Reisebericht: Rundreise im Spessart – Bayern

10.06. – 15.06.2018, 6 Tage Busreise in den Spessart in Deutschland: Opernhaus Bayreuth – Aschaffenburg – Spessart–Räuberland – Spessart–Rundfahrt – Schloss Lohr – Miltenberg


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wir waren voller Erwartung und Vorfreude
Ein Reisebericht von
Brigitte Mühle
Brigitte Mühle

Anreise und Bayreuth


Bei herrlichstem Sommerwetter traf ich mich mit den ersten Gästen ca. 7.30 Uhr am Flughafen Dresden. Auch Holger, unser Fahrer von TRD, kam pünktlich an.
Wir begrüßten uns, verstauten das Gepäck der Gäste und starteten um 8 Uhr zu unseren nächsten Zustiegen, Siebenlehn, Chemnitz Center und Münchberg.
Es verlief alles reibungslos, keine Staus, alle Zubringer waren pünktlich, die Sonne stieg immer höher, wir freuten uns auf die kommenden Tage und ich stimmte die Gäste mit diversen Informationen auf alles ein.
In Münchberg,dem letzten Zustieg, 11 Uhr angekommen, machten wir unsere erste längere Pause und nutzten dies auch gleich zum Verteilen der Würstchen und Kaffee, Kaltgetränke hatte ich schon während der Fahrt verteilt, so dass alle zufrieden waren, denn mittlerweile zeigte das Thermometer ca. 27 Grad, doch mit einem gut ausgestatteten Bus sollte das kein Problem sein  :-)
Nach der Weiterfahrt ruhten wir uns etwas aus :-) und ich gab den Gästen, die Möglichkeit , erst einmal " anzukommen " und sich auch gegenseitig etwas zu " beschnuppern ".
Im weiteren Verlauf der Fahrt gab ich diverse Informationen zum organisatorischen Ablauf und stimmte die Gäste auf den Spessart und unser erstes Ziel , das markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, ein.
Der Spessart als, Mittelgebirge zwischen Bayern und Hessen , umfasst das größte zusammenhängende Gebiet aus Laubmischwäldern in Deutschland, ist ausgestattet mit vielen Wanderwegen, Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten
und damit auch touristischen Attraktionen. Vieles  davon sollten wir in den kommenden Tagen noch kennenlernen und auch bestaunen dürfen.
Der Merkspruch  " Kinzig,Sinn und Main schließen rings den Spessart ein.." gibt Auskunft über anliegende Flüsse.
Der Spessart erstreckt sich über 2440 km², dabei gehören 1710 km² zu Bayern und 730 km² zu Hessen.
Er hat eine äußerst wechselvolle Geschichte, die wir ausführlich in den nächsten Tagen noch kennenlernen werden.
Anfangs war er kaiserlicher Bannforst und diente hauptsächlich der Jagd . Danach waren mehrere Jahrhunderte die Mainzer Erzbischöfe die Landesherren.
Die Besiedlung  des Spessarts duldeten sie ertst ab dem 12./13.Jahrhundert.Viele Dinge, z.B., das Aufkommen der Spessarträuber, die entstehenden Gewerke, auch der heute ansässigen Unternehmen ( z.B. das Weltunternehmen der Bosch Rexrodt AG in Lohr am Main) , Bauwerke, Wanderwege( z.B. der Eselsweg ) und diverse Spessartsagen werden uns in den kommenden Tagen noch begegnen und nähergebracht und unsere große Aufmerksamkeit erlangen.
Bayreuth liegt am Roten Main und hat 73000 Einwohner.
Im Stadtzentrum befinden sich u.a. das Richard Wagner Museum, das Haus Wahnfried, das ehemalige Wohnhaus Wagners.
Wagner selbst besuchte im April 1870 Bayreuth, weil er das markgräfliche Opernhaus bestaunen wollte.In seinen Augen war dies aber nicht so richtig für sein Anliegen ( Festspiele), Zuschauerraum und Orchestergraben sagten ihm nicht zu... nun trug er sich mit dem Gedanken, ein eigenes Festspielhaus zu bauen....was ja dann auch erfolgte... 1872 bis 1875.
Die bekannten Bayreuther Festspiele oder auch Richard Wagner Festspiele, die jedes Jahr vom 25.Juli bis zum 29. August durchgeführt werden und viel Prominenz aus Politik und der Showbranche anziehen, finden im Festspielhaus ( seit 1876 mit Unterbrechungen , seit 1951 jährlich) ) auf dem Grünen Hügel statt.Das Festival  ist den zehn letzten Opern Wagners gewidmet. Leiterin der Festspiele ist Katharina Wagner, eine Opernregisseurin und Urenkelin von Richard Wagner und auch Ur-Urenkelin von Franz List.
Bayreuth ist auch bekannt durch seine 1975 gegründete Universität, die ca. 175 Studiengänge anbietet, im Jahre 2016 gab es über 13000 Studenten in der Stadt.
Das markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist ein Theatermonument von Weltrang. Es konnte verglichen werden mit den größten Opernhäusern der Zeit in Wien und Dresden. Seit 2012 gehört bes zum UNESCO Weltkulturerbe.Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth, eine Schwester Friedrichs des Großen, liess es anläßlich der Hochzeit ihrer Tochter, Elisabeth Friederike Sophie mit dem Württemberger Herzog Carl Eugen , die 1748 stattfand, errichten, die Bauzeit betrug 4 Jahre. Sie selbst war eine hochbegabte Künstlerin, komponierte auch und lebte dies aus, indem sie ein internationales Endemble von Sängern am Bayreuther Hof vereinte.
Außen wurde das Haus von Joseph Saint-Pierre, dem Bayreuther Hofarchitekten, und innen von dem führenden Theaterarchitekten Guiseppe Galli Bibiena gestaltet.
