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Rundreise England – Südengland intensiv erleben

Reisebericht: 22.05. – 02.06.2025

Südengland mit Gegenden wie Kent, Devon und Cornwall gehören neben London und Schottland zu den besonders sehenswerten Regionen des touristisch gut erschlossenen Vereinten Königreichs. Aufzählungen von zauberhaften Landschaften, idyllischen Dörfern, Herrenhäusern und Gärten und nicht zuletzt die hier spielenden Verfilmungen von weit über 50 Romanen der britischen Autorin Rosamunde Pilcher haben den Südteil der britischen Hauptinsel zu einem Sehnsuchtsort für Viele werden lassen.
Hier vieles oft Erwähnte neben neuen und noch weniger bekannten, aber dennoch wunderschönen Sehenswürdigkeiten zu entdecken, ließ diese neue Rundreise mit Fluganreise in die britische Hauptstadt zu einem schönen Erlebnis werden….

Dr. Michael Krause

Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause


Erster Tag, 22. Mai: Anreise nach London

Von vier verschiedenen deutschen Flughäfen her erreichter unsere Reisenden Londons Riesenflughafen Heathrow. Aufgrund der unterschiedlichen Ankunftszeiten von mehreren Großraumtaxis ins Hotel in Kensington gebracht, trafen wir dort an Nachmittag erstmals als komplette Gruppe zu einer kleinen Besprechung zusammen. Neben Empfehlungen zum Abendessen bereiteten wir auch den kommenden Tag vor, an dem wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Londons Zentrum fahren würden.

Zweiter Tag, 23, Mai: Wachablösung – London Sightseeing und Riesenrad–

Nach einem guten Frühstück fuhren wir gemeinsam am Morgen von der nahegelegenen Metrostation – in London wird die U-Bahn ja „tube“ genannt – mit der Circle Line bis zur Station Westminster. Bei herrlichem Wetter konnten wir zunächst ein paar Fotos vom Parlamentsgebäude und seinem Uhrturm mit der berühmten Glocke „Big Ben“ schießen, bevor wir durch das Regierungsviertel Whitehall und vorbei an der schwer bewachten „Downing Street“, in deren Nummer 10 ja bekanntlich der Premierminister wohnt sowie den malerisch stehenden „Horse Guards“ über die Mall in Richtung Buckingham Palace spazierten. Hier, wo täglich meist um 11.00 Uhr die große Wachablösung stattfindet, versammeln sich schon Stunden vorher Menschenmassen, um dem Spektakel beizuwohnen. Tatsächlich konnten wir auch Ein- und Ausmarsch der Grenadiere in ihren roten Uniformen und den typischen „Bärenfell-Mützen“ beobachten. Nach der Wachablösung ging es zum Trafalgar Square, wo etwas Freizeit für einen Mittagsimbiss blieb, bevor wir uns mit der örtlichen Reiseleiterin Heike trafen, die uns mit dem Bus drei Stunden lang viele Sehenswürdigkeiten Londons wie Tower, Tower Bridge, Sankt Pauls Cathedral sowie manches anderer zeigte und uns umfassend über die Londoner und die britische Geschichte aufklärte.
Mit einem Teil unserer Gäste, die eine Fahrt mit dem Millenniums-Riesenrad „London Eye“ gebucht hatten, stiegen wir wieder in Westminster aus, während die anderen noch zum Hotel gebracht wurden. Nur ein paar Schritte waren es bis zum mit 135 m Rad-Durchmesser zweithöchsten Riesenrad Europas – das erst 2022 durch das 5 m größere Riesenrad „Sonne von Moskau“ überflügelt wurde. Zwar besteht der Fahrspaß in nur einer einzigen sehr langsamen Runde, aber man hat eine fantastische Fernsicht über die Themse und das Zentrum von London.
Nach unserer „Riesenrunde“ fuhren wir mit der U-Bahn zurück nach Kensington ins Hotel,

