Reisebericht: Rad–Kreuzfahrt entlang der Donau mit der MS Rossini

19.05. – 25.05.2019, 7 Tage Kreuzfahrt und Radreise entlang der Donau mit Bratislava – Budapest – Esztergom – Wien – Wachau – Melk (ca. 145 Radkilometer)


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An Bord der MS "Rossini"vom 19.bis 25.Mai befindet sich auch eine Radgruppe. Soll heißen, es sind vierzehn Reisegäste, die sich für die Kombination Luxus an Bord und körperlicher Betätigung an Land, sprich: auf zwei Rädern mit Pedalen, entschieden haben.
Ein Reisebericht von
Birgit Hornung

Bratislava. Montag, der 20.05.2019


Es ist der zweite Tag der Reise vom 19.05. bis 25.05.2019. Wie das ganze losgeht und wir einschiffen in Passau und was an Bord so passiert bis dass die Räder zum ersten Mal bereitstehen für uns und überhaupt, das geht aus dem Bericht Donau-Kreuzfahrt mit der MS ROSSINI vom 19.05.-25.05.2019, Autorin Mandy Rabe hervor.  
Die Radgäste unternehmen an fünf der sieben Reisetage eine halbtägige Radtour, nehmen aber zusätzlich an einigen Eberhardt-Inklusive-Ausflügen mit den anderen Gästen gemeinsam  teil und genießen den Luxus des Schiffes selbstverständlich auch. Eine perfekte Mischung also, die's macht. Bratislava. Das Wetter geht so, hoffentlich wird es nicht regnen. Nach dem Mittagessen holen die Matrosen für uns die gepflegten 7-Gang-Räder mit Handbremsen und Rücktritt von Deck. Da stehen sie aufgereiht, machen einen guten Eindruck. Die Radgäste, gekleidet von freizeitmäßig bis „radfahrprofessionell" probieren das eine oder andere Rad aus und entscheiden sich schließlich für eines. Ein Jeder findet das ihm genehme. Wir freuen uns auf das Fahradfahren. Das Essen an Bord ist so wohlschmeckend und reichlich, da tut Bewegung doppelt gut. Aber: von Bratislava selbst, insbesondere der knuffigen und zauberhaften Altstadt mit den hübschen Häusern, den Gassen und Höfen möchten wir auch etwas mitbekommen. Bratislava liegt unmittelbar an der Donau, das Stadtzentrum ganz nah. Dort parken wir die Räder unter guter Obhut und mischen uns unter die vielen Gäste der Stadt. Der Radguide, ein professioneller Gästeführer, vermittelt uns viel Wissen über die Stadt. Wir sehen das Slowakische Nationaltheater, das Rathaus mit den bunten Majolika-Kacheln, die Altstadtgassen und den Michaelertorturm. So schön ist es hier in Bratislava, dass die kleine Stadtführung auch noch länger hätte dauern können. Aber alles gleichzeitig geht nunmal nicht. Wir radeln ostwärts Richtung Niederösterreich. Bratislava liegt nahe an der Österreichisch-Slowakischen Grenze. Die Morava, von Nord nach Süd Richtung Donau fließend, markiert auch heute noch die Staatgrenze zwischen Österreich und der Slowakei. Genau bis zur Stelle der Mündung in die Donau, einst war hier der eiserne Vorhang, fahren wir mit dem Rad, leider ein Stück auf einer verkehrsreichen Straße entlang. Angekommen sehen wir am anderen Donauufer schon Ungarn liegen. Über uns erheben sich die altslawischen Ruinenreste Devin; ein geschichtsträchtiger, identitätsstiftender Flecken Erde für das slowakische Volk. Eine Rast mit Kaffee und oder Eis und wir radeln zurück. Geschichtsträchtige Bauwerke resp. Ruinen und Naturschauspiele können dicht beieinander sein: so wir radeln an einem Teich vorbei, wo gerade ein Froschkonzert allererster Güte dargeboten wird. So klangvoll, dass sich etliche Naturliebhaber extra mit Videokamera hier eingefunden haben, um das Ganze als Video aufnehmen. Auch wir verweilen. Auf dem Rückweg nähern wir uns der „Rossini" auf den letzten wenigen Kilometern direkt am Ufer der Donau. Wir fahren auf der Promenade mit Blick zur futuristischen Neuen Brücke und an der Maria-Theresia-Statue vorbei bis zur „Rossini". Es hatte mal getröpfelt unterwegs, aber richtig nass wurden wir nicht, wie schön. Voller Eindrücke geben wir die Räder, für morgen mit einem kleinen Zeichen versehen, um das „eigene" wiederzuerkennen, wieder ab. Für den Rest des Tages genießen wir das körperliche und mentale Gefühl, aktiv gewesen zu sein und ...lassen uns natürlich das vorzügliche Dinner schmecken.

