Reisebericht: Rundreise Ecuador und Galapagos – einmal RICHTIG erleben

02.10. – 21.10.2013, 16 Tage Rundreise Quito – Zugfahrt Ibarra nach Salinas – Otavalo – Cuicocha – Nebelwald Mindo – Thermalquellen Papallacta – Cotopaxi–Nationalpark – achttägige Yacht–Kreuzfahrt mit der Angelito Galapagos–Inseln


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Eine Reise mit vielen Höhepunkte durch das erlebnisreiche Programm auf dem Festland von Ecuador - Zugfahrt, Nebelwald, Regenwald und Anden - sowie der Jungfernfahrt der umgebauten Motor-Yacht "Angelito".
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Hubert Lücker

2.10.2013: Flug nach Quito

Alle Reiseteilnehmer treffen sich in Berlin-Tegel. Der Flug mit KLM nach Amsterdam geht pünktlich, ebenso der Anschlussflug nach Quito. In Quito verläuft die Einreise rasch. Unser Guide Carlos und der Busfahrer Gallo holen uns ab. Im Hotel fallen alle nach dem Langstreckenflug rasch ins Bett.

3.10.2013: Quito – Mitad del Mundo – Pinsaqui–Lodge

Um 8.30 verlassen wir das Hotel und machen den Stadtrundgang mit Besichtigung des Plaza Grande, des Präsidentenpalastes, der Kirchen La Compania und San Francisco. Für das Mittagessen fahren wir auf den Panecillo hoch, der eine phantastische Aussicht bietet über Quito. Dort essen wir im Restaurant PIM's auch zu Mittag. Danach fahren wir zum Äquatormuseum Inti-Nan. Eine interessante Führung erwartet uns. Dann geht es zur geschichtsträchtigen Hacienda Pinsaqui.

4.10.2013: Zugfahrt "tren de la libertad" von Ibarra nach Salinas

Schon früh fahren wir ein Stück nach Norden nach Ibarra. Die Wolken reißen auf, so dass wir die Berge teilweise sehen können. In Ibarra geht es zum Bahnhof: Die Andenbahn ist auf dem Teilstück Ibarra - Salinas wieder fertiggestellt. Wir sitzen in einem alten schön restaurierten Waggon und fahren gemütlich von Ibarra nach Salinas. Die Landschaft ist überwältigend, vor allem auch das Queren einer hohen Brücke und die Fahrt durch die Tunnel. Unser Bus wartet in Salinas. Ein Abstecher zum Salzmuseum rundet den Tag ab. Dann geht es retour nach Pinsaqui.

5.10.2013: Otavalo und Cuicocha

Wieder geht es früh raus, diesesmal auf den Viehmarkt in Otavalo und anschließend auf den Markt nach Otavalo, den wohl größten Markt in Ecuador. Es ist ein buntes eindrucksvolles Getümmel. Auf dem Markt kaufen wir auch die besonderen Obstsorten, die wir dann beim Lunch verkosten. Gegen Mittag fahren wir zur Cuicocha-Kraterlagune, wo wir nach dem Mittagessen, für das das Obst genutzt wird, einen botanischen Rundgang vor einer grandiosen Kulisse machen. Danach wird das Tagesziel, Bellavista im Bergnebelwald Mindo, angesteuert, wo wir noch im Hellen ankommen. Überraschend sehen wir in der Lodge einen der erst vor wenigen Monaten neu entdeckten Wickelbären, den Olinguito - ein unglaubliches Erlebnis!

6.10.2013: Bellavista–Lodge im Mindo–Nebelwald

An das frühe Aufstehen sind alle gewöhnt: Um 6.15 geht es los auf die erste Vogelpirsch im Bergnebelwald, die auch sehr erfolgreich ist. Viele Kolibri- und Tangarenarten, der Andentukan, Guane und sehr viele Insektenfresser. Zurück in der Lodge wird gefrühstückt und dann geht es auf den zweiten Trail mit wieder neuen Vogelarten und einer tollen Vegetation. Die dritte Exkursion erfolgt dann nachmittags, ebenfalls mit einer sehr guten „Ausbeute" an Vögeln. Abends taucht dann noch ein zweiter Olinguito auf - Glück muss man haben!

