Reisebericht: Silvesterreise in das Weserbergland

28.12. – 02.01.2019, 6 Tage Rundreise zu Silvester in Beverungen mit Kyffhäuser–Denkmal – Schloss Bückeburg – Schillat–Höhle – Externsteinen – Hermannsdenkmal – Kaiser–Wilhelm–Denkmal – Kassel – Hameln – Hannoversch Münden


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Die schönsten Städte des Weserberglandes und bedeutende Sehenswürdigkeiten- gekrönt mit einer Silvesterfeier, lassen Sie sich verzaubern von unserer Reise oder schwelgen Sie in Erinnerungen:
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Freitag, der 28. Dezember 2018

Zeitig am Morgen machten wir uns auf den Weg, von Brandenburg und von Dresden kommend trafen wir uns in Leipzig. Noch einmal stiegen Gäste in Nordhausen zu und schon war unsere Gruppe komplett. Am Südrand des Harzes führte unsere Reise entlang, in der Ferne grüßte im Dunst das Kyffhäuserdenkmal und gab einen Vorgeschmack auf die Denkmäler, die wir besuchen wollten. In Witzenhausen dann unser erster Programmpunkt:

Schinkels Brauhaus

Hier erfuhren wir alles über die Bierherstellung und mit Frau Schinkel jun. erlebten wir eine der ersten Bier-Sommeliers des Landes. Natürlich verkosteten wir den edlen Tropfen- hmm, süffig und malzig, eine Art Kellerbier. Dabei erfuhren wir auch einiges über die Geschichte des Bieres, das es bereits länger als 10.000 Jahre gibt. Dass Bierbrauen damals immer Frauensache war und zur Aussteuer auch immer ein Braukessel gehörte, dass bis zum Einsatz der Hefe ab dem 20. Jahrhundert stets ein Quentchen Glück nötig war, ob die Gärung einsetzte...Deshalb behalf man sich oftmals unorthodoxer Mittel, etwa Fliegenpilze zu verwenden oder Bilsenkraut, alles hochgiftig, aber in der richtigen Dosis brachte es den gewünschten Rausch. Da das aber auch öfter mal schief ging bezeichnet man das deutsche Reinheitsgebot von 1516 auch gern als erstes Männerschutz-Gesetz... ein unterhaltsames Stündchen verbrachten wir hier im Brauhaus und dann ging es weiter Richtung Beverungen. Wir passieren den Zusammenfluss von Werra und Fulda, ab hier heißt der Fluß Weser und dem folgten wir nun eine Zeitlang. Bis wir auf die andere Seite der Weser fahren und in Würgassen, das heute zu Beverungen gehört, an unserem Hotel ankommen, dem

Hotel "Forsthof"

Freundlich wurden wir begrüßt und konnten entspannt einchecken. Nun konnte der Urlaub beginnen. Einige nutzten die Zeit noch für einen kleinen Spaziergang, andere erkundeten das Haus oder ließen es sich in der Lobby gut gehen. Zum Abendessen trafen wir uns und es gab noch ein kleines Weihnachtsgeschenk für alle. Dann begrüßte uns die Chefin des Hauses ganz herzlich und schon wartete ein leckeres 3-Gänge-Menü auf uns. Alles hausgemacht und hmmm...Bei einem Gläschen Wein oder Bier klingt der Abend aus und alle freuen sich auf morgen.

Samstag, der 29. Dezember 2018

Heute fahren wir vom südlichsten Ende des Weserberglandes an das nördlichste: das Schloß Bückeburg ist unser Ziel. Wir folgen der Weser nach Norden und erfahren, das viele historische Gebäude hier im sogenannten Weserrenaissance-Stil erbaut sind, d.h., sie wurden nach der Reformation errichtet und haben die Barockzeit ziemlich "unbeschadet" überstanden, Merkmale wir die schrägen Fenster in den 8-eckigen Türmen konnten wir im

Schloß Bückeburg

gleich in Augenschein nehmen. Dies ist Stammsitz der Fürsten zu Schaumburg Lippe , wurde um 1300 als Wasserschloß errichtet und schließlich Mitte des 16. Jahrhunderts zum Schloß Bückeburg umgebaut, heute stehen die Kavaliershäuser zu Seiten des Schlosses, zur Anlage gehören der Marstall und das drittgrößte Mausoleum der Welt, Museen und Gartenanlagen. Bei einer Führung konnten wir auch die aufwändig sanierte Kapelle besuchen: was für eine Pracht! Noch heute wohnt hier der Prinz von Schaumburg-Lippe, ihm stehen mehrere hundert Zimmer zur Verfügung, einige davon konnten wir während unserer Schloßführung ansehen. Danach war etwas Zeit zum individuellen Erkunden bevor wir im Schloßcafe ein leckeres Mittagessen genossen. Weiter ging unsere Fahrt nach Hessisch Oldendorf, besser gesagt zur

Schillat Höhle.

