Noni! – Auf nach Finnland!
Reisebericht: 23.02. – 02.03.2025
Selten hat eine Rundreise so viele Highlights zu bieten, wie auf dieser Tour. Innerhalb einer Woche konnten wir so viele Punkte von unserer "Löffelliste" streichen: einmal im Leben auf einem Eisbreche
Ein Reisebericht von
Mariele Legler
Ankunft in Kuusamo – Willkommen im Winterwunderland
Nach einem reibungslosen Flug erreichten wir pünktlich Kuusamo, einen kleinen, gemütlichen Flughafen, wo unser Busfahrer Martti bereits auf uns wartete. Die Fahrt ins Hotel dauerte nur wenige Minuten, mit einem kurzen Stopp im Riipinen Café, das mit seinen Souvenirs und warmen Getränken für eine erste Einstimmung auf die nordische Atmosphäre sorgte. Das Café bot eine urige Atmosphäre, die uns direkt in die winterliche Welt Lapplands eintauchen ließ.
Unser Hotel, der Holiday Club Kuusamo verfügt über einen kleinen Aquapark, den einige von uns direkt austesteten, während andere die ersten Spaziergang durch die verschneiten Wälder genossen. Ein ruhiger und gemütlicher Start in die Reise. Die Spannung auf die nächsten Tage war jedoch bereits deutlich in unserer Gruppe zu spüren.
Iso–Syöte und Oulu – Natur und Stadtleben
Nach einem reichhaltigem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Iso-Syöte. Die Fahrt durch die kargen, tief verschneiten Wälder Lapplands war beeindruckend. Die unberührte Natur und die Ruhe dieser Region ließen uns tief durchatmen und innehalten. Oben auf dem Berg angekommen, erwartete uns der Skywalk – ein 40 Meter langer Holzsteg mit spektakulärer Aussicht. Leider spielte das Wetter nicht mit, und wir konnten kaum ein paar Meter weit sehen, doch allein das Gefühl, auf dieser Höhe zu stehen und den eisigen Wind im Gesicht zu spüren, war ein Erlebnis. Die mystische, neblige Stimmung hatte jedoch ihren eigenen Reiz und verlieh dem Ort eine fast magische Atmosphäre.
Nach einem kurzen Besuch im Kulturzentrum von Iso-Syöte inklusive einer Stärkung mit typischer Hausmannskost fuhren wir weiter nach Oulu. Die Stadtführung mit unserer lokalen Reiseleiterin Marita bot interessante und authentische Einblicke. Die Stadt hat blickt auf eine bewegende Geschichte zurück und zum ersten Mal erhalten wir einen Eindruck davon, wie wichtig Teer den Finnen ist. So war es nicht nur ein wichtiges Wirtschaftsgut, vor allem im Schiffsbau, sondern wird noch heute in der Herstellung von Süßigkeiten verwendet. Ein Höhepunkt war zudem das moderne Apartmenthotel am Nallikari Beach, das mit seiner tollen Lage und gemütlichen Einrichtung überzeugte. Hier konnten wir die Seele baumeln lassen und dem sehr ungewöhnlich regnerischen Wetter entfliehen.
Insel Hailuoto – Winterliches Inselleben und Bierverkostung
Mit einer Fähre überquerten wir das zugefrorene Meer nach Hailuoto. Die Fahrt war bereits ein kleines Abenteuer, da das Schiff sich seinen Weg durch das Eis bahnte. Die faszinierenden Geräusche des knackenden Eises unter dem Rumpf begleiteten uns während der Überfahrt. Auf der Insel erwartete uns eine kurze Tour durch die winterliche Landschaft, bevor wir in einem gemütlichen Restaurant eine typisch finnische Lachssuppe genossen. Der warme, würzige Duft der Suppe füllte den Raum und ließ uns die regnerische Kälte draußen schnell vergessen. Wir lernten viel über die regionalen Eigenheiten der Insel und deren Bewohner, die bis heute ganz besondere Strickpullover für jedes Familienmitglied fertigen.
Nachmittags besuchten wir eine kleine Brauerei zur Bierverkostung – die Geschmäcker unserer Gruppe gingen hierbei auseinander, doch das Erlebnis war definitiv einzigartig. Die rustikale Atmosphäre der Brauerei und die Erklärungen des Braumeisters Jürgen gaben uns interessante Einblicke in die lokale Bierproduktion.
