Reisebericht: Oybin und das Zittauer Gebirge

22.12. – 27.12.2012, 6 Tage weihnachtliche Traditionen der Oberlausitz


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Weihnachten in der Oberlausitz mit einer Prise Schnee und dem für die Region typischen Lichtermeer der Herrnhuter Sterne - wir freuen uns auf viele interessante Erlebnisse!
Ein Reisebericht von
Sandra Schack

Samstag, 22.12.12: Anreise

Bereits am Anreisetag erwartet uns ein abwechslungsreiches Programm. Nachdem in Dresden alle Gäste an Bord sind, machen wir uns auf direktem Weg in die 1.000-jährige Stadt Bautzen. Dort schneit es mittlerweile kräftiger. Wir genießen dennoch einen stimmungsvollen Stadtrundgang mit vielen Geschichten über die beeindruckenden Baudenkmäler, Türme und das mittelalterliche Leben in der Stadt. Besonders im Gedächtnis bleibt uns der Dom St. Petri zu Bautzen. Unser Stadtführer weiß einige Anekdoten über die älteste und größte Simultankirche Deutschlands zu berichten, denen wir gespannt lauschen.
Nach kurzer Pause geht es weiter nach Weißenberg, wo wir einen Blick in die Alte Pfefferküchlerei werfen dürfen. Dort wird zwar nicht mehr gebacken, aber die für die Produktion notwendigen Schritte anhand wertvoller Exponate und liebevoller Dekorationen anschaulich erklärt.
Abschluss des Tages bildet der Besuch der Schauwerkstadt der Herrnhuter Sterne GmbH. In der Region ist kaum ein Weihnachtsschmuck beliebter. Davon überzeugen wir uns, als wir uns schließlich am frühen Abend auf den Weg nach Oybin machen, wo wir unsere Hotelzimmer beziehen.

Sonntag, 23.12.12: Jonsdorf, Spreequellen

„Zum Reisen gehört Geduld, Mut, Humor und daß man sich durch kleine widrige Zufälle nicht niederschlagen lasse."
Adolph Knigge (dt. Schriftsteller u. Aufklärer)
Nach diesem Motto gestalten wir den heutigen Tag, denn wir müssen nach einiger Wartezeit erfahren, dass unser ortskundiger Reiseleiter erkrankt ist. Ein Ersatzprogramm ist zum Glück schnell gefunden und wir besuchen spontan das Schmetterlingshaus in Jonsdorf. Das gemütliche Tropenhaus beherbergt über 200 Schmetterlinge unterschiedlichster Arten. Außerdem lassen sich viele Fische, Reptilien, Schlangen und Spinnen beobachten.
Auf unsere geplante Fahrt zu den Spreequellen müssen wir ebenfalls nicht verzichten. Dank einer spontan eingesprungenen Reiseleiterin erfahren wir nebenbei viel Wissenswertes über die Region und das Umgebinde, das uns auf der gesamten Fahrt durch die Dörfer begleitet. Insgesamt gibt es übrigens drei Quellen, die allesamt in der Oberlausitz liegen: die wasserreichste in Neugersdorf, die schönste in Ebersbach und die am höchsten gelegene in Eibau.

Montag, 24.12.12: Görlitz, Abendprogramm im Hotel

Heute am Heiligabend soll es für uns nach Görlitz gehen. Die östlichste Stadt Deutschlands begrüßt uns mit nachlassendem Winterwetter. Aufgrund der Größe der Stadt entschließt sich unser kompetenter Stadtführer, uns zunächst die Außenbereiche von Görlitz zu zeigen. Das lassen wir uns gern gefallen, bekommen wir doch so einen umfassenden Überblick. Den zweiten Teil der Führung verbringen wir in der Altstadt, laufen an der Peterskirche vorbei und schlendern gemütlich über den Untermarkt.
Am späten Nachmittag treffen wir im Hotel ein. Der Weihnachtsmann hat sich auch auf den Weg zu uns gemacht und sorgt sogar für das musikalische Ambiente. Einige von uns zieht es nach dem Abendessen noch in die Bergkirche Oybins, wo wir die Christnacht feiern. Die Kirche, auch „Hochzeitskirche" genannt, wurde 1734 im Stil des Spätbarocks errichtet und glänzt im Inneren durch wunderschön gestaltete Malereien.

Dienstag, 25.12.12: Zittauer Schmalspurbahn, Damastmuseum Großschönau

Am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertages wartet ein weiterer Höhepunkt auf uns: eine Fahrt mit der Zittauer Schmalspurbahn. Heute ein touristischer Magnet, hat die Bahn eine lange Geschichte aufzuweisen. Seit 1890 verkehren hier regelmäßig Züge zwischen Zittau und den Ausflugsorten Oybin und Jonsdorf hin und her. Zwischenzeitlich war die Strecke sogar einmal zweigleisig ausgebaut! Wir genießen die Fahrt und fühlen uns ein bisschen in vergangene Zeiten versetzt.
Pünktlich um 14 Uhr erwarten wir den Kaiser im Oybin zur Kaiserweihnacht. Gemäß der Tradition reitet seine Majestät Kaiser Karl IV. mit Gemahlin Elisabeth am „Café Meier" ein. Begleitet wird das Paar von seinem Gefolge, Hofdamen, Rittern, Mönchen und Mägden. Uns gelingen ein paar tolle Fotos und wir machen uns auf zu unserem letzten Tagesziel: dem Damastmuseum in Großschönau. Dort erleben wir eine sehr interessante und anschauliche Führung.

Mittwoch, 26.12.12: Dorfmuseum Markersdorf, Kunstmühle Ludwigsdorf

Im Dorfmuseum in Markersdorf erinnert unsere Gäste vieles an die Vergangenheit. Wie wurde vor 100 Jahren auf dem Land gewirtschaftet? Welches Schicksal erfuhr die letzte Familie auf dem Vierseithof? Bei einer spannenden Führung entdecken wir längst verloren geglaubte Relikte wieder. Wir werden in eine Zeit zurückversetzt, als in der Schule noch der Rohrstock benutzt wurde und sich die Rolle der Frau auf den heimischen Herd beschränkte.
Ein leckeres Stück Kuchen genehmigen wir uns in der Kunstmühle Ludwigsdorf. Die noch funktionsfähige Mühlentechnik aus den 20er-Jahren lässt jedes Beisammensein zu einem Erlebnis werden. Seit 1999 kann die Kulisse für verschiedene Veranstaltungen gebucht werden. So finden regelmäßig künstlerische Auftritte, Hochzeiten, Familienfeiern oder Firmenevents hier statt.

Donnerstag, 27.12.12: Heimreise

Nach fünf ereignisreichen Tagen treten wir heute die Heimreise an. Doch zuvor machen wir Halt am Barockschloss Rammenau. Die einstige Sommerresidenz verbindet barocke Baukunst mit klassizistischer Ausschmückung - ein reizvoller Gegensatz. Kein Wunder, dass im Sommer hier ebenfalls gern geheiratet wird. Unsere junge Führerin versteht es, uns die Geschichte des Anwesens und die Gründe für die Raumgestaltung näherzubringen. Ein gelungener Abschluss für diese Reise.
Liebe Gäste, ich hoffe, Sie sind gesund hineingerutscht ins Jahr 2013 und wünsche Ihnen alles Gute!
Ihre Sandra

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