Dichter Nebel hüllte alles ein auf unserem Weg hierher und so machte die Stadt der Mythen, Sagen und verborgenen Schätze ihrem Ruf alle Ehre. Die Höhle trägt ihren Namen nach einem der Höhlenforscher, die diese Höhle auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben. Sie ist die nördlichste Tropfsteinhöhle Deutschlands und als einzige von 3 Höhlen begehbar. Extra für uns war sie geöffnet und in 2 Gruppen konnten wir eine faszinierende Welt erleben. Ein toller 3D-Film über die Gebirge hier, die Tier- und Pflanzenwelt und dann natürlich die Führung durch die Höhle selber. Wir bestaunten versteinerten Meeresboden, Fossilien und natürlich die Stalaktiten (die von oben nach unten wachsen) und die Stalakmiten: 0,5 cm in 100 Jahren wachsen sie und so können wir in etwa erahnen, wie lange es gedauert haben muß, bis diese Prachtexemplare so groß werden konnten. Leider ist es auch hier wie so oft: da wo der Mensch hinzukommt verdirbt er alles- so auch in den Schauhöhlen, das Klima in der Höhle ändert sich, die Temperatur steigt, Moose und Farne beginnen zu wachsen, die Tropfsteine verfärben sich gelblich ...dass es ohne den Menschen besser geht zeigt eindrucksvoll ein 3D-Film am Ende des Rundganges: die benachbarte Höhle darf nur 2 x im Jahr zu Forschungszwecken betreten werden- und was für atemberaubende Schönheiten können hier ungestört weiterwachsen! Unsere Höhlenführer erzählen mit viel Engagement und Herzblut von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit, wir sind tief beeindruckt. Zurück am Bus freuen sich alle über einen leckeren Cappucchino oder Kaffee und dann geht es

zurück zum Hotel.

Die Dunkelheit ringsum sorgte dafür, dass dem einen oder anderen doch die Augen zufielen und so lauschten sie noch ein wenig dem Märchen vom Dornröschen- die Sababurg, an der wir vorbeifuhren soll ja ihr Schloss gewesen sein. Im Hotel schließlich erwartete uns wieder ein leckeres 3-Gänge-Menü und so beschlossen wir den Tag für heute.

Sonntag, der 30. Dezember 2018

Hoffentlich spielt heute das Wetter mit dachten wir, in der Nacht hatten wir die Ausläufer des Sturmtiefs noch gespürt, am Morgen war es aber schon merklich ruhiger, ein klein wenig Niesel- aber das sollte sich auch bald legen. Nach einem guten Frühstück starteten wir Richtung Norden. Wir folgten wieder der Weser und passieren auch die Abtei Marienmünster, die 1128 geweiht wurde. An den

Externsteinen

war dann unser erster Halt. 40 Meter ragen hier Felsformationen aus Sandstein in den Himmel, die Grottenanlage soll mittelalterlich sein und das Felsrelief ebenfalls- war es eine ehemals heidnische Stätte, die christianisiert wurde oder eine Nachbildung heiliger Orte in Jerusalem? Wir wissen es nicht, aber die rätselhaften Anlagen faszinieren. Einige zieht es hinauf auf die Aussichtsplattform, die hier im 19. Jahrhundert eingebaut wurde. Die Aussicht ist getrübt, der Niesel lässt gerade erst nach und die Wolken beginnen aufzureißen- zu früh für eine schöne Aussicht, trotzdem lohnend. Weiter geht unsere Fahrt zum berühmten

Hermannsdenkmal.