Dienstag. Budapest, 21.05.2019


Die „Rossini" liegt in Budapest vor Anker,  zwischen Buda und Pest auf der Donau. Budapest, so sagt man auch, sei das „Paris des Ostens", auch „Königin der Donau" wird sie genannt. Für alle Gäste des Schiffes findet am Vormittag eine Stadtrundfahrt per Bus statt. Dabei fahren wir auf den Gellert-Berg mit der wunderbaren Aussicht und besuchen Fischer-Bastei.Ich verweise hier wiederum auf den bereits oben erwähnten Reisebericht der gesamten Reise. 
Nach dem Mittagessen an Bord steigen wir wieder auf die Räder. Hat es während des Mittagessens noch geregnet, haben wir jetzt Glück, denn der Regen hat aufgehört. Auf Radwegen hinein ins Getümmel lebendigen Stadt. Der Guide ergänzt noch einiges über die Sehenswürdigkeeiten, die wir teilweise schon am Vormittag, aber nur vom Bus aus gesehen haben. Es geht zum Nationalmuseum, zur Synagoge, zum Opernhaus, am Haus des Terrors vorbei bis zum Heldenplatz. Die Fahrt wird dann wesentlich ruhiger und entspannender, da wir durch den Stadtpark fahren, am Schloß Vajdahunyad anhalten, vorbeifahren am legendären Szechenyn-Bad und dem Zoo, der sich gegenüber befindet, und zu guter Letzt die Fahrt auf der Margareten-Insel genießen. Hier an der Donau lässt es sich wunderbar Radfahren. Der Weg zurück in Richtung Schiff führt uns direkt am Budapester Parlament vorbei. Eine ausgiebige Tour durch und um Budapest, gerade noch so kommen wir rechtzeitig zum Abendessen zurück an Bord

Esztergom. Mittwoch, der 22.05.2019 

Die „Rossini" hat angelegt in Esztergom. Die Radtour findet heute am Vormittag statt. Leider regnt es und für den restlichen Tag ist auch kein Sonnenschein in Aussicht gestellt. Die gute Hälfte der Radgäste möchte nicht bei Regenwetter fahren und so macht sich der „harte Kern" mit dem Radguide auf den Weg. Die meisten Touristen überhaupt kommen wegen der Basilika in das kleine Städtchen. Sie ist die größte Kirche Ungarns, ihre massive Kuppel erinnert an den Petersdom in Rom und bestimmt das Stadtbild von Esztergom. Zuerst sollen wir den Berg erklimmen, auf der die Basilika thront. Es stellt sich heraus: das ist pillepalle. Wenn überhaupt, steigen wir nur wegen des nassen Pflasters vom Rad ab. Wir sind früher oben als die Busse mit den anderen Gästen, die etwa zeitgleich gestartet sind. Der Radguide führt uns durch die Kirche und sogar in die Krypta. Sehr beeindruckend. Die Aussicht nahe der Statue von König Stephan auf die Donau ist herrlich, wir sehen die „Rossini" liegen. Am Ufer gegenüber liegt die Schwesterstadt Sturova, bereits in der Slowakei. Die weitere Fahrt empfinden wir als idyllisch trotz des Regens. Das Cafe, in welchem wir eine Pause machen möchten, öffnet erst später. Weiterfahren ob des Regens macht nicht so recht Sinn, so drehen wir um. Eine Besichtigung des malerischen Stadtteils Vizivaros von Esztergom, dem ältesten Städtchen am Donauknie, lassen wir uns aber nicht nehmen. Die barocken Gassen sind zauberhaft, der Marktplatz mit dem Rathaus sehr beschaulich. Eine „alte Bekannte" begegnet uns hier: die Heilige Elisabeth zu Thüringen, geboren als Prinzessin in Esztergom in Ungarn,  bekannt durch die Legende des Rosenwunders, als sie von der Wartburg bei Eisenach den Armen in der Stadt heimlich Brot bringen wollte. Zuguterletzt fahren wir noch über die Maria Valeria Brücke zum anderen Donauufer, um die Sicht auf das Ensemble der Basilika von gegenüber auf uns wirken zu lassen. Pitschenass werden wir schlussendlich in den letzten Minuten auf dem Weg zur „Rossini". Aber, und nicht geschummelt: es war ein schöner Radausflug, der uns zufrieden stimmt.

