Reisebericht: Singlereise Spreewald – Natur erleben rund um Lübbenau, Burg & Branitz

24.05. – 27.05.2019, 4 Tage Kurzreise im Spreewald für Singles mit Paddel– und Radtour – Lübbenau – Lübben – Burg – Wanderung in der Spree–Aue – Slawenburg und Fürst–Pückler–Park Branitz


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In diesem Jahr führte unser traditioneller Single-Treff in den idyllischen Spreewald, der beliebtesten Reiseregion in Brandenburg. Bei gemeinsamen Aktivtouren per Fahrrad und Boot genossen wir das gute Wetter und hatten jede Menge Spaß und Naturerlebnis.
Der Spreewald ist ein Paradies für Naturliebhaber und Aktivreisende, denn außer beim Wandern kann man das UNESCO-Biosphärenreservat am besten per Fahrrad und Paddelboot erkunden. Bei dieser Kurzreise erkundeten wir mit unserer Reisegruppe von 21 Singles und Alleinreisenden den Spreewald in drei Tagen.
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

Slawenburg und Spreewald–Rundfahrt

Wir besuchten die Slawenburg in Raddusch, einem originalgetreuen Nachbau einer typischen Ringburg, die den hier beheimateten Slawen als Fluchtburg diente. Bei einer Führung nur für unsere Reisegruppe erfuhren wir vieles zur Geschichte der Region, zur Bauweise und zum Volksstamm der Slawen, Sorben und Wenden. Im Inneren der Burg sind zahlreiche Fundstücke und Gegenstände aus mehreren Jahrhunderten zusammengetragen, die uns unsere Führerin ausführlich erklärte. 
Nach unserem Exkurs in die Vorgeschichte besuchten wir einen typischen Spreewald-Hofladen in Göritz und kehrten zur Mittagspause in die Bauernküche ein. Nach der Stärkung setzten wir unsere Spreewald-Rundfahrt im Reisebus fort.

Ausflug zur Spreeaue

Über Vetschau und Burg fuhren wir zum östlichen Rand des Oberspreewalds, zum Biotop-Verbund Spreeaue. Hier fließt die Spree noch als einarmiger Fluss, bevor sie das große Binnendelta, den Oberspreewald mit seinen hunderten Fließen und Kanälen, bildet. Hier beim Storchendorf Dissen-Striesow wurde der natürliche Flusslauf der Spree in einem aufwändigen Renaturierungsprojekt wieder zurückgestaltet. Alte Flussarme wurden geöffnet, hunderte Tiere wurden umgesiedelt, Fischtreppen gebaut, neue Pflanzen und Gräser gepflanzt.
Hier unternahmen wir einen Spaziergang zum Teufelsberg, auf dem die Sagengestalt des Teufels mit seinem Ochsengespann als große Holzskulptur thront. Der Sage nach, soll er den Spreewald geschaffen haben. Am Fuße des kleinen Hügels liegt das Aueroxenreservat der Spreeaue. Hier werden die Urrinder, die vor Hunderten von Jahren diesen Landstrich besiedelt haben, in einer Freilandherde nachgezüchtet.
Dann fuhren wir weiter entlang des Oberspreewalds zur Kreisstadt Lübben, die die Grenze zwischen den beiden Binnendeltas der Spree, dem Oberspreewald und dem Unterspreewald, bildet. Hier stiegen wir nochmals aus dem Reisebus und unternahmen einen kleinen Spaziergang vorbei an der Spree-Lagune und der Schlossinsel zum Hafen. Bei einer Pause ließen wir uns ein Eis oder einen Kaffee schmecken und wer wollte, konnte auf die Schlossinsel oder zum Schloss Lübben spazieren. Unsere Rundfahrt endete alsbald an unserem ruhig gelegenen 4-Sterne Spreewald Parkhotel. Es gehört zur holländischen Van der Valk Hotelkette und bietet sehr geräumige Zimmer, elegante Restaurants, einen großen Garten mit Teich und gemütliche Außenterrassen. Nach dem Check In und einer Pause zum Frischmachen trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen, bei dem wir typische Spreewald-Gerichte vom Buffet genießen konnten. Gemütlich ließen wir den Abend bei netten Gesprächen ausklingen.

