Reisebericht: Rad–Kreuzfahrt entlang der Donau mit der MS Rossini

20.05. – 27.05.2015, 7 Tage Kreuzfahrt und Radreise entlang der Donau mit Bratislava – Budapest – Esztergom – Wien – Wachau – Melk (ca. 145 Radkilometer)


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Ich habe mich sehr darüber gefreut meine erste Reise bei Eberhardt Travel begleiten zu dürfen und dann auch noch ganz aktiv mit dem Radl. Das Besondere an dieser Reise war, dass wir diese Flusskreuzfahrt zum ersten Mal mit Radtouren im Angebot hatten...
Was ich jetzt schon sagen kann ist, dass wir diese Radtour sicherlich nicht zum Ersten und zum letzten Mal angeboten haben. Diese Tour ist eine gelungene Mischung aus einer gemütlichen Flusskreuzfahrt und einem aktiven Naturerlebnis. Sehr empfehlenswert für Genussradler und Einsteiger!!!
Ein Reisebericht von
Maren Fuchs

Anreise (20.05.)

Am ersten Tag ist die Radgruppe zunächst verteilt in unseren Bussen aus Dresden, Baden Württemberg oder in Eigenregie angereist. Umso wichtiger war es, dass wir uns um 15:00 Uhr zunächst einmal in der Panorama Lounge getroffen haben. Hier konnte sich die ganze Gruppe das erste mal beschnuppern und gegenseitig austauschen. Gerade bei einer Radreise ist es ja wichtig die Gruppe und deren Radlerfahrung zu kennen um sich besser aufeinander einstellen zu können. Ich habe meiner Gruppe dann noch einen kurzen Überblick über die Radtouren und die zu fahrenden Kilometer gegeben. Die Einweisung der Räder wurde auf den nächsten Tag verschoben, weil der Anreisetag lange genug war und wir am nächsten Tag erst Mittags mit der Radtour starteten und somit am Vormittag noch genügend Zeit war. Die Fahrt führt uns über das Mühlviertel, den unberührten Flussabschnitt der „Schlögener Schlinge", an Linz vorbei. Später erreichen wir die Wachau. Der Abend klingt genüsslich mit einem 5 Gänge Abendessen aus, zur späteren Stunde noch mit einem leckeren Cocktail.

Bratislava (21.05.)


Am zweiten Tag haben wir nach einem stärkenden Frühstück zusammen mit den Bootsmännern unter anderem auch mit Nicko, der uns auf den verschiedenen Radtouren begleitete und für den Notfall mit Werkzeug ausgerüstet war, die Fahrräder eingestellt und an uns angepasst. Damit es bei den Touren nicht zu einem Fahrradtausch kommen kann, haben wir die Räder nach der Einweisung mit kleinen Klebestreifen und der jeweiligen Kabinennummer markiert. Am Vormittag konnten wir die ersten Blicke auf Wien vom Wasser aus genießen und das Panorama auf uns wirken lassen. Nachmittags erreichten wir Bratislava und endlich konnte unsere erste Tour losgehen zusammen mit unserem Radguide Maria. Unsere ca. 3 Stündige Tour (ca. 34 km) führte durch die Altstadt von Bratislava, durch die kleinen Gässchen und Hinterhöfe der Stadt. Danach ging es weiter ins Grüne, ein Stück an der Donau entlang bis zur Hainburg und zurück.

Budapest (22.05.)


