Reisebericht: Singlereise Normandie und Bretagne

09.09. – 19.09.2010, Busreise – Brise des Atlantiks


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Nordfrankreich … ein Land des Meeres, der felsigen Küsten, der atlantischen Brise, der Apfelbäume und der ausgedehnten Wiesen – für viele meiner Gäste ein bisher unbekanntes Stück Land, welches es in 11 Tagen zu entdecken galt!
Ein Reisebericht von
Sabine Heitzer

Reisebericht

Während unserer gemeinsamen Nordfrankreich-Reise sah ich mit den 36 Alleinreisenden und Singles aus ganz Deutschland eine breite Vielzahl von traumhaften Landschaften, interessanten historischen Stätten, aufregenden Küstengebieten, idyllischen Dörfchen und nicht zuletzt die lebhafte Weltmetropole Paris.
Doch beginnen wir mit der Anreise nach Paris, die etwa die Hälfte der Reisenden mit mir zusammen per Bus zurücklegten. Da war das Flugzeug natürlich für die anderen Reisegäste über die etwa 1100 km weitaus schneller! Trotzdem war es uns möglich ein erstes Abendessen gemeinsam einzunehmen.
Nach ein paar Stunden Schlaf ging es dann auch schon los - Stau erwartete uns auf dem Weg an das andere Ende der Stadt. Doch voller Erwartungen und mit ein paar allgemeinen Erklärungen verging die Zeit schnell bis wir auch schon unseren ersten Besichtigungsstopp erreichten: die Gärten und das Wohnhaus von Claude Monet in Giverny. Zunächst verzauberte uns dort der weltberühmte Seerosenteich, wo tatsächlich auch die eine oder andere Seerose sich das Sonnenlicht suchte. Anschließend erstaunte uns der recht wild anheimelnde Garten des Hobbygärtners Claude Monet, der hier einst bewusst verschiedene Blumen zusammen pflanzte. Ein Traum an Blüten! Ebenso farbenfroh war das ehemalige Wohnhaus Monet's, welches tatsächlich noch original eingerichtet ist. Natürlich waren wir nicht die einzigen Touristen in diesem Kleinod ...
Da ging es dann auf unserer Weiterfahrt doch schon um einiges ruhiger zu. Aufgrund meines Geheimtipps erreichten wir ein idyllisches Plätzchens hoch oben über der Seine, wo wir unsere verspätete Mittagspause einnahmen. Ganz in der Nähe erstrahlte die Ruine des einstigen Château Gaillard, welches Richard Löwenherz als Bollwerk gegen die Franzosen hatte errichten lassen. Wir waren also schon auf normannischen Boden angekommen!
So erwartete uns im Anschluss auch gleich die Hauptstadt der Normandie - Rouen. Beeindruckend war hier natürlich die Kathedrale Notre-Dame, die mit 151,5 Metern den höchsten Kirchturm Frankreichs besitzt. Diese ganz aus Gusseisen hergestellte Turmspitze mutet wie das Werk eines Zuckerbäckers an. Nicht minder interessant ist das Innere der Kathedrale, die als Krönungsort und Grablegungsstätte der normannischen Herzöge gilt. Im Anschluss an den Kathedralenbesuch bummelte ich mit meinen begeisterten Gästen durch die Altstadt von Rouen und erklärte die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, in erster Linie gehörte dazu das Aître Saint-Maclou, ein mittelalterliches Beinhaus, und den Ort an dem im Jahr 1431 Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist.
Den Rest des Nachmittags konnte jeder noch ein wenig die Lebendigkeit der normannischen Hauptstadt geniessen ehe es dann noch ein paar Kilometer dem Seine-Tal folgend nach Le Havre ging. Hier erwartete uns unser zweites Hotel direkt am Bassin de Commerce, dem einstigen Handelshafen.
Unser dritten Reisetag sollten wir heute in zwei typischen Landschaften der Normandie verbringen. Zunächst erwartete uns das Pays de Caux nördlich von Le Havre und am Nachmittag nach Überquerung der Seine sollten wir dann das Pays d'Auge erkunden - beides idyllische Gebiete mit Feldern, Wiesen und einer beeindruckenden Küste mit romantischen Fischerdörfchen. Im Pays de Caux stoppten wir als erstes an einem Aussichtspunkt am Cap d'Antifer, wo uns die steil abfallende Alabasterküste bereits einen ersten Eindruck der hier so typischen Kreidefelsen vermittelte. Kurz darauf erreichten wir Étretat, wo schon Marie Antoinette sich gern aufhielt und die eigens für sie in dieser Bucht gezüchtete zarten Muscheln ass. Für uns standen jedoch weniger die kulinarischen Genüsse im Vordergrund sondern die berühmten Felsentore, die von einer gemütlichen Strandpromenande eingefasst werden. Natürlich war es auch möglich, die Stufen zu den Felsen hinauf zu klettern und den Anblick der Bucht von oben zu genießen. Auch für mich ist das immer wieder eine lohnenswerte Aussicht! Haben Sie auch den Elefanten gesehen, der seinen Rüssel ins Meer steckt? Victor Hugo hatte vor langer Zeit dies tatsächlich schon richtig erkannt.
