Reisebericht: Zum Weihnachtsmarkt nach Tallinn

14.12. – 17.12.2011, 4 Tage Advent in Tallinn


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Weihnachtsdüfte, Weihnachtskonzert und mittelalterliches Flair genossen Eberhardt-Gäste in Tallinn.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Reisebericht

Am 14.12.2011 startete eine Kleinstgruppe von Prag in die estnische Hauptstadt Tallinn. Nach dem wir alle Gäste am Flughafen in Prag begrüßten, hob unser Flieger püntklich nach Tallinn ab. Am Flughafen in Tallinn nahm uns unser Busfahrer in Empfang und wir fuhren zu unserem Hotel "Domina Ill Marine", welches sich nur einen Steinwurf von der Altstadt befindet.
Nach dem wir uns etwas frisch gemacht hatten, bummelten wir gemeinsam durch die mittelalterlichen Gassen. Es war schon dunkel, denn hier wird es in der Winterzeit schon ca. 16 Uhr dunkel und er so gegen 10 Uhr hell. Da aber kein Schnee lag, empfanden wir die romantisch beleuchtete Altstadt besonders heimlich. Am alten Katharinenkloster begrüßte uns unsere örtliche Reiseleiterin Karmen. Extra für uns wurde das alte Kloster geöffnet, so dass wir durch die alten Gemäuer bei Kerzenlicht stöbern konnten und viel zur Geschichte erfuhren. Im Anschluß lud Eberhardt seine Gäste zu einem Begrüßungsdrink in die alte Klosterschänke ein. Am Kaminfeuer probierten wir einen Vana Tallinn, bevor wir gemütlich zum Abendessen ins Hotel zurück kehrten.
Am nächsten Tag stand eine ausführliche Besichtigung Tallinns auf dem Programm. Das Wetter meinte es zum Anfang nicht gut mit uns - es regnete. Mit Regenschirmen bewaffnet, starteten wir zu Fuss. Durch die "Dicke Margarete" spazierten wir die Lange Straße (Pik) entlang. Unterwegs besichtigten wir die "3 Schwestern", das Schwarzhäupterhaus, die Kanuti- und Große Gilde. Wunderschöne Fassaden bestaunten wir, so auch das Haus eines Apothekers, der hoch oben auf dem Dach in die gegenüberliegenden Fenster "spannte". Zur Geschichte gehören in Tallinn natürlich auch Legenden, wie die über den Bau der Olai-Kirche. Die Olai-Kirche hat den höchsten Turm der Stadt und bietet, nach dem man die nicht enden wollenden Treppen erklommen hat, einen fantastischen Ausblick über die Stadt. Vorbei am Marktplatz spazierten wir über das "Lange Bein" zur Oberstadt, dem kirchlichen Zentrum der Stadt. Hier besichtigten wir die Domkirche, repräsentative Paläste deutsch-baltischer Adelsfamilien (heute zum Teil Botschaften). Auf den Aussichtsterrassen erlebten wir grandiose Ausblicke auf die Unterstadt und den Hafen, trotz des trüben Wetteres. Bei einem wärmenden Glühwein machten wir hier oben Pause, bevor wir unseren Rundgang fortsetzten. Bald hatte es auch aufgehört zu regnen.
Auf dem Domberg bestaunten wir noch das estnische Parlament mit dem "Langen Hermann" und die russisch-orthodoxe Newski-Kathedrale, die alten Wehrtürrme "Kiek in de Kök" und "Mädgeturm", bevor wir über das "Kurze Bein" in die Unterstadt zurück kehrten. Vor dem alten Rathaus auf dem mittelalterlichen Rathausplatz endete unser Stadtrundgang. Anschließend bummelten wir über den gemütlichen Tallinner Weihnachtsmarkt, stöberten in den Auslagen der "Buden", die von traditionellen Strickwaren, schönen Dingen aus Wacholder-Holz und kulinarischen Köstlichkeiten wie gebrannte Mandeln, Elchwurst und leckeren Glühwein noch vieles anderes offerierten, von denen wir auch reichlich probierten und kauften. Bis zum Abend genossen die Reisegäste die freie Zeit für eigene Entdeckungen. Einige Gäste kehrten mit mir in die mittelalterliche "Folterkammer" (und ehemals Gefängnis), die sich unter den Arkaden des Rathauses befindet, ein.
