Reisebericht: Silvester–Rundreise im Elsass – Straßburg & die Elsässer Weinstraße

29.12. – 02.01.2011, 6 Tage Silvesterreise nach Frankreich mit Straßburg – Colmar – Eguisheim – Ribeauvillé – Kaysersberg


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Silvester in Frankreich zu feiern ist doch einmal etwas ganz Besonderes – es wird gut gegessen, gesellig beisammen gesessen und der typische Crémant des Elsasses darf natürlich auch nicht fehlen.
Ein Reisebericht von
Sabine Heitzer

Reisebericht

Unsere kleine Kurzreise begann ausgeschlafen am 29. Dezember um 8.00 Uhr ab Dresden. Auf unserer Fahrt gen Westen nahmen wir noch ein paar Gäste auf, sodass wir letztendlich 20 Reisende waren. Damit war der Grundstein für eine gemütliche Fahrt gelegt! Verkehr und Wetter waren ebenso gut, sodass wir bereits am späten Nachmittag bei Iffezheim den Rhein überfuhren und damit die deutsch-französische Grenze passierten. Nun war es nicht mehr weit bis Straßburg, welches wie ganz Deutschland in ein winterliches Antlitz gehüllt war.
 

Straßburger Weihnachtsbaum

Unser Hotel befand sich wie jedes Jahr direkt am Bahnhofsplatz, der wunderbar beleuchtet war und schon den ersten Eindruck von der besonderen Weihnachtsbeleuchtung Straßburgs bot. Die vielen Lichterketten, Fensterdekorationen und Straßenschmuckgirlanden lernten wir dann alsbald bei unserem Spaziergang zum Alten Zollhaus kennen, wo uns ein erstes deftiges Abendessen erwartete. Gut gestärkt konnte im Anschluss jeder individuell durch die Altstadt zurück zum Hotel bummeln, welches durch seine zentrale Lage stets gut erreichbar war.
 
 
Den 30. Dezember begannen wir mit einer ausführlichen Stadtführung. Unser örtlicher Reiseleiter Rodolphe erwartete uns dazu bereits um 9.00 Uhr im Hotel. Wir bestiegen zunächst unseren Reisebus und erkundeten das Europäische Viertel im Norden der Stadt. Etwas in Nebel gehüllt bestaunten wir das Europarat, den Europäischen Gerichtshof und natürlich das Europaparlament, welches in seiner unvollendeten Form immer wieder darauf hindeutet, dass Europa noch keine vollständige Einheit ist. Anschließend fuhren wir durch das Viertel der Diplomaten und begegneten Störchen - was war das denn? Ja, mitten in Straßburg leben einige Storchenpaare!


 
Zurück in der Innenstadt stiegen wir am Place de la République in der Deutschen Neustadt aus. Sofort kam uns hier die Art der Architektur bekannt vor, denn in der Zeit nach 1871 gehörte das Elsass ja zum Deutschen Reich und damit hatte auch in Straßburg die preußische Architektur Einzug gehalten. Wir spazierten am Theater vorbei über den Place Broglie, wo wir bereits dem ersten Weihnachtsmarkt begegneten. Unser nächstes Ziel war das berühmte Straßburger Münster, dessen 142 m hoher Nordturm nun so langsam aus dem Nebel heraus erkennbar war. Natürlich bestaunten wir auch die bekannte astronomische Uhr im Innern des gewaltigen gotischen Gotteshauses. Nach der ausführlichen Besichtigung führte unser Weg am Maison Kammerzell, dem größten Fachwerkhaus Straßburgs, vorbei, über den Place Gutenberg., ins so genannte Petite France. Unterwegs machten wir Halt in der Thomaskirche, wo sich das Grabmahl des protestantischen Marchall Moritz von Sachsen befindet - das durfte natürlich nicht fehlen! Das Petite France verzauberte uns erneut mit Fachwerkhäusern, Ausläufern der Ill und einem kleinem Weihnachtsmarkt, wo wir dann alsbald auch einen wärmenden Glühwein tranken. Drei Stunden Stadtführung hatten uns doch alle ein wenig frostig gemacht!
Nun stand ein entspannter Nachmittag für jedermann auf dem Programm - Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Museen, Weihnachtsmärkte, Gassen und Straßen der Altstadt erwarteten uns. Da war sicherlich für jeden etwas dabei! Leider führte die Ill zuviel Wasser, sodass eine Bootsfahrt in den frühen Abendstunden nicht unternommen werden konnte.
Am Abend bummelten wir dann wieder gemeinsam zum Restaurant La Chaîne d’Or, wo wir einen typischen Elsässischen Flammkuchen genießen durften. Das schmeckte uns!
 
 


Schon wieder ist ein Jahr vorbei gegangen ... Silvester ... diesen Tag nutzen wir, um einen Ausflug in die elsässischen Vogesenberge zu machen. Unser erster Programmpunkt war dabei die Hochkönigsburg, die uns auf 757 m in völligem Nebel empfing. Wir bekamen eine recht ausführliche Führung durch die in den Jahren 1901 bis 1908 authentisch wieder aufgebauten Burggemächer. Leider war der Ausblick auf Baumwipfel und in die Wolken hinein beschränkt. Doch mit der Hoffnung auf ein wenig Sicht starteten wir unsere kleine Rundfahrt durch die Vogesen. Diese führte uns zunächst zu dem alten Bergstädtchen Sainte-Marie-aux-Mines. Von da aus erklommen wir wieder die Höhe von 903 m auf dem Col de Bagnelles. Dort erlebten wir ein ganz eigenartiges blaues Licht - die Sonne versuchte ihre Strahlen durch die Wolkendecke zu drücken. Zeit für eine kleine Mittagspause, die sogar mit kurzen Abschnitten von guter Aussicht bekrönt wurde. Weiter ging die Fahrt nach Le Bonhomme und wieder zurück durch das Tal von Kaysersberg in die elsässischen Weinberge hinein. Da unser Tagesprogramm noch eine kleine zeitliche Lücke vorsah, hielten wir in dem Weindorf Riquewihr. Dieses besticht vor allem durch seine komplett erhaltenen Festungsmauern rings um die Stadt. Überall roch es zudem nach Glühwein und Bretzeln. Der Weihnachtsschmuck an Tür, Tor und Fenster verzauberte noch einmal unsere Sinne.
 