Radtour oder Thermalbaden in Burg im Spreewald

Nach dem gemütlichen und reichhaltigen Frühstück holten uns mehrere Transferfahrzeuge direkt am Hotel ab und wir fuhren durch Lübben und entlang ausgedehnter Wiesen und Wälder in den Kurort Burg im Spreewald. Burg gehöt zu den größten und schönsten Streusiedlungen Europas, in der zwar nur etwa 4.300 Einwohner leben, aber deren Siedlungen und verstreuten Bauernhöfe sich über 35 Quadratkilometer erstrecken. Burg ist auch ein relativ junger Heilquellen-Kurort, der erst seit 2005 staatlich anerkannt betrieben wird. Die Spreewald-Therme Burg liegt direkt über einer natürlichen Thermalsole-Quelle, aus der das warme, mineralhaltige Wasser in verschiedene Badebecken gepumpt wird. Das Baden im Thermalwasser wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus, vor allem bei Rückenschmerzen, Haut- oder Atemwegsbeschwerden. 
In Burg angekommen, brachte ich einige Gäste zur Spreewald-Therme. Der Großteil unserer Single-Gruppe hatte sich aber für die Radtour entschieden, und so ließen wir uns die bestellten Leihräder in der Radlerscheune von den Fahrrad-Experten für jeden Reisegast individuell anpassen. Das Wetter war ideal für eine Radtour durch den Spreewald! Vom Radverleih starteten wir also gemeinsam entlang des Gurkenradweges, der direkt an der Radlerscheune vorbei führt. Wir fuhren in gemütlichem Tempo, sodass jeder ohne große Anstrengung mitfahren konnte. Auf Radwegen mit keinem oder nur wenig Autoverkehr konnten wir ganz entspannt und sicher fahren. Es ging entlang der idyllischen Fließe und Wasserwege, auf denen uns Paddler oder Kahnfahrer heiter zuwinkten. Ab und an wurde eine Holzbrücke überquert, eine Pferdeweide oder ein Storchennest passiert. Für das Auge gab es reichlich zu sehen und die Seele konnte baumeln. Bei einer Rastpause am Barfuß-Park ließen wir uns ein kühles Getränk oder Eis schmecken. Und wer wollte, konnte Socken und Schuhe ausziehen und seinen Füßen etwas Gutes tun beim Rundgang durch den Barfuß-Parcours. Vorbei an der Radduscher Buschmühle, welche direkt am Südumfluter der Spree liegt, und der Dubkow-Mühle, wo wir ein Wehr überquerten, ging es weiter zum Spreewald-Dorf Leipe.

Inseldorf Leipe

Auf einer Insel gelegen, war der Ort früher nur per Boot oder Fahrrad erreichbar. Heute gibt es zwar auch eine kleine Straße, aber dennoch geht es in Leipe noch sehr ruhig und idyllisch zu - abgesehen von den vielen Besuchern, Paddlern und Radlern, die zur Mittagszeit hier gern Rast machen. So auch wir! Wir kehrten zur Mittagspause im Biergarten des Spreewaldhofes ein, wo uns der redsame und gesellige Wirt bereits Tische reserviert hatte. Bei einem kühlen Getränk, einem Fischgericht oder Schnitzel mit Spargel ließen wir es uns gut gehen. Dann schwangen wir uns wieder aufs Fahrrad und radelten auf dem Spree-Fernradweg nochmals eine gute Stunde von Leipe zurück nach Burg. Beim Fahrradverleih gaben wir unsere Räder ab und bummelten zu Fuß noch einmal durch den Kur- und Sagenpark von Burg, in dem typische Sagengestalten aus dem Spreewald mit ihren Geschichten zu finden sind. Zum frühen Abendessen kehrten wir in das bekannteste Restaurant am Platze ein - den Kräutermühlenhof, der sich in einem traditionellen Spreewälder Holzbohlenhof befindet. Bei tollem Wetter konnten wir im Biergarten sitzen, der wie üblich, sehr gut besucht war. Zum Glück hatten wir für unsere Reisegruppe Tische reserviert. Am Abend holten uns unsere Transferfahrer in Burg ab und fuhren uns zurück zum Hotel in Bersteland. Einige Reisegäste trafen sich noch zum Absacker an der Hotelbar.


