Reisebericht: Donau–Kreuzfahrt mit MS Princesse de Provence

07.09. – 13.09.2019, 7 Tage Flusskreuzfahrt auf der Donau in Österreich, Ungarn & Slowakei: Passau – Bratislava – Budapest – Esztergom – Donauknie – Wien – Wachau – Dürnstein – Passau mit MS Princesse de Provence


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Die Donau, die Königin unter Europas Flüssen, wartet mit kulturellen Schätzen und reizvollen Landschaften auf. Bratislava, Budapest und Wien, die liebliche Wachau oder die feurige Puszta, Ihre Reise führt Sie von einem Höhepunkt zum nächsten.
Ein Reisebericht von
Claudia Hartwich
Claudia Hartwich

1. Tag, Samstag, 7.9.19: Anreise nach Passau und Einschiffung

Unsere drei Busse starten pünktlich um 6 Uhr in Dresden am Flugplatz.
Wir sind alle voller Erwartungen, freuen uns auf die kommenden Tage und auf die tollen Erlebnisse.
Vorbei an Regensburg erreichen wir Passau an der Donau am frühen Nachmittag. Leider zeigte sich das Wetter nicht von seiner schönsten Seite, was unserer Vorfreude jedoch keinen Abbruch tat.
Während unser Gepäck zum Schiff gebracht wurde, vertraten wir uns kurz die Füße in der barocken Altstadt von Passau, sahen den Stephansdom, das Rathaus und einige gingen auch zum Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz.
Als wir unsere Kabinen auf dem Schiff bezogen hatten, ließen wir uns Kaffee und Kuchen in der Lounge schmecken.
Danach haben die meisten das Schiff 'beschnuppert', auch das Sonnendeck, obwohl sich die Sonne nicht zeigte, und so verging die Zeit bis zum Ablegen des Schiffes sehr schnell.
Am Abend gab es einen Sektempfang für alle mit der Crew. Wir Reiseleiterinnen stellten uns nochmals vor und dann konnten wir endlich das leckere 3 Gänge-Menü genießen, im wahrsten Sinne des Wortes. Es kam zu ersten interessanten Begegnungen und zu netten Gesprächen.
Einige tranken noch das eine oder andere Glas in der Pianobar und wir ließen den ersten Abend geruhsam ausklingen.
Nachts durchquerten wir noch einige Schleusen auf dem Weg in die Wachau und nach Bratislava.