Dritter Tag, 24. Mai: Windsor – Stonehenge – Southampton

Heute brachen recht früh auf ins nicht allzuweit entfernte Windsor. Vom Busparkpkplatz unterhalb des viktorianischen Bahnhofs ist es nicht weit bis ins Castle, der am längsten durchgehend bewohnten Burg Europas anschauen konnten. Neben dem gewaltigen Schloss, dass der derzeitig über das Vereinigte Königreich herrschenden Dynastie den royalen Namen gibt, wirkt die kleine Altstadt eher etwas miniaturisiert. Nach den gestrengen Sicherheitskontrollen gelangten wir in die Königsburg, zu deren Besichtigung man Audiogeräte geliehen bekommt. Ich wies die Gruppe zunächst auf die Außenwerke und den als „Motte“ erbauten gewaltigen Round Tower hin, Von dieser ehemaligen Hauptburg kann man auf mehreren Wegen die Besonderheiten von Windsor erkunden. Neben dem Palast mit den Ausstellungsräumen der Staatsgemächer und dem Königlichen Puppenhaus sind mit Sicherheit auch die Königliche Gemäldesammlung und die reichverzierte Georgskapelle einen Besuch wert.
Nach dem Besuch war sogar noch etwas Zeit für Windsors Altstadt neben dem Schloss. Hier liegen einige winzige Straßen, unter anderem mit dem berühmten Pub, in dem William Shakespeare die „Lustigen Weiber von Windsor“ schrieb. Das Rathaus – die Guildhall ist von Sir Christopher Wren, dem Urheber der St.Pauls-Kathedrale und daneben gibt es mit dem „old crooked house“ eines der originellsten Bauwerke der Gegend..
Unser nächstes Ziel war das vielleicht bekannteste Großstein-Monument aus der Jungsteinzeit in Europa: Stonehenge. Der gewaltigen Steinkreis steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
„Megalithkultur“ ist das übliche Wort für die gewaltigen Bauten aus großen Steinen in der Jungsteinzeit, Dazu gehören Dolmen – in Deutschland Hünengräber genannte Großsteingräber - stehende Steine (Menhire) und die und als besonders hervorstechenden „Cromlechs“ genannten Steinkreise. Stonehenge ist mit über fünftausend Jahren mehrere Jahrhunderte älter als die ägyptischen Pyramiden. Das gut erforschte alte Großsteindenkmal diente rituellen Zwecken, als Sternen- und Sonnen-Observatorium und als vorzeitlicher Kalender.
Wir fuhren von hier zu unserem nächsten Übernachtungsort Southampton. Auf dem Weg zum Abendessen konnten wir och der kleinen Altstadt und ihren teilweise erhaltenen Befestigungsanlagen einen Besuch abstatten

Vierter Tag, 25. Mai – Exeter – Kathedrale – Bootsfahrt Jurassic Coast – Plymouth

