Reisebericht: Silvesterreise in das Weserbergland

28.12. – 02.01.2017, 6 Tage Rundreise zu Silvester in Beverungen mit Kyffhäuser–Denkmal – Schloss Bückeburg – Schillat–Höhle – Externsteinen – Hermannsdenkmal – Kaiser–Wilhelm–Denkmal – Kassel – Hameln – Hannoversch Münden


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Das Weserbergland- eine geschichtsträchtige Gegend,geprägt vom Baustil der Weserrenaissance
Ein Reisebericht von
Peggy Pfützner
Peggy Pfützner

1. Tag Mittwoch, 28.12.2016 Brauerei – Anreise nach Beverungen


Um 8 Uhr begannen wir bei kaltem Winterwetter in Dresden am Flughafen unsere Silvesterreise ins Weserbergland. Am Flughafen Leipzig stiegen weitere Gäste zu und die Reise begann über Merseburg, Sangerhausen und Nordhausen in Richtung Witzenhausen. Am Nachmittag in Schinkels Brauhaus in Witzenhausen angekommen, erlebten wir eine interessante Führung durch den Juniorchef, der genau wie sein Vater Brauer gelernt hat. Schinkels Brauhaus,ein reiner Familienbetrieb ist überregional bekannt als erste Bio-Brauerei in Hessen und ließ dieses Bier aus der Kooperation von Universität und lokaler Wirtschaft aus zertifizierten Rohstoffen aus ökologischem Anbau entstehen.
Bei einer anschließenden Verkostung ließen wir uns Schinkels Biobier gut schmecken.
Bei einem kleinen Spaziergang zum Busbahnhof, wo Andy unser Busfahrer auf uns wartete konnten wir ausgelassen über die Schinkels sprechen und uns auch näher kennenlernen.
Weiter ging dann die Fahrt nach Würgassen,ein Ortsteil von Beverungen in Nordrhein- Westfalen an der Grenze zu Niedersachsen gelegen. Direkt an der Weser befindet sich das Hotel Forsthof, unser Domizil für die nächsten Tage.
Würgassen ist eine kleine Ackerbürgerstadt, die gekennzeichnet ist durch gut erhaltene Fachwerkhäuser aus der Weserrenaissanche. Ganz in der Nähe befindet sich auch das bekannte Schloß Corvey, welches seit 2014 Weltkulturerbe ist und zu einem der beliebtesten Klöster in Nordrhein Westfalen zählt.
Im Hotel Forsthof wurden wir sehr herzlich empfangen und konnten schnell unsere gemütlichen Zimmer beziehen. Nach kurzer Freizeit gab es auch schon Abendessen in Form eines leckeren 3 Gang Menüs.
Schnell ging der erste Tag zu Ende und wir freuten uns auf morgen.

