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Andorra – ein Kleinod in den Pyrenäen

Reisebericht: 05.09. – 12.09.2015

In den Gebirgsketten der Pyrenäen, zwischen Frankreich und Spanien, hat sich der Zwergstaat versteckt. Wir werden das Juwel in den Bergen besuchen und erkunden und freuen uns auf eine schöne gemeinsame Tour.

Ein Reisebericht von
Barbara Mihut


1. Tag 05.09.2015 Anreise Samstag Raum Lyon

Mit 21 Gästen begeben wir uns voller Erwartungen auf unsere Reise in den Zwergstaat in den Pyrenäen.
Staus auf der Autobahn im Raum Karlsruhe wollen uns ausbremsen, aber unser cleverer Fahrer Steffen lenkt uns über eine traumhafte Route über das Elsass, vorbei an Strasbourg und Colmar, bis wir bei Belfort und Besancon wieder auf unsere ursprüngliche Spur kommen. Die Festung Belfort des Feldmarschalls und Festungsbauers Vauban, der im Dienste Ludwig des XIV. zahlreiche Festungen und militärische Anlagen bis hin zur Region Languedoc-Roussillon errichtet hat, ist gut zu erkennen. Sie ist ein Sinnbild für den Mut und die Widerstandskraft der Franzosen, die hier im 19. Jahrhundert mehrmals erbitterten Widerstand geleistet haben, nicht zuletzt im deutsch-französischen Krieg 1870/1871. Frédéric-Auguste Bartholdi, der in Colmar geboren wurde, schuf den rosa Löwen, der heute das Wahrzeichen von Belfort ist. Allerdings steht auch ein Exemplar in Paris.
Weiter geht es vorbei an den Vogesen und dem Burgund, Wir bewundern die weißen Charolais-Kühe und die Bresse-Hühner, alles Bio mit dem französischen AOC-Gütesiegel. Im Jura passieren wir die Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer und durchqueren ein beliebtes Feriengebiet, wo man Wandern, Skilaufen, Radfahren, Bootfahren, Schwimmen sowie Fischen und Jagen kann. Eine unterhaltsame Anreise, die 21:45 Uhr mit unserer Ankunft im Hotel „IBIS Est Bron" zu Ende ging. Nach einem schmackhaften Menü fallen wir in unsere bequemen Betten.

2. Tag 06.09.2015 Sonntag Weiterreise nach Andorra

Nach dem reichhaltigen Frühstück setzen wir unsere Reise nach Andorra durch das Rhône-Tal fort. In unserer Pause in Montélimar naschen wir vom berühmten Nougat, das schon Könige verführte. Die Landschaft nimmt jetzt typische südfranzösische Formen an und wir genießen das Flair.
Vorbei an Narbonne erkennen wir noch die grandiosen Ausmaße der Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur de Narbonne, mit 41 m Chorhöhe eine der höchsten in Frankreich.
Wir liegen gut in der Zeit und beschließen, vor unserem Aufenthalt in der Bergwelt Andorras noch einen Abstecher an die französische Küste zu machen. Auf unserem Weg von Sête nach Cap d'Agde begegnen wir Motorbikern aus aller Welt, die ihre jährliche Tour veranstalten. Wir fotografieren und winken begeistert und die Biker winken zurück, was ungefähr eine halbe Stunde lang dauert. Eine tolle Einlage, mit der wir nicht gerechnet haben. Cap d'Agde ist ein bezaubernder Ort am Mittelmeer, auch beliebt bei Naturliebhabern und Naturisten. Aber wir machen hier nur unsere Pause und fahren dann vorbei an Perpignan, passieren die Grenze und die Mautstelle Les Bordes de Envalira, bevor wir unser grandioses 4-Sterne-Hotel "Sport Village" erreichen, wo uns unsere örtliche Reiseleiterin Helga schon zum Cocktailempfang erwartet. Wir freuen uns auf unser schönes Programm, das sie uns vorstellt und sind sehr beeindruckt von dem nachfolgenden Abendessen am Buffet, das man nur in Superlativen beschreiben kann. Das Hotel ist eigentlich auf Wintersport spezialisiert, aber den grandiosen Wellness-Bereich über 3 Ebenen genießen wir sehr gern auch im Spätsommer. Die geräumigen Zimmer mit allem Komfort lassen keine Wünsche offen - jetzt kann es richtig los gehen!

