Reisebericht: Silvesterreise in den Spessart

28.12. – 02.01.2014, 6 Tage Rundreise über Silvester im Spessart mit Rothenburg ob der Tauber – Lohr am Main – Odenwald – Schloss Erbach – Michelstadt – Bad Soden


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Gemütliche Tage und einen schönen friedlichen Jahreswechsel erlebten wir in diesem idyllischen Mittelgebirge, umgeben von Kultur und Natur...
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, Sa. 28. 12. 2013: Rothenburg o. d. T. – Heimbuchental

Unsere diesjährige Silvesterreise führt uns in den Spessart, den Spechtwald, wie der Name zu deuten ist. Nach und nach steigen Gäste zu, bis der Bus zu zwei Dritteln gefüllt ist. An unserem Zielort werden uns weitere Gäste erwarten, welche schon die Weihnachtsfeiertage im Spessart verbracht haben. Auf der Hinreise haben wir jedoch ein erstes highlight im Programm. Wir statten der alten Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber einen Besuch ab. Im Rahmen einer fundierten Stadtführung erfahren wir viel über die Geschichte und Besonderheiten der Stadt. Z. B. über den legendären Meistertrunk von Bürgermeister Nusch im 30 jähr. Krieg, mit dem er die Stadt vor Tillys Truppen rettete. Nach dem Konsum von 3 Liter Frankenwein auf ex soll er drei Tage lang geschlafen haben.
In der freien Zeit nach der Führung ist Gelegenheit, das Traditionsgebäck der Stadt, die legendären Schneeballen zu kosten.
Gegen Abend erreichen wir unser gemütliches Hotel in Heimbuchental, mitten im Spessart. Das Hotel ist noch schön weihnachtlich geschmückt. Hier machen wir uns mit den Gästen der Weihnachtsreise bekannt und sprechen den morgigen Tag ab. Das Abendessen kann sich auch sehen lassen. Es gibt ein reichhaltiges Grillmenü, bei dem sich der erste Reisetag gemütlich beschließen lässt.

2. Tag, So. 29. 12. 2013: Lohr – Schulmuseum

Nach dem guten Früstücksbüffet begeben wir uns nach Lohr, einer feinen Fachwerkstadt direkt am Main, die sich das Prädikat Schneewittchenstadt auf die Fahnen geschrieben hat. Hier gibt es ein einzigartiges Schulmuseum, welchem wir einen Besuch abstatten. Wir nehmen in einem alten Klassenzimmer aus der Kaiserzeitstatt und erfahren in einem wirklich sehr interessanten Vortrag über die Funktion von Schule in vergangener Zeit. Danach gibt es noch Gelegenheit sich die über 6000 Exponate anzuschauen. Manch einer fühlt sich sehr an seine eigene Schulzeit erinnert.
Nun haben alle Hunger und wir so begeben wir uns durch die Gassen ins erste Restaurant am idyllischen Marktplatz zum Mittagessen. Wer nur einen kleinen Imbiss erwartet hatte, sieht sich deftiger fränkischer Hausmannskost gegenüber. Kaum jemand schafft die mächtigen Portionen; seien es fränkische Bratwürste, oder die riesigen Leberknödel.
Nach dem opulenten Mahl tut ein Verdauungsspaziergang gut. Diesen verbinden wir mit einer Stadtführung durch das Städtchen, in deren Anschluss auch von den guten Schnäpsen und Likören probiert werden kann, die im Spessart reichlich produziert werden.
Auf unserem Rückweg zum Hotel besuchen wir das Schloss Mespelbrunn, die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit im Spessartwald. Die Grafenfamilie von Echter wohnt hier und hält einen Teil des Gebäudes über die Sommermonate zur Besichtigung offen. Das Schloss war Drehort etlicher Szenen aus dem Spielfilm „Das Wirtshaus im Spessart", der auf das 1827 entstandene Märchen von Wilhelm Hauff zurückgeht. Der Film bekam internationale Preise und machte 1958 die Hauptdarstellerin Lieselotte Pulver mit ihrem unnachahmlich herzlichen Lachen auf einen Schlag weltberühmt.
Nach unserem Photostop begeben wir uns in unser nahe gelegenes Hotel, wo auch heute ein leckeres Abendmenü auf uns wartet.