In der Mittagszeit erwartete uns dann der auch heute noch aktive Hafenort Fécamp. Uns interessierte hier jedoch in erster Linie das eklektische Gebäude des Palais Bénédictine. Hier konnte man wieder einmal sehen, was man mit gut durchdachten Vermarktungsstrategien erreichen kann :) Der Kaufmann Alexandre Legrand hatte nämlich im Jahr 1863 ein altes Rezept eines Kräuterlikörs aus 27 Ingredienzien wieder entdeckt und daraus geschickt den berühmten Bénédictine herstellen lassen. Ein Erfolgsmythos begann ... Natürlich war es auch uns möglich, einen Tropfen dieses edlen Getränkes zu probieren.
Nach einer kleinen Stärkung aus dem Bus war Mittagsruhezeit angesetzt, denn jetzt mussten wir erst einmal ein paar Kilometer zurücklegen, die Seine auf der Pont de Tancarville überqueren und die Richtung zu unserem nächsten Highlight, dem Château de Breuil, aufnehmen. Im Pays d'Auge angekommen sollten wir zunächst eine Calvadosdestillerie besichtigen, die für diesen Landstrich so typisch ist - das Pays d'Auge gilt nämlich als Land der Apfelbäume. Und Äpfel sind ja bekanntlich der Hauptbestandteil des Apfelweins Cidre und des Apfelbranntweins Calvados. Das Château de Breuil erwartete uns also mit einer kleinen Destillerie, einem Lagerkeller und einem kleinen Verkostungs- sowie Verkaufsraum. Doch besonders auch die grüne Parkanlage und das alte Herrenhaus begeisterte die Naturfreunde unter uns - eine Bilderbuchanlage!
Am Nachmittag besuchten wir schließlich den lebendigen Hafenort Honfleur. Bei einem kleinen gemeinsamen Bummel zeigte ich die unterschiedlichen Fachwerkhäuser, das alte Hafenbecken und selbstverständlich die herausragendste Sehenswürdigkeit: eine Kirche ganz aus Holz errichtet. Sainte-Cathérine war nach dem Hundertjährigen Krieg als Provisorium errichtet worden, immer wieder angebaut und bezaubert nun auch heute noch ihre Besucher - unbedingt sehenswert! In Honfleur konnten wir endlich auch ein wenig die normannische Lebensart beobachten, denn hier blieb uns Zeit für ein individuelles Stündchen. Bevor es am späten Nachmittag zurück nach Le Havre ging, statteten wir noch der größten Schrägseilbrücke der Welt, der Pont de Normandie, einen Besuch ab. Vor dem Abendessen blieb jedem Gast dann noch ein Moment, um sich auch in Le Havre umzuschauen. Diese moderne Hafenstadt wurde ja in den Jahren 1945 bis 1954 in farbiger Betonarchitektur wieder aufgebaut und ist dafür im Jahr 2005 in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen wurden - mit Sicherheit ein wenig fragwürdig!?
Am Vormittag des vierten Reisetages stand uns zunächst einmal eine etwas längere Busfahrt ins Haus, da wir bis zur westlichen Grenze der Normandie vordringen wollten. Doch schon von weitem sahen wir unseren nächsten Besichtigungsstopp - den berühmten Mont Saint Michel, Frankreichs meist besuchteste Sehenswürdigkeit nach dem Pariser Eiffelturm und dem Disneyland Resort. So waren wir natürlich bei unserem Besuch auch nicht allein ...Mittels eines kleinen Spaziergangs über die Festungsmauern erreichten wir unter Einsatz von viel Puste den Eingang in die beeindrucktende Klosteranlage. Noch waren es aber ein paar Stufen bis zur Aussichtsterrasse! Wunderbar, alle Gäste hatten schließlich das Dach des Mont Saint Michel erreicht und konnten nun die Sicht auf die Bucht genießen. Besonders hervor stach dabei die veränderte Meereslandschaft durch den Bau des Dammes zum Klosterberg. Schon lang war der Klosterberg nicht mehr vollständig vom Wasser umgeben! Doch allein der imposante Bau der verschiedenen Räume übereinander war Grund für eine Besichtigungstour durch das Kloster. Im Anschluss erwartete uns dann die Grand Rue, die einzige Straße auf dem Mont Saint Michel - überfüllt mit Touristen, Souvenirgeschäften und Gaststätten.
Im Anschluss an den Klosterbergbesuch fuhren wir durch die vom Meer abgewonnene Polderlandschaft, die uns eher an die Niederlande als an Frankreich erinnerte. Doch schon bald erreichten wir die Bucht von Cancale, die weltweit aufgrund der Austernzucht sprichwörtlich in aller Munde ist. Nun lockte das kleine Fischerdörfchen Cancale mit einer Vielzahl von Gastsätten und einer kleinen Uferpromenade. Unser Hauptaugenmerk lag jedoch auf der so genannten Ferme Marine. Mittels eines kleinen Films über die Austernzucht, weiteren Erklärungen in der originalen Produktionsstätte und einer anschließenden Kostprobe konnten wir uns alle von der Exquisität dieser Delikatesse überzeugen. Mit einem Spritzer Zitrone, einem Scheibchen Brot und einem guten Glas Weißwein war das Ganze wirklich für viele von uns eine kulinarische Überraschung!