3. Tag 07.09.2015 Montag Rundfahrt durch die Bergwelt

Heute steht eine ganztägige Rundfahrt durch Andorras Bergwelt mit Helga auf dem Programm. Andorra wurde 1278 gegründet. Auf der Grundlage des Pareatges-Vertrages und der Änderung von 1288 zwischen dem Bischof von Urgell und dem Grafen von Foix Roger Bernat III. wurden 7 Pfarreien vereint, die heute die 7 Gemeinden des kleinen Staates Andorra bilden. Dieser Vertrag begründete auch die duale Herrschaft des Ko-Fürstentums. Der spanische Bischof und der französische Staatspräsident Francois Hollande sind heute die Rechtsnachfolger dieses Vertrages. Vermutlich lieben Spanier und Franzosen deshalb gleichermaßen Andorra als Ferien- und Einkaufsparadies.
Wir starten in Canillo über Encamp und Ordino und erreichen das Museum Plandolit.
Ursprünglich wurde das heutige Museum im 17. Jahrhundert als Gutshof im Stil eines aristokratischen Herrenhauses erbaut. Die Familie Areny-Plandolits bestimmte vom 16. bis zum 19. Jahrhunderts maßgeblich die Geschicke von Andorra. Ihren Reichtum erlangte sie durch den Handel mit Lebensmitteln, mit denen sie auch die Spanische Marine versorgte, sowie durch den Betrieb von Eisenminen. Noch heute können sich Besucher auf der "Eisenroute" vom einstigen Reichtum durch die Hüttenindustrie überzeugen.
Das typische Haus aus Granit, Holz und Schieferdach beherbergt heute wertvolle Möbel und Einrichtungsgegenstände, Gemälde, Schmuck und Waffen. Die stilvollen Räume der Casa d'Areny-Plandolit, die man gar nicht hinter den rauhen Mauern erwartet, zeugen von den zahlreichen sozialen und kulturellen Interessen der einstigen Bewohner, geprägt von Feingeist und Intellektualität.
Nach unserem Museumsbesuch fahren wir zur Likörverkostung nach Arinsal. Das Anwesen wird von einer deutschen Familie betrieben, die uns reichlich kosten läßt. Einige Gäste versorgen sich umgehend mit köstlichen regionalen Spezialitäten und feinen Schnäpsen, um die Kostprobe zu Hause fortsetzen zu können. Fröhlich geht es weiter zum Col de la Botella, dem so genannten Flaschenhals. Hier rasten wir, um den unglaublich schönen Blick auf die Pedrosa-Gebirgskette zu genießen. Stolz zeigt uns Helga den höchsten Berg Andorras, den Coma Pedrosa mit 2.942 m, der sich folgsam und unauffällig in die Bergkette einzureihen scheint. Nach unserer erholsamen Pause geht es weiter nach Andorra La Vella, "die Alte" Hauptstadt des Landes. Sie liegt im Tal eingeschlossen am Zusammenfluss des Valira d'Ordino (Norden) und Valira d'Encamp (Osten) und ist mit 1.011 m die höchstgelegene Hauptstadt Europas.
Wir besuchen das geschichtsträchtige Haus "Casa de la Vall", das im frühen 16. Jahrhundert erbaut wurde. Seit 1702 war es Parlamentshaus. 1707 wurde das schöne Haus Sitz des Generalrates der Täler Andorras.
Es war somit Regierungssitz und gleichzeitig Gerichtsgebäude mit einem kleinen Gefängnis im Keller.
Heute ist das architektonische Juwel ein Museum, durch das uns Helga fachkundig führt.
Danach haben wir noch etwas Freizeit, die Helga und ich für Einkäufe für eine Überraschung nutzen.
Der Abend steht zur freien Verfügung, aber zuerst genießen wir unser Abendessen am unglaublich leckeren Buffet im Hotel.

