Reisebericht: Radreise Drau–Radweg – Italien, Österreich & Slowenien

26.05. – 04.06.2011, 10 Tage Rundreise mit dem Fahrrad durch 3 Länder entlang des Flusses Drau: Brixen – Bruneck – Lienz – Villach – Ferlach – Rosental – Klopeiner See – Dravograd – Maribor – Ptuj – Spittal (385 geführte Radkilometer)


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Vom 26.05.2011 bis zum 04.06.2011 führte uns unser Weg entlang des Drau Radweges R1 von Südtirol durch Kärnten bis nach Slowenien. Dabei lernten wir hautnah die Schönheit der Natur der Alpen und die Herzlichkeit ihrer Einwohner kennen.
Blog "Radreise Drau-Radweg" vom 26.05.2011 bis 04.06.2011
Ein Reisebericht von
Enrico Albrecht

Tag 1 (26.05.2011): "Frühaufsteher und Vorfreude überall"

Für die bevorstehende Radreise sind Frühaufsteherqualitäten gefragt. Für die Mehrzahl der Gäste ging es bereits in den allerersten Tagestunden via Transfer oder direkt mit dem Bus von Erfurt los. Nach den Zustiegen in Weimar, Hermsdorf, Vogtland und Regensburg war unsere Radreisegruppe komplett und es ging staufrei weiter. Bei schönsten Wetter und Temperaturen um die 28°C zeigten sich bald die ersten Alpengipfel. Nach einer Mittagspause in Holzkirchen mit leckeren Würstchen ging es nach Österreich. Vorbei an Innsbruck, legten wir noch eine kleine 15minütige Pause an der Europabrücke ein, bevor wir unser Tagesziel Brixen pünktlich erreichten. Viele nutzten die Zeit zwischen dem Bezug Ihrer Zimmer und dem Abendessen für erste Spaziergänge in das Stadtzentrum. Nach einem ausgiebigen Abendessen und einem kleinen Verdauungsspaziergang durch die Brixener Altstadt gingen die Meisten am zeitigen Abend bereits ins Bett und schliefen erwartungfroh der kommenden Tage schnell ein.

Tag 2 (27.05.2011): "Brixen, Mühlbach und der Regen"

Nach einem ausgiebigen nächtlichen Regenschauer meinte es Petrus am Vormittag vorerst gnädig mit uns. Nach dem Frühstück stieß Johanna, unsere örtliche Reiseleiterin für die kommenden Tage, zu unserer Gruppe. Zusammen mit einer lokalen Fremdenführerin nahmen wir an einer in zwei Gruppen aufgeteilten Stadtführung teil.
Vor allem der dem Brixener Dom angeschlossene Kreuzgang mit seinen mittelalterlichen Deckenmalereien und Fresken verdiente Beachtung. Obwohl man über die naturgetreue Darstellung von sogenannten "Elefanten" verschiedener Meinung seien kann. Das Wetter schien auch auf unserer Seite zu sein, denn die Bewölkung riss gelegentlich auf und es schien sogar die Sonne. Das dies den ganzen Tag so bleiben sollte, erwies sich als großer Irrglaube. Nach der Abfahrt aus Brixen besuchten wir noch das Kloster Neustift und verweilten hier während der Mittagszeit. Pünktlich zur Abfahrt verdunkelte sich der Himmel und während des Auslandens der Räder im nahegelegenen Mühlbach, dem Beginn unserer ersten Radetappe, öffnete sich der Himmel und ein Gewitter verzögerte den Start. Wir nutzten diese Zeit um einige grundlegende Informationen auszutauschen und die gesamte Gruppe in Genießer und Sportler zu trennen. Johanna und Tina starteten mit der Genießer-Gruppe als erste und Lisa und Enrico folgten mit der Sportler-Gruppe in einigem Abstand. Die widrigen Wetterumstände verlangten von uns allen ein erhöhtes Maß an Vorsicht. Leider ging nicht jede Abbremsung glimpflich aus. Schon bald zeigte sich, dass wir alle nicht zur Fraktion der Schönwetterbiker gehören. Die Nässe kam von allen Seiten, und bald hatte auch der stärkste Nässeschutz versagt. Nach einem Zwischenstopp am Bahnhof von Kiens ging es über St.Lorenzen nach Bruneck. In der Nähe des Bahnhofs wurden alle Räder zusammen verladen und es ging schleunigst ins Hotel Tirolerhof. Im Poolraum fanden wir genügend Platz um alle nassen Sachen zu Trocknen. Das folgende leckere Abendessen hatten wir uns nun aber wirklich verdient!