2. Tag, Sonntag, 8.9.19: Bratislava in der Slowakei

Am frühen Morgen durchquerten wir die wunderschöne Wachau, das Wetter hatte sich etwas beruhigt und einige sahen sich alles bereits vor dem Frühstück vom Sonnendeck aus an.
Nach dem reichhaltigen Frühstück werden noch einmal alle Ausflüge ausführlich erklärt anhand des Beamers zur besseren Veranschaulichung und wer wollte, konnte noch einen fakultativen Ausflug dazu buchen.
Danach gab es noch einige organisatorische Dinge zu erledigen und gegen 10 Uhr durchfuhren wir Wien, die Hauptstadt Österreichs. Der Bordreiseleiter, Hannes, gab uns diverse Erläuterungen dazu. Wir bestaunten alles entweder vom Sonnendeck oder vom Fenster der Lounge aus.
Nun ging die Fahrt weiter nach Bratislava. Vorher jedoch wurde wieder ein 3 Gänge-Menü zu Mittag gereicht und wir bekamen so den ersten Vorgeschmack auf eine wunderbare, abwechslungsreiche Küche für die kommenden Tage.
15 Uhr in Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei, angekommen, empfingen uns Istvan und zwei weitere örtliche Reiseleiter sowie die Busfahrer und die Stadtrundfahrt konnte beginnen. Alles war topp organisiert.
Wir fuhren vorbei am Präsidentenpalast und am Martinsdom. Dieser war die Krönungskirche der ungarischen Könige von 1563 bis 1830. Dann ging es vorbei am Nationaltheater, entlang des 1. Bezirkes, wo sich 41 Botschaften befinden. Istvan hatte die eine oder andere Anekdote dazu parat.
Wir erfuhren, dass das 18. Jahrhundert die Blütezeit der Musik in Bratislava war. Mozart besuchte die Stadt erstmals 6jährig und auch Haydn, Beethoven u. a. gastierten hier.
Auch das Nobelviertel, unweit des Buchberges, konnten wir bestaunen. Dort haben Politiker oder Schauspieler ihren Wohnsitz .
Der Gebirgszug der Karpaten beginnt in Bratislava. Die Burg Kamzik, die im südlichen Abschnitt des Gebirges liegt, gehört zu den Wahrzeichen der Stadt.
Der Höhepunkt der Stadtrundfahrt war der Besuch der hoch über Bratislava thronenden Burg Bratislava, auch Pressburg genannt und eigentliches Wahrzeichen der Stadt.
Wir konnten diese von außen und im Innenhof betrachten und Istvan gab uns wichtige geschichtliche Details zu ihrer Entstehung und zur heutigen Nutzung.
Sie entstand im bereits im 9. Jh. und diente viele Jahre als Festung. Heute befindet sich darin ein Museum und die Burg dient als Repräsentationsgebäude. In der Kapelle finden regelmäßig Konzerte statt.
Das klare Wetter ermöglichte uns vom Burgberg aus eine wunderschöne Aussicht im Dreiländereck Österreich, Ungarn, Slowakei.
Mit dem Bus wieder in der Altstadt angekommen, begann unser Stadtrundgang. Die Gäste, die nicht so gern laufen wollten, konnten in der Zwischenzeit eines der kleinen Cafès besuchen. Wir holten sie danach wieder dort ab oder sie begaben sich selbst wieder zur Schiffsanlegestelle an der Donau, die ganz nah der malerischen Altstadt lag.
Wir kamen vorbei am alten Rathaus, wir bestaunten schmuck gestaltete Häuser, alte Gassen, und Istvan ließ uns teilhaben an deren Geschichten, die uns faszinierten.
Am Cafè Mayer entdeckten wir den Gehrockträger und wir mussten auch aufpassen, dass wir dem Cumil, eine der vielen Plastiken in Bratislava, nicht auf den 'Schlips' treten, denn er schaute besonnen zu uns aus seinem Gulli empor. Einige streichelten seinen Kopf, weil sie wohl geheime Wünsche wahr werden lassen wollen. Bleibt abzuwarten, ob sich diese erfüllen? Wir entdeckten auch die Figur von Hans Christian Andersen und kamen an der bekannten Alten Apotheke vorbei.
Zum Schluss des Rundganges beantwortete Istvan noch diverse individuelle Fragen der Gäste und nach einer kurzen Freizeit fanden sich alle wieder am Schiff ein.
Wir hatten uns nun unser Abendessen wirklich verdient und wurden von der Küchencrew natürlich nicht enttäuscht. Wieder übertraf das Menü alle unsere Erwartungen.
Das Wetter meinte es gut mit uns. Einige gingen nach dem Essen noch einmal auf das Sonnendeck und versuchten den Sonnenuntergang mit einem Glas Sekt oder Wein zu beobachten.
In der Pianobar klang dann der Abend für einige Gäste gemütlich aus. Es gab interessante Gespräche und die Freude und die Neugier auf den nächsten Tag war spürbar.