2. Tag Donnerstag, 29.12.2016 Schloss Bückeburg – Schillat–Höhle


Nach einem reichhaltigen Frühstück ging heute unsere Fahrt über die Wesertalstraße zum Schloß Bückeburg.
Auf der Fahrt genossen wir traumhafte Ausblicke über die sich im Wesertal schlängelnde Weser, die langsam mit dem Aufgang der Sonne erwachte. Zu sehen waren auch Schlösser, Burgen und Klöster die in den Hängen über der Weser liegen.
Am Wasserschloß Bückeburg angekommen erlebten wir schon beim Spaziergang durch den Park eine stilvolle Anlage und einen ansprechend eingerichteten Eingangsbereich.
Noch heute ist das 1302 erbaute Schloß in Privatbesitz des Fürsten von Schaumburg-Lippe. Von den über 200 Räumen, sahen wir nur einige wenige. Unsere Führung begann in der schön gestalteten Kapelle, die im Stil zwischen Renaissance und Barock in der sogenannten Umbruchzeit errichtet wurde. Hier findet heute noch der Gottesdienst am Sonntag statt und wenn der Fürst anwesend ist, dann kann er sich über einen separaten Eingang in die Fürstenlounge begeben, die sich auf gleicher Höhe zur Kanzel befindet.
Weiter geht es zum Empfangssaal, der 1695 von einem Grafen erbaut wurde. An der Decke befinden sich in jeder Ecke eine Figur mit dem Symbol von einer der vier Jahreszeiten. Die interessant gestalteten Bilder an den Wänden sind echte Wachsmalereien. Wertvoll ist auch der Kronleuchter, der aus böhmischem Kristall gefertigt wurde.
Weiter geht es in den großen Festsaal, der Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist und damit ca. 200 Jahre jünger ist. An den Kronleuchtern sieht man, das es schon Elektrizität gab. Auch befindet sich schon eine Heizung in Form eines Warmgebläses über den Türen. Allerdings dauert es im Winter mindestens eine Woche bis der Saal eine angemessene Temperatur erreicht hat. Die Verlängerung dieses Saales ist der Kuppelsaal, wie der Name sagt der Saal in dem beim Tanzen verkuppelt wurde. Weiterhin sahen wir den Herrensaal, wo die Herren rauchen durften, da es sich nicht schickte vor den Damen zu rauchen, das Jagdzimmer, ehemals Anrichtezimmer für Essen, sowie eine Geweih- und Gewehresammlung, da die Familie Wälder in Österreich besaß und auf Jagd ging und das ist bis heute so geblieben.
Im Sommer finden auf dem Schloß fast an jedem Wochenende Hochzeiten statt, auch gibt es 2 Veranstaltungen, „Landparty" und „Weihnachtszauber" die sich jedes Jahr an ca 40000 Besuchern erfreuen.
Den interessanten Vormittag ließen wir beim Mittagessen im stilvollen Ambiente im Restaurant „Alte Schloßküche" ausklingen. Am Nachmittag besuchten wir die Schillathöhle,Deutschlands nördlichste Tropfsteinhöhle und konnten Erdgeschichte live erleben.
In einem verglasten Aufzug ging es für uns 45 Meter in die Tiefe. Felsmalereien markierten den Weg, bevor sich der 180 Meter lange Höhlenkörper mit seinem zu Stein gewordenen Märchenwald öffnet. Wir sahen funkelnde Kristalle und leuchtende Sterne, die der Höhle eine mystische Atmosphäre geben. Ein erfahrener Höhlenführer erzählte über die bewegte Erdgeschichte dieser Höhle.
Anschließend erfuhren wir in einer 3D-Show noch beeindruckendes aus der benachbarten und geschützten Riesenberghöhle, deren Begehung nur zu Forschungszwecken erlaubt ist.
Über die Wesertalstraße ging es zurück nach Würgassen, wo wir bei einem leckeren 3-Gang Menü den Abend ausklingen ließen.

