Reisebericht: Rad–Kreuzfahrt auf Mosel und Saar mit Vorprogramm

15.09. – 22.09.2012, 8 Tage Straßburg – Colmar – Trier – Cochem – Merzig – Saarlouis (230 Radkilometer)


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Die Landschaft des Moseltals ist wunderschön, die kühlen Weine schmecken hervorragend und die Städte haben eine reiche Historie - die richtigen Zutaten für eine gemütliche Rad- und Schiffsreise
Ein Reisebericht von
Jens Fischer

1.Tag


Mit dem Bus und dem Radanhänger von Eberhardt TRAVEL erreichten wir am Nachmittag Koblenz, wo unser zu Hause für die nächste Woche, die MS Patria, vor Anker lag. Während unser Radbegleiter Jens von Eberhardt TRAVEL mit den Buschauffeuren die Räder auslud und an Bord verstaute, bezogen wir unsere Kabinen. Dabei galt es, mit den vorhandenen Platz sinnvoll zu nutzen. Aber die Kabine dient ja auch in der Woche nur zum schlafen, duschen und umziehen. Ansonsten bietet das Schiff einen großen und gemütlichen Salon sowie ein großes Sonnendeck zum Aufenthalt. Zum Abendessen wurde uns die Crew des Schiffes vorgestellt und wir mit den Gepflogenheiten an Bord vertraut gemacht. Jens bot uns nach dem Essen ein gemeinsamen Spaziergang durch Koblenz an. Und so schlenderten wir zum Deutschen Eck mit dem Kaiser Wilhelm Denkmal und blickten auf die angeleuchtete Festung Ehrenbreitstein. Beim Bummel durch die Gassen von Koblenz wurde unsere Gruppe immer kleiner. Es war Stadtfest in Koblenz und so fand jeder irgend etwas Interessantes zum Verweilen.

2.Tag


Bereits am frühen Morgen legte die MS Patria ab, um uns ein erstes Stück auf der Untermosel bis nach Alken zu bringen, wo wir an Land gehen und unsere erste Radtour starten wollten. Leider kam es an den zu durchfahrenden Schleusen zu einigen Wartezeiten so dass sich unsere Ankunft in Alken verzögerte. Aber bei schönem und sonnigem Wetter machten wir es uns auf dem Sonnendeck gemütlich und genossen schon einen ersten Eindruck der Flusslandschaft vom Schiff aus. Mittags erreichten wir dann Alken und trafen dort auch unseren örtlichen Guide Thomas. Direkt unterhalb der Burg Thurandt begannen wir unsere Tour Richtung Cochem. Vorbei an Moselkern und Treis Karden ging es teilweise auf dem Radweg entlang der Strasse, später auf einem schönen Naturweg abseits der Hauptstrasse 27 km nach Cochem. In Cochem war unser Schiff noch nicht da. So ließen wir unsere Räder in der Obhut von Thomas und begaben uns zu Fuß auf einen 1-stündigen und kurzweiligen Stadtrundgang mit Ute, die uns mit kleinen Anekdoten und Geschichtchen ihre alterwürdige Stadt näher brachte. Nach dem gehaltvollen Abendessen bestand noch die Möglichkeit, an einer vom Schiff organisierten Weinverkostung unweit unserer Liegestelle teilzunehmen und schon mal erste Erkenntnisse über die Besonderheiten der Weinherstellung an der Mosel zu erlangen.