Tag 3 (28.05.2011): "Wintereinbruch, Drei  Zinnen Blick und wilde Drau"

Am Morgen war das Stauen bei uns allen groß. Innerhalb einer Nacht war die Schneefallgrenze auf ca. 1400 Höhenmeter gefallen. Bei uns im Hotel vermeldete das Thermometer frische 8°C. Aus diesem Grund fuhren wir mit dem Bus zum Drei Zinnen Blick hinauf und auch wieder herunter bis zum Toblacher Bahnhof. Zuvor jedoch bescherte uns der nun aufklarende Himmel einen seltenen Anblick auf die Bergwelt der Dolomiten. Der Kontrast zwischen schneebedeckten Gipfeln, azurblauem Himmel und satten grünen Wiesen war fantastisch. Gleich zu Beginn unserer heutigen Etappe nach Lienz schlug die Defekthexe mit einem ersten Platten zu. Allerdings waren mehr als genug erfahrene Radfahrer dabei, die den kurzen "Boxenstopp" auf wenige Minuten beschränkten. Die Weiterfahrt verlief reibungslos und so konnten wir alle die schöne wenngleich auch noch sehr wilde Tallandschaft der Drau bewundern und erfuhren Wissenswertes über die gewaltigen
Murenabgänge in den vergangenen Wintern. Kurz vor unserer Mittagspause in Sillian überquerten wir die Grenze zwischen Südtirol und Kärnten. Passkontrollen gab es keine mehr, so dass wir zügig zu unserem Mittagsziel Sillian weiterradeln konnten. In Sillian angekommen, konnte jeder individuell seinen Energievorrat auffüllen. Danach zeigte sich die Drau weiterhin von ihrer wilden Seite und bot viele Möglichkeiten für das ein oder andere Fotomotiv. Wer Lust und Muse hatte, konnte während unserer Rast am Eingang der Galitzenklamm eine kleine Wanderung entlang der Klamm unternehmen. Danach ging es weiter nach Lienz, wo wir im sehr netten Hotel Goldener Fisch untergebracht waren. Die Räder konnten wir in einer dem Hotel angeschlossen Garage unterstellen. Nach einer kurzen Erholungspause führte Johanna fakultativ alle interessierten Gäste noch durch die Altstadt von Lienz bevor wir zusammen im Hotel zu Abend aßen. Wer danach immer noch nicht genug tagsüber erlebt hatte, der fand für einen kleinen Schlummertrunk bestimmt noch einen Platz in einen der zahlreichen nahegelegenen Bars und Restaurants.

Tag 4 (29.05.2011): "Römer, Stanitzl mit Grantschleck und ein Grillfest"

