Reisebericht: Weihnachten im Spessart – Main und Fränkisches Weinland

22.12. – 27.12.2022, 6 Tage Weihnachtsreise mit Rothenburg ob der Tauber – Aschaffenburg – Miltenberg – Schloss Lohr – Spessart–Räuberland Mespelbrunn – Schloss Zeilitzheim – musikalische Weinverkostung


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Der Spessart besitzt einen einzigartigen, unverwechselbaren Charakter und inmitten dieses sehr waldreichen Mittelgebirges verbrachten wir die Festtage – dies ist ein Kleinod abseits des Massentourismus und besticht mit wahrhaft interessanten Sehenswürdigkeiten...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Donnerstag, 22.12.2022: Rothenburg ob der Tauber

Den Festtagen entfliehen und sich einfach verwöhnen lassen, so sagten sich 33 reiselustige Gäste bei Fahrtantritt in unserem gemütlichen 5-Sterne-Reisebus. Wir starteten pünktlich um 8 Uhr am Dresdner Flughafen und bereits am frühen Nachmittag erreichten wir gut gelaunt das romantische Städtchen Rothenburg ob der Tauber. Gemeinsam spazierten wir durch die mittelalterliche Stadtmauer in die Altstadt hinein bis zum Marktplatz. Hier durfte dann der Besuch des Weihnachtsmarktes nicht fehlen, denn schon seit dem 15. Jahrhundert kann man die festliche Adventszeit in Form dieses stimmungsvollen sog. "Reiterlesmarktes" erleben und die mittelalterliche Kulisse der Stadt bildet einen besonders beschaulichen Rahmen für diesen vorweihnachtlichen Markt. Für die meisten Gäste gab es Glühwein und dazu einen Original Rothenburger Schneeballen. Wer es deftiger mochte, für denjenigen waren natürlich Rostbratwürste und Maronen bestens geeignet. Am späten Nachmittag trafen wir wieder am Bus ein und über Würzburg setzten wir unsere Fahrt in Richtung Spessart fort. Im familiengeführten Hotel "Christel" in Heimbuchenthal wurden wir bereits freudig erwartet und entsprechend herzlich begrüßt. Der Tag klang schließlich bei einem schmackhaften Abendessen aus. Wer noch Lust hatte, konnte sich im Anschluss einen Kurzfilm über den Spessart anschauen, um einen Vorgeschmack auf die kommenden Tage zu erhalten...

2. Tag – Freitag, 23.12.2022: Aschaffenburg

Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns in das nur etwa 20 Kilometer entfernte Aschaffenburg auf. Hier besichtigten wir im Rahmen einer Führung zunächst die wohl größte und zu Recht bekannteste Attraktion der Stadt, das Schloss Johannisburg. Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts ließen es die größenwahnsinnigen Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe als riesige Renaissance-Residenz errichten. Die insgesamt vier rotsandsteinernen Gebäudeflügel bringen es immerhin auf vierhundert Zimmer! Natürlich hätte dies unseren zeitlichen Rahmen bei weitem gesprengt und so sahen wir nur einen kleinen Teil davon. Besonders sehenswert war die weltweit größte Sammlung von aus Kork angefertigten Architekturmodellen. 45 Modelle luden unter dem Titel "Rom über die Alpen tragen" zu einem interessanten Rundgang durch das antike Rom ein. Absolut beeindruckend war die Tatsache, wie detailgenau die antiken Architekturen Roms zu sehen waren, beispielsweise das Kolosseum! Zu guter Letzt bewunderten wir den gigantischen Altar der Schlosskapelle, welche mithilfe modernster Technik in einem besonderen Licht erstrahlte. Eine faszinierende Licht-Ton-Installation brachte die Alabasterskulpturen und Relieffiguren des Altars zum Sprechen und macht in der Fülle der Details die wesentlichen inhaltlichen Zusammenhänge gut sichtbar. Zudem gab es zusätzliche Informationen zu den Materialien und Restaurierungen, die wiederum einen Einblick in die Herstellungstechnik und das wechselhafte Schicksal dieses im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Kunstwerks gaben. Fazit der Besichtigung war, dass ein solch geschichtsträchtiges Schloss ganz sicher seines Gleichen sucht! Anschließend schlenderten wir über den Schlossplatz in die Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern hinein, wo uns noch Zeit für individuelle Entdeckungen verblieb. Da es leider ab Mittag nahezu ununterbrochen regnete, besuchten wir kurzerhand und ganz spontan die Aschaffenburger Krippenausstellung, die von einem Verein betrieben wird. Mit besonderem Stolz wurde uns die mechanische Vereinskrippe präsentiert, denn vor vielen Jahren wurde die Idee geboren, das Geburtsgeschehen Jesu Christi hier direkt nach Aschaffenburg zu holen. Nach und nach entstanden viele historische Gebäude Aschaffenburgs – zum Teil auch fast vergessene Anwesen. Durch die jährlichen Erweiterungen wurde die Krippe immer größer und erstrahlt heute in einem besonders faszinierenden Ambiente...