3. Tag, Montag, 9.9.19: Budapest

Gegen 5 Uhr passierten wir die Donauebene an der slowakisch-ungarischen Grenze und durchfuhren das Donauknie, wobei die meisten von uns zu dieser Zeit jedoch noch fest in ihren Kabinen schliefen. 
Nach einem erneut reichhalten Frühstück waren wir gestärkt für diesen erwartungsvollen Tag in der ungarischen Hauptstadt.
Unsere drei Busse warteten bereits am Anleger und die örtlichen Reiseleiter nahmen uns in Empfang, so dass es pünktlich um 9 Uhr losgehen konnte.
Wir alle hatten so unsere Vorstellungen. Einige hatten diese wunderschöne Stadt schon einmal kennengelernt, andere waren das erste Mal in dieser Metropole an der Donau und so waren die Erwartungen ganz unterschiedlich, aber alle schienen neugierig und sehr gespannt zu sein.
Leider meinte es der Wettergott an diesem Tag nicht so gut mit uns, es regnete und nicht nur ein bisschen, sondern es goß in Strömen. Gewappnet mit Schirm und Cape waren wir einsatzbereit.
Die Fahrt führte uns vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten, der Franz Liszt-Musikakademie, die hier 1875 gründete wurde, dem Oktokonplatz (ehem. Leninplatz), dem Heldenplatz mit dem Milleniumdenkmal, der Weltkulturerbe der UNESCO ist und entlang der Kastanienallee. Weiter ging es durch die Theresienstadt mit der ungarischen Staatsoper, durch die Franzstadt, die auch als" little Paris" von Budapest bezeichnet wird und durch die Elisabethstadt, welche das jüdische Viertel von Budapest ist. Peter, einer der örtlichen Reiseführer wurde nicht müde, uns viele Hintergründe aus vergangener und heutiger Zeit zu vermitteln. Wir waren ganz Ohr und begeistert. Seine Liebe zu seiner Heimat war deutlich zu spüren und das hat allen sehr gut gefallen.
Die Auffahrt zum Gellertberg bei strömendem Regen konnte uns die gute Laune 'fast' nicht verderben, waren doch alle Erklärungen dazu höchstinteressant. Er erhielt seinen Namen von dem Heiligen Gellert, der von diesem Berg zu Tode gestürzt wurde. Auch die dortige Freiheitsstatue, die man bereits unten vom Tal erkennt, haben wir bestaunt.
Leider hatten wir auf Grund des Wetters keine guten Möglichkeiten, die wunderbare Aussicht von dort oben auf die Stadt und die Donau zu genießen, da ein breiter Nebelschwarm sie verdeckte. Jeder konnte sich dort oben noch die Füße etwas vertreten, bevor unser Bus weiterfuhr zum Plateau der Fischerbastei. Auch dort gab es die Möglichkeit, ein Cafè zu besuchen, wenn man nicht ganz mit nach oben laufen wollte. 
Oben angekommen bestaunten wir die Matthiaskirche, die auch unter dem Namen Krönungskirche bekannt ist, die Pestsäule, die Reiterstatue des Heiligen Stephan I., der als Gründer des Königreiches Ungarn gilt. Rechts daneben die Türmchen der bekannten Fischerbastei und von hier aus wurden wir endlich mit einem fantastischen Ausblick auf die Stadt, (das Wetter hatte sich gebessert) u.a. auf das prachtvolle Parlamentsgebäude, belohnt und konnten alles in Fotos festhalten. Die Margaretheninsel, die Margarethen-, die Elisabeth-, die Ketten- und die Freiheitsbrücke, wir sahen sie alle und waren begeistert.
Einige Gäste stöberten noch im einen oder anderen Souvenirladen, bevor wir dann wieder am Bus ankamen und uns auf das Mittagessen freuten.
Der Nachmittag stand allen zur freien Verfügung, es regnete leider wieder, trotzdem besuchten wir mit den Gästen noch die bekannte Markthalle in Budapest und schlenderten auf dem Rückweg durch einige kleine Gassen der nahegelegenen Altstadt.
Nach dem Abendessen freuten wir uns auf die Lichterfahrt durch die Stadt mit dem Bus. Es war ein besonderes Erlebnis, all die wunderschönen Sehenswürdigkeiten noch einmal im Lichterglanz strahlen zu sehen und Peter gab dazu wieder wunderbare Geschichten preis.
Kurz vor Mitternacht, 'nach dem täglichen Mitternachtssnack', verließ die „Princesse de Provence" Budapest und fast alle Gäste fanden sich auf dem Oberdeck ein, um die beleuchtete Skyline von Budapest noch einmal aus einer anderen Perspektive zu bewundern und um Abschied von Budapest zu nehmen. Für alle war das ein sehr bewegender Moment, weil diese Faszination kaum in Worte zu fassen ist.
Im Bann dieses Zaubers begaben wir uns dann zur Nachtruhe und sicherlich war der eine oder andere noch lange von diesem Erlebnis gefangen.
Für alle Gäste, die an diesem Tag Budapest nicht erkunden wollten, gab es ein fakultatives Angebot, nämlich den Tag in der Puszta zu verbringen. 