Nach einem reichhaltigen und ausgiebigen Frühstück ging es wieder aufs Rad. Dabei zeigten sich bereits vorab erste Rituale und Gewohnheiten. So wurde das Koffer bzw. Tasche ein- und auspacken, die Gepäckstücke verladen, Radsachen zusammensuchen oder Getränkevorrat auffrischen zur Routine. Schon wenige Kilometer nach Lienz stoppten wir für eine Besichtigung der alten römischen Stadt "Aguntum". Dabei erfuhren wir Interessantes über die Lebensweise der Römer und deren Schwierigkeiten zur damaligen Zeit hier im Oberlauf der Drau zu siedeln. Wer wollte und keine Höhenangst hatte, konnte sich einen Rundblick über das Areal Aguntums auf dem Aussichtsturm verschaffen und wenn ich mich richtig erinnere, dann habe ich auch noch den einen oder anderen Römer und Römerin gesehen. Zurück auf dem Rad folgten wir der ständig breiter werdenden Drau. Vorbei an den ersten Wasserkraftwerken, ging es zügig weiter und schon bald darauf erreichten wir den Gasthof Leitner nahe Bruggen für unsere Mittagspause. Dort trafen wir uns mit unserem Buschauffeur Ingo, der seinen freien Tag nutzte und sich ein Fahrrad schnappte um uns entgegen zu fahren. Viele nahmen das Angebot der Leitnerwirtin an und versuchten eine landestypische Spezialität namens Stanitzl mit Grantschleck. Die Reaktionen auf diese Mehlspeise mit Heidelbeeren und Schlagsahne war durchweg positiv. Pünktlich zur Abfahrt nach der Mittagspause schlug die Defekthexe erneut zu.
Und es erwischte keine geringere als unsere Reiseleiterin Lisa. Gewohnt routiniert wurde aber auch hier geholfen und es konnte schnell weitergehen. Nach zwei kurzen aber steileren Anstiegen, verbunden mit schönen Abfahrten erreichten wir das idyllische Etappenziel Sachsenburg. Geschafft von der langen Tagesetappe, freuten wir uns schon sehr auf den angekündigten Grillabend. Und wir wurden nicht enttäuscht. Verschiedenste Grillspezialitäten wurden frisch zubereitet und jeder konnte seine Energiereserven auffüllen. Abgerundet wurde der Abend noch durch Alleinunterhalter Christian, der einige zünftige Lieder spielte und die eine oder andere "Lebensweisheit" zum Besten gab. So nutzten einige die ausgelassene Stimmung für eine Tanzeinlage bis dann am späten Abend alle gesättigt und zufrieden in ihre Zimmer verschwanden.

 Tag 5 (30.05.2011): "Schloss Spittal, Staustufen der Drau und Kulturstadt Villach"

Pünktlich wie immer ging, es nach einem soliden Frühstück zurück auf den Drau-Radweg R1. Schon nach kurzer Zeit hinter Sachsenburg öffnete sich das Drautal und vor Spittal vereinigten sich die Flüsse Drau und Möll. Entlang der nun schon wirklich breiten Drau erreichten wir Spittal. Im Park des nahegelegenen Schlosses nutzten viele die Pause um sich mit Johanna das Schloss anzuschauen oder notwendige Besorgungen zu erledigen. Mit den frisch aufgenommenen Eindrücken und Informationen ging es weiter am Ufer entlang. Aufgrund des schönen Wetters und der guten Sicht konnten wir an mehreren Stellen auch den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner, erblicken. Sichtlich verändert hat sich hier schon das Drautal. Der Fluss ist breiter, das Tal weitläufiger und die Berge nicht mehr so schroff wie noch vor wenigen Tagen. Vorbei am nahegelegenen Millstätter See und entlang der teilweise parallel verlaufenden Tauernautobahn erreichen wir auf Schotterwegen Poberbach und den Gasthof Wallner. Diese urige Jausenstation bietet viele lokale Spezialitäten die jedem Radler gut munden. Nur klappt es nicht immer auf Anhieb mit der Eindeutigkeit der angebotenen Speisen. Oder weiß jemand was beispielsweise mit einem "Verhacktesbrot" gemeint ist? Geschmeckt hat es aber allen! Frisch gestärkt ging es danach weiter. Die Drau wurde bei der Weiterfahrt oftmals immer ruhiger und ähnelte mancherorts eher einem See als einem Fluss. Der Grund dafür hat in den Staustufen zur Energiegewinnung seine Ursache, die wie wir erfuhren für knapp 50% der Energie Kärntens reichen.
Kurz vor Villach nutzen die Ersten eine kurze Pause zur Erfrischung durch einen Sprung in die doch recht kühle Drau. Frisch abgekühlt erreichten wir Villach, die zweitgrößte Stadt Kärntens. Nach den bereits üblichen Ritualen (Zimmervergabe, Koffer holen, Duschen, etc.) folgten viele dem Angebot und nahmen an einer Stadtführung durch Villach teil. Dabei präsentierte sich Villach als junge moderne Kulturstadt mit den damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Pünktlich zum Abendessen waren alle zurück im Hotel Grand Media Villach. Viele nutzten den Service des Hotels zu kostenlosen Telefonaten in die Heimat um sich bei ihren Familienangehörigen zu melden und erste Eindrücke weiterzugeben.