Nach dem Frühstück verließen wir Southampton und fuhren zu der etwa zwei Busstunden entfernten Hauptstadt der Grafschaft Devon, nach Exeter. Hier ging es zunächst zu einem kurzen Stadtrundgang durch die Innenstadt. Hier befindet sich mit der Gildehalle aus dem 16. Jh., die als das älteste öffentliche Gebäude Englands gilt, das seit dem Mittelalter ununterbrochen verwendet wird. Wir konnten sie ebenso bewundern wie einige alte Fachwerkhäuser. Direkt neben der Altstadt liegt im „Cathedral Green“ die erstaunliche Kathedrale St. Peter und vereint Wuchtigkeit – vielleicht aus ihrem Baubeginn in normannisch-romanischem Stil – mit der Pracht ihrer Vollendung in der Gotik, die ihr auch eine einzigartige, an einen Schnitzaltar erinnernde, vorgelagerte Schaufassade bescherte. Beim Besuch im Inneren der Kirche, deren Baubeginn 1112 lag, fasziniert das einzigartige Gewölbe, das mit seinen 96 m Länge als das längste durchgehende Gewölbe aus dem Mittelalter weltweit angesehen wird. Durch den reichhaltigen architektonischen Schmuck strahlt das Kircheninnere trotz des relativ niedrigen Gewölbes ungeheure Harmonie und Leichtigkeit aus.
Nach etwas Freizeit in Exeter fuhren wir ins vorgelagerte Hafenstädtchen Exmouth, um uns auf eine interessante Bootsfahrt zu begeben: zur „Jurassic Coast“. 2001 erklärte die UESCO den 150 km langen Küstenstreifen von Exmouth in Devon – die Grafschaft wurde nach dem entsprechenden Erdzeitalter benannt – bis nach Dorset im Osten zum UNESCO-Weltnaturerbe. Dieser Streifen zeigt in seiner Steilküste die Felsen dreier Erdzeitalter. Besonders interessant und vielgestaltig sind die über 200 Millionen Jahre alten roten Sandsteinformationen aus dem Trias, als diese Region noch eine Wüstenlandschaft war.
In der mehr als zweistündigen Bootsfahrt konnten wir viele der interessanten Felsvarianten beobachten.
Anschließend fuhren wir zu unserem Hotel in Plymouth, der größten Stadt in Devon und liefebn am Abend zu einem Pub-Restaurant zum Abendeseen.

Fünfter Tag, 26. Mai : Buckfast Abbey – Dartmoor – Tavistock

Der heutige Tag sollte dem geheimnisvollen Dartmoor gewidmet sein. Erste Tagesetappe war dann die Kirche von Buckfast Abbey am Rand des Moorgebietes. Was einst als Zisterzienserabtei begann, wurde nach wechselvoller Geschichte und Jahrhunderten als Ruine Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. wieder zum Klosterneubau in neogotischem Stil. Die heute von Benediktinern betreute Kirche wurde 1937 als Neubau vollendet und prunkt heute mit schönem Altar und Taufbecken, die Kopien aus deutschen Domen sind.
Anschließend ging es zu einem kurzen Spaziergang ins Städtchen Mortonhampstead, dem größten Ort im Dartmoor. Bekannt wurde das Gebiet in Deutschland vielleicht am ehesten durch die Edgar-Wallace-Krimis, in Großbritannien unter anderem durch Sir Arthur Conan Doyles Erzählung „Der Hund der Baskerville“. Anders als der Name „Moor“ vermuten lässt, ist Englands berühmtestes und größtes Stein- und Sumpfgebiet kein nur flaches, mit Wasser gesättigtes Wald- und Moorgebiet, sondern enthält auch eine Hügellandschaft miit Granitgebilden. Mit über 900 km² etwa so groß wie die Insel Rügen besitzt es mit Wald und Unterholz bewachsene sanfte Hügel und Täler, teils mit tückischen Sumpflöchern und durchzogen von Bächen und Flüssen. Hier finden sich auch Spuren prähistorischer Besiedlung und Reste uralter Straßen. Charakteristisch sind auch die sogenannten Clapper bridges, schon in der Bronzezeit aus dünnen Granitplatten erbauten Brücken über Bäche und Flüsse, die sich auf den Wegen zu prähistorischen Zinn und Kupferbergbauen finden. . Die malerischste Clapper-Bridge findet man in Postbridge, wo es Muße zum Fotografieren und vielleicht einer kurzen Moorwanderung gab.
Danach gab es einen langen Stopp in Tavistock, einer Kleinstadt, die seit dem 12. Jh. Markt- und Zollrechte für den Woll- und Zinnhandel besaß. Bedeutung für die britische Geschichte hat er als Geburtsstadt des Seehelden und Weltumseglers Sir Francis Drake, der in der späten Tudorzeit Mitbegründer der englischen Seemacht wurde.
Am Abend waren wir wieder in unserem Hotel und fuhren mit Taxis zum Abendessen in ein Restaurant. gab es einen ausgedehnten Fotostopp in Tavistock. Da wir die in Plymouth versprochene Francis-Drake Statue nicht sehen konnten, nahmen wir die Gelegenheit wahr, das in seiner Geburtsstadt Tavistock aufgestellte Duplikat zu fotografieren und noch einen Bummel durch die Stadt anzuschließen

