Reisebericht: Rundreise Teutoburger Wald & Weserbergland

24.08. – 28.08.2020, 5 Tage Busreise in Deutschland: Lemgo – Externsteine – Detmold – Hermannsdenkmal – Schloss Bückeburg – Hameln – Köterberg


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Eine Woche voller Erlebnisse: wir folgen den Spuren des Cheruskerfürsten, entdecken geheimnisvolle Steinformationen und Grotten, bestaunen die Pracht der Schlösser der Weserrenaissance, lernen Mythen und Legenden kennen...
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Montag, der 24. August 2020

Wie sagt man doch: der frühe Vogel...also starteten wir gegen 6 Uhr in Dresden. Ein kurzer Zwischenstopp in Döbeln und in Leipzig am Flughafen war unsere Gruppe dann fast komplett. 2 Gäste reisten privat an, sie werden wir erst am Nachmittag treffen. Die A2 wollten wir meiden, also fuhren wir am Südrand des Harzes entlang. Hier begegneten wir 3.000-jähriger Bergbautradition und vom Kyffhäuser- dem kleinen Bruder des Harzes- grüßte das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Schon war wieder Zeit für eine kleine Pause am Rasthof Eichsfeld. An Kassel ging es vorbei- der Autostadt, der Stadt der Innovationen, immerhin fuhr hier der erste ICE, dem ehemaligen Königreich, der Stadt der Documenta...mit ihrem Wahrzeichen: der Wilhelmshöhe. Wir kamen gut voran und so beschlosssen wir, gleich bis

Lemgo

durchzufahren und hier unsere Mittagspause zu vebringen. Pünktlich kamen wir an und am Ufer der Bega mit ihren Terrassen ließ es sich wunderbar spazieren nach der langen Fahrt. Gestärkt vom Bordservice machten wir uns dann mit unserer Stadtführerin auf, ihre Stadt kennenzulernen. Unser Spaziergang führte uns zuerst zum Annenhof. Hier wird gerade gebaut und im Innern gibt es im Abteigarten eine Besonderheit: ein Denkmal für Hans den Schohnen- einen Kranich. Das einzige Denkmal aus Sandstein für einen Vogel in Deutschland. Wir spazieren weiter zum

Stift St. Marien.

Eigentlich sind die Kirchen montags geschlossen aber wegen Corona derzeit ständig geöffnet (muss ja auch mal was gutes haben, wenn wir schon ständig diesen Mund-Nase-Schutz tragen müsssen...) So können wir einen Blick hineinwerfen. Zuerst durch das Fenster des neuen Westtores- hier konnte man das gegenüberliegende Fenster mit dem Symbol des heiligen Geistes sehen. Im Inneren dann eine Überraschung: eine Schwalbennestorgel. Davon gibt es nur zwei in Deutschland: in Tangerhütte und hier. Wie ein Schwalbennest klebt sie an der Wand. Wir bewundern diese einzigartige Kirche, sie gilt als eine der schönsten frühgotischen Hallenorgeln Westfalens. Unser Weg führt uns ins Zentrum, vorbei am Hexenbürgermeisterhaus, doch just in diesem Moment öffnen sich die Schleusen des Himmels. Völlig durchnässt suchen wir Schutz unter Markisen und andere Unterstellmöglichkeiten. Es hört einfach nicht auf und schweren Herzens beenden wir unseren Stadtspaziergang dann am Markt. Das wunderschöne Rathaus sieht kaum einer mehr richtig an, alle steuern nur noch auf den Bus zu und möchten ins Trockene. Also fährt uns Andreas Richtung Holzhausen. Unterwegs grüßt uns bereits Hermann- sein Denkmal ist von Weitem auszumachen. Unser

Waldhotel Bärenstein

ist auf uns vorbereitet und nach kurzer Fahrt werden wir hier herzlich empfangen. Wir bekommen im Bus die Schlüssel und können dann in aller Ruhe unsere Zimmer beziehen. Zum Abendessen treffen wir uns wieder und am Buffett findet jeder etwas für sich. Bei einem Gläschen Wein sitzen viele noch beisammen, lernen sich kennen und plauschen über den Tag heute.

