Reisebericht: Radreise Drau–Radweg – Italien, Österreich & Slowenien

11.08. – 20.08.2010, 10 Tage Rundreise mit dem Fahrrad durch 3 Länder entlang des Flusses Drau: Brixen – Bruneck – Lienz – Villach – Ferlach – Rosental – Klopeiner See – Dravograd – Maribor – Ptuj – Spittal (385 geführte Radkilometer)


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Am 11. August starteten 20 Reisegäste mit Eberhardt TRAVEL nach Brixen, um von dort aus 8 Tage entlang der Drau durch Italien, Österreich und Slowenien zu radeln. ...
Ein Reisebericht von
Lisa Frank

Reisebericht

Am 11. August starteten 20 Reisegäste mit Eberhardt TRAVEL nach Brixen, um von dort aus 8 Tage entlang der Drau durch Italien, Österreich und Slowenien zu radeln. Da uns Südtirol mit Regen empfing, ließen wir uns das köstliche Abendessen richtig schmecken und aßen fleißig auf, damit wir am kommenden Tag nicht im Regen radeln müssten.
 
Unser erster Radtag begann zwar trotzdem grau und nass, aber uns konnte nichts abhalten, die


Altstadt Brixens zu erkunden. Gemeinsam mit unserer örtliche Reiseleiterin Johanna staunten wir über die gut erhaltenen Fresken des Kreuzganges, lauschten den zarten Klängen der Übungen eines Flötenspielers im Dom und statteten dem Zusammenfluss von Rienz und Eisack einen Besuch ab. Nach etwas Freizeit zum individuellen Erkunden der Altstadt fuhren wir mit unserem Reisebus nach Mühlbach, um von dort aus unsere Radtour nach Bruneck zu starten. Immer entlang der Rienz konnten wir trotz grauem Himmel viele schöne Ausblicke auf die steilen Hänge des Tales erhaschen. Je näher wir nach Bruneck kamen, umso schöner wurde der Tag und als wir unser Ziel am Nachmittag erreichten, begleitete uns strahlender Sonnenschein beim Bummel durch die Stadt. Zum Abschluss des Tages besuchten wir das Kloster Neustift und spazierten gemeinsam durch die Gärten und den Klostervorhof.
 
 
 


Nach einer regenreichen Nacht begann der zweite Tag fast so, wie der erste aufgehört hatte: Als uns unser Busfahrer Ingo am Ausblick „Drei Zinnen“ absetzte, riss, wie als hätten wir es bestellt, der Himmel auf. Natürlich freuten wir uns über die warmen Sonnenstrahlen und begannen somit doppelt gut gelaunt unsere zweite Radtour. Die erste Pause genossen wir am Toblacher See. Bei einer kleinen Süßigkeit plauderten die Gäste untereinander über ihre bisherigen und vielleicht zukünftigen Radreiseziele.
 
Gleich hinter Toblach machen wir wieder halt - zum Glück hatte uns unsere örtliche Reiseleiterin auf die kleine Brücke aufmerksam gemacht, über welche wir den nur wenige hundert Meter alten „Bach Namens Drau“ überquerten. Nicht mal eine Stunde später führte uns die Radstrecke dann wieder an den Fluss, welcher uns die kommenden Tage immer begleiten sollte: die Drau. Bis nach Silian konnten wir bei Fotostopp immer wieder die schöne Landschaft und die nun schon 3-Meter-breitere Drau festhalten.
In Silian angekommen schien es leider, als hätte der Regen nur gewartet, bis wir Mittagspause machen würden. Sobald wir uns alle ein trockenes Plätzchen gesucht hatten, brachen wie auf Kommando im Himmel alle Dämme. Zum Glück „rettete“ uns unser Busfahrer vorm Radeln im Nassen und so legten wir den Rest der Strecke im Bus zurück. Kaum in Lienz angekommen, war uns Petrus wieder wohl gesonnen und so konnten wir wenigstens noch die schöne Altstadt und das bunte Markttreiben genießen.
 
Die dritte Radtour hatte es streckenmäßig in sich. Aber bevor wir 70 Kilometer strampelten, besuchten wir erst einmal die römische Ausgrabungsstätte Aguntum. Unvergessen wird nicht nur der Spaziergang über das Ausgrabungsfeld und der tolle Ausblick auf die Berge sein, sondern auch Sigrun und Jürgen als Römerpärchen und die weichen Sitzkissen, auf welchen einige während des Kurzfilmes über das römische Aguntum fast einnickten (PS: Der Film war wirklich interessant, aber die Kissen eben viel zu bequem!).


 
Weiter ging es immer entlang der Drau und über deren viele Brücken. Auf einer entdeckten wir sogar eine Gruppe Flößer, welche am Flößerfest teilgenommen hatten und sich auf Holzstämmen, mit Speis, Trank und Akkordeonmusik auf der Drau dahin treiben ließen.
Das letzte Stück bekamen wir wieder nasse Füße, aber diesmal strampelten wir tapfer bis zum Ende durch. Trotz der beachtlichen Strecke waren wir am Abend alle noch fit genug, um zu österreichischer Musik ein Tänzchen zu wagen und gemeinsam bis in die späten Abendstunden bei Wein und Bier zusammen zu sitzen.
 
