Reisebericht: Silvesterreise nach Thüringen

30.12. – 02.01.2011, 4 Tage Bus–Rundreise über Silvester in Deutschland: Erfurt – Eisenach – Gotha – Weimar – Wartburg – Silvesterfeier im 4–Sterne–Hotel


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Eine mittelalterliche Zeitreise in die großen Städte Thüringens erwartete unsere Reisegruppe am 30.12.2010. Bereits am ersten Tag durften wir das verschneite Weimar bei einem Stadtrundgang erleben....
Ein Reisebericht von
Madlen Häschel
Madlen Häschel

Reisebericht

1. Anreise und Stadtführung in Weimar
Unsere Fahrt in die Landeshauptstadt Thüringens begann mit einem traumhaften Sonnenaufgang über der winterlichen sächsischen Landschaft. Nachdem wir alle unsere lieben Gäste eingesammelt hatten, kam auch schon bald das erste Ziel unserer Reise in Sicht: die Kulturstadt Weimar. Unsere Stadtführerinnen erwarteten uns bereits am Atrium, dem großen Einkaufszentrum der Stadt. In zwei Gruppen geteilt, erkundeten wir die geschichtsträchtige Stadt. Mit weißem Puder überzogen, bot sich uns der Anblick des Weimarer Schlosses und des Marktplatzes. Auch einen kurzen Abstecher in den Park an der Ilm konnten wir machen. Dabei haben wir einen Blick auf das malerisch in die Landschaft eingebettete Goethehaus erhascht. Mit kleinen Gedichten und heiteren Anekdoten, verstanden es die Stadtführerinnen, uns das Leben und Wirken berühmter Weimarer Persönlichkeiten nahe zu bringen. Die Einflüsse Goethes und Schillers waren für uns deutlich sichtbar. Trotz der vielen schönen winterlichen Eindrücke, setzte uns die Kälte zu. Unser Chauffeur Rene erwartete uns bereits mit heißem Kaffe und Glühwein.Das trieb die Kälte schnell wieder aus den Gliedern. Gegen 16 Uhr erreichten wir schließlich unser direkt an der Krämerbrücke gelegenes Hotel „Am Kaisersaal". Nachdem die Zimmer bezogen waren, stand der Nachmittag zur freien Verfügung. Damit gab es die Möglichkeit, schon einen Spaziergang durch die Innenstadt zu machen oder ein wenig die Beine hochzulegen. Mit einem leckeren 3-Gang Menü beendeten wir schließlich einen ereignisreichen Tag.
 
2.Tag Silvester und Erfurt
Morgenstund hat Gold im Mund. Diesen Vorsatz nahmen sich unsere Gäste sehr zu Herzen und waren pünktlich um 7 Uhr an unserem reichhaltigen Frühstücksbuffett anzutreffen ;-). Frisch gestärkt für einen langen Tag, trafen wir auf unsere Stadtführer, die uns als Martin Luther verkleidet durch Erfurt geleiteten. Über die Krämerbrücke und entlang der Ilm führte uns der Weg durch die malerischen Gässchen der Stadt. An den vielen hübschen kleinen und imposanten großen Fachwerkbauten konnte man sich kaum satt sehen. Wir konnten uns gut vorstellen, wie das Leben im Mittelalter und zu Luthers Zeit gewesen sein musste. Vor allem auch über die Studienzeit Martin Luthers und das strenge Lernen an der Universität konnten wir viel erfahren. Macher von uns freute sich wohl insgeheim, dass er diese Zeiten nicht miterleben musste. Mit unserem Stadtführer, der seinen interessanten Vortrag mit Bibelversen und lutherischen Weisheiten würzte, ging es weiter zum Fischmarkt, wo viel Trubel herrschte. Zum Schluss bot sich uns der phantastische Anblick des Erfurter Doms, dessen Dach sanft mit Schnee überzogen war.
Der Nachmittag stand wieder zur freien Verfügung und gab Raum noch Ungesehenes zu entdecken oder schon ein wenig vorzuschlafen. Denn bereits um 19 Uhr trafen wir uns voller Vorfreude im Lutherkeller zum "Mittelalterlichen Jahreswechsel". Mit reichlich Schmaus und Trank und heiteren Minnesängen wurden wir bestens unterhalten. Wir machten Bekanntschaft mit den seltsamsten Instrumenten und durften uns zeitweilen auch selbst einmal ausprobieren. So wagte Herr Neumann mit mir ein höfisches Tänzchen und unser Marko, alias Wulfgar, unterstütze den Minnesänger mit der Trommel. Ab 22 Uhr stand dann auch der prächtige Kaisersaal zum flanieren für uns offen. Dort ging es natürlich etwas festlicher zu. Aber kurz vor Mitternacht trafen fast alle Gäste wieder im mittelalterlichen Gewölbe ein, um gemeinsam mit den Hofnarren, Reiseleiterin Frau Schneider und Reisebegleitung Madlen die Gläser zu erheben und auf ein neues ereignisreiches Jahr anzustoßen.
 
