Reisebericht: Studienreise Galapagos–Kreuzfahrt

24.04. – 11.05.2015, 18 Tage Rundreise mit Quito und Kreuzfahrt zu den Inseln Santiago – Genovesa – Rabida – Santa Cruz – Espanola – Santa Fe – Plaza – Mosquera – Isabela – Fernandina – Floreana


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Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Hubert Lücker

24.4.2015:

Bis auf 2 Gäste, welche erst später in Guayaquil zur Gruppe stoßen werden, treffen sich alle im Gate in Amsterdam zum pünktlichen Abflug nach Quito/Ecuador. Der Flug war ruhig. Nach Ankunft und Einreise treffen wir Martha, die lokale Reiseleiterin, die ich schon von früher kenne. Wir fahren mit dem Bus zum Hotel Alameda in Quito und checken dort ein. Nach dem langen Flug sind alle todmüde.

25.4.2015:

Um 8.30 fahren wir mit Martha und dem Bus ab und zuerst zum Pululahua Krater, der morgens wie in dieser Jahreszeit fast normal, noch offen ist. Der Blick auf den Kraterboden mit der intensiven Landwirtschaft ist sehr gut. Erste Vogelbeobachtungen u.a. von einem Riesenkolibri werden gemacht und auch der wunderbaren Gebirgsflora wird Augenmerk geschenkt. Danach geht es direkt mit einer kurzen Fahrt zum Äquatormuseum Inti-Nan, wo der örtliche Führer Daniel uns führt und die Versuche erklärt, die zeigen, dass man tatsächlich auf dem auch per Satellit vermessenen Ort ist, wo der Äquator liegt. Anschließend gehe ich mit der Gruppe zu einer benachbarten Cuyeria, wo wir das landesübliche Chicha und zwei Meerschweinchen verkosten. Letztere sind sehr lecker gewesen und wurden auch von fast allen Gästen probiert und für gut befunden.
Nach dem „Meerscheinchen Event“ fahren wir in die Stadt, kommen aber durch massive Verkehrsstaus nur langsam voran, so daß das Mittagessen im PIM´s auf dem Panecillo etwas verspätet eingenommen wird. Danach geht es in Altstadt von Quito mit der Besichtigung der Kirchen San Francisco und La Compania de Jesus sowie der Plaza Grande und des Präsidentenpalastes, des erzbischöflichen Palais und dem Kloster San Franzisco. Dann geht es retour ins Hotel: Alle sind müde. Die Zeitverschiebung fordert Tribut. Auf dem Rückweg bereite ich die Einreise nach Galapagos am kommenden Tag vor.

26.4.2015:

Da wir den ersten Flug nach Baltra nehmen, müssen wir um 04.00 am Hotel abfahren zum Flughafen. Der Flug mit Avianca geht pünktlich. In Guayaquil während der Zwischenlandung steigen die beiden noch fehlenden Gäste zu. Damit ist die Gruppe komplett. Wir fliegen weiter nach Baltra, wo wir ebenfalls pünktlich landen und die Einreiseformalitäten erledigen. Maja von der „Angelito“ erwartet uns und wir gehen an Bord, beziehen die Kabinen. Es erfolgt die Einweisung in die Yacht, deren Sicherheitsbestimmungen und die Erklärung der Nationalparkregeln. Inzwischen verholt die „Angelito“ nach Las Bachas vor Santa Cruz.
Um 14.30 gehen wir dort das erste Mal an Land mit einer nassen Landung. Die Regenzeit ist noch nicht ganz vorüber und die Inseln sind daher grün. Wir sehen eine Menge Arten gleich beim ersten Landgang: Meeresechsen, Flamingos in der Lagune, die ersten Pelikane und Blaufußtölpel und etliche Limicolen. Ein Fliegenschnäppertyrann zieht eine regelrecht Schau unmittelbar vor uns ab: Besser kann ein Einstieg in Galapagos nicht sein. Am Ende des Gangs entlang des Strandes und zur Lagune können alle noch schwimmen gehen. Dann geht es mit den Pangas retour an Bord.
Um 19.00 stellt sich die Mannschaft vor. Danach gibt es das Dinner und das dann übliche Briefing für den Folgetag. Diese Reihenfolge wird jeden Tag abends eingehalten.

