Reisebericht: Silvester–Rundreise im Elsass – Straßburg & die Elsässer Weinstraße

29.12. – 02.01.2019, 6 Tage Silvesterreise nach Frankreich mit Straßburg – Colmar – Eguisheim – Ribeauvillé – Kaysersberg


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Silvester im Elsass lautete der Name unserer 5-tägigen Reise, die natürlich die "Hauptstadt" Straßburg im Fokus hatte, aber auch die schöne Region Elsass zwischen Vogesenkamm und Rheintal beleuchtete.
Ein Reisebericht von
Sandra Richter

Tag 1 Anreise ins Elsass

Schon am frühen Morgen ging es los Richtung Westen. Nach und nach füllte sich unser Bus. Die ersten Meter übernahm Ronny als sogenannter Vorlader bis er von Horst, unserem Busfahrer der nächsten Tage abgelöst wurde. Zusammen fuhren wir über die A4 an Chemnitz und Erfurt vorbei, wechselten dann auf die A5 und gelangten über Frankfurt und Mannheim nach Süden. In Karlsruhe sammelten wir die letzten Reisegäste ein und am Nachmittag erreichten wir schon unseren Zielort Straßburg. In unserem 3*-Sterne Hotel waren wir von unseren großzügig geschnittenen Zimmern überrascht, wo doch französische Hotelzimmer oft kleiner ausfallen.
Nach dem Einchecken und ein bisschen Freizeit trafen wir uns abends wieder, um zusammen ins Stadtzentrum zum Abendessen zu fahren. Nach einem 15minütigem Spaziergang zum Münsterplatz gelangten wir ins Restaurant Gurtlerhoft, welches Sauerkraut mit 4 verschiedenen Fleischsorten für uns servierte. Die typisch elsässische Küche erinnert sehr an unsere deutschen, deftigen Gerichte und sollte auch die nächsten Abende immer wieder auf der Tagesordnung stehen. Gemeinsam ging es danach wieder zurück in unsere Unterkunft.

Tag 2 Obernai, Colmar und elsässische Weinstraße

Am zweiten Tag der Reise stand ein Ausflug in den südlichen Teil des Elsasses mit Besuch von Obernai und Colmar, sowie der elsässischen Weinstraße auf dem Programm. Nach einem stärkenden Frühstück wollten wir uns auf den Weg gen Süden machen. Doch bei der Gästezählung fiel auf, dass eine Dame noch fehlte. Scheinbar hat ihr das französische Frühstück so gut geschmeckt, dass sie die Zeit komplett vergessen hatte. Mit einer kleinen Verspätung ging es dann los Richtung Obernai und Colmar.
Etwas Mühe war erforderlich, um auf die elsässische Weinstraße zu gelangen. Aber einmal gefunden, haben uns die Dörfer, die sich wie Perlen an dieser Landschaftstraße aneinanderreihen, ihren elsässischen Charme gezeigt: Viele teilweise schräge Fachwerkhäuser, allerlei Weinsymbolik von einer alten Weinpresse im Kreisverkehr bis zu großen Weinfässern am Straßenrand und passend zur Jahreszeit viel Weihnachtsschmuck - es gab bereits vom Bus aus viel zu entdecken. Angekommen in Obernai sah man schon von weitem die imposante Befestigungsanlage, die die Stadt bis heute umgibt. Durch diese gelangten wir in das Zentrum der Kleinstadt mit seinem schicken Renaissance-Rathaus, dem bekannten Sechseimerbrunnen und dem Brunnen zu Ehren der dort geborenen heiligen Odilia, Schutzpatronin des Elsass. Positiv überrascht waren wir, dass in Obernai der Weihnachtsmarkt auch nach Weihnachten noch geöffnet hatte. In der Freizeit konnte man u.a. diesen besuchen oder in die überdimensionale St. Peter und Pauls Kirche hineingehen und dort die Krippenausstellung anschauen.
Weiter ging's die Weinstraße entlang, an den Vogesen und seinen Burgruinen Richtung Autobahn, die uns dann nach Colmar brachte. Mit seiner pittoresken Altstadt, tollen Fachwerkhäusern und dem weltbekannten Museum Unterlinden hat die kleine Stadt viel zu bieten. Doch zuerst mussten wir an diesem sehr beschäftigen Tag einen Parkplatz finden, denn zeitgleich mit uns waren viele andere Besucher unterwegs. Nach dem erfolgreichen Wiederauffinden eines kurzzeitig verlorengegangenen Gastes, ging es endlich los zur Stadtführung.
Ich führte die Reisegruppe durch die Innenstadt an dem Museum Unterlinden, welches mal ein Dominikanerinnenkloster war, und am Martinsmünster vorbei zu den 3 sehr sehenswerten Fachwerkhäusern: Kopfhaus, Pfisterhaus und Koïfhus, welche mit sehr detailreichen Holzverzierungen aufwarteten. Die ganze Stadt war weihnachtlich geschmückt und der Colmarer Weihnachtsmarkt noch im vollen Gange. Nachmittags fanden wir uns zur Weinprobe in der gemütlichen kleinen Stube vom Winzer Karcher ein und genossen seine erlesenen elsässischen Weine aus den Trauben von Gewürztraminer, Riesling und Grauburgunder.
Leicht angeheitert machten wir uns auf den Weg zurück nach Straßburg zu unserem heutigen Restaurant: Dem Pfifferbriader, welches mit seinen kleinen Stühlen und kleinen Tischen wie ein Puppenhaus anmutete. Bei Speis & Trank - und einen Gläschen Schnaps - ließen wir den langen Tag ausklingen.