Tag 6 (31.05.2011): "Hitze, Kelten und die Tscheppaschlucht"

Nach einem ordentlichen Frühstück und dem etwas verwirrenden Fahrstuhlschuttle in den Keller, ging unsere Reise weiter. Viele ahnten, dass heute ein heißer Tag werden würde und versorgten die gefährdeten Stellen ihrer Haut mit genug Sonnenschutz. Vorbei an Rosegg ging es entlang des Draubogens zum Keltendorf. Dieses Freilichtmuseum bietet Eindrücke in die Lebensweise der Kelten zur damaligen Zeit. Leider öffnete das Museum erst um 11 Uhr, so dass wir reine Zaungäste blieben. Weiter ging die Fahrt entlang des Flusses, welcher uns teilweise herrliche Ausblicke in die nahe gelegenen Karawanken bot. Direkt vor unserer Mittagspause bäumte sich ein Seitental auf, an dessen Fuß ein oft kleiner Gebirgsbach ein riesiges Geröllfeld aufgetürmt hatte. So mussten wir einen längeren Anstieg in Kauf nehmen, um den sich nach oben verjüngenden Seitenlauf der Drau zu queren. Auch dieses Hindernis wurde von ausnahmslos Allen mit Bravur gemeistert. Zur Mittagspause kehrten wir in den kleinen Radgasthof in St. Oswald ein. Dort konnten wir unseren Durst und den eventuellen Hunger stillen. Regeneriert und gespannt der Strecke die noch vor uns lag, starteten wir wieder mit unseren Rädern und fuhren entlang des Feisteritzer Stauseses. Am zeitigen Nachmittag erreichen wir unsere heutige Unterkunft, den Radgasthof Schütz, Kärntens ältesten Radgasthof. Nach einer kurzen Erfrischung im Pool oder unter der Dusche ging es zum zweiten Highlight des heutigen Tages, der Tscheppaschlucht.
Diese windet sich wenige Kilometer hinter Ferlach in einem Seitental der Drau. Aufgrund der geologischen Formationen, welche ausschließlich aus Kalkgesteinen bestehen, formte der kleine Fluss eine beeindruckende Schluchtenlandschaft aus Felskaskaden und Wasserfällen. Nach einem kurzen aber steilen Abstieg in die Talsohle der Schlucht führte uns der Weg auf Leitern, Steigen und Brücken immer tiefer in den Berg. Am Ende bzw. Ausstieg der Schlucht, vorbei an der berühmten Teufelsbrücke, konnte jeder ein kostenloses Erinnerungsfoto erhalten, welches im Internet für alle einsehbar ist. Nach dieser zusätzlichen Wandereinlage waren alle hungrig und freuten sich auf das Abendessen im Radgasthof Schütz. Nach dem Abendessen fielen die meisten zufrieden und glücklich in ihre Betten.

Tag 7 (01.06.2011): "Wildenstedter Wasserfall und Klopeiner See"