Sechster Tag, 27. Mai: Edcumbe House – Afternoon Tea – Plymouth

Heute war uns Petrus, dem man ja häufig die Herrschaft über das Wetter zuschreibt, ganz offensichtlich nicht wohlgesonnen, Im Regen marschierten wir zu einer winzigen Personenfähre die uns durch den Hafen am Grenzfluss Tamar – der Devon und Cornwall trennt, zur kleinen Cremyll-Halbinsel brachte, die de facto schon zu Cornwall gehört. Sie umfasst Park und Landschaftsgarten des Mount Edcumbe-Herrenhauses. Die Fähre startete aus der Mitte der alten Admiralität von Plymouth, die wir komplett dann vom Ufer der Cremyll-Halbinsel sahen. Wir durchwanderten immer noch im Regen den Mount Edcumbe Labdschaftspark, bis dann das Herrenhaus öffnete und wir uns durch das Haus führen ließen, das zwar bis ins 16. Jh. zurückreichte und verschiedenen Traditionen der Vergangenheit verpflichtet ist. Infolge seiner Beschädigungen im 2. Weltkrieg ist es leider nicht mehr original eingerichtet.
Nach dem Besuch des Hauses und des kleinen Gartens waren wir zum „Afternoon Tea“ im Café in der Mount Edgcumbe-Orangerie eingeladen. Der war tatsächlich vorzüglich vorbereitet und wurde mit Sandwiches, Scones mit Sahne und Marmelade und Pralinen zu einen sehr angenehmen späten Mittagsimbiss.
Dann holte uns der Bus ab und brachte uns zurück nach Plymouth, wo wir in der „Barbican“ genannten Altstadt – immer noch verregnet – uns kurz dem „The Hoe“ genannten Platz mit Leuchtturm und dann den bunten Altstadtgassen und den „Mayflower-Steps“ genannten Hafenanlagen zuwenden konnten. Von hier, wo auch der Bus auf uns wartete, sollen angeblich die ersten Auswanderer aus England in die USA gestartet sein.
Der Bus brachte uns später zurück ins Hotel und am Abend fuhren wir wieder mit Taxis zum Abendessen in ein Restaurant am Hafen..