Nur kurz entfernt in Bergheim an der Weinstraße erwartete man uns dann zu einer kleinen Weinprobe des bekannten elsässischen Sektes Crémant und zwei verschiedener Weine. Leider waren der Hausangestellten die Privatkunden wohl etwas wichtiger, sodass sie uns während der Weinverkostung immer wieder recht lange warten ließ.
Mit vielen Eindrücken fuhren wir zurück nach Straßburg, ruhten uns noch ein wenig aus und starteten dann kurz vor 20.00 Uhr zum Silvesterabend. Das Restaurant La Chaîne d’Or hatte dieses Mal im Kellergewölbe für uns eingedeckt. An drei großen Tischen nahmen wir Platz und wurden in den nächsten Stunden mit diversen leckeren Gerichten beköstigt. Zwischendrin nutzen wir die Musik zum Tanz oder warfen Luftschlangen und Papierkügelchen von Tisch zu Tisch :-) Die italienische Reisegruppe im Raum war fast nicht mehr zu bremsen!


 
Ein gesundes neues Jahr ... es war Mitternacht!!! Mit einem Gläschen Crémant wurde angestoßen, das Feuerwerk konnte bewundert werden und dann machte sich auch schon so langsam die Müdigkeit breit. Da jeder den Weg bereits zurück ins Hotel kannte, gingen wir dann auch je nach Belieben ins Hotel.
 
 


Unseren ersten Tag im neuen Jahr begannen wir mit einem gemütlichen Frühstück vom Büfett. Anschließend fuhren wir gen Süden und erkundeten die recht verschlafen wirkende Stadt Obernai am Fuße des Odilienberges, der wieder einmal im Nebel hing. Obernai hieß uns mit seiner alten Stadtmauer, den vielen Fachwerkhäusern, dem schönen Renaissancerathaus, der zweitgrößten elsässischen Kirche St. Peter und Paul und dem Wahrzeichen der Stadt, dem 60 m hohen Kappellturm, herzlich willkommen. Obernai ist tatsächlich ein typisches elsässisches Städtchen wie es im Buche steht!
 
Nach einem ausgedehnten Bummel nahmen wir die Elsässische Weinstraße in Richtung Colmar. Auf unserer Fahrt passierten wir die Ortschaften Barr sowie Mittelbergheim und die Straßen wurden schmaler und schmaler, doch unser Bus-Chauffeur Carsten meisterte auch die noch so engen Ecken. Wir waren vor allem beeindruckt von dem weihnachtlichen Schmuck an den Häusern.


Am zeitigen Nachmittag kamen wir dann schließlich in Colmar an und begannen unseren Besuch mit einer kleinen Stadtführung. Dabei zeigte ich den Gäste die schönsten Ecken der „Perle des Elsasses“ wie Colmar ja auch genannt wird. So kamen wir vorbei am Unterlindenmuseum, am so genannten Kopfhaus, an der Dominikanerkirche, am Martinsmünster mit dem 71m hohen Turm und dem alten Zollhaus. Schließlich erreichten wir das Viertel Petite Venise, welches von dem kleinen Flüsschen Lauch durchflossen wird. Diesem folgten wir in das alte Gerberviertel und beschlossen dann unsere Runde auf dem Weihnachtsmarkt, der sogar am Neujahrstag noch einmal seine Pforten für die Besucher geöffnet hatte. Wunderbar, da fand sich sicherlich so der eine oder andere leckere Snack. Einige der Gäste nutzten aber auch die nun folgende Freizeit für einen Restaurantbesuch. Da gab es nämlich wenigstens öffentliche Toiletten :=) Die waren ja alle in ganz Colmar aufgrund des gesetzlichen Feiertages geschlossen ...
 
Gegen 16.00 Uhr traten wir dann die Rückfahrt nach Straßburg an. Zurück im Hotel blieb uns ein wenig Zeit zum Relaxen ehe wir nochmals zum Alten Zollhaus bummelten. Zum Abschluss unserer Reise servierte man uns eine typisch Elsässische Sauerkrautplatte, die nun auch den letzten Hungrigen so richtig satt machte.
 
 


An unserem Heimreisetag fuhren wir noch einmal in den Norden der Stadt, genauer gesagt in das Viertel, wo die Störche auf den Bäumen leben. Das hatte ja alle tief beeindruckt ... Jetzt suchten wir noch einmal nach einem tollen Fotomotiv! Im Parc de l’Orangerie gelangen uns dann auch mehrere Schnappschüsse. Somit fuhren wir nun rundum zufrieden zurück nach Deutschland. Für die Heimreise wählten wir dieses Mal die Route über Heilbronn und Würzburg sowie die Thüringer Waldautobahn. Leider kam uns bei Würzburg ein kleiner Stau dazwischen, der unsere Ankunft ein wenig verzögerte. Trotzdem erreichten wir wieder sicher unser Ziel und können auf eine schöne Silvesterreise 2010-2011 zurückblicken.

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