Ausflug in die Puszta

Am Morgen starteten wir unsere ca. 1,5-stündige Fahrt in die schöne Puszta. Das Umland von Budapest ist von weitläufigen Weidelandschaften mit idyllischen Tanyas, kleine landestypische Bauernhöfe, geprägt. Zuerst erreichten wir Kecskemét, eine malerische Stadt in der ungarischen Tiefebene. Bei einem Rundgang durch die Stadt sahen wir unter anderem das wunderschöne, im Jugendstil gehaltene, Rathaus am Hauptplatz, den Cifrapalast sowie die wunderschöne Reformierte Kirche. Später fuhren wir zu einem ungarischen Gestüt weiter. Nach einem herzlichen Empfang mit Grammelpogatschen, einem brotartigen Gebäck, und Aprikosenschnaps haben wir kurz Zeit, um uns das Gestüt anzuschauen. Danach begannen die Pferdevorführungen. Zuerst demonstrierten die landestypisch gekleideten Reiter, auch Csikós oder Pferdehirten genannt, wie vor einigen hundert Jahren die Pferdeherden auf der Weide zusammengetrieben wurden. Die Puszta gilt auch als der Ursprungsort der Csikós und vor allem der Reitkunst der Hirten. Danach ging es erst richtig los - die nun folgende Vorführung zeigte die Reit- und Dressurkünste der Csikós, die eine Jahrhunderte alte Tradition haben und nur mühsam, mit viel Zeit und Training, erlernt werden können. Sowohl ohne Sattel, stehend auf dem Rücken der Pferde, als auch in atemberaubender Geschwindigkeit mit der Kutsche bekamen wir ein sehr beeindruckendes Programm zu sehen. Nachdem wir uns die Stallungen angeschaut hatten und neben den Pferden auch Graurinder mit wahrhaftig beeindruckenden Hörnern sehen konnten, gab es ein köstliches Mittagessen. Als Vorspeise wurde Guljash serviert. Das Gericht erinnert an unseren Gulasch, ist jedoch mehr eine Suppe aus Kartoffeln, Rindfleisch und Paprika und gilt auch als traditionelles Hirtenessen. Als Hauptspeise wurde feines Schweinefleisch mit vielen Variationen von Beilagen serviert. Zum Schluss bekamen wir einen weiteren ungarischen Leckerbissen serviert - Milchkuchen, oder wie unsere Reiseleiterin Clara zu sagen pflegte - 'Arme-Leute-Kuchen' mit Aprikosenmarmelade. Begleitet wurde dieses einmalige Mittagessen von einem guten Glas Wein sowie liebevoller ungarischer Folkloremusik. Am Nachmittag ging es wieder zurück zum Schiff. Ein schöner Tag, voll von landestypischen Ereignissen, geht zu Ende. Wir haben viel über das ungarische Landleben und die Geschichte erfahren!

4. Tag, Dienstag, 10.9.19: Donauknie ab Esztergom und das Künstlerstädtchen Szentendre

Gegen 6 Uhr legte unser Schiff in Esztergom an.
Das Städtchen mit seinen 28ooo Einwohnern war vom 10. bis zur Mitte des 13. Jh. die Hauptstadt des Königreiches Ungarn, ist also eine der ältesten Städte Ungarns. Es liegt an der Grenze zur Slowakei, der Grenzfluss ist die Donau. Vom Schiff aus sahen wir die Maria-Valeria-Brücke, die als Grenzübergang dient.
Nach dem Frühstück gegen 8.15 trafen wir wieder unsere örtlichen Reiseleiter, die uns während der Busfahrt wieder begleitet haben.
Unser erstes Ziel war die bekannte Basilika/Kathedrale (Unserer Lieben Frau und des heiligen Adalbert) von Esztergom, die auch katholischer Bischofssitz ist.
Schon von weitem erkannten wir ihre mächtigen Kuppeltürme. Nachdem wir mit dem Bus auf dem Schlossberg angekommen waren, war es nur noch ein kurzer Fußweg zur ehemaligen Krönungskirche ungarischer Könige, die uns ehrwürdig entgegensah.
Auch hier gab es wieder die Möglichkeit, in einem Cafè zu warten, wenn man den Fußweg nicht machen wollte. Inzwischen schien auch wieder die Sonne vom blauen Himmel und unser Enthusiasmus war nicht zu bremsen.
König Stephan wurde hier zum ersten König Ungarns gekrönt.
Im Innenraum (Altar) befindet sich das größte Gemälde der Welt von Michelangelo Grigoletti, die Darstellung der Mariä Aufnahme in den Himmel in den Maßen von 13,5 x 6,5 m.
Im Innenhof wurden noch einige Erinnerungsfotos gemacht und danach fuhren wir mit dem Bus weiter entlang des Donauknies, das nach dem Balaton die zweitwichtigste Ferienregion in Ungarn ist. Es ging vorbei an dem Städtchen Visegrad, dessen Burgruine, eine ehemalige Festung, die sogenannte 'Zitadelle', schon von weitem sichtbar war. Diese kleine Stadt hat sich als Erholungs-, Ferien- und auch als Künstlerort einen Namen gemacht und ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Visegrad war auch die Heimatstadt des bekannten ungarischen Jazzmusikers Attila Zoller.
Auch das Städtchen VAC macht durch seine ausgebaute Donauuferpromenade und seine Museen den Ort für Touristen attraktiv. Schon früher lockte diese bejahende Atmosphäre auch Künstler und Wissenschaftler in die Stadt.
Nun kamen wir zum Tor des Donauknies, nach Szentendre. Dieses kleine Künstlerstädtchen ist bekannt durch sein reizvolles barockes Stadtbild und die direkte Lage an der Donau, wodurch es bei Touristen sehr beliebt ist. Wir bummelten durch die Gassen, vorbei an kleinen Geschäften von Kunsthandwerkern und ließen uns auf die Beschaulichkeit dieser wunderbaren Atmosphäre ein und erhielten dadurch die Inspiration, kleine Mitbringsel für zu Hause mitzunehmen.
Gegen Mittag kam unser Bus wieder an der Schiffsanlegestelle in Esztergom an und ein interessanter Ausflug ging zu Ende.
Wir waren hungrig geworden und ließen uns das Mittagessen schmecken.
Den Nachmittag verbrachten wir an Bord des Schiffes. Die Sonne schien und das Sonnendeck war unser aller 'Liebling'. Jeder gestaltete die Stunden nach seinen eigenen Vorstellungen, es wurde gelesen, geschlafen oder Musik gehört. Hannes , der Bordreiseleiter, gab diverse Streckeninformationen oder man ließ sich einfach von der Sonne bei einem Cappuccino, einem Glas Sekt oder einem Bier verwöhnen.
Auch den Abend nach dem Essen entspannten wir an Bord, der eine in seiner Kabine, der andere in der Pianobar bei einem Gläschen, der andere immer noch auf dem Oberdeck oder einige auch bei einem Tänzchen nach Discofoxklängen. Wir ließen es uns einfach gut gehen.
Gegen Mitternacht ging unsere Fahrt auf der Donau vorbei an Bratislava in Richtung Wien.