Wien. Donnerstag, der 23.05.2019

Die Stadtrundfahrt per Bus am Vormittag macht uns bekannt mit Wien, der großartigen Hauptstadt Österreichs. Zu Fuß ... Das spezielle Programm der Radgruppe findet am Nachmittag statt. Das Prozedere für den Start ist schon eingspielt. Die Matrosen hieven die Räder von Deck, wir stehen und schauen gespannt, bis das „eigene", mit dem kleinen Erkennungszeichen daran, auftaucht. Ein quicklebendiger Radguide begrüßt uns und bald merken wir, dass er für Wien „brennt"... Wie fahren zum Prater, genau genommen: zum „Wurstel-Prater", dem bekannten Vergnügungspark Wiens mit dem seinem legendären Riesenrades. Wie erfahren, welche Rolle der Vergnügungspark im alltäglichen Leben der jungen Wiener Familien mit Kindern spielt und wofür das Riesenrad so alles gut ist, befindet  sich doch gleich gegenüber eine Discothek... Weiter führt die Fahrt über die Hauptallee des Praters zur Donauinsel, dem beliebten Naherholungsgebiet der Wiener und seiner Gäste. Kilometerlange Wege laden zum Radfahren, Spazieren, Wandern oder Joggen ein. Wir tun das Erstere und gelangen auf die Steinspornbrücke. Mitten darauf halten wir an zum Schauen und Fotographieren. Mit charmanter Vehemenz schwärmt unser Guide davon, dass Wien die lebenswerteste Großstadt überhaupt ist und wie das mit dem Kaffee ist. Und wie genau das ist, probieren wir anschließend gleich aus. An der Alten Donau, einer zauberhaften Oase der Stille und Ruhe nahe der Großstadt, kehren wir ein in eine kleine Lokalität und trinken einen Großen oder Kleinen Braunen, einen Einspänner oder einen Fiaker oder einen Kapuziner oder oder... Selbstredend gleicht eine solche kulinarische unterhaltsame Pause dem berühmten Salz in der Suppe. Noch einmal über die Donau und wir gelangen wieder zur "Rossini", die am Kai liegt.

Wachau. Freitag, der 24.05.2019

Die Wachau. Wer hat nicht schon von ihr gehört, war schon da oder hat sie zum eigenen Wunschreiseziel erklärt, das in diesen Tagen mit Leben erfüllt wird. Mitten dort in der Wachau, in Dürnstein, unverwechselbar durch das Stift mit dem blauen Turm, gleichsam Wahrzeichen der Wachau legt sie an, die „Rossini". Gleich morgens geht es los, müssen wir doch heute regelrecht von A nach B radeln und zur rechten Zeit ankommen, wollen wir unser schwimmendes Hotel nicht verpassen. Die „Rossini" fährt von Dürnstein nach Melk auf der Donau, wir auf unseren Rädern tun dies auch, aber entlang der Donau logisch. Unterwgs sehen wir sie, mal sind wir vorn, mal hinten. Die Gäste an Deck, die heute keinen Ausflug per Bus unternehmen, und wir winken uns zu. Wer wird wohl Erster sein in Melk, könnte man fragen. Diese Tour aber ist viel zu kostenbar für eine Wettfahrt im engen Sinne. Welch Reise für die Sinne durch die Landschaft  der Wachau ist es doch! Durch zauberhafte Ortschaften geht es , - Weißenkirchen, Wösendorf an der Wachau, Spitz, Schwallenbach, Willendorf an der Wachau, Groisbach, Aggsbach, Grimmsing, Schallemmersdorf,  geprägt sich durch den Weinanbau und die dadurch entstandene Weinkultur. Diese Gegend als einmalig im besten Sinne des Wortes zu beschreiben  ist nicht im geringsten übertrieben. Die längste unserer Touren ist die heutige, die Hosenböden der Genussradfahrern unter uns "qualmen" leicht. Als wir die Donau, die inzwischen Hochwasser führt, letztlich überqueren, sehen wir unser Schiff unweit unterhalb des Stifts Melk in der Sonne liegen. Die Gäste von Deck heißen uns willkommen, wir gehen an Bord, verweilen bis zum Mittagessen auch gern an Deck.   
 

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