3. Tag – Samstag, 24.12.2022: Miltenberg – Heiliger Abend

Unser heutiger weihnachtlicher Ausflug führte uns nach Miltenberg, wunderschön zwischen Weinbergen, Wald und Wasser im romantischen Maintal gelegen. In der Nähe der zentral gelegenen Pfarrkirche wurden wir bereits von zwei kompetenten Stadtführerinnen erwartet und nur ein paar wenige Schritte führten uns dann vom Busparkplatz in die Altstadt mit ihren wunderschönen mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Stolz präsentierte sich die historische Stadt, die auf immerhin ca. 3.500 Jahre Geschichte zurückblicken kann. Natürlich hatten wir auch Gelegenheit, in den schmalen Gassen zu schlendern und das besondere Flair zu genießen. Bereits am frühen Nachmittag ging es nach Heimbuchenthal zurück, denn um 17 Uhr stand in der neuen St. Johanneskirche die Christmette auf dem Programm. Diese wollten wir keinesfalls verpassen... Vorher erwartete uns allerdings noch eine weihnachtliche Überraschung im Bus, denn schließlich war Heilig-Abend und das bedeutete natürlich auch für uns, dass ggfs. das Christkind vorbeikommen würde... Und es kam schließlich auch vorbei – an jedem Platz erwartete uns ein liebevoll dekorierter weihnachtlicher Gebäck-Teller und dazu gab es Kaffee. Aber damit nicht genug, auf unseren Plätzen lag auch ein kleines Eberhardt-Geschenk. Die Überraschung war groß und wir waren nunmehr stimmungsvoll auf den Heiligen Abend eingestimmt. Im Anschluss an den Besuch der Christmette trafen wir uns am Abend zum festlichen Weihnachts-Menü im Hotel und nach diesem sehr geschmackvollen Essen sangen wir gemeinsam mit dem Chef des Hauses, Frank Spieler, Weihnachtslieder und lauschten seinen vorgetragenen Gedichten und Geschichten...

4. Tag – Sonntag, 25.12.2022: Lohr am Main – Schloss Mespelbrunn

Heute am 1. Weihnachtsfeiertag führte uns die Reise über Großheubach, gekrönt vom Kloster Engelberg, nach Lohr. Es wird erzählt, dass "Schneewittchen" hier im Schloss zu Lohr das Licht der Welt erblickt haben soll und dafür spricht immerhin so einiges, wie uns Katrin bereits auf der Fahrt berichtete... Diese Märchengestalt lernten wir dann schließlich auch höchstpersönlich kennen, denn Schneewittchen persönlich empfing uns direkt am Schloss mit ihren Äpfeln. Zum Glück war kein giftiger Apfel dabei! Schneewittchen plauderte mit uns über ihr Leben und sie verabschiedete sich herzlich, bevor es für uns mit einer kleinen geführten Besichtigung durch die Altstadt von Lohr mit seinen interessanten Gebäuden ging. Anschließend besichtigten wir das hiesige Spessartmuseum. Dieses ist nämlich bereits seit 1972 im Schloss untergebracht und eine wahre Schatzkammer des Spessarts, gespickt mit viel Geschichte und wunderbaren Geschichten. Es gibt verschiedene Ausstellungen, die sich natürlich auch unterschiedlichen Themen widmen. So kamen wir beispielsweise immer wieder auf das Märchen der Gebrüder Grimm, "Schneewittchen", zurück. Wie heißt es so schön: "Spieglein, Spieglein an der Wand ..." – hier im Lohrer Schloss beginnt eben ein echtes Märchen! Gegen Mittag setzten wir unsere kleine Spessart-Rundfahrt über Neustadt am Main und Rothenfels fort und erreichten wenig später die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit des Spessarts, das gut 600 Jahre alte Schloss Mespelbrunn! Leider ist dieses im Winter geschlossen und somit war für uns zu dieser Jahreszeit keine Innenbesichtigung möglich. Zugegeben, es liegt etwas versteckt in einem abgelegenen Seitental des Elsava-Tals, aber seit dem Erscheinen des Film "Das Wirtshaus im Spessart" in den 1950´er Jahren mit Liselotte Pulver ist das Wasserschloss mit seinen umliegenden Wäldern so etwas wie das "Spessart-Sinnbild". Nach dem guten Essen der letzten Tage bot es sich an, mit einigen Gästen zurück zum Hotel zu spazieren – das Wetter meinte es immerhin gut mit uns und die klare Luft tat ihr übriges... Am Abend konnten wir uns dann im Hotel auch noch den Film-Klassiker "Das Wirtshaus im Spessart" anschauen – viele Gäste genossen es, denn manch einer hatte den Film eine halbe Ewigkeit nicht mehr angesehen und so wurden immerhin alte Erinnerungen wach.