Ernst von Bandel widmete seit 1819 sein ganzes Leben der Idee, hier mit einem Denkmal des Hermann ein Nationalsymbol für ein geeintes Deutschland zu schaffen. Auf dem "großen Hünenring", der altgermanischen Wallburg auf Grotenburg mit ihrer Hochfläche sollte es entstehen und dem Cheruskerfürsten Arminius- Hermann genannt- , der vor 2000 Jahren im Teutoburger Wald das große römische Heer des Varus vernichtend geschlagen hatte ein weithin sichtbares Denkmal setzen. Sein Sieg über die Römer galt im 19. Jahrhundert als Gründungsmythos einer deutschen Nation. Heute steht das Hermannsdenkmal als Mahnmal für den Frieden und für Völkerverständigung. Wir spazieren gemeinsam zum Denkmal und einige nutzen wieder die Gelegenheit und steigen die 69 Stufen im Innern hinauf um die Aussicht auf den Teutoburger Wald und das Eggegebirge zu genießen. Dann geht es weiter zu unserer nächsten Station:

dem Wittekindsberg mit dem Denkmal für Kaiser Wilhelm I.

wir fahren ganz hinauf und haben Glück: Heute fährt der Shuttle-Bus nicht, da können wir uns mit unserem Bus oben hinstellen. Das gesamte Areal wurde aufwändig saniert in den zurückliegenden Jahren, erst seit Sommer diesen Jahres ist es wieder öffentlich zugänglich. Wir stärken uns kurz vom Bordservice und starten dann eine individuelle kleine Erkundungstour zum Denkmal. 1896 wurde es zu Ehren Kaiser Wilhelm I. errichtet und mit der letzten Sanierung sind unglaublich interessante Ausstellungen und Plattformen dazugekommen. Hier müßten wir mehr Zeit haben, genießen aber trotzdem den Ausblick von hier oben in 281 Metern über NN. Ganz in der Nähe befindet sich auch die Wittekindsburg, hier gab es bis 1938 eine Quelle, die eingefasst wurde und über der ein Hufeisen angebracht worden war. Nach einer Überlieferung wollte sich der heidnische Sachsenherzog Widukind nicht Kaiser Karl dem Großen beugen, der das Land christianisieren wollte, er verlangte einen Beweis für die Macht dieses Glaubens. Da soll sein Pferd mit den Hufen gescharrt haben und eine Quelle ans Tageslicht gebracht haben, eben jene in der Wittekindsburg. Durch dieses Quellwunder soll Widukind so beeindruckt gewesen sein, dass er das Knie beugte vor Karl dem Großen und sich unterwarf. "Diese Burg soll nun "min und din" (mein und dein) sein, bot Widukind an und Karl der Große soll erwidert haben:"So trage sie auch den Namen Min-din". So kam die Stadt

Minden

zu ihrem Namen und diese wollten wir als nächstes besuchen. Nach kurzer Parkplatzsuche konnten wir direkt in der Nähe des Domes unseren Bus abstellen und spazierten gemeinsam zum Dom. Ein Dom der Andacht und der Stille, daher hatte ich bereits im Bus etwas zu diesem beeindruckenden Gebäude erzählt. Und so bestaunten wir den Dom, den Taufstein, die goldene Tafel, die mittelalterliche Pieta ... Bereits während unseres Spazierganges zum Dom hatten wir den Weihnachtsmarkt entdeckt und so besuchten wir diesen natürlich ebenso. Zwischen Schmieding-Haus und Rathaus herrschte noch buntes Treiben, es war der letzte Tag des Weihnachtsmarkts hier und den zelebrierten alle. Zurück am Bus hatte ich für alle eine kleine Überraschung: gebrannte Mandeln und Nüsse, Waffeln und Schokofrüchte wurden fleißig probiert. Schon ging unsere Fahrt zurück zum Hotel, passend zum letzten Weihnachtsmarkt-Tag las ich die Geschichte von Ottokars Weihnachtsbräuchen vor und bei anschließender leiser Musik konnten alle die Rückfahrt entspannt genießen. Im Hotel erwartete uns wieder unser 3-Gänge-Menü und danach sahen sich etliche Gäste noch ihren Film ihrer letzten gemeinsamen Reise an. So klingt ein langer Tag aus und morgen ist

Silvester. 31. Dezember 2018

Diesen Tag beginnen wir im Urlaubsmodus, schon etwas länger schlafen und später losfahren. Die Grimmwelt in Kassel ist unser Ziel. Auf der Fahrt dorthin bieten sich traumhafte Ausblicke, Nebel zieht über Felder und Wiesen, Wolken hängen so tief, dass man nach ihnen greifen möchte. Es klart zusehends auf und schließlich zeigt sich sogar die Sonne. Das ist wohl ein besonderer Gruß an unser Geburtstagskind heute. Die