Am 1. Oktober 2012 begannen die Sanierungsarbeiten des Opernhauses, die dem Freistaat Bayern ca. 22 MillionenEuro kosten  sollten. Durch einen Wasserschaden im November 2014 dauerte die Renovierung bis zum April 2018 und kosteten  weitere 1,8 Millionen Euro.
Eröffnung des renovierten Opernhauses war am 12.April 2018. Aus diesem Anlass erfolgte die Aufführung der Oper Artaserse, die auch zur Einweihung 1748 aufgeführt wurde.
Auf Grund weiterer kleiner Sanierungsarbeiten im Opernhaus werden zur Zeit keine Führungen dort durchgeführt.
Pünktlich am Opernhaus angekommen, wurde uns nach der kurzen Einführung einer dortigen Mitarbeiterin eine Multimediashow vorgeführt, die ca. 20 Minuten dauerte und wir alle sehr gespannt schauten und zuhörten. Es gab auch diverse Infos zu Hintergründen des Baugeschehens und zur Erklärung verschiedener Monumente. Erstaunt waren wir alle darüber, dass alles aus Holz besteht, aber z.B. wie Marmor aussieht, es war sehr beindruckend, immer wieder hörte ich Bemerkungen, wie...." und das alles ohne Technik !! „, ja da staunt man immer wieder und hat volle Hochachtung vor so einer Leistung.
Nach dem Besuch des Opernhauses, hatten wir Freizeit, ich gab diverse Tipps..... und die Gäste konnten ca. 1,25 Stunden Bayreuth erkunden, so gut es ging in dieser kurzen Zeit.  Einige machten nochmals Mittags- ,Kaffe- oder auch Eispause ( leckeres italienisches Eis gegenüber des Opernhauses), andere besuchten z.B. den Hofgarten oder auch das an dessen Rande gelegene Haus Wahnfried( ehem.Wohnhaus von Richard Wagner), was nur wenige Minuten Fußweg entfernt war.
Die Schloßkirche , gegenüber des Opernhauses, wird zur Zeit saniert und war aus diesem Grund leider geschlossen, das bedauerten wir sehr.Holger kam mit dem Bus zur vereinbarten Zeit wieder an, einige stärkten sich nochmals mit Kaffee im Bus und dann ging's weiter.
Vorher hatte ich mir mit Holger noch eine Überraschung überlegt. Wir konnten doch Bayreuth nicht verlassen, ohne das berühmte Festspielhaus Wagners gesehen zu haben !!!! So machten wir noch einen kurzen Abstecher mit dem Bus dahin, war ca. ein knapper Kilometer Umweg, der sich gelohnt hat und die Gäste waren glücklich, zweimal langsam vorbeigefahren und bestaunt, das hat gereicht  :-)
Nun ging es weiter nach Heimbuchenthal in unser Hotel Christel, das nun nochmal so ca.3,5 Stunden dauern sollte.
Alle waren etwas müde, auch auf Grund der hohen Temperaturen, außen :-) ,und wir genossen nun erst einmal gemütlich und ruhig die schöne Fahrt durch die wundervolle Natur des Spessarts.
Ich gab dann noch einige Einlagen zur Strecke und stimmte die Gäste auch auf unser Hotel ein.
(Heimbuchtal ist ein staatlich anerkannter Erholungsort in Unterfranken mit ca. 2200 Einwohnern.
Kleine Geschäfte, die St.Johannes Kirche,die Kirche St. Martin, das Wasserrad vom Hotel Lamm, kleine Wanderwege und auch ein sehr schön terrassenförmig angelegter Freidhof werden in den nächsten Tagen noch unser Interesse wecken für einen kleinen abendlichen Spaziergang im Ort.
Unser Hotel „ Christel" hat sich seit dem Entstehen 1963 ganz schön gemausert und ist ein toll funktionierendes Familienunternehmen nun schon über einige Generationen hinweg, die Gastlichkeit und Freundlichkeit spürt man jeden Tag auf's Neue. Es besitzt 50 Gästezimmer, die durchaus modern eingerichtet sind.)Nun reichte ich im Bus die Liste für das Abendbrot durch, es gab drei Auswahlmöglichkeiten, danach telefonierte ich mit dem Hotelchef, Herrn Spieler, der uns auch bei Ankunft freundlich begrüßte, gab die Bestellung durch und kündigte unser pünktliches Eintreffen an.
Leider kam es aber zu Verzögerungen, da sich ca. 15 km vor uns ein kleiner Unfall ereignet hatte und wir nun leider Gottes doch noch im Stau standen. Ich verteilte weiterhin kalte Getränke und auch die eine oder andere Flasche Bier oder auch den ersten Piccolo. Die Gäste waren alle entspannt und wir trafen ca.1 Std. später im Hotel ein, das ich vorher über die Verspätung informiert hatte, es ging dann alles gut, der Chekin verlief reibungslos und nach einem kurzen Frischmachen nahmen wir gg. 19 Uhr unser leckeres Abendessen in gemeinsamer Runde ein. Vorher hatte ich noch unsere beiden Gäste aus Meißen begrüßt, die individuell angereist waren, sie hatten sogar mit dem Abendessen auf uns gewartet.
Alle saßen danach noch etwas beisammen, einige machten noch einen Rundgang im Garten des Objektes, wo alles sehr liebevoll und ansprechend gestaltet war, es gab sogar einen kleinen Naturteich, der zum Schwimmen genutzt werden konnte, was in den nächsten Tagen auch gemacht wurde , auch ich tat es  :-) und ein kleines Kneipp Becken zum Wassertreten, auch das fand Anklang bei einigen Gästen.
Alles in allem, wir waren zufrieden, die Zimmer waren auch in Ordnung.
Ich gab noch einige Informationen zu unserem nächsten Tag , danach waren wir alle froh , uns auf unseren Betten ausstrecken zu dürfen und  auf den kommenden Tag zu freuen.

