Reisebericht: Weihnachten im Thüringer Wald

23.12. – 27.12.2016, 5 Tage Weihnachtsreise Feengrotten Saalfeld – Suhl – Schmalkalden – Oberhof – Ilmenau – Sonneberg – Steinach – Lauscha


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Friedliche Weihnachtstage verbrachten wir im schönen Thüringer Wald, genossen die schöne Landschaft und mehrten unser Wissen durch den Besuch sehr interessanter Ziele.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, Fr. 23. 12. 2016: Anreise über Saalfeld

Pünktlich reisen wir vom Dredener Flughafen ab in Richtung Südwesten. Zu den Reisegästen im Bus kommen noch 5 weitere hinzu, welche mit dem eigenen PKW anreisen. Schon gegen Mittag erreichen wir unser erstes Ziel, die Feengrotten bei Saalfeld. Es ist noch genügend Zeit eine Kleinigkeit aus der Bordküche zu sich zu nehmen, ehe wir uns im Eingangsbereich der Grotte sammeln. Eine leibhaftige Grottenelfe grüßt uns mit einem Kräuterschnaps zum Aufwärmen. Die Feengrotten sind bereits seit 1530 als Bergwerk in Betrieb gewesen. Hier förderte man Alaun, welches man für die Ledergerbung benötigte. Im Zuge des Bergbaus trafen die Bergleute im 19. Jh. dann auf die schönen Hallen mit Tropfsteinen. Wegen der verschiedenen Mineralien im Gestein gelten die Grotten auch als farbenreichste Höhle Europas. Allein die Menge der Brauntöne recht in die hunderte. Weil es natürlich von oben tropfen kann, bekommen wir noch einen Mantel zur Besichtigung ausgehändigt, denn die Eisenhaltigen Wasser können braune Flecken auf der Kleidung hinterlassen. Nun bringt uns unsere Gästeführerin das unterirdische Reich mit viel Elan und guter Laune nahe. Ein Glühwein nach der Besichtigung wärmt uns wieder auf. Hernach reisen wir zu unserem Hotel nach Suhl. Es liegt nicht direkt in der Stadt, sondern im Stadteil Neundorf, wo es schön ruhig ist. Das Haupthaus geht bis auf das Jahr 1616 zurück und ist ein wunderschöner Fachwerkbau. Ein paar Schritte nur, auf der anderen Straßenseite liegt ein neues Gästehaus mit sehr modernen und geräumigen Zimmern. Im denkmalgeschützten Fachwerkbau, wo sich die Rezeption und das Restaurant befinden, sind die Zimmer naturgemäß etwas unterschiedlich. Wir bekommen es aber glücklich hin, dass all jene, welche nicht zum Restaurant über die Straße laufen wollen, auch ein Zimmer im Haupthaus erhalten. So sind zunächst alle zufrieden und wir genießen unser erstes Abendmenü in Thüringen.

2. Tag, Sa. 24. 12. 2016: Glas–Centrum Lauscha und Hl. Abend

Alle Frühaufsteher können sich freuen. Das Frühstück gibt es schon ab 6.30 Uhr am Werktag. Danach wollen wir uns in die Welt des Glasmachens entführen lassen und begeben uns dafür ins Glascentrum nach Lauscha. Der Ort hat eine jahrhunderte alte Glasmachertradition und ist auch heute noch für seinen qualitätvollen Produkte bekannt. Zunächst werden wir mittels eines Films in die Materie eingeführt und erhalten von kundigem Personal einen Vortrag über die Arbeit der Glasmacher. Gebannt sehen wir den Glasbläsern bei ihrer Arbeit zu. Der Besuch beinhaltet auch ein Mittagessen, welches uns nach Vorbestellung im gastronomischen Bereich serviert wird. Danach ist noch genügend Zeit, sich in den Schauräumen umzusehen. Denn natürlich bietet das Zentrum auch einen Werksverkauf, in dem sich vieles günstiger erstehen lässt. Vor allem hat es uns der wunderschöne Weihnachtsschmuck angetan, der neben Gebrauchglas mehrere Räume füllt.
Am Nachmittag sind wir schon wieder in Suhl, wo auf uns ein Weihnachtskaffee wartet. Dazu gibt es Stollen und Kekse. Wie immer hat Eberhardt-Travel auch heute dem Weihnachtsmann Bescheid gegeben und so gibt es auch in diesem Jahr für alle Gäste eine kleine Überraschung. Nun heißt es ein wenig zu ruhen und sich auf das Abendessen zu heilig Abend vorzubereiten. Neben einem leckeren Entree und einem ebensolchen Dessert gibt es natürlich das Traditionsgericht, welches viele kennen. Würstchen und Kartoffelsalat. Als Alternative kann jedoch auch etwas vom Schwein gewählt werden.
Und so beginnt langsam aber sicher der Weihnachtsabend auszuklingen.

