Reisebericht: Weihnachten im Spessart – Main und Fränkisches Weinland

22.12. – 27.12.2019, 6 Tage Weihnachtsreise mit Rothenburg ob der Tauber – Aschaffenburg – Miltenberg – Schloss Lohr – Spessart–Räuberland Mespelbrunn – Schloss Zeilitzheim – musikalische Weinverkostung


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Der Spessart ist die größte geschlossene Laubmischwaldregion Deutschlands und bezaubert mit Märchenschlössern, komplett erhaltene Mittelalterburgen und Kirchen... Gemeinsam erlebten wir die Weihnachtsfeiertage im bayerischen Teil des Spessarts.
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Sonntag, 22.12.2019: Aschaffenburg

Den Festtagen entfliehen und sich einfach mal verwöhnen lassen, genau das sagten sich 25 reiselustige Gäste bei Fahrtantritt mit unserem gemütlichen und komfortablen 5-Sterne-Reisebus. Wir starteten pünktlich um 8 Uhr am Dresdner Flughafen und bereits am frühen Nachmittag erreichten wir das unterfränkische Aschaffenburg. Hier besichtigten wir im Rahmen einer Führung zunächst die wohl größte und zu Recht bekannteste Attraktion der Stadt, das Schloss Johannisburg. Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts ließen es die größenwahnsinnigen Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe als riesige Renaissance-Residenz errichten. Die insgesamt vier rotsandsteinernen Gebäudeflügel bringen es immerhin auf gigantische vierhundert Zimmer! Natürlich hätte dies unseren zeitlichen Rahmen bei weitem gesprengt und so sahen wir nur einen kleinen Teil davon. Besonders sehenswert war dabei die weltweit größte Sammlung von aus Kork angefertigten Architekturmodellen. 45 Modelle luden unter dem Titel "Rom über die Alpen tragen" zu einem interessanten Rundgang durch das antike Rom ein. Besonders beeindruckend war die Tatsache, wie detailgenau die antiken Architekturen Roms zu sehen waren, beispielsweise das Kolosseum! Zu guter Letzt bewunderten wir den gigantischen Altar der Schlosskapelle, welche mithilfe modernster Technik in einem besonderen Licht erstrahlte. Eine faszinierende Licht-Ton-Installation brachte die Alabasterskulpturen und Relieffiguren des Altars zum Sprechen und macht in der Fülle der Details die wesentlichen inhaltlichen Zusammenhänge gut sichtbar. Zudem gab es zusätzliche Informationen zu den Materialien und Restaurierungen, die wiederum einen Einblick in die Herstellungstechnik und das wechselhafte Schicksal dieses im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Kunstwerks gaben. Fazit der Besichtigung war, dass ein solch geschichtsträchtiges Schloss ganz sicher seines Gleichen sucht. Anschließend hatten wir noch etwas Zeit für den Besuch des Weihnachtsmarktes, welcher alljährlich rund um den hiesigen Schlossplatz stattfindet. Nach diesen individuellen Entdeckungen trafen wir am späten Nachmittag wieder am Bus ein und setzten unsere Fahrt in das nur knapp 20 Kilometer entfernte Heimbuchenthal fort. Im familiengeführten Hotel "Christel" in Heimbuchenthal wurden wir bereits freudig erwartet und entsprechend herzlich begrüßt. Der Tag klang schließlich bei einem schmackhaften Abendessen aus. Wer noch Lust hatte, konnte sich im Anschluss einen Kurzfilm über den Spessart anschauen, um einen Vorgeschmack auf die kommenden Tage zu erhalten.

