Reisebericht: Zugreise England und Schottland

07.08. – 17.08.2013, 11 Tage Rundreise York – North Yorkshire Moors – West Highland Line – Oban – Mull – Jacobite Steam Train – Isle of Skye – Eisenbahnmuseum in Bo'ness für Natur– und Zugliebhaber


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„Alle man einsteigen!“ Diesen Spruch hat jeder schon einmal gehört... ob Jung oder Alt... und so startet eine Reise die mal ganz anders war... und die noch einige Überraschungen parat hatte...
Ein Reisebericht von
Michaela Rothe

08. August 2013 –York und Scarborough


Eboracum, genannt auch York. Dort traf ich um 10:15 Uhr mit meiner Gruppe zusammen. Das erste Tagesziel, York erobern! Wenn die Römer das geschafft haben, werden wir das ganz bestimmt. Nach einer kleinen Geschichtsstunde am York Minster, nicht Münster, obwohl das die Partnerstadt von York ist, konnte sich jeder selber in der Stadt umschauen. Zum Glück konnte dort keiner verloren gehen. Das hat die Stadtmauer verhindert. Gegen 12:00 Uhr machten wir uns auf dem Weg zum Bahnhof. Die Zeit des Wartens versüßte ich meiner Gruppe mit einer kleinen Aufgabe. In ganz York und natürlich auch im Bahnhof tauchte immer wieder eine weiße Rose auf. Jetzt durfte die Gruppe rausfinden, was es damit auf sich hatte. Während man noch darüber nachdachte, fuhr der Scarborough Spa Express ein. Ein Bahnmitarbeiter hatte mir noch vorher gesagt, man könne ihn nicht überhören!. Und so war es dann auch. Hier gab es nicht den Spruch „Alle man einsteigen", sondern einen nicht zu überhörenden Pfiff. Und um 13:03 Uhr ging unsere erste Eisenbahnfahrt bei dieser Reise los. Die Fahrt dauerte knapp über eine Stunde. Und es ging vorbei, an schönen alten Bahnhöfen, die zum Teil jetzt Wohnhäuser sind, aber auch an einer alten Abtei-Ruine, einer alten Drehscheibe für Züge und an einem Privatbahnhof der zu einem herrschaftlichen Anwesen gehört. Und schon fuhren wir in Scarborough ein. Hier durfte sich jeder selber die Zeit vertreiben. Einige zog es an die Strandpromenade und die Stadt, andere machten sich auf zum Castle, was direkt über der Stadt trohnte. Aber wenn man einmal diese Anhöhe hinter sich gebracht hatte, hatte man einen fantastischen Blick auf die Umgebung und aufs Meer. Was es aber dort noch gab, eine Bergtram. Diese war schon richtig versteckt und die fuhr keine 150m weit. Die Fahrt dauerte gerade einmal um eine Minute und verband den Strand mit der Stadt. Noch mit echten Holzsitzen. Da kann man wahrhaftig von der „Holzklasse" sprechen. Um 16:30 Uhr trafen dann auch nach und nach meine Schäfchen am Bahnhof wieder ein, um sich auf die Rückfahrt vorzubereiten. Ja richtig gelesen: "Schäfchen". Dieses Wort sollte noch sehr oft fallen. Um 16:55 Uhr ging es dann wieder mit der Dampflok zurück nach York. Kaum in York angekommen, kam auch unser Bus und wir machten uns auf dem Weg zum Hotel. Dieses lag idyllisch ausserhalb von York. Nach dem Abendessen und angeregten Gesprächen wurde es langsam still im Hotel.