Aschaffenburg – Wasserschloss Mespelbrunn– Wirtshaus zum Spessart


Gut relaxt und frisch gestärkt nach dem leckeren Frühstück vom Buffet, das wirklich keine Wünsche offen ließ , erwarteten wir den neuen Tag, einige Gäste hatten bereits auch ein frisches Morgenbad im hauseigenen Teich hinter sich.Kurz vor 9 Uhr fuhr Holger mit dem Bus vor und um 9 starteten wir nach Aschaffenburg und freuten uns auf die historische Stadt.
45 Minuten dauerte unsere Fahrt durch den schönen, saftig grünen Spessartwald. Auch das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite, die Stimmung war Spitze, also was sollte schief gehen ?! Vorbei ging es u.a. an alten, schick gestalteten Fachwerkhäusern in den Orten, die mit viel Liebe neu hergerichtet worden sind, stehen sie doch auch sehr oft unter Denkmalschgutz.
Gegen 9.45 Uhr trafen wir in Aschaffenburg ein, hatten sogar nahe des Schlosses einen kostenlosen Parkplatz für den Bus bekommen.
Aschaffenburg liegt an den Flüssen Main und Aschaff und hat 69.000 Einwohner.
Die Stadt wurde im 5. Jahrhundert von den Alemannen gegründet, bereits in der Steinzeit finden sich erste Siedlungshinweise.
Schon von weitem erblickten wir das Schloss Johannisburg, es ist die größte Sehenswürdigkeit der Stadt.
Nach einem sehr kurzen Fußweg trafen wir auf der Schlossbrücke unseren Gästeführer,Herrn Geburek, der uns nun 1,5 Stunden durch die Stadt führte und anfangs natürlich  gleich auch auf den Schlosshof und uns einen Einblick in die bewegende Geschichte der Stadt gab, was ihm wirklich gelungen ist. Leider hat das Schloß montags geschlossen, so konnten wir „ nur „ den Schlosshof betreten, was einige Gäste wohl bedauerten.
Auch Holger nahm an dem Stadtrundgang teil, war topp informiert und interessiert, war klasse  :-)Wir erfuhren, dass die gewaltige Vierflügelanlage zu den bedeutendsten Schlossbauten der Renaissance gehört und von dem Straßburger Baumeister Georg Ridinger anstelle der mittelalterlichen Burg, unter Einbeziehung des Bergfrieds aus dem 14.Jh., 1605 bis 1614 errichtet wurde.Das Schloss diente bis 1803 den Mainzer Erzbischöfen und Kurfürsten als zweite Residenz , von 1814 bis 1918 war es im Besitz der Bayrischen Krone.
Herr Geburek gab uns wichtige Informationen und auch lustige und erstaunliche Anekdoten mit auf den Weg, die uns Respekt einflößten ,aber auch teilweise zum Schmunzeln brachten, das verstand er sehr gut.Er beantwortete auch diverse Fragen der Gäste mit viel Kompetenz.
Nach der schweren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Äußere des Schlosses wiederhergestellt. 1964 wurden dann die Schauräume und Sammlungen wiedereröffnet .Heute ist der Freistaat Bayern Eigentümer des Schlosses und wird verwaltet von der Bayrischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Außerdem befinden sich im Schloss das Schloßmuseum und die Verwaltung der Museen der Stadt Aschaffenburg.
Auch alle zerstörten Kirchen wurden in Aschaffenburg wieder aufgebaut.
Unser Stadtrundgang führte uns danach auf eine Anhöhe hinter dem Schloss mit Blick auf das Maintal, an dessen Hochufer wir das Pompejaneum im Schlossgarten entdeckten bzw. unser Gästeführer uns darauf hinwies :-) Wir erfuhren, dass dies König Ludwig I. 1840 - 1848 von Friedrich von Gärtner als Nachbildung eines Hauses( einer römischen Villa) in Pompej, der Casa die Dioscuri errichten ließ, es diente als Anschauungsobjekt der antiken Kultur für Kunstliebhaber. Viele von uns dachten, das wärs doch, jetzt diesen Bau zu besichtigen... wir einigten uns darauf, das vielleicht in unsere nächste Reise mit einzubauen.... :-)
Wir spazierten weiter und Herr Geburek hatte wieder  die eine und andere geschichtliche Anekdote, auch wieder mit humoristischen Einlagen gespickt, zu bieten, viele machten Fotos und auch individuellen Fragen stellte er sich gern. Wir gingen vorbei an diversen Wirtschaften, erfuhren auch Wissenswertes über ortsansässige Brauereien, bekamen richtig DURST  :-), z.B. über Schwind Bräu, Aschaffenburgs älteste Brauerei , u.a., natürlich waren wir auch dabei richtig Ohr  !!!
Wir kamen vorbei an der Kirche zur Lieben Frau, auch genannt Muttergottespfarrkirche,sie ist die älteste Pfarrkirche in Aschaffenburg