Icebreaker Sampo – Einmal durch das arktische Eis brechen
Dieser Tag stand ganz im Zeichen eines echten Abenteuers: Wir gingen an Bord des Eisbrechers Sampo, der sich seit 1961 durch das gefrorene Meer kämpft. Die pure Kraft des Schiffes, das sich unaufhaltsam durch das Eismeer frisst, war beeindruckend. Während der geführten Tour erkundeten wir die Brücke, die Maschinenräume und bekamen spannende Einblicke in die Technik des Eisbrechers. Der Höhepunkt war das Ice Floating – mit speziellen Thermoanzügen ließen wir uns im eiskalten Wasser treiben. Ein unglaubliches Gefühl, das jeder von uns mit Begeisterung genoss! Es ist schon ein Erlebnis im Wasser zu planschen während große Eisbrocken an die vorbeitreiben.
Am Abend war die Nordlicht-Jagd geplant und gemäß dem Motto der Finnen ließen wir "Sisu" walten - auch wenn das Wetter nicht mitspielte und es eigentlich eine aussichtslose Mission war, gaben wir den Kampfgeist nicht auf. Wir verbrachten also einen gemütlichen Abend in einer traditionellen Hütte bei Lagerfeuer und lernten viel über die Entstehung der Polarlichter, während die Reiseleitung Mariele sich reichlich Mühe gab die physikalischen Fachbegriffe sinnvoll zu übersetzen. Mit Elchschinken und heißen Getränken, wie Kakao und Hagebuttensuppe, beendeten wir den langen Tag.
Santa Claus Village & Husky–Schlittenfahrt
In Rovaniemi erwartete uns ein magischer Moment: die Überquerung des Polarkreises im Santa Claus Village! Das muss natürlich gefeiert werden! Gut, dass RL Mariele mit typisch finnischen Süßigkeiten vorgesorgt hatte, die wir uns alle nun reichlich verdient hatten. Natürlich hatten wir danach ausreichend Freizeit und die Möglichkeit, den Weihnachtsmann höchstpersönlich zu treffen und Postkarten mit einem originalen Polarkreis-Stempel zu verschicken. Der Weihnachtszauber war förmlich spürbar!
Ein weiteres Highlight des Tages war die Husky-Schlittenfahrt. Mit lautem Bellen und voller Energie zogen uns die Hunde durch die Schneelandschaft – ein unvergessliches Erlebnis, das unsere Herzen höherschlagen ließ. Die Interaktion mit den Huskys, ihre Freude am Laufen und ihre liebevolle Art machten diesen Moment besonders. Nach der Fahrt wärmten wir uns bei Beerensaft und Keksen auf und erfuhren mehr über die Aufzucht und das Training der Hunde.
Arctic Snow Hotel & Kota–Dinner
Der Tag begann mit einer faszinierenden Führung durch das Arctic Snow Hotel. Die beeindruckenden Eis- und Schneeskulpturen, die frostige Kapelle und die kunstvoll gestalteten Hotelzimmer zogen uns in ihren Bann. Besonders die Eiskapelle hatte eine märchenhafte Atmosphäre. Hier durfte die RL Mariele sogar eine kleine, humorvolle Trauung zweier Gäste durchführen – ein Moment voller Lachen und Freude.
Nach dem Besuch des Eishotels stand das Arktikum auf dem Programm. Dieses beeindruckende Museum bot uns spannende Einblicke in die Geschichte, Kultur und Natur Lapplands. Die Ausstellungen waren informativ und interaktiv gestaltet, sodass wir ein besseres Verständnis für das Leben in der Arktis bekamen.
Am Abend erwartete uns ein besonderes Highlight: das Kota-Dinner. In einer traditionellen Holzhütte knisterte das Feuer, während der Flammlachs dicht am Feuer garte. Was für ein Anblick! Den Lachs gab es zur Vorspeise und als Hauptgang leckeren Rentiergulasch mit Preiselbeeren. Jeder von uns hatte dann noch die Gelegenheit, selbst Pfannkuchen am Feuer zu backen, was für viel Begeisterung sorgte. Dieses rustikale und gemütliche Erlebnis war der kulinarischer Höhepunkt der Reise.