Am nächsten Morgen brachen wir voller Hoffnung auf, dass Spittal uns mit dem erhofften Sonnenschein empfangen würde. Und das tat es dann auch. Auf unserer Tour von Spittal nach Villach radelten wir unter strahlend blauem Himmel und so schnell wie unsere Sachen getrocknet waren, hatten wir auch den Bauernhof erreicht, wo wir unsere Mittagsrast einlegten. Im Gasthof


Wallner wurden uns traditionell belegte Brote serviert, von denen eines größer und reichlicher belegt war als das andere. Aber lecker haben sie alle geschmeckt, genauso wie die Hausgemachten Apfelsäfte und -moste.
 
Am Abend wartete eine Überraschung auf uns: nach dem Abendessen lud uns Johanna ein, mit ihr zum Wörtersee zu fahren, wo jedes Jahr am 15. August eine abendliche Schiffsprozession stattfindet. Der Gesang und die vielen bunten Lichter aus dem berühmten österreichischen See waren ein toller Ausklang für den vierten Radeltag und unser Bergfest.
 
Der sechste Tag führte uns nach Ferlach Kirchentheuer. Die Radtour war zwar bergig, aber der schwierigste Anstieg vor dem Essen wurde sofort mit einer tollen Aussicht auf das Drautal belohnt. Da wir vor unserer Mittagsrast alle Berge erklommen hatten, konnten wir uns gut gestärkt ins Tal zum Radgasthof Schütz rollen lassen. Nach einer kurzen Erfrischung im Pool erkundeten wir am Nachmittag die Tscheppaschlucht: sportlich wie wir alle waren, wanderten wir (bzw. kletterten wir teilweise auch) zum Tschaukowasserfall und ließen uns auf der Hängebrücke fürs Internet fotografieren - soll ja schließlich jeder wissen, dass wir auch dieses Naturschauspiel hautnah kennengelernt haben.
 
Nach so vielen Rad-Kilometern in den Beinen, hatten wir uns heute mal eine ruhige Tour verdient.


Wir radelten die ganze Zeit direkt am Drauufer, bis wir nach gut zwei Drittel der Strecke abbogen, um zum Wildensteiner Wasserfall zu fahren. Die meisten nutzen die lange Mittagspause für einen Spaziergang zum Wasserfall und ließen sich danach die Sonne auf den (mittagssatten) Bauch scheinen. Nachdem wir am Nachmittag am Klopeiner See ankamen, konnte jeder die freie Zeit nach Belieben nutzen: einige gingen im glasklaren See baden, andere hatten immer noch nicht genug von ihrem Drahtesel und drehten eine zusätzliche Runde um den See und wieder andere genossen ein kühles Blondes in einem der Biergärten mit Seeblick.
 
 
 


Ausgeruht ging es auf unsere siebte Radtour, die uns nach Slowenien, das dritte Land auf unserer Reise führte. Zuvor ging es aber noch über die Jauntalbrücke, eine der bekanntesten Draubrücken, von der man auch einen Bungee-Sprung wagen kann. Wir zogen es allerdings vor, mit dem Rad ins Tal zu fahren. Zum Glück, denn sonst hätten wir die Hängebrücke nicht erlebt: die gesamte Radgruppe auf einer Brücke, welche sich bei jedem Schritt zu bewegen schien - zum Glück hatten wir alle einen „seefesten“ Magen und somit auch viel Spaß beim Überqueren. Am Nachmittag radelten wir über die Slowenische Grenze und genossen als Belohnung ein kühles Bier (die in Slowenien erstaunlich günstig sind).
 
 
Die letzte Radtour bot uns noch mal alles zusammengefasst, was wir die Tage zuvor auf unserer


Strecke erlebt hatten: steile Anstiege, lange Abfahrten, ein reich verziertes Kirchlein und eine darüber begeisterte Johanna, belebte Landstraßen und ruhige Radwege entlang der Bahnschienen und als Abschluss ein ausgiebiges Picknick direkt am Drau-Ufer mit Blick auf die zweitgrößte slowenische Stadt: Maribor. Nachmittags erkundeten wir die Stadt genauer und wagten einen Abstieg in den „Keller von Maribor“, wo sich ein großer Weinkeller verbirgt. Natürlich ließen wir uns die edlen Tropfen richtig schmecken und freuten uns nachher umso mehr auf das reichhaltige und leckere Abendessen in einem typisch slowenischen Restaurant.
 
Voller unvergesslicher Eindrücke traten wir dann am 20. August wieder die Heimreise an, um anfangs noch von der erlebten Drautour und dann von der nächsten Radreise mit Eberhardt TRAVEL zu träumen.

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