5. Tag, Mittwoch, 11.9.19: Wien, die Hauptstadt von Österreich

Gegen 7.30 Uhr erreicht unser Schiff den Hafen von Wien, den Handelskai.
Hannes machte uns über Bord darauf aufmerksam und einige Gäste verfolgten die Einfahrt auf dem Oberdeck. In der Ferne sahen wir z.B. bereits den Königspalast von Wien.
Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite und Wien begrüßte uns mit blauem Himmel, Sonnenschein und 22 Grad.
Nach dem Frühstück begann unsere Stadtrundfahrt mit Bus und örtlichem Reiseleiter.
Auch hier waren unsere ersten Eindrücke überwältigend.
Wir fuhren vorbei an der Jubiläumskirche, am Milleniumturm und dem Donauturm in der Donaucity. Weiter ging es über die Reichsbrücke, wo wir rechts den Sitz der UNO (UNO city) sahen und den höchsten Turm Österreichs, den City Tower (252 m hoch). Links waren das 122 Jahre alte Riesenrad vom Wiener Prater, die Karlskirche und die Wiener Sezession zu sehen. Die Fahrt ging dann weiter entlang der Ringstrasse mit ihren vielen Geschäften.
Unser erster Stop war am Hundertwasserhaus, dann ging es weiter durch die Altstadt mit ihren prächtigen Bauten aus der Kaiserzeit, die uns in Atem hielten.
Vorbei ging es an der Wiener Oper, dem Rathaus und dem Parlament.
Danach spazierten wir an der Albertina vorbei zum Burgtheater, zur Nationalbibliothek und der Wiener Hofburg. Wir erblickten die Denkmäler u.a. von Beethoven, Strauss, Maria Theresia und es gab zu allem viele Hintergrundinformationen der Stadtführer.
Unsere Stadtführerin führte uns noch über den Kohlmarkt über den Graben, vorbei an der Pestsäule und den Stock-im Eisen-Platz (Boulevard) hin zum Stephansdom.
Wir hatten noch etwas Freizeit. Einige Gäste besuchten den Dom von innen, die anderen besorgten sich Mozartkugeln und einige gingen ins Cafè Demel am Kohlmarkt und kauften die bekannten kandierten Veilchen, die Sissi so gern mochte und auch dort schon kaufte. 
Danach ging es vom Schwedenplatz aus zurück mit dem Bus zum Schiff, wo natürlich das Mittagessen schon auf uns wartete.
Am Nachmittag gab es diverse Ausflüge, die je nach Interesse der Gäste bereits im Vorfeld gebucht werden konnten.