Siebter Tag, 28. Mai: Cider–Farm – Eden Project – Mevagissey – Helston

Unser erstes Ziel heute war eine kleine Cider-Farm im Flusstal des Fowey beim Städtchen Lostwithiel. Es war wirklich ein kleiner Handwerksbetrieb, in dem echt, alles noch selbst hergestellt wurde. Wir erfuhren von der Tradition der Cider-Herstellung, jenes moussierenden Apfelweines, für den nicht nur Normandie und Bretagne in Frankreich sondern auch Südengland bekannt sind. Aus einer Mischung verschiedener Apfelsorten wird ein Brei hergestellt, der mit Hefe versetzt und dann vergoren wird. Nach langer Reife wird er dann zum beliebten Getränk, wenn man mit neuer Hefe- und Zuckerzugabe noch eine zweiter Gärung in der Flasche zulässt, gewinnt man sogar einen guten Schaumwein.
Damit nicht genug, wird in der Fowey-Cidery auch noch Cider destilliert, um einen dem französischen Calvados ähnlichen Cider-Brandy oder sogar einen Gin zu bekommen.- Das alles durften wir natürlich nach den ausführlichen Erklärungen der Cidery.-Besitzer auch verkosten!
Nach dem „leckeren“ Tagesbeginn ging es weiter zum inzwischen weltweit bekannten „Eden Project“. Dieser Botanische „Probegarten nahe der südcornischen Stadt St. Austell wurde auf fast 50 Hektar eines ehemaligen Kaolintagebaues angelegt. Zumindest vor der Corona-Epidemie wollten jährlich etwa eine Million Besucher die Gewächshäuser sehen, in denen verschiedene Vegetationszonen nachempfunden werden. Mehrere blasenartig aus der bunten Gartenlandschaft herausschauende Gewächshaus-Kuppeln aus einem besonderen Kunststoff simulieren verschiedene Klimazonen und beherbergen deren typische Pflanzen. Die Kuppeln, die teilweise auch Drehort für den James-Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“ könnten in ihrer besonderen Anlage und ihrem Material auch in der Zukunft eine Rolle für menschliche Siedlungen auf Mond oder Mars spielen.
Über den Mittag verbrachten wir Zeit in der botanischen Vielfalt, bevor wir unseren Weg zum heutigen Zielort Helston fortsetzten.
Zwischendurch gab es aber noch eine Extra-Einlage – einen Abstecher in den für die cornische Küste typischen Fischerort Mevagissey, der nur einen kleinen Umweg erforderte. Das malerische Städtchen zeigte, dass hier der Fischfang immer noch einen wichtigen Erwerbszweig darstellt. Trotz der vielen Touristen – „Geheimtipps“ sprechen sich eben leider stets recht schnell herum - haben die Gässchen rund um den geschäftigen kleinen Hafen des Dorfes und der wie früher erhaltene alte Ortskern mit seinen schiefergedeckten Häuschen und den malerischen Pubs ihr urwüchsiges, anheimelndes und längst vergangenen Tagen entsprungenes Ambiente noch nicht verloren.
Am frühen Abend waren wir dann im Hotel in Helston für die nächsten Nächte.

Achter Tag, 29. Mai : Ausflug zu den Scilly–Inseln

Nicht viele Reiseveranstalter haben sie im Angebot – die Scilly-Inseln etwa 45 Kilometer südwestlich Cornwall vorgelagert. Das ist ein Archipel von fast 200 Felseneilanden, von denen fünf bewohnt sind und gemeinsam nur etwa 2000 Einwohner haben. Einige davon sind seit dem Mittelalter mit Festungsanlagen versehen.
Sehr früh brachen wir auf, den die Fähre von Penzance aus legte schon um 9.15 Uhr ab. Mehr als zweieinhalb Stunden braucht die Scillonian III bis zur Hauptinsel St, Mrys und so legten wir gegen 12,00 Uhr in Hugh Town.an.
St. Marys ist nur etwa 7 km² groß und so konnten wir auf dem Weg von Hugh Town zur „Old Town“ die gesamte Insel einmal durchqueren. So blieb auch nach dem Rückweg noch genug Zeit , um im Hauptort Hugh Town einen kleinen Rundgang zwischen den Shops zu machen oder den „Garrison“ genannten Befestigungsanlagen einen Besuch abzustatten
Dann brachte uns die „Abendfähre“ ab 16,30 von Hugh Town nach Penzance zurück, wo uns der Bus abholte und zum Abendessen ins Hotel brachte

Neunter Tag, 30. Mai, Land’s End – St Ives – St.–Michaels Mount:

Erstes heutiges Ziel ward die wild zerklüftete Südwestspitze Cornwalls - „Land’s End“ – genannt. Sie ist der südwestlichste Punkt Großbritanniens - liegt genau „entgegengesetzt“ zur Nordostecke John O’Groats in Schottland. Zwar wirbt Land’s End gern mit dem weithin sichtbaren Longship-Leuchtturm auf einer Land’s End vorgelagerten Felseninsel, doch wurde uns dieser Blick leider nicht zuteil, denn Nebel und Dunst erlaubten keine besonders gute Sicht. Dennoch ist es auf Land’s End ist immer windig und hörbar schlägt die Brandung gegen die rötlichen Felsen der Landzunge. Inzwischen wurden Hotel, Shop, Besucherzentrum und der berühmte Wegweiser – der sich im Privatbesitz eines Fotoladens befindet – durch Elemente eines sehr touristisch a la Disneyland ausgerichteten Themenparks ergänzt. Die Atmosphäre hier war trotz der eingeschränkten Sicht etwas Besonderes, das wir einige Zeit genießen konnten.
Später statteten wir dem malerischen Bade- und Fischerort St. Ives einen Besuch ab, wo uns Sonnenschein und Menschengewimmel erwarteten. Wir hatten Zeit für den wegen seiner Sandstrände begehrten Badeort, der auch dadurch berühmt wurde, weil hier in der Nähe Rosamunde Pilcher geboren wurde. Aufgrund der engen Straßen rings um den Hafen müssen Touristenbusse auf einem großen Parkplatz vor dem Städtchen warten und die Besucher werden mit oft und regelmäßig fahrenden Shuttlebussen weiterbefördert. Von deren Endpunkt waren es nur fünf Gehminuten bis zur Hafenpromenade, Bei einem ausgedehnten Bummel hierkonnten wir nicht die malerische Aussicht und die herrliche Atmosphäre im schönen Sonnenwetter genießen, sondern auch die zahlreichen Cafés und Eisdielen.
Nach der Mittagspause spazierten wir gemeinsam zum nahegelegenen Bahnhof von St. Ives. Die Great Western Railway hatte hier eine ihrer Nebenstrecken: Die Severn Beach line beförderte uns in nur zehn Minuten von St. Ives nach St. Erth, wo uns der Bus schon erwartete. .
Er fuhr uns direkt zum Parkplatz am Strand der Bucht von Marazion. Unser heutiges letztes Ziel lag im Sonnenschein direkt gegenüber: St., Michaels Mount. Die Gezeiteninsel trägt, denselben Namen wie ihr französisches Gegenstück, der Mont St. Michel. Da es im Mittelalter zu diesem berühmten Wallfahrtsort gehörte, tragen bis heute beide den gleichen Namen. Auch hier in Großbritannien wurde das ehemalige Kloster zu einer Burg umgebaut. Es ist nur bei Ebbe zu Fuß über einen gepflasterten Dammweg erreichbar. Da wir gerade. Ebber mit einem besonders niedrigen Wasserstand hatten, konnten wir die Gezeiteninsel zu Fuß betreten und auch wieder verlassen. Freundlich von Gästebetreuern empfangen, konnten wir die Gärten mit dem Gebäude der ehemaligen Molkerei und die Burg, die sich bis heute im Familienbesitz befindet, besichtigen. Später kehrten wir zum Parkplatz am Strand von Marazion zurück und unser Reisebus brachte uns zu Hotel und Abendessen