27.4.2015:

Die Yacht verholt zur kleinen Insel Mosquera, wo wir um 7.45 mit den Pangas mit einer nassen Landung anlanden. Es gibt reichlich Seelöwen und auch noch etliche Limicolen, letztere zwar nur in Einzelexemplaren, da der Vogelzug nach Nordamerika bereits fast abgeschlossen ist. Wir verlassen Mosquera gegen 9.30 und sehen dabei große Mengen Salpen im Wasser. Um 10.00 trennt sich die Gruppe auf: Die Hälfte geht mit Maja vor Seymour schnorcheln, die anderen mit mir in einer Panga entlang der Küste von Seymour. Wir finden Seebären, eine Noddy Seeschwalbenkolonie und die ersten Audubon Sturmtaucher. Unter Wasser gab es große Fischschwärme, darunter die schönen Doktor- und Kaiserfische. Gegen 11.10 sind alle wieder an Bord. Die Yacht fährt nach Santa Cruz zum Landepunkt Cerro Dragon.
Um 13.30 gehen wir mit einer trockenen Landung in Cerro Dragon an Land. Es ist unglaublich grün durch die gute Regenzeit. Die Lagune ist ziemlich voll. Ein Flamingo steht drin. Wir sehen Meeresechsen, die sich hier auch am Queller und nicht nur an der Ulva gütlich tun. Insgesamt 11 Landleguane, teilweise unmittelbar neben uns, sind das Ergebnis. Dazu Finken, Spottdrosseln und ein Massenflug von Schwefelfaltern sowie jede Menge Schwärmerraupen an der Cordia lutea. Sehr erfolgreich also!
Sofort nach Rückkehr an Bord gegen 16.00 fährt die „Angelito“ rüber nach Rabida, wo wir ein ruhiges Abendessen haben sowie ein kurzes Briefing. Dann erfolgt die lange Nachtfahrt um Isabela im Norden herum auf die Westseite. Die Überfahrt ist ruhig.

28.4.2015:

Um 7.45 machen wir eine trockene Landung am Steg in der Tagusbucht, wo schon Darwin an Land ging. Es ist sehr heiß und der Weg zum Aussichtspunkt ist beschwerlich, aber lohnenswert. Die Finken sind sehr aktiv, ebenso der Goldwaldsänger und die Fliegenschnäppertyrannen. Als zoologischer Höhepunkt tauchen zwei junge Bussarde auf, die wenige Meter von uns entfernt auf Bäumen landen. Die Botanik ist überwältigend. Die ersten Scalesien, Macraea und Darwiniothamnus in Blüte werden gefunden. Gegen 9.30 sind wir retour an Bord. Wieder splittet sich die Gruppe auf in die Schnorchler und Pangafahrer. Beide haben wunderbare Sichtungen, von Pinguinen, Seeschildkröten und flugunfähigen Kormoranen bis hin zu einer tollen Tufflavaformation und Fischen. Die „Angelito“ verholt über Mittag nach Fernandina - Punta Espinosa.
14.00: Trockene, etwas schwierige Landung in Punta Espinosa, wo uns gleich Hunderte Meeresechsen den Weg versperren. Wir müssen aufpassen, wo wir hintreten, da die Echsen überall sind. Dazwischen sind die großen Lavaechsen aktiv, Klippenkrabben krabbeln teilweise auf den Echsen. Wir beobachten die Meeresechsen sehr lange und gehen dann weiter die Halbinsel entlang. Überall sind weitere Echsenkolonien, viele flugunfähige Kormorane und im Meer Seeschildkröten. Als Krönung schlagen zwei Bussarde eine Meeresechse und fressen an dieser - und das quasi wenige Meter vor uns. Gegen 17.30 sind wir wieder zurück an Bord.