7.10.2013: Mindo–Nebelwald – Papallacta Thermen

Wieder gibt es einen sehr frühen Gang zur Vogelbeobachtung, wieder mit gutem Erfolg. Nach dem Frühstück fahren wir zurück ins Tal. Vor der Hauptstraße in Alambi liegt das „Kolibri-Paradies", was nicht umsonst so heißt. Wir sehen über 10 weitere Kolibriarten, die neu für uns sind, dazu viele neue Tangaren. Am Fluß entdecken wir einen Felsenhahn, die Anden Wasseramsel und den Wassertyrann. Man muss sich schon losreißen von diesem Ort!
Weiter geht es nach Pahuma, wo eine Orchideen-Auffangstation ist, die wir natürlich nicht links liegen lassen. Sie dankt es uns nicht nur mit bizarren Orchideenblüten, sondern auch mit einer Wasserschlange! Danach geht es direkt über die Kordilleren nach Papallacta auf der Amazonasseite. Das Hotel hat eigene warme Wasserbecken, was alle gleich nutzen.

8.10.2013: Bergregenwald bei Papallacta – Regenwald am Rio Napo

Nach dem Frühstück gehen wir auf eine kurze Exkursion in den Bergregenwald durch eine bizarre Landschaft. Der Weg ist nicht ganz einfach, aber er lohnt sich. Wir finden unter anderem einen der schönsten Kolibris hier oben auf über 3.000 m Höhe. Dann geht es ins Tal in den Regenwald hinunter. Das Wetter hält sich einigermaßen und teilweise ist die Sicht gut. Kurz vor der Lodge machen wir einen kurzen Stop in Archidona und verkosten dort leckere frisch geröstete und gekochte Bockkäferlarven! Allerdings waren einige Reiseteilnehmer schon satt, als sie die Larven sahen...  Am Nachmittag sind wir dann in Hakuna Matata, wo wir die nächsten drei Nächte sein werden.

9.10.2013: Regenwald am Rio Napo

Und wieder geht es früh raus - dieses Mal zum Rio Napo, einem der großen Nebenflüsse des Amazonas. In einem Kanu fahren wir den Napo ein Stück hoch, queren dann zu einem Nebenfluss und lassen uns diesen heruntertreiben, beobachtend. Das gestaltet sich sehr gut, vor allem, als wir die Zwergwasserfledermäuse finden. In der Auffangstation Amazoonico machen wir halt und besuchen diese mit einer guten Führung. Danach geht es im Kanu weiter  und prompt finden wir eine Gruppe Kapuzineraffen, Wollaffen und als Krönung dann noch ein Pärchen rote Brüllaffen! Am späten Nachmittag sind wir nach einem erfolgreichen Tag wieder in der Lodge zurück.

10.10.2013: Regenwald am Rio Napo

Das frühe Aufstehen ist inzwischen Routine! Dieses Mal fahren wir mit dem Bus an einen Nebenfluß des Rio Napo, wo wir versuchen Tierbeobachtungen zu machen. Allerdings ist in dieser Gegend wohl unlängst gejagt worden. Die Tiere sind extrem scheu, so dass wir das Ganze abbrechen. Dafür gehen wir in die Zuchtstation für bedrohte Pfeilgiftfrösche und lassen uns erklären, wie diese funktioniert. Die Frösche werden auch ausgewildert und das mit Erfolg. In eine Kitschuadorf sehen wir das Dorfleben, probieren auch Chicha und üben Blasrohrschießen. Nach dem Abendessen steht noch eine Nachtsafari im Urwald auf dem Programm, wo uns neben etlichen Vogelspinnen, Atlasspinnern, großen Catytiden auch eine schneckenfressende Schlange begegnet, die wir fangen und dann auch gut photographieren können.

