in den Körnergarten ein, der sich gegenüber des Schillergartens an der anderen Seite des Blauen Wunders befindet. Hier gibt es einen großen Biergarten mit Selbstbedienungsimbiss - in dem es kleine Gerichte wie Salate, Flammkuchen, Suppe oder Würstchen sowie eine große Auswahl an Getränken aller Art gibt. Bei schönem Wetter konnten wir hier gemütlich mit Blick aufs Wasser sitzen.
Unterhalb der Elbschlösser und vorbei am historischen Wasserwerk Saloppe radelten wir zurück zur Augustusbrücke. Hier legten wir einen letzten Stopp am Canaletto-Blick ein. An der Stelle, wo einst der Hofmaler Bernardo Bellotto (auch Canaletto genannt) im Jahr 1748 die wohl berühmteste Stadtansicht Dresdens gemalt hat, steht heute ein großer roter Bilderrahmen, durch den man die historische Ansicht heute in einem modernen Foto festhalten kann.
Nachdem wir unsere Fahrräder zurück gebracht hatten, gingen wir noch für einen Kaffee oder ein Eis in ein schönes Café an der Frauenkirche. Ein wenig Freizeit blieb dann zum Bummeln und zum Frischmachen im Hotel, bevor wir am frühen Abend zu unserem nächsten Spezialitätenrestaurant aufbrachen. Heute erwartete uns ein gemütlicher Abend im Steakhaus El Rodizio in der Dresdner Altstadt. Hier ließen wir uns von den Gauchos mit verschiedenen Fleisch-Spezialitäten vom Grillspieß, Salat, Backkartoffeln, Polenta und Gemüse verwöhnen, die ganz bequem an den Tisch gebracht wurden. Jeder konnte so oft und so viel wie gewünscht von allem probieren. Bei leckeren Getränken und netten Gesprächen genossen wir den Abend bei angenehm sommerlichen Temperaturen.
Zum Abschluss des Tages stand schließlich noch ein heiteres Vergnügen auf unserem Reiseprogramm: ein kleiner Altstadtrundgang mit dem Dresdner Nachtwächter. Um 21 Uhr trafen wir unseren Nachtwächter Hieronymus am Taschenbergpalais. Er erzählte uns so manche lustige Anekdote aus dem Leben am Hofe Augusts des Starken. Welche Aufgaben hatte der Nachtwächter? Was passierte im Schlafgemach des Königs? Wie wurde in der Fürstenzeit gefeiert und Politik gemacht? Dazu spazierten wir vorbei am Residenzschloss, an der Semperoper und am Fürstenzug durch die abendlich beleuchtete Altstadt.
Zum Ausklang unseres letzten Abends nahmen wir danach noch gemeinsam einen Drink in einem der zahlreichen Biergärten am Neumarkt mit tollem Blick auf die beleuchtete Frauenkirche. Ein stimmungsvoller Abschluss unserer Städtereise!

Frühstück und individuelle Rückreise

Am Sonntag endete unsere kleine Städtereise in Dresden. Nach dem Frühstück im Hotel konnte jeder je nach Abfahrtzeit noch ein paar freie Stunden in Dresden nutzen und dann ganz entspannt per Zug oder Pkw nach Hause reisen.

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