Paddeltour oder Kahnfahrt rund um Lübbenau

Am dritten Tag unserer Singlereise stand ein Ausflug nach Lübbenau auf dem Programm. Von örtlichen Transferfahrzeugen wurden wir nach dem Frühstück gegen 9.30 Uhr abgeholt und wir fuhren gemeinsam ins knapp 30 Kilometer entfernte Lübbenau. Am Lübbenauer Schloss, das heute wieder den Nachfahren der einstigen Grafenfamilie gehört, stiegen wir aus und spazierten gemeinsam zum Großen Spreewaldhafen von Lübbenau. Hier starten die bekannten Spreewaldkähne, die mittels einer langen Holzstange durch das Wasser gestakt werden, zu verschiedenen Rundfahrten entlang der Wasserwege rund um Lübbenau. Etwa die Hälfte unserer Reisegruppe hatte sich für die gemütliche Kahnfahrt entschieden, sodass wir sogar einen eigenen Kahn nur für unsere Gruppe buchen konnten. Die traditionelleWotschofska-Tour dauerte etwa 4,5 Stunden inklusive Mittagspause im der schon zu DDR-Zeiten berühmten Ausflugsgaststätte Wotschofska. Der Name leitet sich von sorbischen Wort für "Insel" ab, kein Wunder, denn die Gaststätte liegt auf einer Spreewald-Insel, die nur per Rad, per Boot oder zu Fuß erreichbar ist.


Aktive Erholung bei der Kajak-Tour

Nachdem unsere Kahnfahrer "eingecheckt" waren und Ihre Bootsfahrt beginnen konnten, spazierten die Paddler mit der Reisebegleiterin vom Großen Hafen durch den Schlosspark bis zum Bootsverleih. Hier wurden wir mit Paddel, Kartenmaterial und 2-Personen-Kajaks ausgestattet. Wer mit wem paddelte, war schnell gefunden und es hatten sich sechs Zweierteams gebildet. Nach einer kleinen Einweisung ins Paddel halten und Steuern ging es los. Eine etwa 12 Kilometer lange Paddeltour lag vor uns, für die wir uns ebenfalls 4,5 Stunden Zeit lassen konnten. Auch die Paddelgruppe machte Mittagsrast in der Ausflugsgaststätte Wotschofska, wo wir unsere Kahnfahrer trafen. Bei typisch Spreewälder Gerichten und Kaffee, Eis oder kühlen Getränken ruhten wir uns ein wenig aus, bevor uns die Bootstouren weiter durch die romantischen Kanäle und schattigen Alleen des Spreewaldes führten. Dabei konnten wir die Ruhe und die sattgrüne Natur so richtig genießen und noch einmal aktiv entspannen.


Tropenfeeling in Tropical Islands

Am letzten Tag unserer Singlereise im Spreewald stand der Besuch im Bade- & Freizeitpark Tropical Islands auf dem Programm, welcher nur wenige Kilometer von unserem Hotel entfernt liegt. Nach dem Frühstück checkten wir aus den Zimmern aus und fuhren in Richtung Kraußnick, wo sich der tropische Park in der größten freitragenden Halle der Welt befindet! Hier sollten ursprünglich riesige Zeppeline gebaut werden, die als Transport-Luftschiffe für extrem große Lasten eingesetzt werden sollten. Als dieses Projekt scheiterte, wurde die Halle verkauft und zum heutigen Zweck umfunktioniert. Die Badetasche hatten wir extra gepackt mit allen Dingen, die wir im Tropenparadies benötigen: Badesachen, Strandkleid oder Shirt und Handtuch. Da wir als Reisegruppe angemeldet waren, mussten wir nicht lange am Einlass warten. Zum Umziehen ging es dann zu den abschließbaren Schränken, wie man Sie aus normalen Schwimmbädern kennt. Hier konnten wir unsere Taschen einschließen und starteten dann in Badesachen und mit Strandtuch bewaffnet in den Tropen-Kurzurlaub. Das Klima in der riesigen Halle ist angenehm tropisch mit hoher Luftfeuchte und ca. 26°C Lufttemperatur. Seit 2016 gibt es auch den großen Außenbereich Amazonia mit Wildwasserbahn, Strömungskanal, Rutsche und Massagedüsen. Wem es also drinnen zu warm wird, kann sich hier im ebenfalls angenehm beheizten Wasser den Kopf abkühlen. Wir hatten Glück, dass es nicht so voll war und wir an verschiedenen Plätzen Strandliegen nutzen konnten. Zum Mittagessen trafen wir uns am Bali-Tor und jeder konnte sich in den zahlreichen Selbstbedienungsrestaurants etwas aussuchen. Das Angebot reichte von Pasta und Pizza, Salatbar, Currywurst, Burger & Pommes, Kaffee und Kuchen bis hin zu asiatischen Restaurants. Hier wurde wirklich jeder nach seinem Geschmack fündig. Bezahlt wurde übrigens überall durch Buchung auf den kleinen Chip, den man ums Handgelenk trug und der gleichzeitig der eigene Schrankschlüssel war. Beim Verlassen der Halle konnte man so alle Speisen und Getränke insgesamt bezahlen, auf Wunsch auch bargeldlos mit Karte. Am späten Nachmittag traten wir entspannt die Rückreise nach Hause an.

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