Dienstag, der 25. August 2020

Der erste Blick aus dem Fenster heute morgen ist ernüchternd, dicke Nebelschwaden hängen über den Wäldern. Dabei wollten wir doch zu den Externsteinen wandern. Also Daumen drücken und erst einmal frühstücken. Wir konnten individuell zum Frühstück kommen und so blieben die Frühaufsteher erst einmal unter sich.  Beim Buffett war für jeden etwas dabei und so langsam trudelte einer nach dem anderen ein. So langsam lichtete es sich auch draußen und pünktlich zum Start unserer kleinen Wanderung zeigte sich auch die Sonne. Sie tauchte den Wald vor uns in ein besonderes Licht und so spazierten wir

auf dem Hermannsweg zu den Externsteinen.

Wer das nicht wollte (oder konnte) fuhr mit dem Bus etwas später los. Viele aber genossen den Spaziergang durch den Naturpark hier. Der ist weitgehend unberührt, fällt ein Baum um bleibt er liegen und so ergeben sich unglaublich schöne Momentaufnahmen. Sonnenstrahlen durchs Blätterdach, die verknorkste Kiefer, die Bank mitten im Wald auf der Höhe, die Äste im Wasser... Bald schon hatten wir die Externsteine erreicht und eine Runde um den Teich führte uns dann direkt zu und durch die Felsen. Bis zu 40 Meter sind die Formationen hoch. Niemand weiß, ob es früher eine keltische Kultstätte war, die später von den Christen übernommen wurde. Das 1500 Jahre alte Felsrelief der Kreuzabnahme Jesu gibt ebenso Rätsel auf wie die in den Fels geschlagenen Grotten und Grabnischen. Wir jedenfalls genießen den Aufenthalt hier und auch unsere Busfahrer sind inzwischen angekommen. Gemeinsam geht es zurück zum Bus, am Informationspavillon können wir noch Flyer und Broschüren mitnehmen und dann brechen wir auf zum nächsten Ziel für heute:

dem Hermannsdenkmal.

Es sind nur wenige Kilometer zu fahren. Hinauf auf den Grotenberg geht es und wir genießen die Aussicht, die sich immer wieder auftut. Hier oben liegt der altgermanische Wallberg, der "große Hünenring". Auf seinem Plateau setzte Ernst von Bandel dem Cheruskerfürsten Arminius (eingedeutscht Hermann) ein weithin sichtbares Denkmal. Er hatte vor 2000 Jahren die deutschen Fürsten geeint im Kampf gegen Rom und so konnte er das römische Heer des Feldherrn Quinctilius Varus vernichtend schlagen- die sagenumwobene Schlacht im Teutoburger Wald. Im 19. Jahrhundert galt dieses Ereignis als Gründungsmythos einer geeinten deutschen Nation und Ernst von Bandel widmete sein gesamtes Leben diesem Denkmal, das heute für Frieden und Völkerverständigung steht. Als höchstes deutsches Denkmal ist es 53,46 Meter hoch, das Schild des Hermann ist 10 Meter hoch und sein Schwert, dass er gen Himmel reckt, stolze 7 Meter. Leider konnten wir nicht im Denkmal hinaufsteigen und so spazierten wir zurück zum Bus, genossen einen Kaffee zwischendurch und machten uns dann auf den Weg nach

Detmold.

Mehr als 700 Baudenkmäler gibt es hier und einige davon können wir bei individuellen Spaziergängen duch die Stadt erkunden. Die Altstadt lockt mit ihren traditionellen Fachwerkhäusern und am Marktplatz das klassizistische Rathaus. Heute ist Markttag und so kann die Mittagspause heute frisch und lecker gestaltet werden. Es ist Zeit zum Bummeln, flanieren und genießen bis wir uns am Schloßplatz wieder treffen. Wir können das

Residenzschloß Detmold

bei einer Führung erleben und dafür teilen wir uns in 2 Gruppen auf. Da der heutige Fürst von Lippe dieses Schloß immer noch bewohnt können 12 der insgesamt 120 Zimmer besichtigt werden. So können wir den roten Salon, das Ahnenzimmer, das Elisabeth-Zimmer und einige mehr besichtigen. Schöne Wandteppiche veredeln die Zimmer, am größten wurde mehr als 7 Jahre gearbeitet- eine Rekordzeit denn eigentlich schafft ein versierter Teppichweber gerade mal 1 Quadratmeter pro Jahr, dieser Wandteppich hatte aber stolze 32 Quadratmeter. Ein Blick in den Innenhof zeigt uns die charakteristische Weserrenaissance, in der das Schloß erbaut wurde. Wir erfahren auch von Fürstin Pauline, deren Todestag sich zum 200sten Mal jährt. Eine fortschrittliche Frau, die den ersten Kindergarten einrichten ließ, das Hospitalwesen erneuerte, Gewerbeausbildungen auf den Weg brachte und sogar mit Napoleon verhandelte, damit Lippe selbständig blieb. Eine beeindruckende Frau. Dann hieß es aber : Auf Wiedersehen Detmold. Unser Bus parkte gleich um die Ecke- das war auch gut so denn jetzt setzte wieder Regen ein, der uns glücklicherweise heute (fast) verschont hatte. Hier im Bus machte er uns nichts aus und wir genossen die Rückfahrt zum Hotel. Hier blieb noch Zeit bis wir uns zum Abendessen wieder trafen. Und so beschloss auch heute ein leckeres Buffett unseren Tag und wir verabschieden uns- bis morgen.