4. Tag 08.09.2015 Dienstag Tal der Träume –Vall de Núria (Nationalfeiertag)

Heute erwartet uns ein wunderschöner Tag! Wir fahren über Cerdany nach Ribes de Freser, wo die Zahnradbahn ins "Tal der Träume" abfährt. Bei unserer Pause am Hotelkomplex Collada de Toses, der wegen Umbauten geschlossen ist, genießen wir den atemberaubenden Ausblick auf die gut ausgebauten Skigebiete ringsum. Pünktlich um 12:00 Uhr starten wir unsere nostalgische Tour mit der Zahnradbahn durch eine unbeschreiblich schöne Natur zwischen Felsen, Flüssen und Kaskaden bis zum Vall de Núria, das uns bei schönstem Sonnenschein empfängt. In Andorra ist heute Nationalfeiertag, der Gründungstag des Landes am 08.09.1278 und der Geburtstag der Schutzpatronin, der auch hier im spanischen Tal von den Einheimischen mit einer feierlichen Prozession gefeiert wird. Hoch verehrt wird auch Sant Gil, der Vorsteher der Abtei im französischen St. Gilles war, der hier als Einsiedler wirkte, den christlichen Glauben verbeitete, Not und Elend bekämpfte und Essen an die arme Bergbevolkerung verteilte.
Unser vorbereitetes Picknick entspricht diesem Geist in bester Weise. Während die Gäste etwas Zeit haben, die Schönheit dieses Ortes zu genießen, decken Steffen und ich den Tisch, mit katalanischen und spanischen Spezialitäten wie Wurst, Schinken, Käse, Baguette. Dazu werden Weiß- und Rotwein gereicht.
Diese Überraschung ist gelungen!
Danach wandern wir gemeinsam um den kleinen Stausee, wo Familien in Booten unterwegs sind. Hier wurden Forellen aus Nordamerika angesiedelt, die sich mit den einheimischen zu einer robusten, widerstandsfähigen Forellenart vereinigt und verbreitet haben. Wir treffen auf Pferde und Esel, die auf kleine Reitgäste warten.
Am Santuari Vall de Núria begenen wir der Prozession zur Einsiedelei Sant Gil, die uns sehr beeindruckt.
Die Rückfahrt mit der Zahnradbahn nach Ribes de Freser beschließt diese traumhafte Tour.
Mit unserem Bus geht es über Serpentinen hoch und runter zwischen 1000 und 2000 Metern, bis wir in das Gebiet von Cerdany kommen, der ehemaligen Sommerfrische der Reichen und Schönen. Wir machen einen kleinen Spaziergang im Park der Stadt Puigcerda, bevor wir über den Pass Port d'Envalira, der sich heute voll im Nebel präsentiert, in unser Hotel zurückkehren. Das Abendessen läßt wieder keine Wünsche offen.

5. Tag 09.09.2015 Mittwoch Engolasters See und Andorra La Vella

Da der Pass gestern im Nebel lag, nehmen wir heute nach dem Frühstück einen zweiten Anlauf und fahren zum Port d' Envalira hinauf. Heute zeigt sich der 2.408 m hohe Pass im schönsten Sonnenschein.
Wir genießen gemeinsam den frischen Morgen, bevor wir weiter zum Engolasters-See fahren. Aber der
Lac d'Engolasters präsentiert sich heute als große Pfütze. Wegen Bauarbeiten wurde das Wasser vom See abgelassen, denn hier ensteht eine hydroelektrische Anlage. So machen wir hier nur unsere Mittagspause und halten für einen Fotostopp an der Kirche San Miguel d'Engolasters. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf die alte Hauptstadt La Vella, die wir nun besuchen.
Gemeinsam besichtigen wir das Thermalbad Caldea von Escaldes-Engordany, das wegen seiner modernen Architektur mit seinem 80 m hohen dreieckigen Turm zu einem Wahrzeichen der Stadt wurde. Das Bad wurde 1994 eröffnet und zählte seit dem mehr als 5 Mio Besucher. Unser Weg führt uns weiter durch die hübschen Gassen und Einkaufspassagen zur Kirche Eglesia Sant Estéve, die heute leider geschlossen ist.
So genießen wir unsere freie Zeit und fahren zurück. An der Eglesia St. Joan de Casselles aus dem
12. Jahrhundert halten wir für einen Fotostopp und haben Gelegenheit, die Kirche von innen zu besichtigen.
Wir bewundern die originale Wandmalerei aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, in deren Zentrum eine "Majestas Domini" aus Stuck thront. Die romanische Kirche ist ein mittelalterliches Kleinod mit seinem Turm im lombardischen Baustil und nur ein überzeugendes Beispiel für die 40 romanischen Kirchen in Andorra.
Hochzufrieden mit dem wunderschönen Tag kehren wir in unser nobles Hotel zurück und laben uns am Buffet.