3. Tag


Den Beginn unserer heutigen Tagestour nutzten wir noch zu einem Abstecher mit dem Fahrrad nach Cochem zum Sessellift. Jens spendierte uns eine Auffahrt mit Selbigem auf den schönsten Aussichtspunkt von Cochem - dem Pinner Kreuz. Bei herrlichstem Sonnenschein hatten wir von dort noch einmal einen beeindrucken Blick auf die Stadt und die Reichsburg.
Unser nächsten Stopp legten wir nach ca. 10 km in Beilstein ein. Diesem märchenhaften Ort näherten wir uns mit einer Fährüberfahrt vom linken Moselufer, so dass wir die wunderschöne Silhouette mit der Burg Metternich, der Kirche St. Joseph und dem malerischen Ortskern genießen konnten. Nach einem kurzen Rundgang mit Thomas (Jens beaufsichtigte unsere Räder) durch die Gassen Beilsteins nutzte jeder das umfangreiche Angebot an kleinen Lokalitäten, um sich bei regionalen Gerichten und dem obligatorischen Mittagsschoppen zu stärken. Bei unserer Weiterfahrt entlang der Moselschleifen mit Halt an der Ruine des Klosters Stuben und mit Blick auf den steilsten Weinberg Deutschlands kurz vor Bremm erreichten wir am Nachmittag die Ortschaft Neef. In einer urigen Straußwirtschaft konnten wir den Versuchungen des Rebensaftes erneut nicht wiederstehen und legten eine Pause in fröhlicher Runde ein. Die anschließenden ca. 8 km bis Zell stellten für uns kein Problem dar. Insgesamt fuhren wir an diesem Tag 44 km entlang einer sehr beeindruckenden Flusslandschaft.

4.Tag


Wieder gegen 09:00 Uhr Start zu unserer Etappe von Zell nach Bernkastel-Kues. Kurz nach dem urig alten Fährhaus von Pünderich hatten wir Blick auf das Pündericher Hangviadukt - das längste Hangviadukt Deutschlands auf der Bahnstrecke Koblenz - Trier. Weiter führt uns Thomas bis nach Traben-Trarbach. Den kurzen Aufenthalt nutzten wir zur Besichtigung des Brückentores und der umliegenden Gassen bevor wir auf dem Weg nach Bernkastel-Kues dem Kröver Nacktarsch, einem bekannten Wein der Mosel, in Kröv unsere Ehre erwiesen. Unsere Mittagsrast am Ufer der Mosel mit unseren Lunchpaketen und einer Probe des oben benannten Weines stärkte uns für den weiteren Weg. Kurz vor Bernkastel radelten wir an der einzigen Hängebrücke an der Mosel vorbei und erreichten Bernkastel-Kues am Nachmittag. Die freie Zeit bis zum Abendessen nutzten wir zum Bummel durch den malerischen Ort oder zur Kaffepause mit Kuchen an Bord der MS Patria. Noch vor dem Abendessen ging unsere Eberhardt Gruppe zu einer Weinverkostung in einer kleinen Familienwinzerei. Herr Zimmermann brachte uns auf sehr fachliche und dennoch unterhaltsame Art und Weise die Freuden und Leiden eines kleinen Winzerbtriebes näher. Mit den dazu gebotenen Weinen war dieser Abend ein tolles Erlebnis und die gekauften Weine werden uns auch in den nächsten Wochen zu Hause noch oft an die Fahrt entlang der Mosel denken lassen.

5. Tag


Heute führt uns Thomas wieder auf einer schönen Tour von Bernkastel nach Mehring. Vorbei an der Weinlage "Juffer Sonnenuhr", hier wurde die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur mit 41,2 °C im Schatten registriert, mit kurzem Stopp gegenüber der Moselloreley in Niederdemmel erreichten wir am späten Vormittag Piesport. Die absolvierten Radkilometer hatten uns schon wieder durstig werden lasssen. Jens empfahl uns eine Pause in einem Weingarten und den Genuß des "Piesporter Goldtröpfchens". In der Sonne sitzen und das Resultat großer Winzerkunst in der Hand und am Gaumen - perfekt. In Piesport gab uns dann auch eine historische Stätte Einblick in die Entstehung des Weinbaus an der Mosel. Die Römer warens, die im 2. und 3. Jahrhndert den Weinbau entlang der Mosel etablierten und davon zeugt eine alte römische Weinkelterei in Piesport. Mit 413 ha ist Piesport auch heute noch die größte Weinbaugemeinde an der Mosel. Weiter auf den Spuren der Römer wandelten wir in Neumagen Dhron. Der Aurelius Garten, das Relief vom Weinschiff und dessen Nachbau am Hafen von Neumagen versetzten uns in die Zeit der Römer an der Mosel. Gleichzeitig legten wir hier auch unsere Mittagsrast ein. Weiter kamen wir an dem einzigen komplett erhaltenem Paar Fährtürme in Trittenheim vobei und errreichten Köverich, den Geburtsort der Mutter von Ludwig-van-Beethoven. Zu Ehren des Komponisten sangen wir inmitten der Weinlage von Köverich mit Blick auf das Moseltal die "Ode an die Freude". in unserem heutigen Zielort Mehring besichtigten wir noch die Villa Rustica, in der man einen interessanten Einblick in das Leben und Arbeiten auf einem römischen Gutshof erhielt. Nach 50 km endete unsere Tour. Nach reichhaltigem Abendessen rückte ein Teil der Gruppe noch in eine in unmittelbarer Nähe gelegene Straußwirtschaft ein und ließ den Tag bei leckerem und darüber hinaus auch sehr preiswertem Wein den Tag ausklingen.