Ausflug in den Wiener Wald

Viel Zeit blieb nicht mehr nach dem Mittagessen, denn bereits um 14 Uhr ging es schon weiter mit unserem Nachmittags-Programm. Diejenigen Gäste, die sich für den Ausflug in den Wiener Wald angemeldet hatten, durften sich auf abwechslungsreiche Stunden freuen.
Vor dem Schiff erwartete uns bereits unser örtlicher Reiseleiter Alex. Ein sympathischer Typ, der allen gut gefiel und in seiner netten und charmanten Art viel Interessantes zu erzählen wusste.
So verging die Fahrt rasch und war sehr kurzweilig. Bald schon erreichten wir unser erstes Ziel, das Stift Heiligenkreuz. Die alte und traditionsreiche Zisterzienserabtei zog uns sogleich in ihren Bann.
Ein idyllischer Innenhof mit majestätischen alten Bäumen strahlte eine unglaubliche Ruhe aus und wir betrachteten uns erst einmal die Gebäude ringsherum. Welch ein Glück, wir waren die einzigen Besucher und niemand störte uns, kein Lärm, nur wohltuende Stille umgab uns!
Alex besichtigte sodann gemeinsam mit uns die Klostergebäude und berichtete uns dabei so einiges über die Zisterzienser und ihre Gewohnheiten. Auch die Entstehungsgeschichte des Stiftes kam nicht zu kurz. Bis heute leben hier ca. 50 Mönche und es gibt keine Nachwuchssorgen wie man dies sonst so häufig erlebt.
Einem ganz jungen Mönch begegneten wir in der Sakristei. Er war dabei, akribisch die schön bestickten Gewänder zu falten. Geduldig antwortete er auf unsere vielen Fragen und freute sich über unser Interesse. In der Sakristei hat jeder der Mönche ein Fach für seine persönlichen Sachen. Diese Fächer waren hinter kunstvollen Holzeinlegearbeiten verborgen und mit einem Schlüssel zu öffnen.
Ehrfürchtig betrachteten wir die Jahrhunderte alten Klostergebäude und fragten uns, was sich in diesen Mauern wohl schon alles zugetragen haben möge.
Schließlich kamen wir in die Kirche, in der wir uns eine ganze Weile aufhielten. Es gab so viel zu entdecken und Alex hatte so viel zu erzählen.
Nach einem kurzen Stopp im Museumsshop war es höchste Zeit, wieder in den Bus zu steigen und die Weiterfahrt anzutreten. Unser zweites Ziel, das Städtchen Baden, erwartete uns.
Nach kurzer Fahrt durch eine grüne und idyllische Landschaft trafen wir dort ein.
Unser Bus konnte ganz zentral am kleinen verlockenden Markt parken, so dass wir in wenigen Schritten im Zentrum des netten Kurortes waren.
Baden liegt inmitten von Weinbergen. Hier haben schon die Römer in Schwefelquellen gebadet und viel später war das Städtchen auch kaiserliche Sommerresidenz.
Unser kleiner Rundgang mit Alex führte uns am Beethovenhaus vorbei zum Hauptplatz mit der prächtigen Dreifaltigkeitssäule oder auch Pestsäule.
Hier gab es dann noch etwas Freizeit. Einige nutzten sie, um den Spaziergang noch bis zum Kurpark mit seinem Casino fortzusetzen. Es wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts als Kurhaus erbaut. Andere Gäste unternahmen einen kleinen Bummel durch die nette Geschäftsstraße. Auch die kleinen Weinstände am Hauptplatz waren sehr verlockend, konnte man dort doch den Heurigen probieren oder auch andere Weine aus der direkten Umgebung Badens.
Leider mussten wir schon bald wieder Abschied nehmen und zum Bus zurück spazieren, um pünktlich zum Abendessen wieder in Wien zu sein.
So traten wir voller Eindrücke unsere Rückfahrt an und ließen den ereignisreichen Tag Revue passieren.
In Wien am Handelskai angekommen, erwartete uns schon ‚unser' Schiff, die MS Princess de Provence, und inzwischen hatte sich auch langsam wieder etwas Hunger eingestellt.