09. August 2013 –Pickering, Whitby und Peebles


Sommer, Sonne, Sonnenschein... nein nicht ganz... unser Tag fing zwar mit einer kleinen Wolkendecke an, aber diese sollte sich in kürzester Zeit verflüchtigen und die Sonne unseren weiteren Tag begleiten. Nach einem reichhaltigen Frühstück, machten wir uns auf den Weg nach Pickering um den nächsten Dampfzug auf seine Tauglichkeit hin zu testen. Diesmal ging es mit der North Yorkshire Moors Railway Richtung Whitby. Vorbei an Landschaft und vielen kleinen Bahnhöfen im viktorianischen Stil. Die Fahrt dauerte auch hier etwas über eine Stunde. In dieser Zeit gab es für alle einen Crashkurs in Sachen Eisenbahngeschichte. Ist schon erstaunlich wann das eigentlich angefangen hat. Bereits bei den Griechen. In Whitby angekommen, ging es zurück nach York, um uns das National Railway Museum anzuschauen. Nur leider sollte an diesem Tag nicht alles so klappen wie geplant. Einige Kilometer vor York ereignetet sich ein Unfall, genau auf der Straße die wir befuhren. Und wir kamen nicht wie geplant um 12:30 Uhr an, sondern erst um 14:00 Uhr an. Dies bedeutete nur eine Stunde Museum da wir noch einige Kilometer bis zum nächsten Ziel hatten, und das lag schon weit oben in Schottland. Aber die Zeit des Staus nutzten wir um Mittag zu machen. Die Bordküche wurde angestellt und wir verwandelten die Straße in einen kleinen Imbiss. Trotz der kurzen Zeit im Museum, konnte man doch die herrliche Pracht der alten Dampfloks sehen. Der Privatwagen von Queen Viktoria. Die bis auf Hochglanz polierten Teile einer Dampflok. Die Monsterzüge aus China und die Entwicklung der Eisenbahn. Nach dieser Reise durch die Bahngeschichte machten wir uns auf Richtung Norden, und verließen somit die flachen Ebenen Großbritanniens. Unsere Fahrt führte uns über Scotch Corner zu Carters Bar. Der Grenzübergang Schottland - England. Mit einen fantastischen Blick auf Schottland und England fuhren wir weiter Richtung Peebles, wo uns unser Hotel erwartete. Nach einem leckeren Abendessen zogen sich alle nach und nach auf ihre Zimmer zurück um für den nächsten Tag Kraft zu sammeln.

10. August 2013 –Glasgow und Oban

Zwar lachte noch nicht die Sonne, aber dafür wir.
Nach unserem ersten schottischen Frühstück fuhren wir nach Glasgow um keinen Dampfzug, sondern einen Regionalzug zu besteigen der uns nach Oban bringen sollte. Unser Ziel des Tages. Aber zuvor gab es eine kleine Geschichtsstunde über die Stadt und als wir zum Bahnhof fuhren, nutzte ich gleich die Gunst der Stunde für eine Mini-Stadtrundfahrt. Leider fing es etwas an zu nieseln, aber das sollte sich bald ändern. Am Bahnhof angekommen wurde natürlich erst einmal von der beeindruckenden viktorianischen Architektur des Bahnhofsgebäudes Fotos gemacht. Nachdem unser Zug zum einsteigen bereit stand, belegten alle gleich ihre Plätze und los ging es Richtung Meer, vorbei an der Erskine Bridge, am Firth of Clyde, Loch Lomond, Kilchurn Castle, den Cruachan Staudamm und vor allem an der tollen Landschaft der Trossachs. Mit Bergen auf denen bereits in Blüte stehende Erika in verschiedenen Violetttönen mit der Sonne um die Wette strahlte. Angekommen in Oban musste natürlich erst einmal eine gute Grundlage für die immer näher rückende Destillen - Führung in der Oban Distillery geschaffen werden. Hier war jetzt die Gelegenheit gekommen Fish & Chips zu probieren.
Unsere Gruppe wurde in zwei Führungen eingeteilt. Bei der ersten Gruppe hatte man eine deutschsprachige Führerin und bei der zweiten Gruppe übernahm ich den Part des dolmetschen. Nach der sehr interessanten Führung in einer der ältesten Destillen Schottlands, musste natürlich auch das „uisage beatha" (Lebenswasser) probiert werden. Hier wurde uns noch einmal der Unterschied zwischen einen Whisky und einen „Breakfast-Whisky" erklärt. Anschließend ging es ins Hotel. Die restliche Zeit bis zum Abendessen wurde genutzt um sich noch einmal Oban, McCaig's Tower, die einheimischen Geschäfte oder die Ruinen des Dunollie Castles anzuschauen. Oder einfach nur an der Strandpromenade entlang zu wandeln. Nach einem sehr leckeren Abendessen traf man sich anschließend noch an der Hotelbar um den Abend ausklingen zu lassen.