Zehnter Tag, 31. Mai; Tintagel – Boscastle – Bristol

Der erste Höhepunkt des Tages würde heute der Besuch der sagenumwobenen Burg Tintagel sein. Auf dem Weg dorthin erzählte ich die berühmteste Geschichte des Mittelalters, mit der zahlreiche andere Sagen und Legenden verknüpft sin – die von König Artus und seinem Zauberschwert „Excalibur“. Im „dunklen Zeitalter“, wie die Zeit nach der Völkerwanderung in der britischen Geschichtsschreibung gern genannt wird, erwuchs den Kelten, die gegen die einwandernden Germanenstämme kämpften, en heldenhafter Anführer mit einen zauberkräftigen Schwert. Das versagte ihm nacch einem Treuebruch den Dienst und er soll es in einen Felsen gestoßen haben, aus dem nur der wahre König Britanniens es wieder herausziehen könne. In seiner „Geschichte der Könige Britanniens“ hatte der Mönch Geoffrey von Monmouth um 1135 wohl als erster die alte keltische Legende niedergeschrieben, die als „Artus-Sage“ Gegenstand zahlreicher höfischer Dichtungen wurde.
Der Ritter Arthur soll dessen Schwert Excalibur aus dem Stein gezogen und sich damit als rechtmäßiger König Britanniens legitimiert haben. Er einigte die bis dahin zerstrittenen Ritter und führte an seinem Hof in Camelot die Tafelrunde ein, die für jeden Mitsprachrecht vorsah. Als Geburtsort jenes heldenhaften und gerechten Königs Arthur wurde immer wieder die alte Felsenburg Tintagel als sein sagenhafter Geburtsort genannt. Unter der soll sich auch die Wohngrotte des Zauberers Merlin, der in diesen Sagen eine Rolle spielt, befunden haben. , unter dem sich auch Merlins Zaubergrotte befindet.
Wir besuchten die berühmte und legendäre Burg-Stätte. Sie erstreckt sich als imposanten Ruine über zwei Berggipfel mit einer Schlucht dazwischen, die seit ein paar Jahren von einer Brücke überspannt und damit leichter zugänglich wird. Von hier aus hat man phantastische Ausblicke auf das Meer und die Küstenlandschaft von Cornwall. Die einzige Unsicherheit bei Burg und Geschichte ist, dass Burg ihre Entstehung erst im 12. Jh. zugestanden wurde, die Artusgeschichte sich aber schon Jahrhunderte früher ereignet haben soll…
Nach der Rückkehr von der malerischen Burgruine ging es weiter zum Besuch im einstigen Hafen- und Piratennest Boscastle. Der winzige Ort wurde mit kleinen Häuschen im elisabethanischen Stil entlang einer Flussmündung errichtet. Häuser und Fluss enden an einem kleinen idyllischen Hafen, der im 16. Jh. angelegt und im 19. Jh. für den Transport von Schiefer aus nahegelegenen Steinbrüchen ausgebaut worden war. Seine Einfahrt in einen engen Felsspalt von See ist hinter einer Kurve von Seeseite her so gut wie nicht zu erkennen. So wurde der schluchten-ähnliche Hafen zu einem idealen Versteck und seine Kurve in der Einfahrt und die wellenbrechenden Hafenmauern aus Naturstein schützten ihn vor Sturmfluten und ungewünscht eindringenden Schiffen. Wir konnten einige Zeit hier verbringen und hatten sogar Zeit für das hiesige „Hexenmuseum“.
Von hier aus begann dann schon ein großes Stück unserer Heimreise, denn wir erreichten am Abend die Hafenstadt Bristol – wo unsere letzten beiden Übernachtungen geplant waren.