.Wir gelangten zum Stadttheater Aschaffenburg am Schlossplatz, erfuhren, dass es 1811 von Karl Theodor von Dalberg erbaut wurde, der Zuschauerraum im klassizistischen Stil, zählt zu den schönsten in Süddeutschland. Und was hatten wir für Glück, der hintere Teil des Theaters war geöffnet , es waren Bühnenbildner dort tätig und Herr Geburek, Kraft seines Bekanntheitsgrades, erreichte, dass wir eine der drei vorhandenen  Bühnen „ von hinten" sozusagen betreten durften, wir waren nun keine Zuschauer, sondern  Darsteller, das kam richtig gut an bei den Gästen und wurde voll ausgekostet.
Auf dem Marktplatz , unterhalb des Schlosses endete unser Rundgang, wir waren um vieles „ schlauer" geworden, es hat allen prima gefallen, wir bedankten uns bei Herrn Geburek..... und alle wollten nun nur noch trinken  :-) und vlt. auch essen. Ich gab den Gästen noch diverse Hinweise betr. Boulevard, Geschäfte, Restaurants und Eisdielen....,und wir verabredeten uns, pünktlich wieder am Bus einzutreffen, der ja nur ca. 5 min. Fußweg vom Fußgängerboulevard parkte.Die meisten gingen individuell weiter, ich besuchte mit zwei Gästen eine Eisdiele und wir ließen uns einen großen Eisbecher gut schmecken.
Gestärkt kamen alle pünktlich am Bus an und wir fuhren los nach Mespelbrunn und freuten uns riesig auf das Wasserschloss und auf das „ Wirtshaus im Spessart „ ..:-)
Die Strecke war kurz, ca.30 Minuten, auf dem Parkplatz angekommen, verabschiedeten wir uns von Holger und liefen zum Schloss, ca. 8. Minuten Fußweg, das wir schon erblickten.
Der Mainzer Erzbischoff, Johann II.,schenkte 1412 den Platz am Espelborn seinem kurfürstlichen Forstmeister Hamann Echter, der dort ein unbefestigtes Haus baute. Da zu dieser Zeit der Spessart ein wilder Wald war, nutzten ihn Husseiten für ihre Plünderungszüge . Deshalb errichtete der Sohn von Hamann Echter 1427 ein befestigtes Haus mit Mauern, Türmen und einem Wassergraben. Da es versteckt lag, überstand das Wasserschloss die Kriegswirren und hat bis heute sein Erscheinungsbild nicht verloren. Das Schloss befindet sich noch in Privatbesitz, das zu einem Teil noch von der gräflichen Familie bewohnt wird,  die sich auch heute noch um diverse  Dinge dort selbst kümmert und man sieht in vielen Räumen „ ihre Sprache", z. B. frische Blumensträße, die auf den Tischen stehen.
Seit Anfang der 1920-iger Jahre ist der Nordflügel zum Teil zugänglich für die Öffentlichkeit.
Auch dort führte uns ein Gästeführer durch die Räume und machte uns mit diversen Dingen, s.o., aus der Geschichte des Schloss vertraut. Wir waren erstaunt, welcher Glanz dort drinnen zu sehen war, was man von außen kaum vermutet hatte.
Schloss Mespelbrunn und diverse Teile der Gemeinde waren 1957 Kulisse für den sehr bekannten deutschen Spielfilm  „ Das Wirtshaus im Spessart" mit Lieselotte Pulver in der Hauptrolle. Viele unserer Gäste konnten sich noch gut an diesen Film erinnern und genossen deshalb diesen Besuch sehr, weckte er doch vielleicht die eine oder andere Erinnerung ??!
Dieses Wirtshaus gibt es nicht mehr im Original, auf dem Weg zum Schloss findet man ein nachgebautes „ Wirtshaus im Spessart"( Gaststätte und Pension ), mehr dazu erfahren wir auf unserer morgigen Spessartrundfahrt.
Einige Gäste genossen nach der Führung noch einen Kaffee im Schloßcafe, das sich „ Pferdestall „ nennt, oder entdeckten das eine oder andere Souvenir im dort befindlichen Souvenirladen, auch Fotos zur Erinnmerung wurden wieder reichlich gemacht, obwohl es anfing zu regenen, das tat unserer Freude jedoch keinen Abbruch.
Ca.16 Uhr fuhren wir von Mespelbrunn zurück in unser Hotel, vorher hatten einige Gäste auch wieder Holgers „ Gourmetkaffee „ genossen, es war wirklich so...suuuuuper lecker Kaffe, wie sagte Holger immer, mit gaanz viel Liebe gemacht, deshalb durfte auch nur ER den Kaffee kochen :-)
Nach Ankunft gab es einige Minuten der Entspannung und des Frischmachens oder noch einen kleinen Rundgang im Garten des Hotels und 18 Uhr wartete wieder  ein super lecker 3 Gänge Menü. ( Suppe, Hauptspeise, Dessert ) auf uns.Während oder nach dem Essen gab es interessante Gespräche, vielleicht auch bei einem Glas Wein über Dies und Das, natürlich auch über die Eindrücke des vergangen Tages und die Vorfreude auf das, was uns noch erwartet.
Einige Gäste machten auch noch einen Rundgang im Ort.