6. Tag 10.09.2015 Donnerstag Fahrt: Nationalheiligtum Meritxell und Os de Civis

Heute regnet es ein wenig. Nach dem guten Frühstück fahren wir heute zur Hauptkirche Meritxell. Gestern fand hier der viel beachtete Gottesdienst zum Nationalfeiertag statt. Im Jahre 1972 war die ursprüngliche Kirche nach den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag in der Nacht abgbrannt, was ein großes Trauma für die Bevölkerung von Andorra bedeutete.
1976 wurde die Wallfahrtskirche Nossa Senhora de Meritxell neben Resten der alten romanischen Kapelle wieder aufgebaut und eine originalgetreue Kopie der Schutzheiligen aufgestellt. Nach der Führung durch die neue Kirche aus Stein, Kupfer und Glas fahren wir weiter nach Os de Civis.
Ein weißes Pferd mitten auf der Straße, die zum Restaurant führt, versperrt uns die Anfahrt. Gutes Zureden hilft nicht viel, so muß ich es etwas nachhaltig weg schieben. Kurz vor dem Ziel steht dann auch noch eine Kuh im Weg, die glücklicherweise allein die Straße verläßt. Der Einsatz hat sich gelohnt und wir werden mit Kostproben von Schinken, Wurst und Käse empfangen. Dann haben wir Gelegenheit, uns mit landestypischen Produkten und Souvenirs einzudecken. Ein opulentes Mahl mit mehreren Gängen, viel Wein und Musik beschließt diesen schönen Tag. Wir machen noch einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den mittelalterlichen Ort auf spanischem Gebiet und kehren anschließend in unser feines Hotel zurück.
Heute Abend lassen wir uns ein letztes Mal am Buffet verwöhnen uns bedanken uns beim Servicepersonal für die hervorragende Betreuung.

7. Tag 11.09.2015 Freitag Rückfahrt nach Lyon

Heute heißt es schon wieder Abschied nehmen von Andorra, das uns verzaubert hat. Wir verlassen das Land, das sich von seiner schönsten Seite gezeigt hat und fahren zunächst Richtung Ax-Les-Thermes.
Bei unserer Pause am Col de Chioula auf französischem Gebiet blicken wir noch einmal wehmütig auf die Pyrenäen zurück. Bei einem weiteren Fotostopp blicken wir auf die Festungsanlage Cité de Carcassonne, einst einem Hauptzentrum der Katharer. Carcassonne war deshalb 1209 erklärtes Angriffsziel der Albigenserkreuzzüge im Auftrag des Pabstes. Wir wenden uns der Neuzeit zu und freuen uns auf einen Höhepunkt der Rücktour, die Brücke von Millau, oder französisch Viaduc de Millau. Sie verbindet Abschnitte der A75 von Clermont-Ferrand nach Béziers. Mit 2.460 m ist das Viadukt die längste Schrägseilbrücke der Welt und mit 343 m Pfeilerhöhe ist es höher als der Eiffelturm.
Der Entwurf dieser Brücke stammt vom Franzosen Michel Virlogeux, aber gestalterisch hat sie der britische Stararchitekt Sir Norman Foster vollendet. Ein fantastisches und faszinierendes Bauwerk moderner Architektur und eine gelungene Kulisse für unser feierliches Anstoßen auf unsere tolle, gelungene gemeinsame Reise.
Unser weiterer Rückweg führt uns durch das Zentralmassiv vorbei am Lac de Naussac und der hübschen Stadt Le Puy-en-Velay, einem spirituellen Ort am französischen Jakobsweg. Landschaft und Natur entlang des Zentralmassivs begeistern uns mit ihrer Weite, Schönheit und einem wunderschönen bizarren Farbenspiel.
Am Abend erreichen wir nach einer Traumtour unser Hotel in Lyon Bron und fallen nach unserem leckeren Abendessen müde und zufrieden in unsere wunderbaren Betten.

8. Tag 12.09.2015 Samstag Heimreise bis Dresden

Heute heißt es auch Abschied von Frankreich zu nehmen, das wir bei dieser Reise gut durchquert haben.
An- und Abreise zu unserem Hauptziel Andorra waren eine wunderschöne Rundreise für sich, eine Super-Zugabe sozusagen. Mit grandiosen Bildern im Kopf reisen wir über Jura und Franche Comté Richtung Grenze und entscheiden uns, auf der Autobahn A 5 über die Abfahrt Achem über Baden-Baden zu fahren, um langen Staus aus dem Weg zu gehen. Eine grandiose Entscheidung unseres sicheren und äußerst professionellen Fahrers Steffen. Somit konnten wir die Transferzeiten einhalten und alle Gäste kamen wohlbehalten und voller schöner Eindrücke zurück.
Alle sind hoch zufrieden - am liebsten würden wir gleich weiter gemeinsam schöner reisen!
Ein großes Dankeschön an unseren hervorragenden und stets liebenswürdigen Chauffeur Steffen Kolb vom Busunternehmen Müller-Stolpen. Wir haben uns immer sicher und wohl gefühlt, selbst auf den gewagten Serpentinen der Pyrenäen.
Und Sie, liebe Gäste, waren auch Spitze!
Begleiten Sie uns wieder einmal auf eine schöne Reise! Bleiben Sie dafür gesund und reisefreudig!
Ihre Barbara Mihut
Reiseleiterin


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