Rentiersafari in Salla – Einblick in die Sámi–Kultur
Heute stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: Eine Rentiersafari im Salla Wilderness Park. Die Fahrt nutzte RL Mariele dafür der Gruppe die Geschichte und die Traditionen des Volk der Sami näher zu bringen. Nach der zweistündigen Fahrt durch die tief verschneiten Landschaften Lapplands erreichten wir die Rentierfarm. Bevor es auf die Schlitten ging, hieß es aber erstmal: stärken. Die leckere Rentiersuppe ließen wir uns schmecken und besuchten noch die Ausstellung zur Flora und Fauna in der Region Salla. Dann ging es endlich los!
Jeder von uns durfte einen eigenen Schlitten lenken – eine einzigartige Erfahrung. Die Rentiere kannten ihren Weg genau und zogen uns gemächlich durch die schneebedeckte Wildnis. Die Stille, unterbrochen nur durch das typische Knackgeräusch der Rentierhufen, machte diese Fahrt besonders eindrucksvoll.
Während der Fahrt besuchten wir auch das Gehege der Muttertiere mit ihren Jungtieren. Jeder von uns erhielt Birkenzweige, um die Rentiere zu füttern – ein wunderbarer Moment der Nähe zu diesen sanften Tieren.
In einer traditionellen Kota wärmten wir uns anschließend beim Würstchen-Grillen über dem offenen Feuer inkl. Kaffee und Tee auf. Am Lagerfeuer wurden Geschichten über die jahrhundertealte Rentierzucht erzählt, was uns tief beeindruckte. Als besondere Erinnerung erhielten wir einen Rentierführerschein und ein kleines Amulett aus Rentierhorn.
Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Ruka, wo wir unser letztes Hotel der Reise bezogen. Das Scandic Ruka bot uns eine gemütliche Unterkunft mitten im Skigebiet und ein ausgezeichnetes Abendessen. Am Abend versammelten wir uns in einem separaten Raum für eine gemeinsame Runde des Spiels „Werwölfe“, das für viel Lachen und einen schönen Abschluss dieses perfekten Tages sorgte.
Heimreise – Mit vielen Erinnerungen im Gepäck
Nach dem Frühstück hatten wir noch etwas Freizeit, um durch das kleine Wintersportdorf Ruka zu schlendern oder ein letztes Mal die klare, frische Luft Lapplands zu genießen.
Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen in Kuusamo. Der Abschied fiel uns nicht leicht – die Erlebnisse der vergangenen Tage hatten uns tief berührt, und Lappland hatte uns mit seiner Magie vollkommen verzaubert.
Der Rückflug verlief reibungslos, und bereits am Nachmittag landeten wir wieder in Deutschland. Mit unzähligen Erinnerungen im Gepäck, tollen Geschichten und vielleicht auch der einen oder anderen neuen Freundschaft verabschiedeten wir uns voneinander – aber eines war uns allen klar: Diese Reise werden wir nie vergessen.
Liebe Reisegruppe - Hyvää huomenta!
Was für eine wunderbare Woche liegt hinter uns! Gemeinsam haben wir die eisige und verrückterweise auch regnerische Schönheit Lapplands entdeckt, unzählige unvergessliche Momente erlebt und als Gruppe zusammengefunden. Von der faszinierenden Fahrt auf dem Eisbrecher über die tollen Tiererlebnisse oder männlicher Romantik im Eishotel – diese Reise war mehr als nur eine Tour, sie war ein gemeinsames Abenteuer.
Ich danke jedem Einzelnen von euch für eure Offenheit, eure gute Laune und dafür, dass ihr diese Reise zu etwas ganz Besonderem gemacht habt. Es war mir eine Freude, mit euch durch diese winterliche Wunderwelt zu ziehen, zu lachen, zu staunen und die Magie des hohen Nordens zu erleben.
Möge euch die Erinnerung an Lappland immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern und wer weiß – vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja wieder auf einer neuen Reise? Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und viele weitere unvergessliche Abenteuer!
Es grüßt von Herzen eure Mariele!