11. August 2013 –Insel Mull und der Clanchief


Hätten wir an diesem Küstenwettermorgen schon gesagt bekommen, was wir heute erleben, hätten wir einen "Vogel" gezeigt.
Da unser Hotel nur 5 Busminuten zur Fähre entfernt lag, konnten wir in Ruhe frühstücken und uns auf dem Weg machen. Bei der Fähre angekommen, fing es zwar an zu regnen, aber das tat der guten Stimmung nichts. Nachdem ich meine Schäfchen eingecheckt hatte, machte ich mich erst einmal auf den Weg um Donuts zu besorgen. Die kommen nicht nur aus Amerika!!
Beim Ablegen der Fähre klarte sich der Himmel wieder auf und sie Sonne schaute durch. Die Fährüberfahrt war kurz und so erreichten wir nach 45 min unser Ziel Craignure. Von dort ging es Richtung Duart Castle. Ein wunderschönes kleines Castle auf einer Felserhebung am Meer. Angekommen machte ich mich auf den Weg die Gruppe anzumelden. Was jetzt kommt hatte keiner erwartet. Eigentlich war die Gruppe angemeldet, um das Castle auf eigene Faust zu erkunden. Aber am Ticketschalter empfing mich schon ein kleiner älterer Herr mit zwei Löchern im Pullover. Er sagte nur zu mir, er wollte die Gruppe bitten sich im Innenhof zu versammeln um kurz was zu sagen. Wir dachten uns dann nur, gut wird vielleicht um die Sicherheit gehen. Gesagt getan, sammelte ich meine Schäfchen ein und wir warteten. Er begrüßte uns und freute sich das wir da sind. Dann stellte er sich vor. Es war Sir Lachlan Hector Charles Maclean of Duart and Morvern Bt, CVO, Deputy Lieutenant of Argyll and Bute, 28th Clan Chief and 12th Baronet of Movern. Wir waren baff! Wir haben ja mit allen gerechnet, aber nicht damit, dass der Clanchief uns höchstpersönlich durch sein Anwesen führt. Ich kann mit gutem Gewissen behaupten, dass dies eines der Highlights der Reise war. Wir beschlossen dann alle gemeinsam, den Aufenthalt dort zu verlängern und dafür Tobermory zu verkürzen. Ach ja, und hier gab mir der Clanchief den Tipp, mir doch einen Hütehund für meine Gruppen anzuschaffen. Wenn das mal kein Zeichen war. Nachdem wir noch ein tolles Gruppenfoto mit dem Clanchief gemacht haben, gab es am Bus noch Kaffee und Donuts, bevor die Reise weiter nach Tobermorey ging, ein Planfischerdorf aus dem 18. Jhd. Unser Besuch in Tobermorey gestaltete sich sehr feucht, da es angefangen hatte zu regnen. Aber man konnte nichts desto trotz die hübschen bunten Häuser an der Hafenpromenade sehen und anscheinend wurde auch ein Wal vor der Küste gesichtet, da Einheimische darüber geredet hatten. Und schon ging es zurück Richtung Fähre und Hotel. Der Abend wurde nach unserem leckeren Abendessen mit einem Pint Bier, Cider oder Whisky beendet (der Whisky natürlich nicht als Pint).