Bei mittelalterlichen Flair und romatischen Kerzenlicht servierte uns die Magd eine leckere Elchsuppe, Glühwein und Pastetchen für kleines Geld. Am Abend trafen wir uns dann im Hotel und bummelten diesmal über die Breite Straße (Lai) durch den Weckengang, über den Rathausplatz zum mittelalterlichen Restaurant "Peppersack", wo uns diesmal unser Abendessen serviert wurde.   Am nächsten Tag stand ein Ausflug in den ca. 80 km entfernten Lahemaa-Nationalpark auf dem Programm. Der waldreiche Nationalpark befindet sich östlich von Tallinn an der wildromatischen Küste. Zuerst ging es zum Gutsanwesen "Palmse" der Familie von Pahlen, welches heute u.a. als Museum, Hotel und als Naturschutzzentrum genutzt wird. Im Audiozenter sahen wir einen lehrreichen Film über den Nationalpark. Natürlich erkundeten wir das Anwesen mit der gepflegten Gartenanlage, Teich und Badehaus. Auch besichtigten wir das Herrenhaus "Palmse" und durchstöberten die Räume. Ein Museum zum "Anfassen", wo wir Sitz- und Schlafmöbel probieren konnten, der Musik aus der nostalgischen "Stereoanlage" lauschten und uns mit dem damaligen Kleiderstil vertraut machten. Im hauseigenen Weinkeller verkosteten wir Heidelbeer- und Moosbeerenwein, die uns von unserem "Geburtstagskind" ausgegeben wurden. Vielen Dank. Weine aus Beeren und Früchten sind die heimischen, denn richtigen "Weinbau" gibt es in Estland nicht. Anschließend fuhren wir weiter und unternahmen einen kurzen Fotostopp am Gutsanwesen "Sagadi". Im kleinen Fischerdörfchen Altja angekommen, erwartete uns ein leckerer Mittagsimbiss in der alten, urigen Bauernschänke, wo wir mit estnischer Bauerküche (Graupen, Erdäpfelstampf, eingelegter Fisch, Pilzragout und Blaubeerkuchen) bewirtet wurden. Danach stand ein Verdauungsspaziergang zur Küste an. Vorbei an kleinen Holzkaten liefen wir bis zur Küste. Wir sahen die alten Bootsschuppen und sammelten Steine (Estland ist wirklich steinreich!), die wir an dann auf Steinpyramiden stapelten (verspricht Glück und Reichtum). Am Nachmittag waren wir in Tallinn zurück und stiegen gleich im Zentrum aus dem Bus. Viele Reisegäste nutzten die freie Zeit zum Bummeln, Schauen, Schlemmen und Kaufen. Am Abend wollten wir ein Weihnachtskonzert in einer Kirche besuchen. Leider gab es an diesem Tag nur ein Konzert, welches bereits ausgebucht war. Rechtzeitige Reservierungen von Deutschland und Bemühungen vor Ort an Karten ran zu kommen, schienen zunächst zu scheitern. Also suchte Eberhardt-Reisebegleitung Annett vor Ort den direkten Kontakt zur Kirche. Und siehe da, der Pastor der Jaani-Kirche persönlich besorgte uns die Eintrittskarten. Vielen lieben Dank an dieser Stelle. Beim Spaziergang zur Kirche schlenderten wir noch einmal über den Weihnachtsmarkt und machten die Bekanntschaft mit dem estnischen Weihnachtsmann. In der Jaani-Kirche erlebten dann wir ein wunderschönes, weihnachtliches Konzert des akademischen Männerchores der Uni Tallinn. Danach kehrten wir zum Hotel zurück. Unterwegs kehrten wir noch in ein nettes Lokal ein, um eine Kleinigkeit zu essen und den Abend ausklingen zu lassen. Am Samtag war bereits unser Abreisetag, der bis zum Mittag freie Zeit versprach. Kurzfristig hat Eberhardt Travel das Programm zur Freude der Gäste geändert und am Vormittag eine Fahrt in die nähere Umgebung Tallinns organisiert. So besichtigten wir das Schloss Kadriorg, die berühmte Sängerwiese, das alte Birgitten-Kloster und den Hafen Pirita. Anschließend fuhren wir noch ein wenig weiter östlich die Küste entlang, Regen begleitete uns. In einem Restaurant, welches einem Schiff ähnelte, erwärmten wir uns bei heißer Schokolade und Glühwein, bevor wir noch über den lokalen Bauernmarkt stöberten. Nun war es Zeit, um zum Flughafen zu fahren, wo wir Karmen und unseren Busfahrer verabschiedeten. Pünktlich starteten wir in Tallinn und landeten 2 Stunden später in Prag, wo unsere Transfere schon auf uns warteten.

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