Lohr am Main


Nach dem Frühstück fuhr unser Bus 9 Uhr los in Richtung Lohr am Main.
10 Uhr war dort für uns eine Führung im Spessart Museum gebucht.
Obwohl es wieder regnete, waren wir, gewappnet mit Regenschirm und Jacke, voller Erwartung.
Lohr ist eine Stadt im Landkreis Main Spessart und hat 15ooo Einwohner.
Hier ist auch der Sitz der weltweit bekannten Bosch-Rexrodt GmbH.
1333 erhielt Lohr das Stadtrecht.
Lohr ist ebenfalls bekannt als „ Schneewittchenstadt" .1986 bemerkten ein Apotheker, Karl Heinz Bartels ,mit seinen Stammtischbrüdern, dass sich in dem Märchen Bezugspunkte zu Lohr und zum Spessart befinden sollen und er stellte  die These auf, dass Schneewittchen eine Lohrerin gewesen sein muss. Natürlich nutzt nun die Stadt Lohr diese These für ihr Tourismuskonzept und begann damit zu werben, was wohl auch gelingt. Im Spessartmuseum und auch in der Stadt findet man immer wieder Bezugspunkte dazu, z.B. der Schneewittchenbrunnen neben der Marienapotheke. Es gibt sogar einen Schneewittchenwanderweg, der dem Fluchtweg Schneewittchens vor der bösen Königin entsprechen soll.
Der geführte Rundgang im Spessart Museum weckte großes Interesse bei den Gästen. Auf ca. 2000 m² in vier Etagen zeigt das Museum Gewerke wie Steinhauer, Schmiede, Töpfer, Schreiner, Glasmachen usw. z.T,. sogar mit Vorführungen der damaligen Arbeiten ( ein „ alter" Tischler" war anwesend und beschrieb den Gästen seine schwere Arbeit), wir waren alle tief beeindruckt unter welch schwierigen Bedingungen alle Arbeiten damals so erledigt werden mußten und doch dann voller Exaktheit und Genauigkeit existierten, kaum vorstellbar in heutigen Zeiten.
Wir erhielten auch Einblicke, wie man damals vor allen Dingen bei der Eisenverarbeitung, Glas- und Spiegelverarbeitung ( auch dafür ist Lohr bekannt  ) auf vorhandene Technik setzte, zu allen Gewerken, gab es wunderbare Ausstellungsstücke ( Keramik, Glas, Spiegel, auch Glasschmuck  etc. ) wunderschön und beeindruckend.
Im Spessartmuseum gibt es Anworten auf aktuelle spezielle Fragen  wie auch auf Fragen aus vergangener Zeit.
Höhepunkte  sind die Abteilungen über die Spessarträuber, die in vergangenen Zeiten dort ihr Unwesen trieben und zum Teil mit entsetzlichen Methoden vorgingen( z.B. wurde einer wohlhabenden Frau, die in der Kutsche saß und ihren Schmuck nicht hergeben wollte, einfach die Hand abgetrennt,um an den Schmuck zu gelangen  :-(  )
Natürlich haben einige auch die extra liebevoll dafür geschaffene Schneewittchenecke besucht.
Nach dem Rundgang im Museum, es hatte aufgehört zu regen, hatten wir Freizeit in Lohr. Ich gab diverse Infos zu möglichen Anschauungsobjekten in der historischen Altstadt, z.b. das alte Rathaus am Marktplatz, Märchenbrunnen „ Brüder und Schwesterchen",Schneewittchenbrunnen, Schlossplatz mit Schloss, Fachwerkhäuser in der gesamten Innenstadt etc.. oder auch das nahe gelegene Mainufer...wo Holger mit dem Bus stand.. und auch ich begab mich mit einigen Gästen auf die Suche nach den Märchenbrunnen, was uns auch gelang. Wir nutzen auch die Gelegenheit, uns in einer der historischen Gaststätten zu stärken.
Um 14 Uhr ging es weiter zum Schulmuseum in  Lohr, Holger fuhr uns mit dem Bus dahin.
Dieses Museum ist das größte seiner Art in Franken und gehört zu den national und international attraktivsten Schulmusseen. Herr Stenger,der Initiator dieses Museums, führte uns mit großer Leidenschaft, wir saßen in alten Schulbänken, alle passten noch rein, und hörten dort aufmerksam seinen Ausführungen zu, es war hochinteressant und die Gäste fühlten sich in ihre Kindheit versetzt und stellten auch diverse Frage, denen sich Herr Stenger gern stellte.
Die Besucher erhalten über Schule und Erziehung in der Kaiserzeit und im Dritten Reich Informationen und was besonders interessant für uns war, auch über Schule und Erziehung zu DDR Zeiten im Vgl. zu Westdeutschland... und wir stellten einstimmig fest.... Es war nicht alles schlecht bei uns.. !!!!!
Danach konnte jeder noch etwas im Museum stöbern und ich hörte oft.." AH... und OH, schau mal, das kenne ich noch..:-), es war schön zu sehen, wie die Gäste bei der Sache waren und einige machten auch noch kleine Einkäufe dort.Gegen 15.30 Uhr wartete Holger mit dem Bus auf uns und es gab wieder Kaffee und wir begaben uns auf die Rückfahrt zum Hotel, voll gepackt mit vielen neuen Erfahrungen und schönen Erlebnissen genossen wir in Ruhe die Busfahrt.
Nach dem Abendessen gingen die einen wieder spazieren, die andern ins Kneipp Becken treten, ich ging mit zwei Gästen den ca. 15 minütigen Fußweg durch den Wald über den wunderschön angelegten Friedhof zur Gruftkapelle Mespelbrunn, auf einem Hügel liegend über dem Ort. Es ist die Kapelle der gräflichen Familie von Ingelheim, man kann einen Blick in das Innere werfen, alles andere ist verschlossen, es war ein schönes Erlebnis und dann auch noch durch den Wald zu spazieren, nun konnten auch wir danach unsere wohlverdiente Nachtruhe antreten  :-)