Mittwoch, der 26. August 2020

Ein Sturmtief überquert Deutschland und das haben wir bereits in der letzten Nacht bemerkt. Dazu Regen oder Nieselregen- keine guten Voraussetzungen für unsere geplante Schiffahrt auf dem Mindener Wasserstraßenkreuz. Aber wir haben ja immer Hoffnung. Also frühstücken wir in aller Ruhe bevor wir uns etwas früher als sonst auf den Weg machen. Andreas steuert den Bus gewohnt ruhig und souverän durch Sturmböen und Wind. So erreichen wir schließlich Minden. Hier waren Orkanböen für die Innenstadt angekündigt und erst ein Anruf bei der Schiffahrtgesellschaft beruhigte: es sei "nur ein bisschen Wind", alles gut. Also gingen wir an Bord unserer "Europa", auf die Plätze draußen verzichteten wir freiwillig, es regnete immer noch und dazu kam der Sturm. Davon ließen sich nur die Schwalben oder Mauersegler nicht beeindrucken, sie jagten im Tiefflug übers Wasser. So begann unsere

Kanal-Weser-Rundfahrt.

Sie bot etliche Highlights: die Schleusungen in der Schachtschleuse, in der ein Höhenunterschied von bis zu 13 Metern überwunden wurde, die Unterquerung des Mittallandkanals, faszinierend, sich vorzustellen, dass über einem der Kanal verläuft. Bis zur Schiffmühle fuhren wir, sie versank aber im Grau und Nebel des Niesel, ebenso wie das Kaiser Wilhelm Denkmal, das eigentlich von hier aus gut zu sehen ist. Also ging es retour und wir sahen noch einmal das Pumpwerk, das dafür sorgte, dass der Mittellandkanal immer ausreichend mit Wasser aus der Weser versorgt wird. Da er keine eigenen natürlichen Zuflüsse hat wurde eigens auch die Edertalsperre gebaut, um für trockene Jahre genügend Reserven für diese wichtige Wasserstraße zu haben. Damit endete unser Ausflug aufs Wasser. Auch der Niesselregen hatte etwas aufgehört und so fuhren wir zur Schiffmühle, wo wir uns unser vorbestelltes Mittagessen schmecken ließen. Leider konnten wir als Gruppe die Mühle nicht besichtigen also starteten wir mit unseren Stadtführern zu einem

Stadtspaziergang durch Minden.

Aufgeteilt in 2 Gruppen erkundeten wir Minden, die Schiffmühle von außen, nach der 1200-Jahr-Feier der Stadt wurde sie aus alten Unterlagen erbaut. Heute ist sie die einzige funktionierende Schiffmühle in Europa. Den Markt mit dem Hermann Schmiedel Haus, dem steinernen Rathaus, dass die selbstbewußten Handelsleute der Stadt dem Bischof genau auf die Domgrenze gebaut hatten: ein Zeichen an ihn: bis hierher geht deine Macht und nicht weiter. Natürlich werfen wir auch einen Blick in den Dom mit seinem ungewöhnlichen Kreuz und durch die Glacies-heute ein Grüngürtel um die Mindener Altstadt- geht es zurück zum Bus. Unser nächstes Ziel heute ist

das Kaiser Wilhelm Denkmal in Porta Westfalica.

