Reisebericht: Rundreise Teutoburger Wald & Weserbergland

25.08. – 29.08.2014, 5 Tage Busreise in Deutschland: Lemgo – Externsteine – Detmold – Hermannsdenkmal – Schloss Bückeburg – Hameln – Köterberg


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Lemgo - Minden - Porta Westfalica - Externsteine - Detmold - Hermannsdenkmal - Hameln - Höxter
Ein Reisebericht von
Elke Reuter

1. Tag, 25.08.     Anreise + Stadtrundgang Lemgo

Wie zu den meisten Reisen starteten wir früh morgens 06.00 Uhr in Dresden am Flughafen.
Unser Chauffeur, Heinz Zabelt, vom Busunternehmen Wies-Faszinatour, verlud das Reisegepäck und wir fuhren Richtung Westen, quer durch das schöne Thüringer Land.
An der Raststätte "Teufelstal" stiegen die letzten Gäste zu und unsere Reisegruppe mit 39 Gästen war komplett.
Unsere Fahrt führte uns durch das schöne Werratal bis ins Lipper Land.
Unser 1. Ziel an diesem Tag war Lemgo. Hier erwarteten uns schon unsere beiden Stadtführer.
Lemgo ist das Herz des Lipperlandes. Eine der architektonisch schönsten Städte Deutschlands, mit zahlreichen Baudenkmäler, prachtvolle Steinbauten und kunstvoll verzierten Fachwerkhäuser aus der Spätgotik und Renaissance. Sehenswert ist auf jeden Fall das Hexenbürgermeisterhaus.
Im 16. Jh. war in Teilen Westfalens die Hexenverfolgung besonders intensiv, so auch in Lemgo. Einen maßgeblichen Anteil hatte daran der Bürgermeister Hermann Cothmann, der aus Machtgier den Hexenwahn als damaligen Bestandteil des christlichen Glaubens nutzte, um seine politischen Gegner aus dem Feld zu räumen. Damit dies nicht zu deutlich wurde, ließ er über 250 Männer und Frauen umbringen.
Nach dem Stadtrundgang blieb noch etwas Zeit, um Lemgo auf eigene Faust zu erkunden.
Am späten Nachmittag ging unsere Fahrt weiter durch Westfalen und das schöne Extertal in unser Hotel "Burg Sternberg" in Linderhofe.
Nachdem nun, durch die Hotelüberbuchung, glücklicherweise alle Gäste ein Zimmer hatten, trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Dies ließ keine Wünsche offen, am vorzüglich angerichteten Büffet wurden die Köstlichkeiten probiert.

2. Tag, 26.08.   Externsteine – Residenzschloss Detmold – Hermannsdenkmal

Nach dem ausgezeichneten Frühstück begann unser Tag. Viel möchten wir heute sehen.
Unsere Fahrt führte uns als erstes an der Kurstadt Horn-Bad Meinberg vorbei zu den Extersteinen.
Sie zählen zu den bekanntesten Natur- und Kulturdenkmäler Deutschlands.
Entstanden sind die Externsteine vor etwa 70 Millionen Jahren. Durch Granit und massiven Sandstein, sowie die Erosion an der Oberfläche bekamen die Felsen ihre jetzige, etwas bizarr anmutende Form.
Die Felsen können über zwei in den Stein gearbeitete Treppenaufgänge erklommen werden. Ein Aufstieg, der sich lohnt! Denn aus ca. 40 m Höhe bietet sich, bei schönem Wetter, ein beeindruckender Ausblick in die abwechslungsreiche Landschaft des Teutoburger Waldes.
Ein schönes Fotomotiv ist auch das Kreuzabnahmerelief. Mittelalterliche Steinmetze schlugen dies in die Felsen.
Unsere Fahrt führte uns anschließend weiter in die Residenzstadt Detmold.
Schon vor mehr als 450 Jahren residierten in Detmold die lippischen Fürsten, und noch heute wohnt einer ihrer letzten Sprosse, Dr. Armin von Lippe, in dem altehrwürdigen Schloß.
Bei einem Rundgang, im zugänglichen Teil des Schloßes, erfuhren wir alles über die lange Geschichte des Fürstenstammes, dessen Wappen eine Rose ist.
Viele wertvolle Ausstellungstücke, wie die Schneeballvasen aus Meißner Porzellan und andere sehenswerte Stücke wurden bewundert. Leider ist fotografieren und filmen in diesem Schloß nicht erlaubt.
Nach der Schloßbesichtigung besuchten wir noch das Wahrzeichen des Teutoburger Waldes, das "Hermannsdenkmal". Es soll an die Schlacht im Teutoburger Wald und des Cheruskerfürsten Arminius erinnern.
Dieses Denkmal wurde zwischen 1838 u. 1875 von dem Berliner Bildhauer Ernst von Bandel errichtet und im August 1875 von Kaiser Wilhelm I. eingeweiht.
"Hermann" ist begehbar und viele Gäste nutzten die Gelegenheit, bei herrlicher Sicht weit ins Land zu schauen.  