5. Tag – Montag, 26.12.2022: Schloss Zeilitzheim – Musikalische Weinverkostung

Auch heute wurden wir wiederum mit einem üppigen Frühstück verwöhnt und wir starteten demnach gut gelaunt in diesen 2. Weihnachtsfeiertag... Am Vormittag stand die fränkische Schlösser-Kultur im Mittelpunkt, denn wir wurden im ländlichen Barockschloss Zeilitzheim zu einer interessanten Führung erwartet. Frau von Halem, die Schlossherrin persönlich, nahm uns in Empfang und begleitete uns durch einen Teil ihres im 17. Jahrhundert erbauten Anwesens im Fränkischen Weinland nahe Volkach an der Mainschleife und Gerolzhofen. Hier wurde immerhin ein Begegnungsort geschaffen, für alle, die den "Zauber der Alten Welt" suchen. Das Schloss mit seinem rosenberankten Arkadenhof, dem Schlossgarten und zahlreichen Sälen ist heutzutage ein Hotel. Die Gästezimmer, alle individuell eingerichtet, teils mit Himmelbetten, strahlen den privaten Charakter des Hauses aus. Für uns war klar, es gehört schon so einiger Enthusiasmus dazu, solch ein Schloss mit all seinen Räumlichkeiten zu unterhalten und wir waren sehr beeindruckt... Später fuhren wir dann mit dem Bus zum nur wenige Kilometer entfernten Weingut "Runge", wo der gemütliche Teil des Tages anstand. Außerdem war es Mittagszeit und das war der perfekte Anlass, um uns mit einer deftigen Steigerwälder Brotzeit zu stärken und eine Grundlage für all das kommende zu schaffen. Wir waren nämlich zu einer Probe mit sechs verschiedenen fränkischen Weinen geladen und da kam uns diese deftige Mahlzeit ganz gelegen. Gerald Runge, der sogenannte "Singende Winzer", sorgte mit einer großen Auswahl an Liedern für die nötige Stimmung! Es war alles liebevoll dekoriert und schließlich saßen wir auch noch unter einem "Himmel voller Geigen" – nichts drängte uns also zum Aufbruch und so ließen wir diesen Tag ganz entspannt ausklingen... Der Frankenwein schmeckte und erst als alle Gläser geleert waren, fuhren wir nach Heimbuchenthal zurück. Ein toller Ausklang dieser schönen Weihnachtsreise...!

6. Tag – Dienstag, 27.12.2022: Heimreise

Der Tag der Abreise war nunmehr gekommen – alles hat irgendwann ein Ende... Nochmals ein gutes Frühstück und danach hieß es dann auch schon die Koffer in den Bus verladen. Die Fahrt führte uns durch Würzburg, vorbei an Suhl und mitten durch den Thüringer Wald in Richtung Heimat. Glücklicherweise gab es auch heute keinen Stau und somit erreichten wir pünktlich unsere Ausgangsorte. In Dresden endete diese, wie ich meine, wunderschöne Reise in den Spessart dann auch für unsere letzten Reisegäste. 

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei unserem netten Bus-Chauffeur Frank bedanken, der uns jederzeit souverän und sicher an unsere Ziele gebracht hat und immer unterstützend zur Seite stand!

Danke auch an Sie, liebe Gäste, für Ihr Vertrauen und Ihre Pünktlichkeit! Bleiben Sie gesund und reiselustig und ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie erneut auf einer meiner Reisen begrüßen dürfte!

Alles Gute und hoffentlich bis bald!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein
https://www.eberhardt-travel.de/ueber-mich/katrin-deutschbein/317

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Kommentare zum Reisebericht

Danke an Katrin und Frank, die mir mit ihrer Fürsorge ein schönes Weihnachtsfest bereitet haben. Auch dem Hotel"Christel" Dank für die liebevolle Betreuung. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und die Buchung nicht bereut.
Nochmals vielen Dank an Alle!!!

Jutta Marth
08.01.2023