12. August 2013 –Fort William, Mallaig und der Jacobite

Und wieder brach ein Tag voller Überraschungen an. Das Wetter war schön und wir verließen nach dem Frühstück Oban, um weiter gen Norden zu fahren. Unser Ziel heute war Fort William und der Jacobite Steam Train. Dieser stand schon dampfend im Bahnhof als wir ankamen. Da wir früh genug da waren, hatten wir noch genug Zeit um Fotos zu schießen und unseren Wagen in Beschlag zu nehmen. Und dann hieß es „tuff,tuff,tuff..." und die Fahrt ging los. Vorbei an wunderschöner Natur, Richtung Mallaig passierten wir erneut kleine Bahnhöfe, aber diesmal waren es Highland - Bahnhöfe. Nach einem 15 Minuten Stopp in Glenfinnan ging es über die bekannte Harry Potter-Brücke, dem sogenannten Viadukt und am Glenfinnan Monument vorbei. Dort wo einst Bonnie Prince Charles seine Fahne hisste und den zweiten Jakobitenaufstand begann. In Mallaig angekommen, war noch genug Zeit sich zu verköstigen und umzuschauen, bevor wir den Weg zurück nach Fort William, aber diesmal mit dem Bus, antraten. Unser erster Stopp war das Glenfinnan Monument /Loch Shiel (der Harry Potter See)/ das Viadukt. Und Fortuna war uns wieder einmal holt. Wir waren rechtzeitig da um alle beiden Nachmittags Jacobite Steam Trains zu sehen, als sie über den Viadukt gefahren sind. Einige aus der Gruppe hatten sich dafür auf der nicht leicht zu erreichenden Aussichtsplattform positioniert. War natürlich wieder ein super Highlight. Und ich bin jetzt mal etwas gemein. Wir waren auch der einzige Bus der rechtzeitig da war. Nachdem beide Züge durch waren, kamen erst die anderen Busse an .
Auf unseren weiteren Weg besuchten wir noch die Neptune's Staircases und Fort William. Bei den Neptune's Staircases konnten wir den Ben Nevis sehen und noch beobachten, wie ein Segler in die erste Schleusentreppe eingefahren ist.
Nach unserer Ankunft im Hotel und dem Abendessen zogen sich einige zurück, um am nächsten Tag früh fit zu sein, oder sie machten sich noch auf den Weg, um meinen Tipp zu folgen, und somit etwas Tolles zu besichtigen. Nur bleibt dieses Geheimnis, das der Gruppe.

13. August 2013 –Mallaig und Skye


Diesmal verließen wir unser Hotel sehr früh. Bereits um 7:00 Uhr machten wir uns ausgerüstet mit Lunchpaket wieder auf nach Mallaig. Um dort die Fähre zu nehmen die uns auf die „Insel des Nebels" brachte. Nach Skye. Aber auf den Weg dorthin ließen wir es uns nicht nehmen noch einen Kaffestopp bei den Prince's Cairn einzulegen. Und auch langsam kam die Sonne heraus. Wenn das mal kein gutes Zeichen war. Am Fährhafen angekommen, hieß es noch einmal etwas warten und dann legte die Fähre auch schon ab. Die Fährüberfahrt dauerte nur eine halbe Stunde und wir fuhren erst einmal Richtung Portree. Auf dem Weg dorthin wurde der Wunsch des Busses erneut erfüllt. Einen Tag vorher wurde angefragt, ob es die Möglichkeit gibt, Fotos der Galloway Rinder zu machen. Dies ist nicht einfach zu erfüllen. Aber wieder einmal war uns Fortuna holt. Auf dem Weg nach Portree sahen wir schon von weiten plötzlich an der Straße eine Menge Autos. Aus Erfahrung weiß ich, dass hier nichts zu sehen ist, außer manchmal Schaffe. Also fuhren wir langsamer und siehe da... wie auf dem Präsentierteller lag dort ein Galloway Rind, direkt am Zaun und hat sich in aller Ruhe von den unzähligen Leuten fotografieren lassen. Und viele weitere standen auf der Weide. Nach diesem tierischem Erlebnis, machten wir einen kurzen Aufenthalt in Portree um anschließend weiter in den Norden zu fahren. Mittlerweile strahlte eine Sonne vom blauen Himmel. Und somit konnten wir super den Old Man of Storr fotografieren. Unsere Mittagspause verbrachten wir an den schönsten Flecken der Insel, an den Lealt Falls mit der Mini-Ausgabe des Old Man of Storr. Nach der stärkenden Mahlzeit und wunderschönen Fotos fuhren wir weiter Richtung Kilt Rock Waterfalls. Hier hieß es dann auch schon umdrehen, um den Besuch des Armadale Castles nichts zu verpassen. Dort angekommen konnte sich jeder frei bewegen und umschauen, und erkunden was von dem alten Castle der Lords of the Isles noch übrig war. Ich glaub am besten kam der Gärtner auf dem Rasenmäher an (das ist ein Insider). Mit der letzten Fähre verließen wir die Insel, aber wir verabschiedeten uns noch nicht. Da unser Hotel nur 2 Fahrminuten entfernt war, war auch das heiß ersehnte Abendessen nicht mehr fern. Und so ließen wir wieder einen tollen Tag ausklingen.