6. Tag


An diesem Morgen war es recht frisch. So legten wir bereits nach wenigen Kilometern am Fährturm in Longuich (Namensgebung stammt von den Kelten und heißt "krummer Bach") eine Pause ein, um uns bei einem heißen Getränk etwas zu wärmen. Schließlich kam auch die Sonne hervor und so fuhren wir bei bestem Radelwetter weiter. In Pfalzel erläuterte uns Thomas die Maßnahmen zum modernen Hochwasserschutz im Einklang mit dem Erhalt alter Bausubsubstanz. Bereits nach 25 km erreichten wir Trier. Unser Schiff war auch schon da und so nutzten wir die Zeit bis zur Stadtführung für eine Mittagspause an Bord. Am zeitigen Nachmittag starteten wir direkt ab Schiff mit unserem Stadtführer Herrn Buritzki und unseren Rädern zur "Stadtrundfahrt". Erstaunlicherweise funktionerte das Kennenlernen der Stadt mit dem Fahrrad problemlos. Man kam schnell von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten und hatte an diesen mehr Zeit zum Verweilen. Herr Buritzki verstand es auch, diese Zeit mit der Preisgabe seines umfangreichen und detaillierten Wissen zu füllen. So wurden die 1 1/2 Stunden zu einem konzentrierten Ausflug der vor allem römischen Geschichte der Stadt Trier.
In der anschließenden freien Zeit und nach dem Abendessen erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust weiter.

7.Tag


Unsere letzte Radetappe hielt noch einmal viel Sehenswertes bereit. Start direkt in Trier und und unser Radguide führte uns weiter entlang des linken Moselufers bis in das Luxemburgische nach Wasserbillig. Nach kurzer Rast setzten wir dort mit der Fähre über und waren wieder auf deutschem Boden. Dabei erfuhren wir Skuriles über die Regelung des Grenzverlaufes an der Mosel zwischen Deutschland und Luxemburg. Auf deutscher Seite radelten wir wieder Richtung Trier, um dann an der Mündung der Saar in die Mosel Richtung Saarburg abzubiegen. In Schoden rasteten wir an einem kleinen Bootshaus am Fluss und es gab zu unseren Lunchpaketen heiße Getränke, Bier oder Wein. Am zeitigen Nachmittag erreichten wir Saarburg mit seiner Burg, dem Buttermarkt und dem imposanten Wasserfall mitten im Ort. Beim Besuch der alten Glockengießerei der Familie Mabilon erhielten wir interessante Einblicke in das uralte und von großer Handwerkskunst geprägte Handwerk des Glockengießens. Den Tag rundete das Kapitänsdinner an unserem letzten Abend an Bord der MS Patria ab. Im gemütlichen Salon des Schiffes saßen wir dann noch bis in die Nacht bei einem guten Tropfen Wein - was auch sonst!

8.Tag


Unser Bus mit dem Radanhänger von Eberhardt TRAVEL holte uns am Morgen ab. Wir verluden die Räder und das Gepäck und machten uns dann mit unseren bleibenden Erinnerungen an die tollen Erlebnisse an der Mosel sowie auch der einen oder anderen Flasche Wein auf unseren Heimweg. Gut und sicher errreichten wir am Abend unsere Heimatorte.

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