Reisebericht: Rundreise über Ostern im Teutoburger Wald

30.03. – 02.04.2018, 4 Tage Osterreise Teutoburger Wald mit Lemgo – Externsteine – Detmold – Hermannsdenkmal – Hameln – Lügde – Köterberg


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Im Teutoburger Wald wird das Osterfest mit verschiedenen Ritualen gestaltet. Das bekannteste ist der Osterräderlauf in Lügde. Wenn sich am Ostersonntag viele Tausend Zuschauer im Emmerauenpark versammeln um bei einbrechender Dunkelheit den Lauf der ...
Ein Reisebericht von
Harald Kühne

1. Tag, Karfreitag, 30.03.18      Anreise und Lemgo

Wie meistens, begann unsere Osterreise auch dieses Jahr in Dresden. Hier stiegen voller Erwartungen die ersten Gäste zu und freuten sich auf schöne Tage zu Ostern im Teutoburger Wald. Quer durch Thüringen, wo die letzten Gäste zustiegen ging unsere Fahrt anschließend durch das schöne Werratal. in Hessisch-Lichtenau gab es feine Würstchen zur Stärkung und anschließend setzten wir unsere Fahrt fort. Vorbei an Kassel erreichten wir das Eggegebirge und den südlichen Teutoburger Wald. Pünktlich trafen wir in Lemgo, der alten Hansestadt ein. Hier wurden wir von unserem Gästeführer, Herrn Rossmann, freundlich begrüßt und wir begaben uns auf einen Spaziergang durch die Altstadt: Stein -und Fachwerkhäuser säumen die Mittelstraße; in der Hamelner Straße zieren fantastische Schnitzereien das Junkerhaus. In der um 1200 gegründeten späteren Hansestadt begab man sich im 16.Jh. unerbittlich auf Hexenjagd. Das Hexenbürgermeisterhaus erinnert an den Bürgermeister Hermann Cothmann (1629 - 1683). In seine Amtszeit fiel die letzte Welle der Hexenverfolgung in Lemgo. Er selbst galt als ein besonders eifriger Hexenjäger. Als wir uns von Herrn Rossmann herzlich verabschiedeten, hatten alle Gäste noch Gelegenheit eine Tasse Kaffee zu trinken oder ein Eis zu genießen.
Gegen 17.00 Uhr traten wir dann die Fahrt zu unserem Hotel "Bärenstein" in Holzhausen an. Am Rande der Externsteine gelegen bietet das Hotel viel Komfort, z.B. Hallenbad, Sauna und Wellnessbereich. Nach dem 3-Gang- Menü am Abend, war noch die Möglichkeit einen kleinen Abendspaziergang am Waldesrand zu unternehmen.

2.Tag, Samstag, 31.03.18   Externsteine, Detmold und Hermannsdenkmal

Nach einem ausgiebigen, abwechslungsreichen Frühstück, starteten wir zu unserem Ausflug in die nähere Umgebung des Kreises Lippe.Nur wenige Minuten benötigten wir zu den Externsteinen. Die relativ frei stehenden Felsen sollen geheinmnisvolle Kräfte haben. Verwitterung und Erosion gestalteten die bizarren Formen der bis zu 40 m hohen Sandsteinformation, die, je nach Theorie, keltisches oder germanisches Heiligtum oder auch eine Sternwarte gewesen sein soll. Menschenhand schuf am Fuß des äußeren Felsens links ein Felsengrab und rechts daneben eine Kapelle. Beide werden als Nachbauten der Grabheiligtümer von Jerusalem gedeutet und den Mönchen umliegender Klöster zugeschrieben. Treppen erlauben bei schönem Wetter, so wie wir es hatten, das Besteigen der Felsen. Auch unser Gruppenfoto machten wir vor der beeindruckenden Kulisse der rund 70 Millionen Jahre alten Felsformation. Unser Chauffeur, Dieter Roch, hatte schon die Würstchen vorbereitet, so das wir nach dem Besuch der Information, den Imbiß geniesen konnten.
Danach ging unsere Fahrt nach Detmold: "Lippe - Detmold, eine wunderschöne Stadt..." besingt der Volksmund die ehemalige Residenz von Grafschaft und Fürstentum Lippe (bis 1918) deren Wappen eine Rose ziert. Gut 500 Baudenkmäler, darunter malerisches Fachwerk in Adolfstraße und Krumme Straße, fügen sich zum Gesamtkunstwerk. Der Marktplatz prunkt mit spätgotischer Erlöserkirche, Donopbrunnen und klassizistischem Rathaus. Bei unserem kleinen Stadtrundgang waren die Straßen um den Markt voller Menschen, welche die ersten Sonnenstrahlen genossen. Überall herrschte geschäftiges Treiben. Anschließend besuchten wir das fürstliche Residenzschloss. Bei einer interessanten Führung, im aus dem 16.Jh. stammenden Weserrenaissancebau, konnten wir uns von der prächtigen Ausstattung beeindrucken lassen. Es beherbergt neben Jagdwaffen und Porzellansammlungen barocke Gobelins, die um 1670 in Brüssel gewebt wurden und Szenen aus dem Leben Alexander des Großen (365 . 323 v.Chr.) zeigen.
Nach unserem Aufenthalt in der Kreisstadt des Kreises Lippe, fuhren wir auf die 386 m hohe Grotenburg. Dort erhebt Hermann der Cherusker symbolisch sein Schwert gegen die Römer. Das von Ernst von Bandel errichtete und 1875 eingeweihte Hermannsdenkmal zählt zu Deutschlands beleibtesten Ausflugszielen. Herrliche Fernsicht belohnt den Aufstieg zur Plattform. Allerdings geht die Forschung heute davon aus, das die Hermanns-bzw. Varusschlacht 9 n,. Chr. nicht hier stattfand, sondern 20 km nördlich von Osnabrück beim Ort Kalkriese. Dort belegen Funde ein vernichtendes Gemetzel zwischen Römer und Germanen, in dessen Folge die Römer ihre rechtsrheinische Offensive aufgaben. Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