Also fahren wir den Wittekindsberg hinauf. Hier auf 281 Metern Höhe thront das 1896 eingeweihte Denkmal. Es wurde von 2013-2018 saniert und erweitert so dass wir das Besucherzentrum erleben können mit Informationstafeln, Filmen und interaktiven Bedienelementen. Wir haben Zeit, uns in aller Ruhe umzusehen. Wer wollte erklomm die Stufen des Denkmals und genoss einen (etwas getrübten) Ausblick auf die umliegenden Gebirge und die Weser. Der Weserdurchbruch zwischen Wiehen- und Wesergebirge gab der Region den Namen: Westfälische Pforte: Porta Westfalica. 1973 wurden dann die 15 Gemeinden hier zur Stadt Porta Westfalica zusammengeschlossen. Nun aber ist es wieder Zeit aufzubrechen: es liegt noch eine ordentliche Strecke zu fahren vor uns und der Sturm wird wieder stärker. Unterwegs gibt es eine kleine Hommage an die Märchenstraße: ich erzähle das Märchen vom Aschenputtel, das in Polle beheimatet ist. Ein etwas späteres Abendessen als sonst beschließt unseren Tag und wir freuen uns auf die Rattenfängerstadt Hameln morgen.

Donnerstag, der 27. August 2020

Nach einem ausgiebigen und tollen Frühstück starten wir ins 50 Kilometer entfernte Hameln. Spätestens seit der Rattenfänger- Sage aus dem 12. Jahrhundert ist der Name dieser Stadt in aller Munde. Während der Fahrt lese ich sie noch einmal vor und so freuen wir uns auf diesen historischen Ort. An der Stadtinformation treffen wir unsere Stadtführer und in 2 Gruppen aufgeteilt lernen wir

Hameln

kennen. Da ist gleich hinter dem Wall das Rattenfängerhaus. Ein beeindruckender Bau der Weserrenaissance. Und wir erfahren auch die Besonderheiten dieses Baustils: da ist die Utlucht- eine Art Erker mit Fenstern ringsherum. Da stand dann die Frau des Hauses den ganzen Tag und konnte in alle Richtungen das Treiben vor dem Haus, am Stadttor und die Straße entlang beobachten. War sie nicht mehr da war sie im wahrsten Sinne des Wortes "weg vom Fenster". So entstand dieses geflügelte Wort. Zur Weserrenaissance gehören die Rosettenornamente, die Schmuckbalken und Zierleisten und die Fertigung aus dem Sandstein hier. Dass das auch in Fachwerk geht sollten wir noch kennenlernen. Hinter dem Haus zweigt die Bungelosenstraße ab- hier soll der Rattenfänger die Kinder aus der Stadt gebracht haben, daher ist hier das Trommeln (bungen= die Trommel schlagen) und musizieren verboten. Wir spazieren weiter Richtung Markt und sehen prächtige Häuser der Kaufleute. In zweien ist jetzt das Museum beheimatet. Am Hochzeitshaus, in dem früher getanzt und gefeiert wurde kann man heute tatsächlich heiraten, an der Aussenfassade ist das berühmte Glockenspiel angebracht. Weiter geht es durch wunderschön restaurierte Gassen und Häuserensembles. Jetzt sehen wir auch die Fachwerkhäuser, die im Weserrenaissancestil gebaut wurden. Besonders schön restauriert: das heutige Bürgerhaus. Bis zum Münster spazieren wir. Hier begann einst Hamelns Geschichte. Mit einem Benediktiner-Kloster mit Markt im Jahre 851. Dann trennen sich unsere Wege. Jeder hat nun Zeit, die Stadt individuell zu erkunden und eine Mittagspause nach seinen Wünschen zu verbringen. Viele treffen sich um 13 Uhr am Hochzeitshaus um das Glockenspiel zu sehen. Und schon wird es Zeit für den Aufbruch. Unser nächstes Ziel für heute heißt:

Schloss Bückeburg.

Es ist der Sitz der Fürsten zu Schaumburg Lippe. Um 1300 als Wasserschloss erbaut wurde es schließlich Mitte des 16. Jahrhunderts zum heutigen Schloss Bückeburg umgebaut. Die Kavaliershäuser zu Seiten des Schlosses beherbergen heute u.a. das Landesarchiv und auch eine Volkshochschule. Einige der Zimmer im Schloss können wir uns bei einer Führung ansehen. Natürlich den goldenen Saal und die aufwändig restaurierte Kapelle. Dann ist Zeit, einen Blick in die Hofreitschule zu werfen, leider ist die öffentliche Probe gerade vorbei. Also besuchen viele den Marstall um die Pferde zu sehen. Gemütlich schlendern wir zurück zum Bus und starten unsere Rückfahrt zum Hotel. Unterwegs dann Teil 3 der Hommage an die deutsche Märchenstraße und ich lese das Märchen von Dornröschen vor, dass in der Sababurg beheimatet ist. Andreas fährt uns sicher und routiniert, allerdings hat ihn sein Grün-Glück verlassen. Fast alle Ampeln stehen auf Rot. Trotzdem kommen wir rechtzeitig zum Abendessen an.Wir lassen es uns schmecken und dann den letzten Tag hier langsam ausklingen.