3. Tag, So. 25. 12. 2016: Oberhof und Ilmenau

Über die Feiertage gibt es das Frühstück ab 8 Uhr. Die Zeit reicht aber gut bis zur Abfahrt des Busses, welcher uns heute zunächst nach Oberhof bringen wird. Hier sind wir mit Herrn Gerhard Köhler verabredet, der wie kein anderer die Sportstätten des Ortes kennt. War er doch aktiver Sportler bei den internationalen Wettkämpfen, wie auch bei den Weltmeisterschaften Schiedsmann und Materialprüfer. Keinen Besseren hätten wir finden können, um uns sowohl die Schanzen, das Stadium, als auch die Skihalle erläutern zu lassen. Schnell geht die Zeit vorbei und es ist gut, dass wir das meiste vom Bus aus betrachten können, denn uns umfängt recht garstiges, nasses Wetter.
Zum Mittag kehren wir in der Thüringer Hütte unweit des Stadions ein, wo warme Getränke und Speisen die nasskalte Witterung vergessen lassen.
Weiter führt uns unser Weg ins kleine Städtchen Ilmenau. Durch die technische Universität, darf sich Ilmenau heute Universitätsstadt nennen, aber stolz auch Goethestadt. Der Geheime Rat war 26 mal in und in der näheren Umgebung Ilmenaus, um das Steuersystem zu reformieren und den Bergbau zu reaktivieren. Und oben auf dem Kickelhahn kritzelte er eines seiner schönsten Gedichte an die dortige Hütte: „Über allen Wipfeln ist Ruh..."
Weil es stark regnet, reißt sich niemand um den vorgesehenen Stadtrundgang. Wir schauen uns die Reste der ausgegrabenen Stadtburg derer zu Henneberg an und ich erläutere auf dem Marktplatz den Gästen das dortige Ensemble. Schnell wird allen kalt und mir fällt eine sehr gute Alternative ein. Im Amtshaus am Marktplatz wohnte der Dichter Goethe oft. Als Denkmal sitzt er auch direkt davor. Nun haben die Ilmenauer Ihm ein ganzes Museum gewidmet, zu dessen Besuch ich die Gruppe herzlich einlade. Das wird angesichts des schlechten Wetters dankbar angenommen. Hierin ist es warm und trocken und eine Museumsführerin erläutert gerne die Aufenthalte Goethes in der Stadt und kann auch so manchen über die Personen in seinem Umfeld zum Besten geben.
Als kleine Überraschung reisen wir danach direkt in die Stadt Suhl. Suhl hat eine Jahrhunderte alte Tradition des Büchsenmachens. Dies kann man im Waffenmuseum erkunden, welches in einem alten Malzspeicher aus dem 17. Jh. untergebracht ist. Wir schenken nochmals Kaffee aus und wer möchte, kann schnell einen Gang über den Steinweg zum Marktplatz machen, wo der Weihnachtsmarkt noch aufgebaut ist. Diese Straße und der Markt sind auch das letzte, was der 2. Weltkrieg und der nachfolgende Flächenabriss von der historischen Altstadt übrig gelassen haben.
Zurück im Hotel, lasen wir uns beim Abendmenü Roulade vom Bachsaibling, oder aber eine traditionelle Weihnachtsgans schmecken.

4. Tag, Mo. 26. 12. 2016: Sonneberg und Steinach

Heute stehen gleich zwei Museen auf dem Programm, die unser Wissen erheblich bereichern werden.
Zunächst begeben wir uns nach Sonneberg. Mit dem deutschen Spielzeugmuseum verfügt die kleine Stadt über eine der wichtigsten kulturhistorischen Sammlungen Deutschlands. Puppe, Teddys, Eisenbahnen und Spielzeugautos füllen die Vitrinen und auch das eine oder andere Kuriosum. Manches erinnert einen an die eigene Kindheit. Einzigartig ist auch Lebensbild einer Thüringer Kirmes aus fast lebensgroßen Puppen. Dieses wird in eine Show in einem eigenen Saal erläutert.
Der Beuch hat alle etwas hungrig gemacht, und so geben wir noch in Sonneberg eine kleine Verpflegung aus der Bordküche aus.
Nur 20 km weiter erreichen wir das deutsche Schiefermuseum in Steinach, welches am gleichnamigen Fluss liegt. Sehr engagiert präsentiert unser Museumsführer die dortigen Sammlungen. Nicht nur Schiefertafeln für die Schule, sondern auch Griffel zum Schreiben wurden in Steinach hergestellt und in alle Welt exportiert. Daneben gibt es natürlich auch Räume, die sich mit dem Gestein Schiefer an sich befassen.
Zurück in Suhl, beschließen wir diesen erlebnisreichen Tag bei einem deftigen Abendmenü.

5. Tag, Di. 27. 12. 2016: Heimreise

Die Tage sind doch wie im Flug vergangen. Doch auf unserer Heimreise kehren wir in Schmalkalden in die Vioba Nougatwelt ein. Wir bekommen nicht nur eine Führung, nein, auch ein Kurs zum Schokolade machen beinhaltet unser Besuch. Und so stellen wir alle zwei Tafeln Schokolade für uns selber her. Schön verpackt, sind diese entweder ein Mitbringsel für die Lieben daheim, oder etwas zu selbst vernaschen. Der Besuch eines Cafes in dem Gebäude, wo es deftiges, aber auch leckeren Kuchen gibt, rundet unseren Besuch hervorragend ab. Doch  nun verabschieden wir uns vom Thüringer Wald, der uns mit seinen Sehenswürdigkeiten ungemein beeindruckt hat.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Gästen meiner netten Reisegruppe; für die vielen angeregten Gespräche bei Tisch und unterwegs, sowie die durchweg angenehme Atmosphäre. Ich hoffe, Sie  bald einmal wieder zu sehen.

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