3.Tag, Ostersonntag, 01.04.18   Hameln und Osterräderlauf Lügde

Am Morgen, als wir in die Rattenfängerstadt unterwegs waren, schneite es. Aber als wir in Hameln ankamen, schien die Sonne, zwar noch bei eisigem Wind und niedrigen Temperaturen. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch, denn der Osterhase hatte für jeden Gast eine kleine Überraschung bereit. In den nächsten 1,5 Stunden lernten wir die historische Altsadt kennen. Unsere jungen, freundlichen Gästeführer, Herr Deichsel und Herr Rekate, berichteten über die Historie und zeigten uns die bekanntesten Sehenswürdigkeiten. 1284 suchte eine Rattenplage Hameln heim, weshalb ein Flötenspieler angeheuert wurde, um die Nager zu vertreiben. Doch blieb man dem Kammerjäger seinen Lohn schuldig - der erneut die Flöte blies und 130 Kinder außer Ortes führte. Im Westgiebel des Hochzeitshauses läutet täglich 13.05., 15.35 und 17.35 Uhr ein Glockenspiel zur Rattenfängersage. Natürlich haben wir uns das Glockenspiel angesehen. Am Nachmittag waren wir in unserem Hotel "Bärenstein" zum österlichen Kaffee trinken mit hausgebackenem Kuchen eingeladen, welcher vorzüglich schmeckte.
 Der Höhepunkt unseres Programms folgte am Abend. Es waren geschätzt ca. 5000 Zuschauer in Lügde, um das Spektakel des Osteräderlaufes zu erleben.  Das Volksfest beginnt schon am Nachmittag im Emmerauenpark.Das osterfeuer wird auf dem Osterberg angezündet. Am 35 m hohen Osterkreuz geht das Licht an. Wenn es dunkel ist, gegen 21.00 Uhr, wird das erste Rad zum Startplatz gerollt Das Licht des Osterkreuzes erlischt, ein Schuss aus der Kanone wird abgefeuert. Dann stecken die Dechen (Brauchtumswärter) das Rad oder genauer das Stroh mit Fackeln in Brand. Ein beidseitiger Schubs mit der Balancierstange und das lichterloh brennende Osterrad macht sich auf den Weg ins Tal hinab. Dabei springt es über Unebenheiten hinweg und das herausfallende Stroh hinterlässt eine lodernde Spur. Wenn alle 6 Räder bis ins Tal rollen, soll die kommende Ernte gut ausfallen, sagte man früher. Ein prächtiges Feuerwerk bildet den Abschluss dieses gewaltigen Spektakel.

4.Tag, Ostermontag, 02.04.18  Höxter und Heimreise

Bei schönem Wetter mit viel Sonnenschein traten wir unsere Heimreise an. Eine Menge malerisches Fachwerk wartet in Höxters Altstadt, unserem ersten Ziel. Das historische Rathaus  wurde 1610 - 18 im Weserrenaissnace-Stil umgebaut. Die Fassaden des Adam-und-Eva-Hauses aus dem 16.Jh. ziert eine Holzschnitzerei des Sündenfall-Paares. Die Ursprünge der Kirche St.Kiliani mit dem Doppelturm liegen im Jahr 1075. Auch befindet sich hier das Denkmal des Dichters Hoffmann von Fallersleben, des Dichters unserer Nationalhymne. Sein grab befindet sich im Kloster Corvey.
Unsere Heimreise führte uns wieder durch das schöne Werratal und dem "Frau Holle Land". Alle Gäste wurden an den Ausstiegsstellen herzlich verabschiedet. ich möchte mich auch bei unserem Chauffeur Dieter Roch für die harmonische und sehr gute Zusammenarbeit bedanken.
Vielleicht sind wir wieder einmal gemeinsam auf Reisen, um Ihnen, liebe Gäste, auch neue schöne Reiseziele vorzustellen. Zusammenfassend möchte ich bemerken, das es mir sehr gefallen hat, Ihnen den schönen Teutoburger Wald vorzustellen. Bleiben Sie gesund und eine gute Zeit Ihr Reiseleiter Harald Kühne

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