Frisch gestärkt ging es wieder aufs Rad. Heute waren ja nicht so viele Kilometer zu radeln, wie an den letzten Tagen. Deshalb stoppte die Sportler-Radgruppe bereits kurz nach dem Start, um frische Erdbeeren direkt vom Feld zu naschen. Ein wirklich leckerer Start in den Tag. So gestärkt rollten wir entspannt vorbei an Ferlach entlang der Drau, die unweit von Gallizien zweimal zur Stromerzeugung angestaut wird. Kurz vor unserer Mittagspause am Wildenstedter Wasserfall hiess es erstmal einige Höhenmeter zu überwinden. Nach diesem scheißtreibenden Abschnitt erwartete uns der Bus unweit des Wasserfalls mit frischen Getränken und Mittag in Form von Würstchen oder Suppe. Dieses Angebot wurde dankend angenommen. Viele spazierten während der Mittagspause hinauf zum Wildenstedter Wasserfall.
Nach einer wohlverdienten langen Abfahrt hinunter zur Drau erreichten wir am zeitigen Nachmittag unser Etappenziel, das Hotel Lindenhof in St. Kanzian am Klopeiner See. Nach dem Bezug unserer Zimmer folgten die Meisten dem Angebot, individuell eine Runde um den wärmsten See Kärntens zu spazieren. Wer Lust hatte, konnte sich auch bei einem Sprung ins kühle Nass erfrischen. Pünktlich zum Abendessen kehrten alle wieder zurück ins Hotel und liesen den Tag bei einem gemütlichen Glas Wein oder Bier auf der hauseigenen Terrasse ausklingen.

Tag 8 (02.06.2011): "Brücken, Slowenien und der Männertag"

Über Nacht hatte es kräftig geregnet, weshalb die Abfahrt nach dem Frühstück nicht mit schönen Ausblicken auf den nahegelegenen Klopeiner See belohnt wurde. Jedoch hatten wir Glück, denn im Laufe des Tages wurde es immer schöner und blieb trocken. Der eine Teil der Gruppe folgte dem selktiven Drau-Radweg R1 direkt, während der andere Teil die wenniger anstengende Route über Ruttach und Replach nahm. Wiedergetroffen haben sich beide Gruppen an der großen Lippitzbachbrücke, die seit einiger Zeit in Jörg-Haider-Brücke umbenannt wurde. Die Ausblicke ins tief unter uns liegende Drautal waren grandios. Noch weniger Höhenangst sollte man bei der Überquerung der nahegelegenen Eisenbahnbrücke besitzen, da hier der Radweg über Steinbohlen parallel an der Brücke entlangführt. Die Eisenbahnbrücke wird auch als Bungeejumping-Anlage genutzt.
Leider waren bei der Überquerung keine Wagemutigen anwesend. Nur einen Kilometer weiter sollte der nächste Höhepunkt folgen. Nun galt es vom Rad abzusteigen, um über die Hängebrücke St. Luzia zu gelangen. Diese überspannt das Feistritztal und verlangte von uns neben fehlender Höhenangst auch ein gewisses Maß an Trittsicherheit. Voller Adrenalin erreichten wir spielend unser Mittagsziel, den Gasthof Hafner. Dort konnten wir bei riesigen Portionen die Eindrücke verarbeiten und die Männer ihren Ehrentag mit einem ersten Erfrischungsgetränk versüßen. Gesättigt von verschiedenen Kärntner Spezialitäten entlohnte uns zusätzlich eine lange Abfahrt von den Mühen des Vormittags. Kurz vor Lavamünd ereilte uns wieder ein Defekt. Dieser wurde in Rekordzeit behoben und wir rollten vorbei an kärtnerischen Gartenzwergen in Lavamünd der österreichisch-slowenischen Grenze entgegen. Kurz hinter der Grenze erreichten wir Dravograd und unseren Bus, was somit das Ende unserer heutigen Radetappe bedeutete. Bei der Fahrt zu unserem Hotel sollte noch für zusätzliches Adrenalin gesorgt werden. Angekommen in Maribor, zeigte sich schnell, dass diese Stadt nicht unbedingt für Busse mit Radanhänger gebaut wurde. An einer Linkskurve versperrte uns ein falsch geparkter PKW die Durchfahrt und unser Bus blockierte die komplette Kreuzung. Nun war guter Rat teuer. Doch auch hier fand sich eine schnelle Lösung. Kurzerhand bewegten einige starke Männer unserer Reisegruppe den PKW um einen Meter zur Seite und die Durchfahrt war gesichert. Respekt diesem Einsatz am Ehrentag! Angekommen im Hotel Orel nutzen viele die zentrale Lage, um sich nach dem Abendessen die Altstadt Maribors anzuschauen.