11.10.2013: Teufelsschlucht am Pastaza–Fluß – Banos

Früh verlassen wir die schöne Lodge und machen uns per Bus auf den Weg nach Banos, zunächst durch das Tiefland bis Puyo. Wieder gibt es Photostops unterwegs. In Puyo schauen wir uns die Balsaholzschnitzer an und dann geht es rein ins wild romantische Pastazatal. Auch hier halten wir an, um die Landschaft zu genießen. An der Teufelsschlucht laufen wir hinunter zum Wasserfall, der recht ordentlich Wasser führt. Unten machen wir einen kurzen Lunchstop. Dabei sehen wir völlig frei einen weiblichen roten Felsenhahn, schon eine Besonderheit! Nach dem Aufstieg zum Bus fahren wir ein kurzes Stück bis zu einer Seilbahn, die hoch über das Pastazatal führt. Einige fahren mit der Seilbahn rüber. Als sie zurück sind, gibt es noch einen kurze Fahrt nach Banos, wo wir erst in die Stadt fahren - um Meerschweinchen zu probieren! Im Gegensatz zum Verkosten der Bockkäferlarven sind nun alle dabei und die beiden Meerschweinchen werden komplett gegessen - und sind sehr lecker! Danach fahren wir zum Hotel, checken ein und nahezu alle finden sich nach einiger Zeit in den hoteleigenen heißen Bädern wieder. Nach dem Abendessen fahren wir auf einen Bergkamm. Die Sicht auf Banos ist grandios. Wir sehen auch die große Aschewolke des aktiven Tungarahuas, hören ihn auch rumpeln, aber sehen leider den pyroklastischen Ausburch nicht, da Wolken den Gipfel verdecken.

12.10.2013: Cotopaxi–Nationalpark – Quito

Das Wetter ist nicht gut! Wir fahren vorbei am St. Martins Canyon und durch Pelileo mit einem kurzem Stop bei den Salasacas. Das Wetter bleibt schlechter. Daher fahren wir sofort in den Cotopaxi-Nationalpark bis zur Limpiopungalagune, wo aber auch außer einheimischen Touristen nicht viel zu sehen ist, leider. Also wieder retour zur Hacienda La Cienega, wo Alexander von Humboldt länge gewohnt hat. Wir sehen auch seine Wohnräume. Danach geht's dann direkt nach Quito und wir bereiten uns auf den Abflug nach Galapagos am kommenden Tag vor.

13.10.2013: Flug nach Galápagos – Einschiffung Yacht Angelito

Um 5.50 geht's los zum Flughafen, wo wir uns dann auch von Carlos und Gallo verabschieden, die beide hervorragend waren. Der Flug geht pünktlich über Guayaquil nach Baltra/Galapagos. Maja nimmt uns am Flughafen in Baltra in Empfang und wir gehen auf der komplett umgebauten „Angelito" an Bord, machen also ihre Jungfernfahrt! Die Yacht verholt nach Las Bachas, wo wir am Nachmittag den ersten Landgang machen, sehr erfolgreich. Wir sehen die ersten Meeresechsen, auch Flamingos, Fregattvögel, Blaufußtölpel, etc. Abends stellt sich die Mannschaft offiziell vor.

14.10.2013: Mosquera – Cerro Dragon

Früh morgens verholt die Yacht zur kleinen Insel Mosquera, wo wir problemlos anlanden und dort das Leben der Seelöwen beobachten können. Daneben sind auch etliche Zugvögel aus Nordamerika zu sehen, ebenso Skorpione und eine Solifuge. Gegen 10.00 gehen einige zum Schnorcheln, die anderen machen eine Pangafahrt entlang der Küste von Seymour, wo Seebären und Seevögel zu sehen sind. Die Yacht verholt nach Cerro Dragon.
Früh am Nachmittag wird ausgebootet und wir suchen in der trockenen Vegetation von Cerro Dragon nach Landleguanen und finden auch etliche! Dazu kommen noch Finken, Spottdrosseln und in der Lagune erneut Flamingos und Limicolen - insgesamt ein sehr schöner Landgang. Wir sind gegen 16.30 uhr zurück an Bord und dann beginnt die lange Umfahrung von Isabela im Norden. Stop machen wir an der Insel Rabida, wo wir in Ruhe Abendessen können. Das ist auch nötig, denn der Seegang hat doch einige sehr beschäftigt.

15.10.2013: Insel Isabella und Insel Fernandina

Früh sind wir nach der langen und teil unruhigen Überfahrt vor Fernandina, wo wir auf einen Trupp von gut 200 Spinner Delphinen treffen, die beim Jagen sind. Dann fahren wir in die Tagusbucht und machen uns an den Aufstieg zum Darwinkrater. Am Anlandepunkt sind zwei Nester mit Jungvögeln des flugunfähigen Kormorans. Die Wanderung ist nicht lang, aber sehr gut. Zurück an Bord erfolgt wieder die Zweiteilung: Einige schnorcheln, die anderen fahren mit der Panga entlang der Küste - beides sehr erfolgreich.
Dann verholen wir zur Insel Fernandina - Punta Espinoza, wo wir um 14.00 Uhr an Land gehen. Wie immer ist dieser Landepunkt überwältigend mit seinen riesigen Ansammlungen von großen Meeresechsen, den Kormoranen, Meeresschildkröten, etc. Vier Stunden brauchen wir, bis wir wieder an Bord gehen.