3. Tag Freitag, 30.12.2016 Teutoburger Wald – Minden –            Porta Westfalica


Gut ausgeschlafen und gestärkt am reichhaltigen Frühstücksbuffet ging heute unsere Reise in nordwestliche Richtung zum Teutoburger Wald. Bei etwas Schnee und Temperaturen unter 0 Grad war unser erster Stopp die berühmten Externsteine, eine herausragende Natursehenswürdigkeit, die 1926 unter Naturschutz gestellt wurde.
Diese senkrechten Formationen sollen vor etwa 70 Millionen Jahren durch stetige Verwitterung und Erosion entstanden sein. Am Fuße der Hauptfelsen mit einer Höhe von ca. 47 Metern wird ein Nebenfluß der Weser, die Wiembecke im Wiembecketeich aufgestaut. Hier beginnt auch die Felsformation, die sich über mehrere hundert Meter Länge bis zu den gut sichtbaren 13 Einzelfelsen erstreckt.
Nach einer kurzen Besichtigung ging unsere Reise weiter zum berühmten Hermannsdenkmal bei Detmold mitten im Teutoburger Wald.
Der Grundstein wurde 1838 gelegt, der Sockel 1846 vollendet und die endgültige Fertigstellung erfolgte 1875 nach insgesamt 37 Jahren Bauzeit. Gewidmet ist dieses Denkmal dem Hermann der hier vor 2000 Jahren ein großes römisches Heer vernichtet haben soll. Dieses Denkmal ist das bekannteste für die Gründung der deutschen Nation.
Nach einem schönen Rundgang ging unsere Fahrt weiter über Porta Westfalica zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Das Wahrzeichen der Stadt befindet sich auf dem Wittelkindsberg zwischen Porta Westfalica im Süden und Minden im Norden und wurde Kaiser Wilhelm gewidmet, nachdem das Deutsche Reich den Deutsch-Französischen Krieg gewonnen hatte.
Leider gelang uns nur eine Fotopause vom Bus aus, da die Zufahrtsstraße gesperrt war.
Weiter geht unsere Fahrt nach Minden in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt ist bekannt durch das Wasserstraßenkreuz mit dem Bauwerk „Schachtschleuse". An diesem Bauwerk kreuzen sich Mittellandkanal und Weser.
In der Stadt Minden selbst konnten wir viele Bauten aus der Zeit der Weserrenaissanche besichtigen, so zum Beispiel den Mindener Dom, das historische Rathaus, das Haus Schmieding vom Kaufmann Hermann Schmiding mit seiner schmucken Fachwerkfassade.
Über die Martinitreppe gelangten wir noch zur oberen Altstadt und beendeten unseren Spaziergang am der St. Martinikirche, die Anfang des 11. Jahrhunderts im romanischen und gotischen Stil errichtet wurde.
Der eine oder andere konnte noch die gemütliche Museumszeile mit Mindener Museum und Puppenmuseum erkunden oder auch auf dem Mindener Marktplatz bei einem Glühwein verweilen.
Danach machten wir noch einen Fotostopp an der Schachtschleuse und fuhren mit vielen Eindrücken zum Hotel zurück.
Heute nahm unser Tag ein zeitiges Ende um uns für den letzten Tag des Jahres 2016 auszuruhen.

4. Tag Samstag, 31.12.2016 Bad Pyrmont – Hameln – Silvesterfeier


Heute reisten wir in den Kurort Bad Pyrmont, gelegen im mittleren Weserbergland an der Grenze zum Teutoburger Wald.
Bad Pyrmont beherbergt einen der schönsten Kurparks Deutschlands mit einem berühmten Palmengarten, der größten Palmenfreianlage nördlich der Alpen. Bei einer interessanten Führung im Palmenhaus, wo die Palmen im Winter untergebracht werden, erfuhren wir viel Wissenswertes. Der eine oder andere nimmt das Angebot an, um Hanfpalmensamen mit nach Hause zu nehmen und sich selbst an der Aufzucht dieses Dunkelkeimers zu versuchen.
Die anschließende Stadtrundfahrt entlang der Brunnenstraße, dem beliebten Bummelboulevard, führt uns zum Brunnenplatz, dem Herz des Kurortes mit der Wandelhalle „Hylliger Born". Hier befinden sich zahlreiche Geschäfte, Bars, Cafes, Restaurants und der Musikpavillion. Wir machten einen kurzen Stopp am gut erhaltenen Schloß Pyrmont. Sowohl im Schloß als auch auf der Schloßinsel finden heute zahlreiche Veranstaltungen, wie Konzerte, Tanzabende und Hochzeiten statt. Der Schloßpark mit seinem alten Baumbestand lädt zu entspannten Spaziergängen ein.
Weiter ging unsere Fahrt nach Hameln. Schon auf der Fahrt nach Hameln erfuhren wir Wissenswertes über den Rattenfänger und die dazugehörige Sage. Zwei Stadtführerinnen nahmen uns in Empfang.
Wir besichtigten das Rattenfängerhaus mit seiner reich verzierten Fassade, welches heute ein Restaurant beherbergt. Spezialitäten wie ein Rattenschwänzegericht oder den Rattenkiller haben das Restaurant bekannt gemacht.
Vorbei an weiteren gut erhaltenen Gebäuden aus der Weserrenaissance und dem Pferdemarkt ging es bis zur Bühne am Marktplatz. Hier finden im Sommer immer Sonntags die berühmten Rattenfängerspiele statt. Dazu lädt ganzjährig das nahegelegene Hochzeitshaus 3mal täglich zum Glockenspiel ein, wo im Wechsel das Rattenfängerlied und das Weserlied gespielt werden.
Am frühen Abend kamen wir nach einem erlebnisreichen Tag im Hotel Forsthof an und hatten noch etwas Zeit zum Entspannen, bevor uns ab 18.30 Uhr ein Sektempfang erwartete. Den letzten Abend des Jahres 2016 ließen wir bei einem leckeren Buffet, einer Tombola und geselligen Stunden mit Tanz und Musik ausklingen. Stimmungsvoll war auch der Sekt zum neuen Jahr auf der Terrasse mit einem schönen Feuerwerk.