Elfter Tag, 1. Juni: Bristol – Bath – Wells

Der heutige Tag begann mit einer Stadtrundfahrt in Bristol, die Bus-Chauffeur Jonathan in seiner Geburtsstadt toll organisierte, Wir begannen sie mit einem Stopp im Stadtzentrum nahe der Kathedrale und dem College der Stadt, die wir beide gut fotografieren konnten: Außerdem war hier in der Nähe ein Originalgemälde des Street-Art-Künstlers Banksy zu sehen, sein „well hung lover“.
John fuhr uns dann zum sehr schönen Aussichtspunkt über die breite Schlucht des Flusses Avon, die von der Mitte des 19. Jh. vom berühmten Ingenieur Brunel entworfenen Suspension-Bridge überspannt wird. Es handelt sich um eine eiserne Kettenbrücke, die von zwei mächtigen Steinpylonen gehalten wird. Bei einer Gesamtklänge von über 400 m beträgt ihre längste Stützenweite die für die damalige Zeit enorme Länge von 214 m.
Die Bristol-Rundfahrt endete am Fluss, wo in einem Trockendock das Museumsschiff SS „Britannia“ untergebracht ist. Zunächst aber gab es noch einen kurzen Abstecher zu Fuß: in Hafennähe ziert das Banksy-Werk „Mädchen mit Perlenohrring“ eine Wand.
Danach wandten wir uns der „Great Britain“ zu – dem vom berühmten Ingenieur Brunel entworfenen erstem volleisernem Passagierschiff mit Schiffsschraubenantrieb für die Transatlantikfahrten. In Museum und dem rekonstruierten Schiff selbst wird diese für die Mitte des 19. Jh. eklatante Neuentwicklung interessant, informativ und reichhaltig präsentiert. i
Nach dem Besuch des Museumsschiffes fuhren wir in den nahegelegenen Ort Bath. Bereits die Römer nutzten die hiesigen von den Kelten als heilig verehrten Thermalquellen. Sie ließen sie einfassen und schufen so die einzigen bis heute vollständig erhaltenen römischen Thermen n errichteten Badeort, dessen heiße Quellen – übrigens die einzigen in England – bereits ununterbrochen seit 2000 Jahren genutzt werden. Das Badehaus mit dem alten Quellbecken und interessantem Museum gilt als die spektakulärste Sehenswürdigkeit des auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes stehenden Ortes Bath. Anschließend gab es noch Freizeit in der hauptsächlich von der alten zur Kathedrale erhobenen Abteikirche sowie der georgianischen Architektur des 18. Jh. geprägten Innenstadt. Da im 19. Jh. Königin Victoria I. ihre Vorliebe für Bath zeigte, wurde dieses zu einem der bekanntesten englischen Modebäder..
Da noch etwas Zeit bis zum Abendessen verblieb, nutzten wir die Zeit zu einem Bummel in- der kleinen Stadt Wells.
Dessen sehenswerte Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert besitzt eine bemerkenswerte Westfront mit über 300 Statuen. Leider war dieses Paradebeispiel für eine englische Schirmfassade teilweise eingerüstet. Unmittelbar neben dem imposanten Kirchenbau befindet sich die Vicar's oder Cathedral’s Close, die älteste ununterbrochen bewohnte Reihenhaussiedlung Europas, deren Anfänge bereits aus dem 14. Jahrhundert stammen.
Diese Sackgasse wird auch als älteste durchgängig bewohnte Straße Europas geführt und beherbergt seit dem Mittelalter zumeist Mitarbeiter der Kathedrale oder Chorherren und ihre Familien. Auch in Wells gab es noch etwas Freizeit – für einen Bummel in der kleinen Altstadt oder einem Besuch im Bischofspalast am Ende des Marktplatzes von Wells.
Danach ging es zurück zu Hotel und Abendessen in Bristol

Zwölfter Tag, 2. Juni : Heimreise Bristol – Avebury – Marlborough – London Heathrow

Heute brach als letzte Etappe der schönen Reise die Rückfahrt zum Flughafen an.
Unterwegs blieb Zeit für einen Abstecher nach Avebury. Dieser zur Megalithkultur gehörende gewaltige Steinkreis mit tonnenschweren Blöcken wurde wie Stonehenge in der Jungsteinzeit errichtet und gehört wie dieses zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er gilt als einer der größten seiner Art weltweit und ist so weit gespannt, dass später ein ganzes Dorf in seinem Inneren errichtet wurde. Wir hatten etwas Zeit, um den imposanten Großsteinbau aus dem 3. Jahrtausend v.Chr. anzusehen.
Bei einem weiteren Stopp im kleinen Marktstädtchen Marlborough war dann noch Zeit für einen Mittags-Imbiss.
Pünktlich und lange vor Abflug erreichten wir den Flughafen Heathrow. Der vollautomatische Check-in ist immer noch etwas ungewohnt, hat aber gut geklappt.
Wir verabschiedeten uns von den Gästen, die in andere Richtungen unterwegs waren und verteilten uns dann auf die Flüge nach Hause.


Ein bisschen Wehmut bleibt bei solchen Reisen immer zurück – Antrieb, wieder einmal eine Rundreise mit interessantem Programm zu unternehmen. Viele Fotos und Erinnerungen an schöne Stunden und besonders Sehenswertes hat man jedoch im Gedächtnis und im Gepäck.

Viele Grüße, bleiben Sie gesund und reiselustig!
Ihr Reiseleiter Dr.Michael Krause


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