16.10.2013: Urbina–Bucht und Elizabeth–Bucht

Nach kurzem Verholen sind wir vor Urbina. Die Landung erfolgt früh. Wir gehen durch dichte Vegetation und dann über ein herausgehobenes Riff. Der Lohn sind 10 (!) Landschildkröten, viele Landleguane und jede Menge Finken. Es war einfach toll. Zurück an Bord fährt die Yacht nach Süden zur Bahia Elizabeth. Dort machen wir am Nachmittag eine Rundfahrt mit den Pangas in den Mangroveteichen - mit unglaublich vielen Meeresschildkröten, Pinguinen und Reihern. Die Yacht verholt dann noch bis vor Punta Moreno, weil am kommenden Tag die lange Umfahrung von Isabela im Süden stattfinden wird.

17.10.2013: Punta Moreno und Puerto Villamil

Noch vor dem Frühstück geht's mit Sonnenaufgang an Land. Wir laufen über die Lavafelder zu den Einbrüchen, in denen Wasser steht und daher Tiere und Pflanzen leben. Neben badenden Fregattvögeln und wieder Flamingos beschäftigen uns auch die Pflanzen auf dem Lavafeld. Im Einbruch an der Küsten finden wir dann noch mehrere Riffhaie und Meeresschildkröten. Als Abschluss fahren wir mit den Pangas zu den größten Meeresechsen von Galapagos, die hier fast 2 Meter lang werden. Danach umfahren wir die Südspitze von Isabela, haben aber unterwegs nur wenige Sichtungen von Meeresvögeln, also ein ruhiger Tag. Noch im Hellen sind wir im Hafen von Villamil.

18.10.2013: Wanderung Vulkan Sierra Negra – Schildkröten–Aufzuchtstation

Da es die letzten Tage heiß war, fahren wir sofort morgens mit dem Bus hoch zur Rangerstation an der Sierra Negra und wandern von dort hoch zum Calderarand. Unterwegs gab es viele Finken und sehr interessante Botanik. Die Aussicht oben war atemberaubend. Wir gingen dann am Calderarand entlang bis zum Jambocillo, einem Riesenbaum, wo wir den mitgebrachten Lunch aßen. Dann ging es retour. Unterwegs fanden wir dann noch die seltenen Erdorchideen. Beim Runterfahren ins Dorf fanden wir den Rubintyrann. Im Dorf stiegen wir an der Zuchtstation für die Riesenschildkröten der Sierra Negra und vom Cerro Azul aus und besichtigten diese. Gegen 18.00 Uhr waren wir wieder an Bord.

19.10.2013: Insel Floreana – Post Office Bay und Teufelskrone

Nachts setzt die Yacht über nach Floreana, wo wir morgens sehr früh ausbooteten und an den Stachelrochenstrand gingen. In der Lagune waren über 20 Flamingos und die endemischen Pflanzenarten waren in Vollblüte - ein schöner, erfolgreicher Landgang. Nach Rückkehr erfolgte für die erfahrenen Schnorchler das Schnorcheln an der Teufelskrone, die anderen fuhren mit der „Angelito" um die Teufelskrone herum. Dann gings in die Postoffice Bucht mit einem Besuch der Posttonne, wo Postkarten eingelegt und andere mitgenommen wurden. Danach fuhren wir sofort nach Santa Cruz/Puerto Ayora. Unterwegs sahen wir an einer Stelle sehr viele Albatrosse beim Fischen.
Nach Ankunft gingen alle an Land und erledigten ihre Einkäufe. Abends verabschiedete sich die Mannschaft offiziell von uns.

20.10.2013: Insel Daphne Mayor – Rückflug

Früh morgens umrunden wir noch die Insel Daphne Major, die in der Forschung über die Darwin Finken große Bedeutung hat. Und dann ging es auch schon zum Flughafen auf Baltra und der Heimflug nach Europa über Guayaquil wurde angetreten. Die KLM Flüge waren pünktlich.

21.10.2013: Ankunft in Deutschland

Auch in Amsterdam erreichen wir den Flug nach Berlin pünktlich. In Berlin wurden alle abgeholt und die Reise war zu Ende.
Ihr Studienreiseleiter Prof. Dr. H. Lücker

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