Freitag, der 28.August 2020

Heute geht es wieder nach Hause. Aber Andreas und ich haben noch ein paar Überraschungen für unsere Gäste parat. Ein letztes ausgiebiges Frühstück genießen wir in unserem Hotel. Dann heißt es: Koffer verladen und Aufbruch gen Heimat. Unser erstes Ziel für heute ist der ca. 40 Kilometer entfernte

Köterberg.

Man nennt ihn auch liebevoll den Monte Wau Wau. Aber der Name kommt von Küteberg= Grenzberg. Als Brocken des Weserberglandes wird er auch bezeichnet. Wir genießen die tolle Aussicht von hier oben, immerhin sind wir auf knapp 500 Metern Höhe. Auch wenn es etwas bedeckt und diesig ist. Bei schönem Wetter soll man hier bis zum Harz, dem Teutoburger Wald, zum Wesergebirge und bis nach Kassel sehen können. Wir spazieren ein wenig um die Baude herum, Schautafeln erzählen vom Berg und vom Osterradlauf. Dann aber ist Zeit für die Weiterfahrt. Durch das reizvolle Wesertal geht es, zeitweise verläuft der bekannte Weserradweg parallel. Gegen Mittag dann unsere Überraschung: wir verbringen unsere Pause am Weserstein in

Hann Münden.

Hier fließen Fulda und Werra zusammen und die Weser beginnt. Ein perfekter Ort, um sich von Weser und Weserbergland zu verabschieden. Auf der Insel Tanzwerder kann auch unser Bus parken und nach einer kräftigen Stärkung vom Bordservice lade ich zu einem kleinen Spaziergang zum Rathaus ein. Über die Mühlenbrücke gelangen wir in die Altstadt, mehr als 700 Fachwerkhäuser, liebevoll restauriert laden zum Bummeln ein. Höhepunkt dann das Rathaus im uns schon bekannten Stil der Weserrenaissance. Es soll eines der schönsten im Umland sein, davon können wir uns selbst überzeugen. Das Glockenspiel erklingt mehrfach am Tag und zu hören ist auch das Eisenbart-Lied. "Ich bin der Doktor Eisenbart,
Widewidewitt, bum, bum..." . Dieser berühmte Arzt starb hier im Jahre 1727. Alle genossen den schönen Aufenthalt hier und auch auf der Insel Tanzwerder ließ es sich vortrefflich ausruhen und genießen. Unsere Fahrt führte uns weiter Richtung Osten. Ohne Stau und Behinderungen kamen wir gut voran und so können wir einen weiteren Stopp anfahren, noch ein extra WOW:

das Kyffhäuserdenkmal.

Wer wollte, wanderte die 15 Minuten zum Denkmal hinauf, andere wählten den kostenlosen Shuttle-Service und ließen sich hinauffahren. Hoch zu Ross ist hier Kaiser Wilhelm I. dargestellt. Als "Weisbart auf des Rotbarts Throne". Denn unter ihm in seinem Sagenschloss thront Barbarossa- der Rotbart. Auch von hier oben imposante Ausblicke, u.a. bis zum Brocken. Wir genießen es und dann geht es per Shuttle oder pedes wieder zurück zum Bus. Andreas bringt uns mit seinem Bus sicher voran und bald schon müssen wir uns von den ersten Gästen verabschieden, am Flughafen Leipzig steigen sie aus. Ein kurzer Stopp in Döbeln, wieder verabschieden wir uns von Gästen und in Dresden schließlich steigen alle anderen aus. Der Himmel öffnet kurzzeitig seine Schleusen um uns dann einen flammend roten Himmel zu präsentieren. Was für ein Anblick. Und mit diesem tollen Bild

verabschiede ich mich

von Ihnen, liebe Gäste. Es war eine tolle Reise und Sie waren eine tolle Truppe. Gern waren Andreas und ich für Sie da und haben Euch zu wunderschönen Orten begleitet. Dank auch an die Organisatoren im Hintergrund und unser Wunsch für Euch: bleibt gesund und verschont von dieser Pandemie. Es wäre schön, Euch bei einer nächsten Reise wieder zu sehen. Bis dahin
herzliche Grüße
Ihre Marlies Thrum

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