2. Tag – Montag, 23.12.2019: Rothenburg ob der Tauber

Nach einem reichhaltigen und schmackhaften Frühstück machten wir uns in das mittelfränkische Städtchen Rothenburg ob der Tauber auf. Gemeinsam spazierten wir durch die mittelalterliche Stadtmauer in die Altstadt hinein bis zum Marktplatz. Hier durfte der Besuch des Weihnachtsmarktes nicht fehlen, denn schon seit dem 15. Jahrhundert kann man die festliche Adventszeit in Form dieses stimmungsvollen Weihnachtsmarktes erleben. Es war leider ziemlich ungemütlich und sogar etwas Regen begleitete uns, deshalb gab es für die meisten von uns zur Steigerung der Körperwärme Glühwein und dazu einen original Rothenburger Schneeballen. Wer es deftiger mochte, für denjenigen waren natürlich Rostbratwürste und Maronen bestens geeignet. Nach diesen kulinarischen Genüssen machten wir uns zu einer weihnachtlichen Stadtführung auf und gemeinsam erkundeten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Unter anderem sahen wir die verschiedensten Weihnachtskrippen in den Kirchen und erfuhren so einiges über "Reiterle & Co". Am späten Nachmittag trafen wir wieder am Bus ein und über Würzburg fuhren wir schließlich in Richtung Spessart zurück.

3. Tag – Dienstag, 24.12.2019: Miltenberg

Unser heutiger weihnachtlicher Ausflug führte uns nach Miltenberg, wunderschön zwischen Weinbergen, Wald und Wasser im romantischen Maintal gelegen. Leider war der Wettergott nicht auf unserer Seite, denn es regnete. In der Nähe der zentral gelegenen Pfarrkirche wurden wir bereits von zwei kompetenten Stadtführerinnen erwartet und nur ein paar wenige Schritte führten uns dann vom Busparkplatz in die Altstadt mit ihren wunderschönen mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Stolz präsentierte sich die historische Stadt, die auf immerhin 3.500 Jahre Geschichte zurückblicken kann. Natürlich hatten wir auch Gelegenheit, in den schmalen Gassen zu schlendern und das besondere Flair zu genießen. Bereits am frühen Nachmittag ging es nach Heimbuchenthal zurück, denn um 17 Uhr stand in der neuen St. Johanneskirche die Christmette auf dem Programm. Diese wollten wir keinesfalls verpassen... Vorher erwartete uns allerdings noch eine weihnachtliche Überraschung im Bus, denn schließlich war Heilig-Abend und das bedeutete natürlich auch für uns, dass ggfs. das Christkind vorbeikommen würde... Und es kam schließlich auch vorbei - an jedem Platz erwartete uns ein liebevoll dekorierter weihnachtlicher Gebäck-Teller und dazu gab es Hüttentee. Aber damit nicht genug, auf unseren Plätzen erwartete uns ein weihnachtlich gefüllte Eberhardt-Brotdose. Die Überraschung war groß und obendrein grüßte auch noch der Weihnachtsmann aus dem fernen Lappland, denn er übersandte uns eine DVD mit interessanten Geschichten aus seiner Heimat. Nun waren wir stimmungsvoll auf den Heiligen Abend eingestimmt und trafen uns später zum festlichen Weihnachts-Menü. Nach diesem sehr geschmackvollen Essen sangen wir gemeinsam mit dem Chef des Hauses, Frank Spieler, Weihnachtslieder und lauschten seinen vorgetragenen Gedichten und Geschichten. Ein wirklich gelungener Abend!