29.4.2015:

In der Nacht fährt die „Angelito“ das kurze Stück zur Urbina Bay am Vulkan Alcedo auf Isabela. Die nasse Landung um 6.45 am Strand ist wegen der Wellen etwas knifflig. Bedingt durch die Regenzeit sind unglaublich viele Finken vorhanden in allen Stadien und Arten, dazu Spottdrosseln und die Tyrannen. Nicht einfach, aber dann finden wir doch 7 Landleguane, einige dicht am bzw. auf dem Weg. Als dann noch zwei Alcedo Riesenschildkröten den Pfad kreuzen, dachten wir, wir hätten Glück. Aber dann tauchten die sehr schwer zu beobachtenden Dunkelschnabel Kuckucke auf - und einer davon führt uns zu seinem Nest. Es ist eben die glückliche Gruppe! Zurück am Strand baden und schnorcheln wir mit Kormoranen, Pinguinen und Seeschildkröten. Dann geht es retour an Bord und sofort Anker auf für die Überfahrt nach Bahia Elizabeth. Bloß: Wir kommen nicht weit, da ein großer Trupp Tümmler auftaucht und die „Angelito“ für fast 20 Minuten begleitet, um das Schiff herum spielt und fischt. Also kommen wir etwas später an den Ankerplatz bei den Islas Mariellas.
14.00: Nur mit den Pangas geht es in die Mangrovenlagunen. Sichtungen von Pinguinen auch beim Fischfang sind sehr gut. Seeschildkröten sind da, aber wenige, da die Saison für sie zu Ende geht. Dafür finden wir einen schönen Schwarm Goldrochen im kristallklaren Wasser. Nach der Rückkehr an Bord verholt die Yacht nach Punta Moreno.

30.4.2015:

Früh um 6.30 geht es in P. moreno mit einer schwierigen trockenen Landung auf das Lavafeld. Auch hier blüht es an einigen wenigen Stellen. In den tiefen Einbrüchen, die Wasser führen, finden wir Flamingos, Teichhühner und Spottdrosseln. Der Höhepunkt ist ein großer Einbruch in Ufernähe, der bei Springflut mit dem Meer verbunden ist: Ein Riffhai, Grüne Meeresschildkröten und etliche Großfische sind gut zu sehen. Retour an Bord splittet sich die Gruppe wieder auf. Ein Teil geht schnorcheln und trifft dabei auf Mengen von Meeresschildkröten. Die anderen fahren mit der Panga zu den Klippen und sehen die riesigen Meeresechsen, Kormorane beim Brüten und Pinguine.
Danach lichtet die „Angelito“ sofort den Anker und wir umfahren Isabela im Süden. Die See ist ruhig. Hochseevögel sind zu sehen. Ein Großwal taucht kurz auf und sofort wieder ab, bevor wir seine Art bestimmen können. Gegen 18.30 laufen wir in der Reede vor Villamil auf. Der Surf ist hoch! Bei der Vorbereitung für den Folgetag bekommen wir die Warnung vor hohen Wellen am Abend des Folgetags. Der Kapitän beschließt, dass er am Folgetag um 15.30 auslaufen will aus Sicherheitsgründen, da die offene Reede vor Villamil wenig Schutz bietet.

1.5.2015:

Die Sierra Negra mit ihrer gewaltigen Caldera steht auf dem Programm ebenso wie die Schildkrötenstation in Villamil. Um 7.45 gehen wir noch bei ruhiger See von Bord und fahren zur Rangerstation auf die Sierra Negra hoch. Von dort laufen wir zur Calderakante. Unterwegs finden wir die beiden Bärlapparten, viele Finken und die kleine Bulimulus Schnecke. Die Sicht in den Krater ist teilweise frei, aber es beginnt sich zuzuziehen. Auf dem Rückweg beobachten wir die seltene Galapagos Ralle. Nach der Lunchpause in der Rangerstation geht es mit dem Bus retour nach Villamil zur Schildkrötenstation, wo wir die bedrohten Formen der Vulkane Sierra Negra und Cerro Azul sehen. Durch die Mangroven und ihre Lagunen geht’s Richtung Dorf, wo wir am Strand dann die Bescherung sehen: Sehr hohe Wellen, die schon z.T. bereits bis ins Dorf laufen. Also machen wir keine sehr lange Pause, besuchen kurz die Kirche und treffen die Pangas am Anleger. Die Rückfahrt zur Yacht ist schon etwas wackelig. So wie wir an Bord sind, geht die „Angelito“ Anker auf und wir verlassen die Reede, wo die Wellen immer höher werden, und haben eine sehr unruhige Überfahrt nach Floreana. Später erfahren wir, dass es in Guayaquil ein Erdbeben gegeben hatte, was für die Wellen verantwortlich war. Im Süden des Archipels schlugen sie als kleine Tsunamis zu: Der Hafen von Can Christobal wurde zerstört, Yachten beschädigt, eine kenterte. Die Südinseln wurden für einige Zeit geschlossen - also lustig war das Ganze weniger!