3. Tag, Mo. 30. 12. 2013: Erbach – Michelstadt

Heute steht eine Fahrt in den Odenwald auf dem Programm. Nur durch den Maingraben getrennt, ist dieser das südwestlich an den Spessart anschließende Gebirge und wie dieser nur bis zu ca. 660 m hoch. Unser Weg führt uns durch das idyllische Tal der Mümling nach Erbach. Die kleine Stadt wird von einem mächtigen Schloss dominiert, deren Erbauer die Grafen von Erbach-Erbach waren. Sie haben reine riesige Sammlung an allen möglichen Gegenständen zusammen getragen, für die wir uns 2 Stunden Zeit nehmen, sie zu besichtigen. Alle möglichen Dinge von antiken Altertümern, wertvollen Gläsern, alten Waffen und abnormen Jagdtrophäen wollen bestaunt werden. Aber auch Dinge aus Elfenbein. In der Elfenbeinstadt Erbach gibt es das einzige Elfenbeinmuseum Deutschlands. Jedoch darf heute in der Stadt nur noch Mammutelfenbein verarbeitet werden.
Schon geht es auf Mittag zu, und so begeben wir uns ins nahe Michelstadt. Das winzige Städtchen wartet mit einem der berühmtesten Rathäuser Deutschlands auf. Es stammt von 1484 und steht im Erdgeschoss auf einer offenen Tuchhalle aus mächtigen Eichenbalken. Nach einem kleinen Rundgang durch das Städtchen begeben sich fast alle Gäste zu Kaffee und Kuchen in die lockenden Cafes und Restaurants.
Auf dem Rückweg ins Hotel lockt uns noch ein Kleinod im benachbarten Hessental. Eine Wallfahrtskirche mit einer angegliederten Gnadenkapelle, in dem eine Pieta aus dem 13. Jh. steht. Zudem sind hier eine Kreuzigungsgruppe von Hans Backofen aus dem Jahr 1519 und ein Frühwerk von Tilmann Riemenschneider zu bestaunen. Ein Besuch ist also allemal lohnenswert.

4. Tag, Di. 31. 12. 2013: Bad Soden – Silvesterfeier

Der letzte Tag des Jahres steht im Zeichen von Bad Soden - Saalmünster. Das Thermalbad verfügt über unzählige Quellen, deren sprudelndes Nass, die Sole bei Rheuma, Schmerzen und zur Rehabilitation Anwendung findet. Zunächst unternehmen wir einen Stadtrundgang, der auch die 2005 neu erbaute Spessarttherme beinhaltet. Hier gibt es auch Eiskammern, in die man unter Beobachtung kurze Zeit bei minus 160 Grad hineingehen kann. Nach unserem Rundgang gehen wir gemütlich einen Kaffee trinken oder Alternativ in den nahe gelegenen Wildpark. Rechtzeitig sind wir wieder in der Therme, wo wir der Jahresabschlussveranstaltung beiwohnen. Die Salzprinzessin und ein Schornsteinfeger sind ebenfalls anwesend. Dazu gibt es Musik von ortsansässigen Kapellen und Chören. Wer möchte, kann sich zudem an Glühwein und Stutzwecken, süssen Hefebrötchen laben. Der Veranstaltung wird sehr gut angenommen und die Brunnenpassage in der Therme ist schnell bis auf den letzten Platz besetzt.
Nach unserer Rückkehr ins Hotel haben wir noch etwas Zeit, uns für die bevorstehende Silvesterfeier frisch zu machen. Sie beginnt mit einem opulenten Abendbüffet, bei dem keine Wünsche offen bleiben. Es wird ein sehr netter und geselliger Abend bei Livemusik und Tanz. Schnell vergeht die Zeit und schon nahen sich die Uhrzeiger der 12. Gemeinsam stoßen wir alle auf das neue Jahr an. Vor allem Gesundheit gehört für die meisten zu den ersten Wünschen. Alle begeben sich nun an die frische Luft, denn von Hotel ist ein schönes Feuerwerk geplant. Niemand lässt sich diese Augenweide entgehen. Nach dem Höhepunkt des Abends geht die Feier mit open end weiter. Ein schöner Abend, so lässt sich allenthalben vernehmen.

5. Tag, Mi. 01. 01. 2014: Musikalische Weinverkostung

Heute können alle ausschlafen. Wir lassen den ersten Tag des Jahres langsam angehen. An Würzburg und Schweinfurt vorbei reisen wir nach Mainfranken in eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Hier sind wir auf einem Weingut zu einer Verkostung mit Häckerbrotzeit eingeladen, einer großen Wurstplatte. 6 Weine werden uns in dem kleinen Weinort gereicht. Dazu gibt es Gesangseinlagen vom Winzer, die selbstverständlich das Thema Wein zum Inhalt haben. Auch woher der Bocksbeutel kommt, wird uns erklärt, und auch, dass im Mittelalter die Mönche den Weinanbau nach Franken brachten. Die Römer kamen schließlich nur bis an den Rhein.
Gerne wird nach der Verkostung das eine oder andere Fläschchen gekauft, und beschwingt reisen wir in den Spessart zurück.

6. Tag, Do. 02. 01. 2014: Heimreise

Schon ist der letzte Reisetag angebrochen und es heißt Abschied nehmen vom lieblichen Spessart. Das Wetter hat gut mitgespielt und unter die Räuber sind wir in dem ehemaligen Bannwald der deutschen Kaiser auch nicht gefallen. Wir kommen gut auf den Autobahnen voran und nach und nach leert sich unser zunächst vollbesetzter Bus. Gegen 16.00 Uhr treffen wir wieder an unserem Ausgangspunkt am Flughafen Dresden ein. Das kleine Mittelgebirge Spessart und seine Bewohner haben sich allen auf eine reizvolle und sehr herzliche Weise gezeigt.

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