3.Tag Eisenach
Trotz der langen Nacht, waren auch heute wieder alle Gäste zeitig beim Frühstück anzutreffen. Um den Tag nicht zu versäumen, fuhren wir bereits am späten Vormittag durch den Thüringer Wald nach Eisenach. Es erwartete uns ein kurzer Aufstieg hinauf zur Wartburg. Der stille, wundervoll mit Schnee verzierte Wald und der traumhafte Ausblick vom Wartberg, lohnte diesen allemal.
Bei der Burgführung erfuhren wir viel über die bedeutenden historischen Ereignisse, mit denen die Wartburg in Verbindung gebracht wird. So sahen wir im Elisabethraum eine kunstvolle Mosaikdarstellung über das spannende Leben der Landesfürstin und Heiligen. Auch wie der Schrank aus der Truhe entstand und die Burschenschaften für Demokratie und ein einiges Deutschland kämpften, konnten wir erfahren. Zum Abschluss durften wir noch einen Blick in die Lutherstube und auf den berühmten Tintenfleck werfen.
Nach dem Abstieg durch den Winterwald, erwartete uns Rene wieder mit heißen Getränken und leckeren Würstchen. Der Nachmittag stand wieder für eigene Erkundungen offen. Mancher ließ sich zu einem Besuch in dem leckeren, kleinen Schokoladenkaffee an der Krämerbrücke oder einem Glühwein am Mittelaltermarkt hinreißen. Den Abend beschlossen wir mit munteren Gesprächen und einem leckeren 3-Gang Abendessen.
 
4.Tag Heimreise und Marienglashöhle
Leider brach nun auch schon der letzte Tag unserer schönen Reise an. Aber bevor es ganz nach Hause ging, erwartete uns heute noch ein Besuch im Bergwerk Friedrichroda. Wieder fuhren wir mit dem Bus durch den schönen Thüringer Wald und hatten ein wenig mehr Glück mit dem Wetter. Wir hatten eine tolle Sicht auf die Landschaft. Mit einem „Glück auf" wurden wir von einem ehemaligen Bergarbeiter begrüßt und durch einen langen Stollen tief in den Berg geführt. Das von Menschenhand erschaffene, aber heute stillgelegte Bergwerk, hatte einen Raum mit Marienglas zu bieten. Das war ein Augeschmaus. Wir erfuhren so einiges über die Geschichte der Marienglashöhle und über die geologischen Besonderheiten. Schließlich konnten wir noch über einen unterirdischen Bergsee aus Sickerwasser laufen und das Bergmanngebet hören.
Mit vielen wunderbaren Eindrücken und Erinnerungen von unserer Erfurtreise im Gepäck, traten wir schließlich am Mittag unsere Heimreise an. Von Staus und Wetterkapriolen verschont, landeten wir pünktlich an allen Ausstiegen und waren am Nachmittag wieder gut zu Hause angekommen.

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