2.5.2015:

Um 7.00 haben wir eine nasse schwierige Landung der Wellen wegen in Floreana bei Punta Cormorant. Wir sehen, was die Wellen dort am Vortage am Strand angerichtet haben. In der Lagune sind viele Flamingos. Der Stachelrochenstrand hat überflutete Meeresschildkrötennester, viel Plastik und Plankton ist angeschwemmt worden, darunter auch viele kleine Staatsquallen und Veilchenschnecken. Die endemischen Pflanzen stehen gut in Blüte. Nach Rückkehr an Bord gehen 6 Gäste an der Teufelskrone schnorcheln und haben viel Glück mit den Riffhaien. Dann verholt die „Angelito“ in die Postoffice Bay, wo wir wieder eine schwierigere nasse Landung haben, kurz die Posttonne besuchen, Karten mitnehmen und eigene einlegen und dann retour an Bord gehen. Die „Angelito“ fährt danach sofort nach Puerto Ayora/Santa Cruz. Nach Einlaufen erfahren wir, dass der Hafenkapitän den Hafen für auslaufende Schiffe noch gesperrt hat und das Espaniola immer noch gesperrt ist. Die Auslaufsperre wird spät abends aufgehoben. Wie die Situation entlang der Küste für den morgigen Tag aussieht, besonders der nicht einfache Landepunkt in Seymour, ist unklar. Also heißt es abwarten.

3.5.2015:

Die Situation hat sich entspannt. Wir fahren in der Nacht nach Baltra zum Dieseltanken. Allerdings war die Ausfahrt aus dem Hafen von Puerto Ayora sehr heftig wg. des Seegangs. Nach dem Tanken umfahren wir die Inselchen Daphne major und menor, die für die Finkenforschung bekannt sind. Die See ist jetzt  ruhig. Als wir uns Seymour nähern, sind die Wellen dort fast normal, was bedeutet: Wir können landen mit den Pangas.
14.00: Die trockene Landung in Seymour ist nicht ganz einfach, aber machbar und es hat sich gelohnt, aber wie! Die Fregattvogelkolonie ist voll in Betrieb. Überall balzende, brütende und einfliegende Vögel. Dazu jede Menge Landleguane, balzende Blaufußtölpel und Limicolen. Die Beobachtungen sind einfach nur noch sagenhaft. Erst gegen 17.15 können wir uns trennen und gehen zurück an Bord. Wir verholen für die Nacht in eine ruhige Bucht.

4.5.2015:

Früh fahren wir bei jetzt ganz ruhiger See zum Sombrero Chino vor Santiago und haben dort eine einfache nasse Landung um 7.45. Hier ist seitens der Tiere nicht so viel Neues zu erwarten, aber die Botanik ist spannend: Die ersten Galapagos Tomatenbüsche, der blühende Portulak. Baden und Schnorcheln machen wir nach dem kurzen Weg - ein Ort zum Entspannen. Die Überfahrt nach Bartholomé ist ebenfalls sehr ruhig. Um 14.30 gehen wir dort mit einer trockenen Landung an Land und laufen die 370 Stufen hoch zum Gipfel, wo wir eine phantastische Aussicht über Santiago und die umliegenden Inseln haben. Danach fahren wir mit den Pangas entlang der Küste und finden die kleine Pinguinkolonie.