Ausflug zum Schloss Hof

Gegen 14 Uhr brachte uns der Bus entlang des Marchfeldes durch Wiesen und Donau-Auen in einer knappen Stunde zum Schloss.
Die Anlage besteht aus dem eigentlichen Schlossgebäude, einem Barockgarten, einer Meierhofanlage mit Orangerie und zwei großen Stallungen.
Prinz von Savoyen, ein österr. Feldherr, ließ das Schloß 1725 zu einem barocken Jagdschloss umbauen.
1755 kam es in den Besitz von Maria Theresia.
Wir bestaunten die Prunkräume und die dazugehörigen Geschichten während einer Führung und waren überrascht von dem 'Prunk' der damals vorherrschte.
Eine Sonderausstellung, die dort stattfand, fand nicht so unser Interesse und wir freuten uns, dass die Schlossführerin das akzeptierte und uns weiter in das Reich der damaligen Zeit eintauchen ließ.
Danach besichtigten noch einige die stilvoll angelegten Gärten oder tranken einen Espresso im Schloßcafè. Sodann war schon die Zeit gekommen, der Bus wartete und es ging zurück nach Wien zum Schiff.
Auf der Rückfahrt im Bus ließ uns Gabi noch teilhaben an wundervoller Wiener Musik, angefangen von den Wiener Sinfonikern über Peter Alexander, Hans Moser, Falco und James Last. Uns hat das wunderbar entspannt und die Rückfahrt verkürzt.


Freizeit in Wien

Den Gästen, die nicht an den Ausflügen teilnehmen wollten, war es freigestellt, wie sie den Nachmittag verbringen möchten. Sei es ein Spaziergang zum Prater, in die Innenstadt oder ein Verweilen an Bord, jeder nach seinem Belieben.
Ein besonderes Highlight an diesem Abend war eine Weinverkostung im Restaurant des Schiffes, an der die Gäste rege teilnahmen und auch das eine oder andere Fläschchen Wein oder auch Walnussöl mit nach Hause nahmen.
So fand auch dieser Tag ein gemütliches Ende und wir sahen nun schon unserer letzten Station in der schönen Wachau entgegen.


6. Tag, Donnerstag, 12.9.19: Wachau mit Dürnstein und Stift Melk

Unsere Nachtfahrt führte uns durch das Tullner Feld in Richtung Wachau.
Das Schiff legte gegen 8 Uhr in Dürnstein an, das Wetter war hervorragend, die Sonne schien vom blauen Himmel.
Die Gäste, die nicht an den Ausflügen teilnehmen wollten, verbrachten eine wunderschöne Zeit auf dem Schiff und durchfuhren die atemberaubende Wachau meistens auf dem Sonnendeck des Schiffes.
Gemeinsam mit unseren örtlichen Reiseleitern spazierten wir zuerst durch das Städtchen Dürnstein. Der Ort ist in Verbindung mit der Schönheit der Wachau zu einem der beliebtesten Ziele von Touristen in Österreich geworden.
Die Gäste, denen der Spaziergang zu anstrengend war, hatten hier die Möglichkeit, mit einem Bähnchen den Ort zu durchfahren. Das kam wirklich sehr gut an, zumal auch hier eine örtliche Reiseleiterin an 'Bord' war. 
Wir kamen vorbei an der Burgruine Dürnstein, die oben am Berg thronte und wir erreichten das Stift mit seinem hellblauen Kirchturm, welches ein Museum enthält. Wir spazierten teilweise mit der Reiseführerin oder auch allein durch die imposanten Gässchen, vorbei am Rathaus und kleinen Gasthäusern (z.B. dem Gasthaus „Sänger Blondel") und natürlich durfte auch der Kauf eines Mirabellen-Likörs oder einer Mirabellen-Marmelade nicht fehlen.
Danach ging es weiter mit dem Bus, entlang an hohen Weinbergen und durch die wunderbare Schönheit der Wachau. Lustige, interessante Geschichten unserer Gästeführerin begleiteten uns auf unserem Weg entlang der Donau zum Stift Melk.
Wir spazierten über den Innenhof bis hin zur prunkvollen Stiftskirche, die wir nur ganz kurz besichtigen konnten und hörten wieder den geschichtlichen Begebenheiten zu.
Vom Busparkplatz oberhalb hatten wir einen wunderbaren Blick auf das gesamte Kloster und auch auf die Landschaft darunter, was natürlich reichlich für Erinnerungsfotos genutzt wurde. Einige Gäste gingen mit der Reiseleiterin zu Fuß runter in die Stadt Melk. Dort trafen wir uns dann alle im Bus wieder und fuhren zurück zum Schiffsanleger. Was wartete dort auf uns? Ja, natürlich, unser Mittagessen. Wir ließen es uns, wie immer, gut schmecken.
Den restlichen Nachmittag verbrachten alle an Bord, wor wir auch den Nachmittagskaffe und Kuchen genossen. 
Dann hieß es langsam, sich schick zu machen, denn vor dem Abendessen gab es die Verabschiedung durch die Crew. Wir waren sozusagen zum Kapitänsdinner geladen.
Wir erhielten den Dank der Bordmanagerin, des Bordreiseleiters Hannes und der gesamten Belegschaft. Natürlich bedankten auch wir uns für alles, stellvertretend für alle, fand Claudia die passenden Worte, denn wir waren mit allen sehr zufrieden. Das gesamte Paket, Essen Unterkunft und Betreuung kam bei unseren Gästen sehr gut an, zumindest hatten wir den Eindruck, denn an diesem Abend haben wir sehr viel positives Feedback von Gästen erhalten. Das hat uns natürlich riesig gefreut, irgendwie scheinen wir vieles gut gemacht zu haben?
Wir waren auch ein gutes Team!!!! Das beflügelt natürlich die Arbeit und drückt sich auch in der Zufriedenheit der Gäste aus. Unser Dank gilt auch allen Gästen. 
Den Abschluss bildete dann das Servieren des Desserts durch die Küchencrew und das Servicepersonal, geschmückt mit Wunderkerzen. Wir nahmen sozusagen Abschied von unserem 'Traumschiff' und für viele war das ein sehr berührender Moment.
Gegen 22 Uhr fuhren wir an Linz vorbei, einige Gäste sahen sich das nochmals vom Oberdeck aus an, einige genossen noch ein Gläschen in der Lounge bei gemütlicher Piano-Musik.
... und nun hieß es Koffer packen.
Unsere „Princesse de Provence" trat ihre Nachtfahrt nach Passau an.