Grimmwelt in Kassel

schließlich erkunden wir in zwei Gruppen. Unglaublich, was die Brüder Grimm geleistet haben, erst mit der Sammlung der Märchen, besonders aber später mit dem Wörterbuch der deutschen Sprache. Ohne sie gäbe es heute keine einheitliche deutsche Sprache- wer hätte das gewußt. Unsere Führerin erzählte uns, dass beide Brüder hochbegabt waren, als 3jährige bereits geschrieben haben und bis zu 40 Sprachen und Dialekte beherrschten- wow! Die Darstellung ihrer Arbeiten hier in der Grimmwelt waren sehr aufschlußreich für uns und natürlich haben wir uns auf die Märchenwelt besonders gefreut. Da nach der offiziellen Führung noch Freizeit war nutzten viele die Gelegenheit und sahen sich nochmals Teile der Grimmwelt ausführlicher an. Dann lockte das Restaurant zu einem Imbiss, einige Gäste spazierten auch in die Stadt hinunter, als Abschluß dann der Blick vom Dach der Grimmwelt auf Kassel und den Märchengarten. So machten wir uns auf den Rückweg- aber was wäre ein Besuch in Kassel, ohne

Herkules

"Guten Tag" zu sagen. Valerian, unser Busfahrer und ich waren uns rasch einig, dass wir hier ein zusätzliches WOW anbieten wollen und so fuhren wir hinauf zum Bergpark Wilhelmshöhe. Hier wird zwar seit 2006 saniert, aber der Herkules grüßt gut sichtbar von seiner Pyramide auf dem Oktogon, dem Riesenschloß. Von der Aussichtsplattform hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt, wenn auch etwas wolkenverhangen. Nun ging es aber wirklich zurück nach Würgassen zu unserem Hotel und hier bleibt noch Zeit, das abendliche Würgassen bei einem Spaziergang zu genießen und sich für den

Silvesterabend

fit zu machen. Dieser begann mit einem Sektempfang in der Lobby, an festlich gedeckten Tischen nahmen wir Platz und die Chefin des Hauses eröffnete das Buffett. Von Suppe, Wildschweingulasch über Fischfilet bis Lendenbraten, von Kartoffelauflauf bis Kroketten, von Rotkohl bis Bohnengemüse- hier war für jeden etwas dabei. Leckere Desserts rundeten diesen Auftakt ab und dann wurde getanzt bis zum Morgen. Der DJ schien erst ab dem neuen Jahr munter zu werden, er "verschlief" bis 24 Uhr die Zeit und legte nur Musik auf, auch das neue Jahr begrüßten wir selber, dann aber drehte er richtig auf und als erstes gab es ein Ständchen für unser heutiges Geburtstagskind. Dann wurde getanzt bis in den Morgen.

Neujahr, Dienstag, der 01. Januar 2019

Heute war ausschlafen angesagt. Ein geplanter Besuch beim Skywalk hatten wir gestrichen, es war zu matschig um hinaufzulaufen und für den Bus waren die Straßen entweder gesperrt oder zu schmal. So blieb es beim späten Frühstück und dem Start um 11 Uhr nach

Hameln.

Als Einstimmung hörten wir unterwegs die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln, leichter Nieselregen begleitete uns aber an und an ließ sich die Sonne schon sehen. In Hameln angekommen lud ich zu einem kleinen Spaziergang zum Rathaus ein um dort das Glockenspiel mit den Figuren der Rattenfängergeschichte anzuschauen. Leider gab es einen kleinen technischen Defekt, aber wenigstens die Szene mit dem Auszug der Kinder konnten wir sehen. Zurück am Bus trafen wir unsere Stadtführerinnen und in 2 Gruppen ging es los. Dabei passierten wir auch die "Bungelosentraße", hier soll der Rattenfänger die Kinder aus der Stadt geführt haben- seither ist dort das Musizieren und trommeln verboten. Wunderschöne Fachwerkhäuser reihen sich hier im Stadtzentrum aneinander, Hameln hatte Glück und wurde während des Krieges nicht so zerstört wie andere Städte der Region. Ein Besuch im "Himmelreich" durfte natürlich nicht fehlen- so heißt eine der Straßen. Gern wären viele noch ein wenig hier geblieben, aber unser nächster Termin wartete bereits:

die Palmenhäuser in Bad Pyrmont.

Hier konnten wir ebenfalls wieder in 2 Gruppen das Winterquartier der Palmen anschauen. Mehr als 200 Pflanzen sind hier untergebracht, die älteste ist mehr als 400 Jahre alt- wow! Aber auch Olivenbäume, Zitrusbäumchen und Strelizien sind hier zu sehen und so manche Frage zu den Pflanzen daheim konnte beantwortet werden. Am späten Nachmittag dann fuhren wir wieder zurück zu unserem Hotel, begleitet mit einigen Sagen aus der Region konnten sich alle zurücklehnen und entspannt die Fahrt genießen.