Spessart Rundfahrt


Treffpunkt mit unserem örtlichen Reiseleiter , Günther, war 9 Uhr am Hotel, nach dem Frühstück.
Vor Abfahrt mußten Holger und ich noch ein Versprechen vom Vortag einlösen, wir hatten uns vor Abfahrt am Spessartmuseum um 5 Minuten verspätet, absichtlich oder nicht ??, es gab eine Abmachung, wenn einer 5 Minuten zu spät kommt, der muss singen, wer 10 Minuten zu spät kommt, der muss tanzen und wer 15 Minuten zu spät kommt, der kann singen und tanzen auf dem Platz, wo der Bus stand  :-)  Alle unsere Gäste waren während der gesanten Zeit immer superpünktlich, außer wir !! an diesem Tag. Also sangen wir vor Abfahrt gemeinsam am Mikrofon den Holzmichel, ganz gut für meine Begriffe, und alle sangen mit  !!  Der Holzmichel passt irgendwie gut in die Spessartgegend mit ihren Räubern  :-)
Günther ist ein alt eingesessener Spessartbewohner, schon über 70 Jahre, jedoch in Leipzig geboren, darauf ist er besonders stolz und freute sich darauf, mal wieder " Landsleute" begleiten zu dürfen. Wir freuten uns auch auf ihn und es war ein ganz besonderes Erlebnis, mit ihm den Tag verbringen zu dürfen, einem richtigen Unikum seiner Zunft.
Er stellte sich kurz  :-) vor, wir erfuhren, dass er auch Laiendarsteller ist bei den legendären Spessarträubern ist ,die  manchmal sogar „ Überfälle" auf Reisegäste ausüben, seine Gruppe führt auch oft das Stück „ Wirtshaus im Spessart" vor der Kulisse des Wasserschlosses Mespelbrunn auf, also er wusste ganz genau wovon bzw. über wen er sprach.
Unsere erste Anfahrt war die Marien- Wallfahrtskirche in Hessenthal, dem Wohnort von Günther. Sie ist Grablege der Familie Echter .
Er führte uns durch die Kirche und gab diverse , sehr interessante Informationen, auch einen Tonbandmitschnitt hörten wir mit entsprechenden Erklärungen. Diese Kirche gehört zu den ältesten Wallfahrtskirchen Deutschlands( 1293 das erste Mal erwähnt). Hessenthal ist eine Station des „ Fränkischen Marienweges", jährlich kommen sehr viele Pilgergruppen dorthin, zu Fuß oder mit dem Bus.So verlief unser Tag sehr spannend, teils per Bus, teils per Fuß und wir waren überwältigt von all den Eindrücken und Informationen, die Günther uns rüberbrachte. Wieder fuhren wir durch den wunderschönen Spessartwald, der immer wieder unser Erstaunen weckte, wir erfuhren von der Holzverarbeitung in der Gegend , auch vom Kampf der Naturschützer, wenn bestimmte Gegenden im Spessartwald bebaut werden sollten, so z.B über den 30 jährigen Kampf ums Hafenlohrtal, der auch durch die Presse bekannt wurde und der Dank der Bürgerbewegung (gegen den Bau eines Hafenlohrtalspeichers) von Erfolg gekrönt war.
Günther erklärte uns auch, dass es das Original ...Wirthaus am Spessart... nicht mehr gibt, es fiel dem Kampf der Autobahn vor Jahren schon zum Opfer. Viele  Gasthäuser in der Gegend nennen sich „ Wirtshaus im Spessart, aber alle sind Kopien !!!!
Unser nächster Ausstieg war in Bad Orb. Günther führte uns durch die Stadt, die uns eher jedoch bissel trist erschien, da viele geschlossene Geschäfte,jedoch der Kurpark war einen Rundgang wert, mit seinem Gradierwerk und den  Salinen ( Anlage zur Gewinnung von Speisesalz ) sowie den wunderschön angelegten Grünflächen.
Bad Orb ist eine Kurstadt, hat knapp 10000 Einwohner und ist bekannt durch seine salzhaltigen Quellen. Zu Beginn des 19 Jh. entstanden die ersten Überlegungen, das Naturprodukt Sole nicht nur wirtschaftlich ( Speisesalz) sondern  auch medizinisch zu nutzen.
Seit 1909 ist Bad Orb staatlich anerkanntes Heilbad und wird jährlich von vielen Kurgästen besucht.
Günther führte uns an diversen Brunnen der Stadt vorbei, u.a. zum sogenannten Schlangenbrunnen am Untertorplatz, der die Stelle des früheren Untertors markiert, im Betonpflaster sieht man einen Streifen aus Naturstein, der den Verlauf der früheren Stadtmauer zeigt.  Wir sahen das Goldene Rad, ehemalige Gastwirtschaft, in der der Gründer des Bades Leopld Koch seine Frau kennnenlernte, den Wendelinbrunnen ( St. Wendelin wird als Hirte mit einer Kuh dargestellt).
Auch das schmalste Fachwerkhaus von Hessen bestaunten wir in Bad Orb in der Kirchgasse, es mißt an einer Fassenseite nur eine Breite 1,58 m,seit 2014 befindet sich darin ein Museum, zeigt Werke von Helmut Jahn, der bis zu seinem Tod dort wohnte.
Auch hier stärkten wir uns während der Freizeit bei einem Cafe, z. B. im  Kurpark im Cafe „ Kunst und Lesen" oder auch im Cafe Kowalski oder im Stadtcafe, bevor wir so langsam aber sicher unsere Rückfahrt antraten, Holger wartete am Busbahnhof auf dem Parkplatz auf uns.
Wir fuhren in Richtung Lettgenbrunn und Lohrhaupten vorbei an Frammersbach. Zwischendurch machten wir halt auf einem Plateau am Pollasch im Wald mit wunderbarer Aussicht ins Tal auf Heigenbrücken,  , genossen Holgers Kaffee, der eine oder andere auch ein Bier oder einen Piccolo.
Nun fuhren wir alle frohgelaunt wieder zurück ins Hotel. ABER währenddessen sangen wir gemeinsam mit Günther noch tolle Lieder vom Spessart oder den Spessarträubern , es war wirklich eine Fede, die eine oder andere Anekdote folgte, sie nahmen kein Ende , Günther hatte so viele Dinge in petto, die uns immer wieder staunen und manchmal auch wieder schmunzeln ließen :-)
Am Hotel angekommen, verabschiedeten wir uns herzlichst von Günther und er sich von uns, wir bedankten uns für den wunderschönen Tag, er freute sich sehr und gab uns einen Gruß an die Heimat mit.
Günther nochmals vielen, vielen Dank für diese herrlichen Stunden mit Dir, sie werden uns  immer in Erinnerung bleiben.
Nun gab's Abendessen und wieder die freudige Erwartung auf morgen.. :-)