5.5.2015:

Die Überfahrt nach Genovesa in der Nacht war lang, aber ruhig. Nach dem Anker Werfen kommen einige sehr große Galapagos Haie an der Yacht und bleiben auch ums Schiff - also kein Schwimmen von der Yacht aus! Um 7.45 booten wir mit einer nassen Landung am Strand aus und stehen gleich nicht nur direkt neben den Kakteen mit den weichen Stacheln, sondern mitten in der Brutkolonie der Gabelschwanzmöwen, Rotfußtölpel und Fregattvögel. Es ist ein Traum und die Vogelphotographen wissen gar nicht, wo sie zuerst ihr Objektiv hinrichten sollen. Auch fliegen uns alle 4 Finkenarten direkt vor die Linsen, ebenso die Nachtreiher. Überall am Boden sind die winzig kleinen Winkerkrabben. Später finden die Schnorchler Seebären unter Wasser und die Schwimmer (vom Strand, nicht von der Yacht aus!) einen Nachtreiher, welcher sich als Nesträuber versucht.
Um 14.30 geht es dann an den Prinz-Phillips-Steps an Land und wir kraxeln die Stufen hoch auf das Plateau. An der Anlegestelle für die trockene Landung sind etliche Seebären. Oben geht es dann durch den Palo Santo Wald, der voller Rotfußtölpel in den Bäumen und am Boden voller brütender Nazcatölpel ist, zur Klippe vor. Die Galapagos Wellenläufer brüten, Tropikvögel kreischen in Geschwadern um uns, nur die Sumpfohreule sehen wir nicht. Aber der Rest ist einfach umwerfend. Direkt nach dem Abendessen und dem Briefing verläßt die „Angelito“ den Ankerplatz und die Überfahrt nach Santiago beginnt.

6.5.2015:

Auch diese Überfahrt ist wieder ruhig. Der Spuk der letzten Tage scheint vorbei. Um 6.45 gehen wir mit einer einfachen nassen Landung in Puerto Egas an Land und laufen dann sofort durch das grüne Innere zur Küste vor, wo die Seebären sind. Da es bedeckt sind, haben wir dort dann wirklich viele und auch sehr aktive Seebären, die wir lange beobachten können: Eine phantastische Gelegenheit die Biologie dieser eigentlich aus der Antarktis stammenden Seebären zu verstehen. Zurück geht es entlang der Küste am Felswatt vorbei, wo die großen Meeresechsen und etliche Limicolen sind. Die Strandvegetation ist bemerkenswert, vor allem, da Winden wie die Ipomea pes-caprae gerade blühen.
Es folgt die Überfahrt um Santiago herum zur roten Insel Rabida bei ruhiger See. In Rabida booten wir mit einer nassen Landung um 13.00 Uhr aus und machen einen kurzen Rundgang um die Landzunge. Wir sehen zwei Rubin Tyrannen, Kaktusfinken und die Schleimpilze an den Opuntien. Das anschließende Baden und Schnorcheln erfrischt in der Hitze. Dann beginnt die Überfahrt nach Santa Cruz/Puerto Ayora. Die Überfahrt ist teilweise etwas unruhig.

7.5.2015:

Um 7.15 booten wir im Hafen von P. Ayora aus und gehen am Malecon an Land: Die Mole der Charles Darwin Station ist kaputt. Daher fahren wir mit dem Bus dort hin. In der Station machen wir einen intensiven Rundgang und sehen unter anderem auch „Diego“, den neuen Star der Station, der nach dem Tod von „Lonely George“ das Flaggtier der Station geworden ist. Nach dem Rundgang haben alle Zeit das Städtchen zu erkunden. Das Mittagessen erfolgt an Bord.
Um 13.30 fahren wir mit dem Bus hoch ins Innere von Santa Cruz auf die Farm Las Primicias, wo wir die wilden Santa Cruz Riesenschildkröten finden und zwar gleich 8 Tiere. Wir beobachten sie lange. Gegen 18.15 sind alle wieder an Bord.

8.5.2015:

Die nächtliche Überfahrt nach Espaniola, deren Landepunkte wieder offen sind, war happig wegen eines ziemlichen Seegangs. Um 6.45 machen wir dann eine nasse Landung in der Gardener Bay, wo sich jeder nach Herzenslust am langen Sandstrand umsehen kann. Es sind etwa 200 Seelöwen dort, die sich bestens beobachten lassen. An Land sind die Veränderungen durch die hohen Wellen der letzten Tage überdeutlich zu sehen! Um 10.30 sind alle wieder retour an Bord und wir verholen das kleine Stück nach Punta Suarez/Espaniola. Vom Deck aus sieht man entfernt die ersten Albatrosse.
Um 14.00 erfolgt die trockene Landung, aber es ist wegen der am Kap stehenden hohen Wellen nicht ganz einfach. Auch hier sehen wir die massiven Veränderungen durch die Wellen der letzten Tage: Der eigentlich Sandstrand ist nahezu komplett verschwunden, die Strandvegetation hochgerissen, große Korallenblöcke liegen weit hinten auf dem Geröll… es muß hier ziemlich gefetzt haben! Der Landgang entpuppt sich als wahnsinnig intensiv und sehr gut. Überall sind die roten Meeresechsen, die Seelöwen, die Espaniola Lavaechsen. Im „Albatrossland“ angekommen stolpert man förmlich über die Albatrosse und an der Klippenkante vorn steht ein ziemlicher Wind. Das bedeutet: Flugtag für die Hochseevögel! Die Kameras laufen förmlich heiß: Tropikvögel, Albatrosse, Blaufuß-, Naszca- und ein Brauntölpel in der Luft, dazu Audubon Sturmvögel, Gabelschwanzmöwen. Es war einfach phantastisch. Das Blowhole zeigte auch, was in ihm steckte, denn von Süden her rollte eine ziemliche Dünung an, die das Wasser durch das Blowhole sehr hoch drückte. Auf dem Rückweg entlang der Küste finden wir Meeresechsen bei der Eiablage. Die Nazcatölpel haben Junge - einfach ein Traum, diese Insel und ein grandioser Abschluß des Besuchs der großen Inseln.

9.5.2015:

Die nächtliche Überfahrt nach Santa Fé war erstaunlich ruhig. In Santa Fé gehen wir um 6.45 mit einer einfachen nassen Landung an Land und suchen und finden auch den endemischen Landleguan, dazu diverse Lavaechsen, viele Finken und endlich einen Skorpion. Als wir um 09.00 retour am Strand sind, sind die Seelöwen auch in Mengen da. Es besteht die Gelegenheit zum Schnorcheln und Schwimmen. Die Schnorchler kommen gar nicht vom Fleck, da sie von einer großen Gruppe junger Seelöwen quasi mit Beschlag belegt werden! Die Überfahrt nach Plaza Sur ist ruhig.
Um 13.00 Uhr machen wir eine trockene Landung in Plaza, wobei erst die Seelöwen davon überzeugt werden müssen den Landeplatz frei zu geben. Danach stolpern wir quasi von einem Landleguan zum nächsten und haben Kaktusfinken überall. An der Klippenkante ist noch einmal Flugtag angesetzt, dieses Mal für die Audubons und die Tropikvögel, die dort nisten - also wieder ein El Dorado für die Photographen. Im „Seelöwen- Erholungsheim“ liegen die Bullen und erholen sich vom Haremsstreß - bis zum nächsten Mal. Der Portulak blüht, was bedeutet, dass die Landleguane im Portulakfeld wie die Kühe unterwegs sind und die gelben Blüten fressen - und nur die Blüten! Wir beobachten einen Fregattvogel, der eine junge Gabelschwanzmöwe packt, in der Luft tötet und frißt. Gegen 16.00 sind wir an Bord. Die „Angelito“ fährt sofort los in den Kanal zwischen Baltra und Santa Cruz, wo sie für die kommende Woche verproviantiert.
Abends verabschiedet sich die Crew von uns und wir uns von der Crew.

10.5.2015:

Um 5.45 geht es mit den Pangas in die Caleta Tortuga Negra zu einer letzten Fahrt vor dem Heimflug. Wir finden in der Lagune junge Galapagos Haie, Meeresschildkröten - und jede Menge Mücken. Es war eine sehr schöne letzte Pangafahrt. Nach Rückkehr der Pangas verholt die „Angelito“ in den Hafen von Baltra. Um 08.00 schiffen wir alle aus und fahren hoch zum Flughafen. Der Flug mit Avianca nach Guayaquil geht pünktlich. In Guayaquil checken wir für den langen Flug nach Amsterdam mit KLM ein. Die Maschine hat eine Stunde Verspätung, was aber fast komplett eingeflogen wird.

11.5.2015:

Gegen 13.00 Uhr landet die Maschine in Amsterdam und die Gruppe löst sich auf. Alle erreichen die Anschlußflüge. Ende der Reise.

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