Mittwoch, der 02. Januar 2019

Heute heißt es schon wieder Abschied nehmen. Nach einem letzten leckeren Frühstück in unserem "Forsthotel" hieß es Koffer laden und dem freundlichen Personal des Hauses Adé sagen. Doch ein letztes Highlight war noch geplant: der Besuch des Wesersteins und der Altstadt von

Hannoversch Münden.

Am Zusammenfluss von Werra und Fulda, auf der Flußinsel Tanzwerder steht der Weserstein, der 1891 von Kaufleuten der Stadt gestiftet wurde und folgende Inschrift trägt:
"Wo Werra sich und Fulda küssen
sie ihre Namen büssen müssen.
Und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss."
Hier konnten wir ein wenig spazieren und einen Kaffee, Tee oder Cappucchino von der Bordküche genießen. An der Mühlenbrücke trafen wir unsere Stadtführerinnen und wieder teilten wir uns in 2 Gruppen auf. Auf unterhaltsame Art und Weise lernten wir so Hann Münden kennen, Hintergründe so mancher Redensart, warum es z.B. heißt "dass sich die Balken biegen" und auch vieles über das Engagement der Bürger hier für den Erhalt ihrer Fachwerkhäuser. Hann Münden wurde während der Kriege gott sei dank nicht geschleift, d.h. es wurden beim Abzug der Truppen keine Brände gelegt. Trotzdem mußte die Bevölkerung in den Kriegen des Mittelalterns viel Leid erfahren. Weil sie sich nicht ergaben gab Tilli den Befehl, 3 Tage lang zu plündern und zu morden- wie entsetzlich. Mehr als 800 Bürger der Stadt wurden bestialisch ermordet, die Weser färbte sich rot von ihrem Blut. Dass der Wehrturm oberhalb der Stadt Tilli Schanze heißt hat nicht mit ihm zu Ehren zu tun- vielmehr soll es an seine Greueltaten erinnern. Natürlich besuchten wir auch das Grab eines berühmten Mannes des Mittelalters: Dr. Eisenbart. Er starb hier und im Sommer erinnert immer samstags eine "kleine Sprechstunde" des Dr. Eisenbart auf unterhaltsame Weise an ihn. Wir konnten auch einen kleinen Blick in die umgewidmete Kirche werfen, die hier ein neues Haus des Gebetes mit einem Cafe werden soll und auch im prächtigen Rathaus konnten wir den großen Saal bestaunen. Gerade rechtzeitig standen wir wieder vor dem Rathaus um das Glockenspiel mit einem Figuren-Auszug einer Behandlung des Dr. Eisenbart zu sehen. Begeistert sangen alle das bekannte Spottlied mit. Die ganze Zeit begleitete uns strahlender Sonnenschein, aber es war doch empfindlich kalt und teilweise windig, so nutzten alle die verbleibende Freizeit um sich in einem Cafe oder Restaurant einen Grog oder heißen Tee zu gönnen. Schließlich war es Zeit für den

Aufbruch gen Heimat,

und auch Zeit, die gemeinsame Reise Revue passieren zu lassen. Also lauschten wir dem bis dahin verfassten Reisebericht im Bus und dann erreichten wir auch schon Nordhausen. Hier hieß es Abschied nehmen und nach einer kleinen Stärkung ging es nach Leipzig. Hier wartete bereits der andere Bus, der die Dresdner Gäste nach Hause brachte. Alle Brandenburger fuhren weiter mit Valerian heim. Die Transfere waren pünktlich und so konnten alle sicher nach Hause gebracht werden.

Herzlichen Dank

an dieser Stelle an unseren Busfahrer Valerian: egal ob gesperrte Straßen oder Brücken, Kreisverkehre, die für unseren großen Bus eigentlich viel zu klein waren (Minden), Holperstraßen, Nebel oder Regen- er brachte uns in jeder Situation ruhig und sicher ans Ziel. Dank auch an Sie, liebe Gäste. Ich habe Sie sehr gern begleitet auf dieser Reise und würde mich freuen, wenn wir uns bei einer Ihrer nächsten Reise vielleicht wiedersehen. Bis dahin bleiben Sie gesund und reisefreudig,
herzliche Grüße
Ihre Marlies Thrum

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