3. Tag, 27.08.   Minden – Porta Westfalica

Mit wunderschönem Wetter beginnt unser heutiger Tag.
Wir fahren hinein ins Weserbergland, die Mittelgebirgslandschaft beidseitig der Weser.
Kurz vor Rinteln überqueren wir die "Weser", den längsten deutschen Fluß.
Hier nochmal der Weserspruch:
                                             Wo Werra sich und Fulda küssen,
                                             sie ihren Namen büßen müssen
                                             und es entsteht durch diesen Kuß,
                                             Deutsch ! bis zum Meer,
                                             der Weserfluß.
Unser Ziel ist die Weserstadt Minden. Schon von weitem grüßt uns der Dom, er gilt als die schönste Hallenkirche Deutschlands.
Minden ist bekannt durch sein Wasserstraßenkreuz, das größte der Welt. Hier kreuzen sich der Mittellandkanal und die Weser in einem Bauwerk. In diesem Jahr besteht das Bauwerk 100 Jahre.
Bei sonnigsten Wetter sind wir mit der "MS Europa" auf dem Wasser unterwegs. Viel zeigte und erklärte uns der Kapitän. Leider verging die Zeit viel zu schnell.
Im Anschluß besuchten wir noch die Schiffmühle in Minden.
Auf der Weser liegt Deutschlands einzige mahlfähige Schiffmühle. Herr Kottmeier erklärte alles sehr anschaulich, natürlich durfte der "Mühlentrunk" nicht fehlen.
Danach konnten die Gäste Minden individuell erleben.
Am Nachmittag führte uns die Fahrt nach Porta Westfalica auf dem Wittekindsberg mit dem legendären Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
1896 erbaut, zeigt das Standbild den Kaiser barhäuptig, die linke Hand auf den Palasch gestützt, die rechte Hand erhoben - das vor ihm liegende Weserbergland segnend.

4. Tag, 28.08.   Hameln + Schloß Bückeburg

Heute führte uns die Fahrt nach Hameln.
Einst verjagten ihn die Menschen aus der Stadt, heute sind sie froh, daß sie ihn wiederhaben - den Rattenfänger von Hameln.
Der Pfeifer aus dem Weserbergland ist wohl die bekannteste Märchenfigur.
Die uralte Sage vom wunderlichen Pfeifer ist kein buntes, nettes Märchen, sondern eine Geschichte um Betrug und Rache. Seit über 700 Jahren sind Menschen aus der ganzen Welt fasziniert. Niemand weiß genau, ob es sich wirklich so zugetragen hat oder nur aus der Feder eines findigen Schreiberlings oder aus den Mündern geschwätziger Bürger stammt. Doch was bleibt ist der Zauber, der seit jeher auf Hameln liegt.
Wir haben zwei Stadtführer, die uns durch die Stadt führen. Eine der Attraktionen ist das Rattenfängerhaus. Wir gehen entlang der Osterstraße über den Pferdemarkt zum Markt mit der Marktkirche St. Nicolai oder auch dem Hochzeitshaus. Es ist Hamelns schönstes und größtes Bauwerk im Stil der Weserrenaissance. 3 mal täglich öffnet sich die Bronzetür und das
Figuren- und Glockenspiel mit der Rattenfängersage ist zu sehen.
Im Anschluß der Stadtführung bleibt noch Zeit, um die Stadt selbst zu erkunden.
Unsere Fahrt führte uns an diesem Tag noch nach Bückeburg. Schloss Bückeburg ist der Stammsitz des Hauses Schaumburg-Lippe. Das Schloss wird seit seiner Erbauung durchgehend seit über 700 Jahren bewohnt. Heute lebt Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe im Schloss.
Seit 1925 sind einzelne Räume zu besichtigen, darunter die Schlosskapelle, der Goldene Saal u. der große Festsaal. Umgeben von einem ausgedehnten Landschaftspark, ist das Schloss Bückeburg ein Anziehungspunkt.
Seit 400 Jahren befindet sich hier die Fürstliche Hofreitschule. Im Reithaus werden die aristokratischen Reitkunstpferderassen zur Hohen Schule barocker Reitkunst ausgebildet.

5. Tag, 29.08.   Höxter + Heimreise

Ein letztes Mal dürfen wir uns am Frühstücksbüffet bedienen, dann wurden die Koffer geladen und Familie Richardt verabschiedete sich von uns.
Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende. Doch bevor es endgültig nach Hause geht, machten wir noch in Höxter Halt.
Die historische Fachwerkstadt mitten im Weserbergland zeigt ihre malerischen Fachwerkfassaden im Stil der Weserrenaissance.
Schon von weitem sieht man die Türme der St. Killiankirche, sie überragen die Fachwerkstadt.
Sehenswert ist auch das Rathaus, eine Mischung aus gotischem Unterbau und Fachwerkgeschoß.
Das schönste Haus am Marktplatz ist jedoch die "Alte Dechanei", mit über 60 geschnitzten Halbrosetten, die sich alle voneinander unterscheiden. Die "Dechanei" war einst Adelssitz der Familie von Amelunxen.
Gegen Mittag verabschiedeten wir uns von Höxter.
Eine lange Heimreise begann. Glücklicherweise ziemlich ohne Stau.
Ich bedanke mich nochmal bei unserem Chauffeur Heinz Zabelt von "Wies-Faszinatour".
Liebe Reisegäste.
Ich hoffe, Ihnen werden die schönen Tage im Teutoburger Wald + Weserbergland noch lange in Erinnerung bleiben.
Ich würde mich freuen, Sie auf weiteren Reisen wiederzusehen.
Bis dahin, bleiben Sie alle gesund und reiselustig.
Mit lieben Grüßen an Sie alle
Elke Reuter

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