7. Tag, Freitag, 13.9.19: Ankunft in Passau und Rückreise nach Hause

Am Morgen standen alle Busse pünktlich an unserem Schiffsanleger in Passau bereit.
Das Gepäck wurde inspiziert und auf die Busse verteilt, es gab noch die eine oder andere Verabschiedung der Gäste untereinander, die Plätze in den Bussen wurden eingenommen, Hannes winkte uns noch bei der Abfahrt zu, es ging nach Hause.
Während der Fahrt ließen wir noch das eine oder andere Erlebnis dieser wunderschönen Donaukreuzfahrt Revue passieren und schwelgten noch so etwas in Erinnerungen, was uns  sehr gut tat. Aber wahrscheinlich freute sich auch jeder wieder auf zu Hause, um berichten zu können von all den Eindrücken, die wir gewinnen konnten.
Nun möchten wir uns nochmals bei allen Gästen ganz herzlich bedanken.
Wir haben uns sehr gefreut, dass wir mit Ihnen gemeinsam diese wunderschöne Reise erleben durften. Sie waren eine vorbildliche Reisegruppe, die uns die Arbeit wesentlich erleichtert hat.
Wir hoffen natürlich sehr, dass auch Sie mit unserer Arbeit zufrieden waren. Lassen Sie es uns wissen, auch wenn etwas nicht ganz Ihren Vorstellungen entsprach.
Bleiben Sie vor allen Dingen gesund! Wir freuen uns jetzt schon sehr, Sie auf einer Ihrer nächsten Reisen wieder begrüßen zu dürfen.
Wie sagte Kurt Tucholsky einst?
„Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben...". 
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen noch gaanz viel Leben......
Herzliche Grüße, Ihre Karolin Kühn, Ihre Claudia Hartwich und Ihre Brigitte Mühle.
Bis bald?
Brigitte Mühle, 19.9.19

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Claudia,

vielen Dank für den wunderbaren Reisebericht über die schöne Donaukreuzfahrt, die wir mit Ihnen und den beiden anderen Reiseleiterinnen verbringen durften. Da hätte ich ja gar kein Tagebuch schreiben brauchen und auch nicht fotografieren müssen. Es waren wunderbare Tage auf der Donau, die wir noch lange in Erinnerung behalten werden. Wir schauen jetzt schon, was wir im nächsten Jahr mit Eberhardts Reisen unternehmen können.
Herzliche Grüße auch an Brigitte, die uns wunderbar betreut hat.
Hoffentlich bis bald einmal, wenn es unsere Gesundheit erlaub!
Herzliche Grüße aus Hartha von Harry und Uta Kaiser

Harry und Uta Kaiser
02.10.2019