14. August 2013 –Skye und die Highlands


Diesmal mussten wir nicht so früh los...ausser unserem Busfahrer, liefen wir alle zu unseren Ziel... erneut die Fähre nach Skye... Das Wetter war wieder klasse und wir hatten auch Bombenstimmung. Mit der Fähre setzten wir erneut auf die Insel über. Nach einen kurzen Abstecher an eine echte schottische Tankstelle, ging es Richtung Kyle of Lochalsh und somit über die Skye Bridge. Dort machten wir einen kurzen Fotostopp und weiter ging es nach Eilean Donan Castle, für einen tollen Fotostopp und um leckeren Kaffee mit Shortbread zu genießen. Hier noch einmal etwas erwähnt. Eilean Donan Castle ist nicht der Filmschauplatz von Braveheart, sondern von Highlander! Unser nächster Stopp waren die Five Sisters und die kleine Legende dazu. Durch Glen Shiel wurden wir mit der Legende des Rob Roys und dem Jakobitenaufstand von 1715 konfrontiert. Unser Mittagessen, nahmen wir am Loch Garry ein, von wo man einen fantastischen Blick über die Highlands hatte. Für musikalische Untermalung unseres Picknicks, sorgte ein Dudelsackspieler. Und weiter ging die Reise zum Commando Memorial von wo aus man einen tollen Blick zum Ben Nevis hat, wenn dieser sich nicht gerade eine Zuckerkrone aufgesetzt hätte. Nun ja, unserer guten Laune machte das nichts. Aber wo wir als nächstes hinkamen wird nicht umsonst das „Tal der Tränen" genannt. Wir waren nun in Glen Coe mit seiner traurigen Geschichte. Es ist nicht die Anzahl der Opfer, was dieses Ereignis so traurig und unvergessen macht. Es ist die Hinterlistigkeit und der Missbrauch des Vertrauens! Aber was einfach atemberaubend ist, ist die wunderschöne Natur und die Berge, die man dort genießen kann. Nach diesem Aufenthalt, bewegten wir uns langsam aber sicher weiter Süden. Und somit ließen wir auch die Highlands mit ihrer rauen Schönheit hinter uns. Vorbei an Stirling Castle und den Wallace Monument fuhren wir zu unserem Hotel in Bannockburn. Wir übernachteten dort, wo einst King Robert the Bruce die Engländer aus dem Land gefegt hat. Allister MacDonald hat das sehr hübsch besungen. Nach einem reichhaltigen Abendessen, ließ man den Abend noch schön ausklingen.

15. August 2013 –Bo'ness und viele weitere Überraschungen

Das Wetter war diesmal typisch schottisch. Ein bisschen Regen und Sonnenschein. Nach unserem schottischen Frühstück, machten wir uns erneut auf den Weg, um mit einer Dampfbahn zu fahren. Diesmal war es die The Bo'ness & Kinneil Railway. Um 10:45 Uhr vernahmen wir das schon sehr bekannte pfeifen des Schaffners. Die Fahrt bis nach Manuel und zurück war zwar nicht lang, aber lustig. Was richtig toll war, wir haben diese alten Fahrkarten aus Pappe bekommen, damit diese dann auch stilecht vom Schaffner gelocht werden konnten. Anschließend war dann noch das gleich am Bahnhof liegende Museum zu begutachten. Dort konnte man auch wieder super schön restaurierte Dampfzüge, aber auch Arbeitszüge und alles rund um einen Bahnhof begutachten. Nach der Zeit im Museum ging es weiter Richtung ...? Keiner der Gäste wusste wo wir heute noch so alles hin fahren, ausser Lutz, unserem Coachdriver und ich. Linlithgow Castle ist die Geburtsstätte von Maria Stuart, Queen of Scots. Nicht nur das, bereits im 11 Jhd. stand dort eine Residenz die dann von David I, zum Palast umgebaut wurden ist. Und alle schottischen Könige nach ihm, immer wieder neue Bauten zugefügt haben. Leider wurde der Palast im 18. Jhd. von einem Feuer zerstört und nie wieder aufgebaut. Aber trotzdem sehr schön anzuschauen, da man die Treppenaufgänge benutzen kann, und somit viele Räume, die zwar kein Dach und keine Möbel mehr haben, anschauen konnte Nach dieser Reise durch die Zeit, machten wir uns auf, noch mehr zu bestaunen. Unser nächstes Ziel waren die Firth of Forth Bridges. Erst im Jahre 1964 wurde die Firth Road Bridge eröffnet. Zuvor gab es einen Fährbetrieb der North Queensferry mit South Queensferry verbunden hat, und das sage und schreibe 900 Jahre! Die Firth Railroad Bridge gilt nicht umsonst als 8. Weltwunder und wurde im Jahre 1890 eingeweiht. Nach tollen Fotoaufnahmen, fuhren wir auch über die Firth Road Bridge um durch Dunfermline zu fahren. Wo nicht nur Andrew Carnegie geboren wurde (Ja genau! der Namensgeber der Carnegie-Hall in NYC), sondern wo neben 20 Königen und Königinnen der wohl bekannteste unter ihnen beerdigt ist: KING ROBERT THE BRUCE! Der das Werk von William Wallace weiter geführt und die Engländer aus Schottland vertrieben hat. Und dann gab es auf unseren Weg zum nächsten Ziel eine kleine Sensation. Denn wer meint nur auf den Inseln und im Norden finden sich noch Steinkreise, der irrt. Meine Schäfchen können dies bestätigen.
Nach dieser Reise durch die Jahrtausende, kamen auch unsere Technikfans auf ihre Kosten. Wir besuchten den Falkirk Wheel. Ein Schiffshebewerk in der Art eines Riesenrades, was einmalig auf unserer Erde ist. Somit rundeten wir einen sehr aufregenden Tag ab. Im Hotel erwartete uns schon das Abendessen und eine letzte Nacht auf schottischen Boden, bevor es Richtung Fähre ging.