Wertheim– Schiffahrt  und Stadtrundgang in Miltenberg– Weinprobe in Klingenberg


Nach dem Frühstück starteten wir heute etwas eher, ca. 8.30 Uhr, in unseren letzten Tag im Spessart.
Es ging nach Wertheim ( Baden Würtemberg)..  , auf Grund der knappen Zeit, gingen wir gemeinsam  zu Fuß über den Fußgängerboulevard„ nur"  zur evangelischen ( eine der wenigen dort) Stiftskirche , um diese zu bestaunen und zu besichtigen und Fotos zu machen.
Ich gab noch diverse Informationen zur Burg Wertheim, die hoch über der Stadt thront, die wir vielleicht beim nächsten Besuch besichtigen können ?!
Danach fuhren wir mit dem Bus weiter nach Miltenberg, die Fahrt dauerte ca. 40 Minuten. Wir parkten direkt an der Schiffsanlegestelle unterhalb der Pfarrkirche, wo wir 11 Uhr ablegten mit unserem Schiff zur dortigen Rundfahrt auf dem Main.
Es war mittlerweile wieder herrliches Sommerwetter und die meisten von uns nahmen Platz auf dem Sonnendeck , wir bestellten Kaffee oder manche auch Wein und es ging los. Wir erhielten einzelne Informationen per Lautsprecher über die Strecke, wir sahen an der Mainbrücke z.B. noch ein altes Stadttor und wir bestaunten die ersten Weinberge, die wir sahen, der Region und erlebten nun die Landschaft aus einer ganz anderen Perspektive.
Nach der Schifffahrt ging nich mit den Gästen zur Engelsgasse am Rathaus, um Ihnen den Treffpunkt für unseren Stadtrundgang zu zeigen.
Vorher bestaunten wir wieder individuell die wunderschönen Fachwerkhäuser am Fußgängerboulevard und auch abseits, stärkten uns , ruhten uns aus  :-) und sahen dem Rundgang freudig entgegen.
13.45 Uhr trafen wir uns mit unserer örtlichen Stadtführerin, Frau Knüpf, am Rathaus. Sie stellte sich kurz vor als gebürtige Miltenbergerin, das sollte sich noch zeigen auf dem sehr kompetenten und interessanten Rundgang. Wir erhielten detaillierte Informationen zur Stadtgeschichte, zu Bauten und Begebenheiten aus der Vergangenheit und der Gegenwart.Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Enthusiasmus brachte sie uns ihre historische Altstadt
näher.
Anfangs besuchten wir auch den Alten Jüdischen Friedhof, wo wir auch die alte Stadtmauer finden konnten. Es gab traurige Informationen dazu, ebenso wie zur Hexenverbrennung , die im Mittelalter dort Gang und Gebe war, die lapidarsten Aussagen beschuldigten die Menschen der Hexerei und sie wurden verbrannt. Z.B. wenn die Ernte auf Grund des schlechten Wetters zunichte gemacht wurde und eine Frau oder auch ein Mann vielleicht  vorher  nur mal geäußert hatte, dass es wohl in den nächsten Tagen viel Regen geben wird, vlt. aufgrund von bestimmten Luftströmungen, wurden diese als Hexe oder Hexer bezeichnet und öffentlich hingerichtet. Unglaublich, Frau Knüpf konnte das mit Worten sehr anschaulich aber auch erschreckend darstellen. Auf unserem Rundgang gab es Informationen zur Mildenburg, die am Ende des Boulevards über der Stadt thront, über die Entstehung der ersten Apotheken, passend dazu führte sie uns an einen prächtigen Kräutergarten. Natürlich hatten die wunderschönen Fachwerkhäuser es uns und auch ihr besonders angetan, sie bemerkte unser Staunen und hatte viel Hintergrundwissen dazu. Wir kamen auch vorbei am Gasthaus „ Zum Riesen „, der mir von innen, ich „mußte" ihn  besuchen, vorkam wie das Hofbräuhaus in München, voll besetzt, sehr laut und es duftete nach Schweinsbraten, Frau Knüpf bestätigte mir die Empfindung, das hätten mehrere Gäste schon bemerkt. Dieses Gasthaus soll eines der ältesten Gasthäuser Deutschlands sein, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1158. Am Gasthaus befindet sich ein Brauerstern an einem eisernen Gestell, das auch den Riesen zeigt, der darauf hinweist, dass der Riesen seit dem 19. Jh. ein Braurecht besitzt.
Nach diesem sehr interessanten Rundgang verabschiedeten wir uns bei Frau Knüpf und bedankten uns für alles.
Es gab nun noch am Mainufer im Bus wieder Holgers Kaffee , ich hatte ein kleines Leckerlie  dazu für die Gäste besorgt, damit wir eine „ Grundlage „ für die bevorstehende Weinverkostung haben :-), der wir mit Freude entgegensahen.
Los ging es nun nach Klingenberg, wieder meinte es das Wetter besonders gut mit uns. Die Fahrt dorthin dauerte ca. 30 Minuten, der Winzer Herr Hofmann, erwartete uns bereits und hatte einen Busparkplatz für uns vor dem Weingut reserviert.
Der Tisch im Raum war gedeckt , natürlich mit Gläsern, mit Brot und Wasser. Leider fand die Verkostung nicht im Weinkeller statt.
Wir freuten uns ,dass auch Holger an der Weinprobe teilnahm, er hat übrigens gute Kenntnisse , was den Wein so betrifft und auch seine besonderen Vorlieben ..:)
Herr Hofmann erklärte uns kurz die Geschichte seines Betriebes, der schon seit mehreren Generationen besteht, jetzt ist sein Sohn bereits Inhaber, den wir leider nicht kennenlernten, da er am Weinberg zu tun hatte. Aber seine Frau unterstützte ihn kräftig beim Einschenken der Weinsorten. Wir erfuhren vom „Fränkischen Rotwein Wanderweg ( den ich eigentlich erwähnte..:-), der 1990 angelegt wurde und 55 km lang ist.Ich hatte die Gäste vorher informiert, dass die Gegend aufgrund des besonderen Mikroklimas und der Besonderheiten des fränkischen Buntsandsteinbodens das bedeutendste Rotweinangebot in Franken ist. Im Landkreis Miltenberg gibt es 14 eingetragene Weinbergslagen mit ca. 180 Hektar Rebfläche und demzufolge auch in fast allen Orten  Straußenwirtschaften oder Häckerwirtschaften, wie man sie dort nennt.
Umso erstaunter waren wir, dass uns Herr Hofmann fast ausschließlich Weisswein anbot, was er mit dem Klimawandel erklärte ??.. mehr kann ich jetzt dazu nicht sagen. Nichts desto trotz, die Weine waren sehr lecker und wir erfuhren auch Hintergründe über die schwere Arbeit der Winzer und dass ein jeder von ihnen froh ist, wenn  ein Nachkomme das Gut weiterbetreibt, was nicht mehr selbstverständlich ist.
Es gab fünf Proben, die auch gereicht haben...:-) , zwischendurch aßen wir zur Geschmacksneutralisierung Brotscheiben und tranken Wasser, so wie üblich eben. Die Gäste waren sehr interessiert.
Es wurden auch rege Fragen gestellt, besonders  von Herrn Thieme, der aus Meißen kommt, dem bekannten Weinanbaugebiet bei uns in Sachsen und der sich wahrlich gut auskannte. Auch Frau Liebmann war besonders interessiert und wollte einiges mehr wissen und stellte ihre Fragen. Es gab noch Erklärungen, warum denn heute meistens Schraubverschlüsse auf den Flaschen sind, früher war es oft Kork, uns wurde mitgeteilt, es sei mittlerweile eine Kostenfrage , da Kork sehr teuer geworden ist, ein Schraubverschluss  ist auf keinen Fall ein Indiz für einen minderwertigen Wein, wie man es früher oft  annahm.
Es gab Infos über die beste Lagerug des Weines, über die beste Temperatur beim Trinken, auch über Eiswein.. usw. usw.... die Zeit verging wie im Flug...oder hatten wir etwa das Zeitgefühl verloren... :-) :-), nein es waren bereits 1,5 Stunden vergangen. Die Gäste kauften noch die eine oder andere Flasche Wein zum Mitnehmen und Holger verstaute sie im Bus.Auch hier bedankten wir uns beim Winzerehepaar und sie bedankten sich bei uns, dass wir ihr Weingut ausgewählt haben.Frohgelaunt und „ lustig" :-) traten wir unsere Rückfahrt ins Hotel an, unser etwas Späterkommen hatten wir dort angekündigt. Immerhin sollte dies nun unsere letzte Fahrt durch den Spessartwald sein, denn morgen geht es nach Hause. Jeder ließ so seine Eindrücke für sich nochmals revuepassieren, denn es war zeimlich still im Bus. War es nun der Abschiedsschmerz oder war es die Wirkung des Weines  ??? Holger fuhr eine etwas andere Strecke aufgrund einer Umleitung und wir kamen dann so gegen 18 Uhr im Hotel an.
Wieder saß man nach dem Essen etwas beisammen, einige gingen ins Kneipp Becken, andere saßen noch  im Garten, ich gab diverse Informationen zur Abreise morgen und wir verabschiedeten Herrn und Frau Thieme, die wieder individuell am nächsten Tag ihre Heimreise nach Meißen antraten.
Sie liessen es sich aber nicht nehmen, uns vor der Abfahrt nochmal am Bus zu besuchen und zum Abschied zuzuwinken, wir haben uns sehr gefreut. Wir hatten übrigens alle das Gefühl, dass wir eine sehr gute Gruppe waren, die gut miteinander harmoniert hat, das haben mir einige Gäste auch mitgeteilt.