5. Tag Sonntag, 01.01.2017 Hannoversch Münden


Das neue Jahr starteten wir mit einem ausgiebigen Katerfrühstück und einem anschließenden Neujahrskonzert im Hotel.
Gegen Mittag fuhren wir nach Hannoversch Münden, der Drei-Flüsse-Stadt und südlichsten Stadt in Niedersachsen.
Auf der Strecke machten wir einen kurzen Stopp an der alten Abtei Bursfelde und besichtigten die schöne romanische Kirche mit sehenswerten Wandmalereien. Hier haben die Menschen über 900 Jahre diese Kirche betreten und mitgebracht, was sie gerade beschäftigt. Freude, Gesang, Stille und Tanz, aber auch Kummer und Tränen.
Seit Ende der 70er Jahre ist das Kloster Einkehr- und Tagungshaus, bis heute gibt es verschiedene Angebote um neue Kraft zu tanken.
Weiter ging unsere Fahrt ins südliche Weserbergland nach Hannoversch Münden. Hier wurden wir schon zu einem interessanten Stadtrundgang erwartet.
Hier am Weserstein wo Fulda und Werra zusammenfließen ist der Geburtsort der Weser. Da die Stadt früher zum Königreich Hannover gehörte wurde ihr der Name „Hannoversch" vorangesetzt, damit die Stadt Münden nicht mehr mit der Stadt Minden verwechselt wurde.
Bei der interessanten Führung durch das einmalige Ambiente der idyllischen Fachwerkstadt gingen wir auf eine Zeitreise über 6 verschiedene Jahrhunderte. Wir bewunderten viele gut erhaltene Fachwerkhäuser im Stil der Weserrenaissance. Wir besichtigten auch die St. Blasius Kirche und das gut erhaltene Rathaus. Wir trafen auf Spuren von dem berühmten Wanderarzt Dr. Eisenbarth und erfuhren Interessantes über seine Lebensgeschichte.
Bei eisigen Temperaturen spazierten wir zum Bus zurück und wurden mit einen wärmenden Glühwein empfangen.
Anschließend fuhren wir zum Hotel Forsthof und ließen den letzten Abend gemütlich ausklingen.

6. Tag Montag, 02.01.2017 Heimreise


Nach einem ausgiebigen Frühstück traten wir am späten Vormittag bei Schnee und winterlichen Temperaturen die Heimreise an.
Pünktlich kamen wir nach einigen Pausen in Leipzig an und verabschiedeten die ersten Reisegäste. Weiter ging unsere Fahrt nach Dresden, dem letzten Ausstieg unserer Reise ins Weserbergland.


Ich wünsche allen Reiseteilnehmern für das Reisejahr 2017 alles erdenklich Gute, viel Gesundheit und eine stetig anhaltende Reiselust! Es hat mir viel Freude bereitet, ihre Reiseleitung sein zu dürfen und ich würde mich freuen, wenn wir uns auf einer meiner Eberhardt Travel Reisen wiedersehen.


Ihre Reiseleiterin
Peggy Pfützner

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Sehr schön geschrieben. Den Reisebericht legen wir zu unserem Fotobuch und somit fällt es uns leicht, sich gut an alle Einzelheiten der schönen Reise zu erinnern.
Danke Peggy. Spitze

Beinhoff
13.01.2017

Guten Abend Frau und Herr Beinhoff,

vielen lieben Dank für Ihren Kommentar und vielleicht sieht man sich einmal wieder.

Herzliche Grüße Peggy

Peggy Pfützner 14.01.2017

Guten Abend Frau und Herr Beinhoff,

vielen lieben Dank für Ihren Kommentar und vielleicht sieht man sich einmal wieder.

Herzliche Grüße Peggy

Peggy Pfützner 14.01.2017