Tag 9 (03.06.2011): "Gips, Wein und die älteste Stadt Sloweniens"

Zum Frühstück überraschte uns Reisebegleiter Enrico mit einem frisch eingegipsten Bein, welches er sich am Vortag bei Verladen der Räder verdeht hatte. Somit war für ihn die letzte Radetappe von Maribor nach Ptuj gestrichen. Nach dem Frühstück zeigte Johanna allen Interessierten die schöne Altstadt von Maribor. Danach fuhren wir mit dem Bus zum nahegelgenen Busbahnhof, um die Räder für die letzte Radetappe auszuladen. Nach der Stadtausfahrt aus Maribor rollten wir entlang sanfter Berge und Hügel Richtung Ptuj. Da auf slovenischer Seite das Radwegenetz längst nicht das Niveau wie auf österreichischer Seite besitzt, erforderte die Navigation der Gruppen nocheinmal ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit. Doch beide Gruppen erreichten sicher und ohne größere Irrfahrten die Therme in Ptuj. Nach diesem Zieleinlauf konnten sich alle während der Mittagszeit in der ältesten Stadt Sloweniens erholen, währenddessen die Räder für den Rücktransport sortiert und verladen wurden.
Zurück in Maribor folgten fast alle dem Angebot, einer Weinkellerbesichtung samt Weinverkostung. Der Somilier der Kelterei Pyramida führte uns durch den Weinkeller und berichtete über die Tradition des slowenischen Weinanbaus. Abschließend hatten alle die Möglichkeit, ihren persönlichen Lieblingswein bei der Verkostung herauszufinden. Das hierbei auch die Stimmung stieg, ist ja wohl selbstverständlich. Fröhlich und beschwingt ereichten wir nach einem Spaziergang durch den Stadtpark von Maribor unsere Gaststätte für das letzte gemeinsame Abendessen. Nach diesem Essen zog es viele nochmals in die Altstadt von Maribor, um den letzten Abend würdig ausklingen zu lassen.

Tag 10 (04.06.2011): "Rückfahrt und Verabschiedung"

Gestärkt von einem sehr guten Frühstück, starteten bereits um 7.45 Uhr alle mit gepackten Koffern und Taschen den Gang zum Bus. Nach dem Verladen des Gepäcks ging unsere Rückfahrt pünktlich um 8.00 Uhr los. Zuvor verabschiedeten wir uns alle von unserer örtlichen Reiseführerin Johanna, die uns während der letzten Tage doch schon ein wenig ans Herz gewachsen war. Danach ging es vorbei an Graz und durch die Steiermark, immer in Richtung Passau. Kurz vor der deutsch-österreichischen Grenze hielten wir für unsere Mittagspause auf einem nahegelegenen Rasthof. Wer wollte, konnte sich noch einmal mit Würstchen, Suppe, Kaffee oder Kaltgetränken aus der buseigenen Verpflegungsstation versorgen lassen. Nach diesem Halt ging es entlang des Donautals, vorbei an der Walhalla nahe Regensburg, zum ersten Ausstiegspunkt. Dort verabschiedeten wir unsere ersten beiden Gäste. Die Weiterfahrt verlief weiterhin staufrei und so trafen wir pünktlich am Rasthof Vogtland ein, wo weitere Gäste die Gruppe verliesen um in ihre warteten Transferfahrzeuge umzusteigen. Nach einem herzlichen und teilweise emotionalen Abschied fuhr der Rest der Gruppe weiter und reduzierte sich nach den Ausstiegen in Hermsdorf und Weimar weiter, bis schließlich alle Verbliebenden ihr Ziel, die thüringische Landeshauptstadt Erfurt, erreichten.
Somit ging am Samstagabend eine für alle ereignisreiche und abwechslungsreiche Radreise entlang der Drau zu Ende. Vielleicht sehen wir uns ja bei der einen oder anderen Reise mit Eberhardt TRAVEL wieder?

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