Abreise


Nachdem wir uns zum letzten Mal das leckere Frühstück schmecken ließen und das Gepäck im Bus verstaut war, bedankte ich mich bei der Hotelchefin für die gute Unterbringung, das leckere Essen und den guten Service. Den Chef haben wir leider zur Verabschiedung vermisst.
Wir nahmen Abschied vom Spessart und traten unsere Heimreise an, es war so gegen 8.15 Uhr.
Jeder hing  seinen Gedanken nach, wir machten unsere üblichen Pausen, hatten noch das eine oder andere Gespräch und waren schon  etwas traurig, dass wir Abschied nehmen mussten, die 6 Tage sind  vergangen wie im Flug,  das ist doch ein gutes Zeichen, oder ??!!
Wir legten dann noch eine CD ein von Tom Pauls, der uns unser Sächsich noch mal so richtig nahebrachte und wie es in der „ Außenwelt „ ankommt, es war ein Genuss, danke an Holger, er hatte diese CD dabei, sie kam wirklich gut an.
Und so verlief die Fahrt ohne Komplikationen, wir kamen sogar ca. 30 Minuten früher an den Ausstiegen an, hatte dies mit Eberhardt abgesprochen und die Transfere konnte früher da sein, danke nochmals an Herrn Mai, Herrn Bartzsch und Herrn Müller.Ich bedankte mich bei allen Gästen für Ihre Teilnahme an der Reise und ich würde mich freuen Sie recht bald wieder auf einer ihrer nächsten Reisen mit Eberhardt begrüßen zu dürfen, dabei stellte sich heraus, dass ein Gast auf meiner Rhein/ Mosel Reise im Oktober wieder dabei ist, wie schön  !!! Sollen Sie alle gesund bleiben, wir natürlich auch und niemals die Freude am Reisen verlieren.
Wir bedankten uns alle bei Holger, der uns so sicher und kompetent in den letzten Tagen chauffiert hat, auch immer mit der richtigen Einstellung und dem notwendigen Humor dazu, danke Holger!!
Die Gäste haben uns mit einem mächtigen Beifall verabschiedet, so habe ich es jedenfalls empfunden..:-), und so ging unsere schöne Spessartrundfahrt zu Ende, ich denke, es waren alle zufrieden, sollte es noch die eine oder andere Sache geben, die nach Meinung der Gäste verbessert werden kann, sollten sie sich bitte mit dem Bewertungsbogen an Eberhardt Travel wenden.
Ganz besonders möchte ich mich noch bei Herrn und Frau Liebmann für ihr Verständnis bedanken. Es gab manchmal Situationen, wo Frau Liebmann sich nicht alles mit ansehen konnte, da z.T. nicht barrierefrei, z.B. Spessartmuseum, Schulmuseum oder auch jüdischer Friedhof in Miltenberg. Sie haben nie ein Problem daraus gemacht, waren gelassen und immer gut gelaunt, Respekt. Ich habe auch oft meine Hilfe angeboten oder auch andere Reisegäste, aber Herr Liebmann war richtig firm und hat das meistens allein mit seiner Frau super bewältigt. Ganz herzlichen Dank an Sie und alles, alles Gute weiterhin.
Auch allen anderen Gästen danke , bleiben Sie gesund.. vielleicht macht Ihnen das Lesen des Reiseberichtes auch so viel Spaß wie mir das Erstellen ( obwohl ganz schön viel Arbeit  :-) ). Ich habe dabei die sechs Tage noch einmal erlebt und es hat Freude gemacht, natürlich auch das Reisen mit Ihnen.
Herzliche Grüße nochmals  an Sie und vielleicht bis bald
Ihre Brigitte Mühle

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