4. Tag – Mittwoch, 25.12.2019: Lohr am Main

Heute am 1. Weihnachtsfeiertag führte uns die Reise über Großheubach, gekrönt vom Kloster Engelberg, nach Lohr. Es wird erzählt, dass "Schneewittchen" hier im Schloss zu Lohr das Licht der Welt erblickt haben soll und dafür spricht immerhin so einiges, wie uns Katrin bereits auf der Fahrt berichtete... Diese Märchengestalt lernten wir dann schließlich auch höchstpersönlich kennen, denn Schneewittchen empfing uns direkt am Schloss mit ihren Äpfeln. Zum Glück war kein giftiger Apfel dabei! Schneewittchen plauderte mit uns über ihr Leben und sie verabschiedete sich herzlich, bevor es für uns mit einer Besichtigung durch das Spessartmuseum weiter ging. Das ist nämlich bereits seit 1972 im Schloss untergebracht und eine wahre Schatzkammer des Spessarts, gespickt mit viel Geschichte und wunderbaren Geschichten. Es gibt verschiedene Ausstellungen, die sich natürlich auch unterschiedlichen Themen widmen. So kamen wir beispielsweise immer wieder auf das Märchen der Gebrüder Grimm, "Schneewittchen", zurück. Wie heißt es so schön: "Spieglein, Spieglein an der Wand ..." - hier im Lohrer Schloss beginnt eben ein echtes Märchen! Im Anschluss an diese erlebnisreiche Führung verblieb noch etwas Freizeit, denn ein kleiner Spaziergang durch die Lohrer Altstadt rundete unseren hiesigen Aufenthalt ab. Nun stand aber auch noch die bekannteste Sehenswürdigkeit des Spessarts auf unserem Programm, das gut 600 Jahre alte Schloss Mespelbrunn! Leider ist dieses im Winter geschlossen und somit war für uns zu dieser Jahreszeit keine Innenbesichtigung möglich! Zugegeben, es liegt etwas versteckt in einem abgelegenen Seitental des Elsava-Tals, aber seit dem Erscheinen des Film "Das Wirtshaus im Spessart" in den 1950´er Jahren mit Liselotte Pulver ist das Wasserschloss mit seinen umliegenden Wäldern so etwas wie das "Spessart-Sinnbild". Nach dem guten Essen der letzten Tage bot es sich an, mit einigen Gästen zurück zum Hotel zu spazieren - das Wetter meinte es immerhin mittlerweile ganz gut mit uns und die klare Luft tat ihr übriges... Am späten Nachmittag konnten wir uns dann im Hotel auch noch den Film-Klassiker "Das Wirtshaus im Spessart" anschauen - viele Gäste genossen es, denn manch einer hatte den Film eine halbe Ewigkeit nicht mehr angesehen und so wurden immerhin alte Erinnerungen wach.

5. Tag – Donnerstag, 26.12.2019: Schloss Zeilitzheim – Musikalische Weinverkostung

Auch heute wurden wir wiederum mit einem üppigen Frühstück verwöhnt und wir starteten demnach gut gelaunt in diesen 2. Weihnachtsfeiertag! Am Vormittag stand die fränkische Schlösser-Kultur im Mittelpunkt, denn wir wurden im ländlichen Barockschloss Zeilitzheim zu einer interessanten Führung erwartet. Alexander von Halem, der Schlossherr persönlich, nahm uns im Empfang und begleitete uns durch einen Teil ihres im 17. Jahrhundert erbauten Anwesens. Es gehört schon so einiger Enthusiasmus dazu, solch ein Schloss mit all seinen Räumlichkeiten zu unterhalten! Später fuhren wir dann mit dem Bus zum Weingut "Runge", wo der gemütliche Teil des Tages anstand. Außerdem war es Mittagszeit und das war der perfekte Anlass, um uns mit einer deftigen Steigerwälder Brotzeit zu stärken und eine Grundlage für all das kommende zu schaffen. Wir waren nämlich zu einer Probe mit sechs verschiedenen fränkischen Weinen geladen und da kam uns diese deftige Mahlzeit ganz gelegen. Gerald Runge, der sogenannte "Singende Winzer", sorgte mit einer großen Auswahl an Liedern für die nötige Stimmung! Es war einfach gemütlich, alles liebevoll dekoriert und schließlich saßen wir auch noch unter einem "Himmel voller Geigen" - nichts drängte uns also zum Aufbruch und so ließen wir diesen Tag ganz entspannt ausklingen... Der Frankenwein schmeckte und erst als er alle Gläser geleert waren, fuhren wir nach Heimbuchenthal zurück. Ein toller Ausklang dieser schönen Weihnachtsreise!

6. Tag – Freitag, 27.12.2019: Heimreise mit den Weihnachts–Gästen

Für einen Teil der Gäste hieß es heute Abschied zu nehmen. Die Koffer wurden verladen und ohne Stau gelangten wir wohlbehalten an unsere Ausgangsorte zurück. Wiederum andere Gäste blieben vor Ort und konnten den heutigen bzw. morgigen Tag ganz individuell gestalten. Es gab Zeit für ausgiebige Spaziergänge in der Umgebung oder auch zur Nutzung der hoteleigenen Wellness-Landschaft.
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle auch unserem netten und zuverlässigen Buschauffeur Marcel, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit, Glück und weiterhin große Reiselust.
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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