Am dritten Tag erreichten wir früh am Morgen Budapest. Gleich nach unserem stärkenden Frühstück, dass wie immer liebevoll angerichtet war und es an nichts fehlte, konnte man zusammen mit Jozef unserem Bordreiseleiter einen geführten Rundgang machen zur Markthalle mit Besichtigung und später weiter in die Stadt bevor es zum Schiff zurück ging. Unsere Radtour am Nachmittag dauerte ca. 3 Stunden (ca. 20 km) und führte durch die wunderschöne Stadt, vorbei an allen nennenswerten Sehenswürdigkeiten wie z.B. der großen Markthalle, der Synagoge, der Oper, der Heldenplatz, das Museum der bildenden Künste, der Stephansbasilika bis hin zur Margareteninsel, der grünen Lunge von Budapest und Erholungszentrum nicht nur für Touristen sondern auch sehr beliebt bei den Einheimischen. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens und des nicht enden wollenden Regens, haben wir uns gut geschlagen und konnten uns ein ganz besonderes Bild von der Stadt machen. Mittendrin statt nur dabei . Der Abend konnte individuell gestaltet werden, da wir über Nacht in Budapest lagen mit unserer MS-Rossini. Man hatte die Möglichkeit den Tag in einer Bar ausklingen zu lassen und in das Lichtermeer von Budapest zu tauchen oder bei einer organisierten Busfahrt einen wunderschönen Blick über die beleuchtete Stadt von einem Aussichtspunkt aus zu genießen.

Budapest (23.05.)


An nächsten Tag in Budapest hatten wir einen fahrradfreien Tag. Man hatte zum Beispiel die Möglichkeit den ganzen Tag in der Puszta zu verbringen. Am Morgen nach dem Frühstück fuhr uns der Bus zunächst nach Kecskemet, wo man einen kleinen Spaziergang über den Marktplatz unternehmen konnte. Danach fuhren wir zu einer Csarda in der Puszta. Nach dem Empfang mit Grammelpogatschen und Schnaps wurde ein typisch ungarisches Hirtenmenü serviert. Wir genossen ganz traditionell bei Wein und Zigeunermusik ein paar schöne Stunden. Nach der Besichtigung des Gestüts erlebten wir die Vorführung verschiedener Reiterkunststücke. Für jeden Tierliebhaber kann ich diese Tour nur wärmstens empfehlen. Es ist einfach toll zu sehen, wie Tier und Mensch harmonieren und zusammenarbeiten. Man hatte aber auch die Möglichkeit, den ganzen Tag individuell zu gestalten und auf eigene Faust durch Budapest zu schlendern. Sehr empfehlenswert war auch ein Besuch in dem berühmten Gellert Hotel mit den Thermalbädern. Das Wasser soll ja sehr entspannend wirken und eine heilende Wirkung haben. Bei dem etwas kalt-nassen Wetter war das eine sehr schöne Alternative zu einem Stadtsparziergang.

Esztergom (24.05.)


Am fünften Tag erreichten wir früh am Morgen Esztergom. Wir starteten ganz gemütlich unsere ca. 3 stündige Tour (ca. 18 km) durch Esztergom und über den wunderschönen Marktplatz. Das Örtchen war an diesem Sonntagmorgen wie ausgestorben und wir hatten die kleinen, verträumten Gässchen für uns alleine. Danach ging es weiter entlang der Donauauen ins Grüne. Hier hörte man keinen Lärm, nur einen Hahn der uns erfreut mit einem herzhaften „Kiekeriekiiiieeee" begrüßte. Zum Schluss ging es noch etwas steil bergauf zum Dom von Esztergom. Der Dom war während der Tour die ganze Zeit zu sehen und thront über dem kleinen Örtchen. Wir haben uns zunächst den Dom von außen näher angeschaut, bevor wir uns die Reste der ehemaligen Burganlage und die alten Glocken die zum Teil im 2 Weltkrieg stark beschädigt wurden näher betrachtet haben. Danach ging es noch in die Krypta wo es gefühlte 10 Grad kälter war als im freien . In dem Dom durften wir uns, da es Pfingstsonntag war,einen kurzen Eindruck von der Heiligen Messe verschaffen an der sogar ein Bischoff aus Ungarn anwesend war. Das war ein gelungener Abschluss einer sehr schönen, entspannten Tour. Den restlichen Tag verbrachten wir bei aufklarendem Himmel auf dem Schiff und natürlich auf unserem Sonnendeck. Da holte sich doch der Ein oder Andere einen kleinen Sonnenbrand . Das erste mal für diese Reise. Wir haben uns riesig über die Sonne gefreut, die auch schon richtig Kraft hatte.

Wien (25.05.)