Tag 3 Silvester in Straßburg

Den heutigen Tag konnte jeder ganz für sich gestalten: Ob ausschlafen und in Ruhe frühstücken, ob Museumsbesuch oder der von mir angebotenen Fahrt auf der Ill - jeder konnte für sich entscheiden, wie er diesen Tag verbringen wollte. 21 Gäste haben sich mir angeschlossen und wir sind zusammen in die Stadt gefahren, um dort das Verkehrsmittel von Bus zu Boot zu wechseln. Der anfängliche Nieselregen ließ zum Glück schnell nach, sodass der Blick durch die Scheiben des überdachten Bootes nicht weiter behindert war. Es ging ein Mal um die Altstadtinsel und weiter bis ins Europaviertel. Die Erklärungen per Kopfhörer halfen uns das Gesehene besser zu verstehen.
Am frühen Nachmittag fuhr uns Horst zurück zum Hotel, damit wir uns in aller Ruhe auf den bevorstehenden Silvesterabend vorbereiten konnten. Die Bar im Hotel versorgte die Hungrigen mit einem Mittagssnack oder einer Tasse Kaffee.
Abends war es dann soweit: Die Türen zum Silvestersaal wurden 19h30 für uns geöffnet und meine organisierte Platzverteilung ging wunderbar auf. Alle miteinander reisende Freunde und Bekannte hatten einen Platz nebeneinander an einem der runden, festlich gedeckten 10er Tische. Das typisch französische 5-Gang Menü zog sich von 19:30 bis 22 Uhr. Zwischen den Gängen lauschten wir der Band, die mit sehr abwechslungsreichen Titeln jedem Musikgeschmack gerecht wurde. Einige Gäste trauten sich sogar auf die Bühne und schwangen das Tanzbein. Die Zeit verging wie im Fluge bis kurz vor Mitternacht. Dann wurde jedem ein Glas Sekt gereicht, sodass wir alle miteinander anstoßen konnten auf das neue Jahr 2019!
Die Party ging weiter bis 2Uhr. Uns wurden glitzernde Partyhüte in rot, orange, lila, grün und schwarz angeboten, die sehr großen Anklang fanden. Schnell wurden auch die Kameras gezückt, um ein Foto für die Ewigkeit zu erhalten. Nach und nach leerten sich die Tische und die Feier ging ihrem Ende zu.

Tag 4 Stadtführung Straßburg

Am Neujahrestag sah man so einigen die Feier des Vorabends noch an - mit Glitzerresten der bunten Partyhüte, die sich hartnäckig an der Haut hielten. Auch unser Busfahrer Horst glitzerte noch im Gesicht, was vor allem Adrienne, unsere Stadtführerin amüsiert kommentierte. Sie war während der Stadtrundfahrt per Bus sehr angetan von Horst und seinem rosa Pullover, was für viel Gelächter sorgte. Gleichzeitig erzählte sie uns ausgiebig von der bewegten Geschichte Straßburgs und den Gebäuden, die diese Stadt so ausmacht. Wir sahen der Place de la Republic mit ihren deutschen Prunkbauten, die unter Wilhelm II. errichtet wurden. Sehr futuristisch modern mutete der Straßburger Bahnhof sowie die Straßenbahnen mit Niederflurtechnik statt Oberleitungen an. Vom Place d´Étoile ging es in 2 Gruppen aufgeteilt zu Fuß weiter in die Altstadt mit ihren malerischen schiefen Fachwerkhäusern und dem berühmten Gerberviertel. Den Abschluss bildete die Innenbesichtigung des einst höchsten Gotteshauses der ganzen Christenheit, dem Straßburger Münster. Viel gab es zu bestaunen: Das riesige gotische Kirchenschiff, die spätmittelalterliche Orgel, die technisch ausgeklügelte astronomische Uhr uvm. Etwas Freizeit war noch vorhanden, um typisch elsässische Souvenirs zu kaufen oder noch ein paar Straßenansichten aufzunehmen, eh es gemeinsam wieder Richtung Bus ging.
Ein letztes Mal trafen wir uns zum Abendessen. Diesmal im Restaurant Le Gruber, welches besonders für seine Flammkuchen bekannt ist. Diese elsässische Version der italienischen Pizza, welche ebenfalls im Ofen gebacken wird, konnte man mit Schinken, Zwiebeln, Munsterkäse, Pilzen etc. belegen lassen. Erst herzhaft, dann süß mit Apfel-Zimt Beilage ließen wir es uns so richtig schmecken.

Tag 5 Abreise

Am fünften Tag der Reise hieß es Abschied nehmen. Schon früh starteten wir Richtung Heimat. Die ersten Gäste entließen wir bereits in Karlsruhe, während die anderen noch einen weiten Weg vor sich hatten. Glücklicherweise kamen wir ohne Stau gut voran und waren pünktlich zurück in Dresden, wo wir uns von den letzten Gästen verabschiedeten.
So endete eine kurze, aber sehr erlebnisreiche Silvesterreise in die deutsch-französische Region Elsass. Es war eine aufregende Reise für alle Beteiligten.
Reisebericht von Sandra Richter
Eberhardt Reiseleiterin

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