16. August 2013 –der Tag der viel zu schnell kam


Nach einem letzten schottischen Frühstück und der Sonne als Begleiter, machten wir uns auf den Weg nach Süden. Aber zwei Abstecher machten wir trotzdem noch. Vorbei an Roslin, Dryburgh Abbey, dem Leader Viaduct und dem Waterloo Monument, machten wir in Jedburgh genau unterhalb der Abtei-Ruine, unseren ersten Aufenthalt. Dort gab es dann unsere Kaffeepause und diese wurde noch einmal mit Shortbread versüsst, bevor wir die schottischen Lande verließen. Bei Carters Bar hielten wir noch einmal an, um einen letzten Blick auf Schottland zu werfen, und uns daran zu erinnern, dass wir vor 7 Tagen auch hier standen, als wir nach Schottland hineingefahren sind. Als Abschied spielte noch einmal ein Backpiper auf.
Unsere Fahrt führte uns weiter über den Hadrianswall nach Beamish bei Newcastle upon Tyne, um dort eines der schönsten Museen zu erkunden. Das Beamish Open Air Museum. Es war ein riesiges Areal mit einem Dorf, einer Stadt, einen Bauernhof, einen Bahnhof, Straßenbahnen in denen man mitfahren konnte, alten Automobilen und vielen vielen mehr... gestaltet war es wie um die Jahrhundertwende 19/20 Jhd. Leider war die Zeit einfach zu kurz, und wir mussten mit einem tränenden Auge weiterfahren. Am liebsten hätten wir uns dort den ganzen restlichen Tag aufgehalten. Aber auch die Fähre wartete auf meine Schäfchen.
In Hull angekommen, war auch wieder die Zeit für mich gekommen, Abschied zu nehmen. Gerne hätte ich die Gruppe noch eine Weile begleitet, aber auch ich musste wieder zurück. Und somit verabschiedete ich mich schweren Herzens.
Obwohl wir einige Pechsträhnen überwinden mussten, sage ich mit guten Gewissen, dass wir eine tolle und unvergessliche Reise hatten. Das lag nicht nur an der richtig tollen Gruppe, meinen Schäfchen, sondern auch an unserem tollem Busfahrer, den Lutz. Er hat uns immer sicher an unser Ziel gebracht, und wir alle hatten richtig viel Spass auf dieser Reise und haben immer viel gelacht.
Vielleicht haben auch Sie jetzt Lust bekommen, eine solche Reise zu starten, um die Geheimnisse der Länder selbst zu ergründen. Und wer weiß, vielleicht werden wir uns da sehen.
Sonnige Grüße aus dem Schottenlande!
Die Michaela

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