Am sechsten Tag erreichten wir Wien. Österreichs Hauptstadt durften wir ja am zweiten Tag schon vom Wasser aus bestaunen. Der erste positive Eindruck wurde bei unserer Stadtrundfahrt mit dem Bus am Vormittag nur noch bestärkt. Wir fuhren zunächst vorbei an verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Stadt wie z.B. die Hofburg, die Oper und die Prachtbauten der Ringstraße um uns einen Überblick zu verschaffen. Am berühmten Hundertwasserhaus und dem beeindruckenden Stephansdom hatten wir einen Aufenthalt und die Möglichkeit schöne Erinnerungsfotos zu machen und etwas zu verweilen. Am Nachmittag begannen wir unsere ca. 4 stündige Radltour (ca. 40 km) durch den Prater mit dem berühmten Riesenrad bis hin zum Lusthaus. Danach ging es weiter über die Nordbrücke auf die gegenüberliegende Uferseite. Es ging über den Kaisermühlendamm in die Lobau hin zum Nationalpark Donau-Auen. Hier waren wir abseits der Großstadt und ließen die Flora und Fauna auf uns wirken. Ein absolutes Highlight zum Ende der Reise. Dieser Abend endete feuchtfröhlich mit einer interessanten Weinverkostung an Bord der MS-Rossini. Es waren fünf verschiedene Weine. Hauptsächlich Weißweine aus der Wachau, für die diese Region ja auch bekannt ist. Ein Jungwinzer war persönlich bei uns an Bord um uns die Weine zu erklären und schmackhaft zu machen . Ein sehr schöner Ausklang des Tages!

Dürnstein (26.05.)


Am siebten Tag legte unsere MS-Rossini kurz in Dürnstein an. Hier verließen wir das Schiff um uns auf unsere letzte Radetappe zu machen. Da unser Reiseleiter aus unerklärlichen Gründen nicht auftauchte, machte sich unser Bordreiseleiter Jozef mit uns auf und zeigte uns was für ein Multitalent er ist und sprang kurzerhand als Radreiseleiter ein. Hier noch mal ein großes Dankeschön von uns allen!!! Wir radelten an Dürnstein vorbei, mit seinem hellblau leuchtenden Kirchturm der Stiftskirche. Dann startete unsere letzte und wohl schönste Radetappe der Reise durch die Wachau. Dieser Landstrich ist sehr bekannt und wird hauptsächlich vom Wein- und Obstanbau geprägt. Bei verschiedenen Stops an landschaftlich reizvollen Stellen, ließen wir das Panorama auf uns wirken. Sehr lustig war auch die spontane Fahrt mit einer Fähre um von einem auf das andere Ufer zu kommen. In Melk begrüßte uns schon von weitem das Stift Melk. Das erst 2011 restaurierte Stift aus dem 18. Jahrhundert gehört zu den herausragenden barocken Bauten Europas. Bei einer Außenbesichtigung konnten wir uns einen Eindruck verschaffen und die graziösen Türme und die majestätische Kuppel auf uns wirken lassen. Am letzten Nachmittag verbrachten wir die Zeit an Bord mit einer Tasse Kaffee im Liegestuhl oder bei einem entspannten Buch und ließen die Landschaft in Richtung Wachau an uns vorüber ziehen. Der krönende Abschluss war natürlich das Kapitänsdinner mit dem super leckeren Essen, dass wie immer auf der Reise sehr schön angerichtet war.

Abreise (27.05.)


Am letzten Tag unserer Reise erreichten wir am frühen Morgen Passau. Wir konnten pünktlich nach einem stärkenden Frühstück unsere Heimreise antreten. Es war eine tolle Woche mit vielen beeindruckenden Städten, faszinierender Landschaft und einem super lieben und herzlichen Team auf der MS-Rossini. Was will man mehr? Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Ich möchte mich auch noch mal bei meiner Radlertruppe bedanken. Vielen Dank, für die entspannten, lustigen Tage und Euch als tolle Gruppe, die bei jeder Tour harmonierte und es mir sehr leicht machte, dass Schlusslicht zu bilden . Bis zur nächsten Tour verbleibe ich mit den besten Grüßen!
Eure
Maren Fuchs

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