Von Cancale bis nach St. Malo, unserem nächsten Aufenthaltsort, waren es dann nur wenige Kilometer. Direkt im historischen Stadtzentrum hinter den Wehrmauern hiess uns für die kommenden drei Tage nun das Hotel L'Unives willkommen. Unser Abendessen sollten wir im 500 m entfernen Straßenrestaurant einnehmen, wo uns jedoch am ersten Abend eine recht unfreundliche Bedienung und ein fast ungenießbares Essen überraschte. Auch ich war über die französische Gastfreundlichkeit ein wenig bestürzt und ersuchte Besserung an den kommenden Abenden - mit mehr oder minder großem Erfolg! Nun ja, auch solche Erfahrungen gehören wohl zum Reisen dazu.
Für einen Großteil der Reisenden begann der fünfte Reisetag sehr, sehr zeitg am Morgen. Heute erwartete uns einer der schönsten Kanalinseln, Jersey! Doch zunächst mussten wir die Schnellfähre nehmen und nach St. Helier, der Hauptstadt der Insel Jersey übersetzen. Die Zeit verging jedoch wie im Fluge, denn während der Überfahrt konnten wir nochmals einen Frühstückskaffee trinken oder mussten Geld tauschen. In Jersey bezahlt man ja mit dem so genannten Jersey-Pfund! Am Hafen erwartete uns dann schon Helga, eine gebürtige Deutsche, die seit Jahren Jersey als ihre Heimat bezeichnet und uns diese schöne Insel zeigen wollte. Dazu bestiegen wir einen dieser typischen Busse, die auf den Kanalinseln fahren - um einiges schmaler, da die Straßen einfach viel zu eng sind als das man da mit einem großen Reisebus vorwärts kommt. Zudem gibt es wohl auch ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Inselrundfahrten gen Osten zu starten haben. So fuhren wir zunächst an die Ostküste und hielten in Gorey, um uns vom Hafen aus das berühmte Mont Orgueil Castle anzuschauen. Weiter ging es entlang der Ostküste gen Norden. Wir passierten unberührte Buchten sowie kleine Gemeinden und erfuhren von den so genannten "Green lanes", ein etwa 100 km großes Wegesystem von verkehrsberuhigten Straßen auf denen Fahrradfahrer, Reiter und Fussgänger Vorrang haben. Im Norden der Insel erreichten wir die dort steil abfallenden Klippen und legten in Greve de Lecq eine kleine Pause ein. Hier war sogar ein kleiner Sandstrand vorzufinden, der jedoch genauso wie die gesamte Küstenlandschaft der Insel von den starken Gezeitenunterschieden mit bis zu 12 Metern gekennzeichnet ist. Bitte, Vorsicht vor den Möwen war hier geboten! Im Anschluss verließen wir den rauhen Norden der Insel und fuhren entlang der ausgedehnten Sandbucht von St. Ouen bis zum südlichsten Punkt der Westküste. Hier erwartete uns eine tolles Fotomotiv, der vom Meer umspülte Leuchtturm von Corbière. Nur bei Ebbe kann man tatsächlich auch zum Leuchtturm gelangen. Weiter ging es nun an der Südküste, vorbei an der Bucht von St. Brelade und St. Aubin bis zurück nach St. Helier. In der Hauptstadt angekommen wartete man bereits mit einem 4-Gang-Mittagsmenü auf uns. Leider hiess es nun auch schon wieder von Helga Abschied zu nehmen, denn der Rest des Tages stand uns zur eigenen Verfügung. Zurecht empfanden einige der Gäste diese Zeiteinteilung unzweckmässig, da die Insel noch viel zu bieten hatte während die Hauptstadt St. Helier nicht allzu sehenswert ist. Trotzdem wählte ich einen kleinen Spaziergang zum Howard Davis Park aus. Hier konnten wir uns nochmals von der einzigartigen mediterranen Pflanzenwelt überzeugen, die überall auf der Insel vorherrscht. Anschließend bummelten wir gemeinsam durch die Straßen der Hauptstadt und besichtigten den historisch interessanten Royal Square sowie die Fisch- und Markthalle. Danach blieb genügend Zeit für eigene Erkundungen oder ein paar Einkäufe. Am zeitigen Abend wartete dann erneut ein 3-Gang-Menü auf uns, obwohl wir alle wohl noch gar keinen Hunger verspürten. Und schließlich mussten wir auch schon wieder Abschied nehmen von der größten der Kanalinseln und per Schnellfähre die Überfahrt zurück nach St. Malo antreten. Gegen 23 Uhr erreichten wir das Festland und mussten jetzt nur noch den kleinen Spaziergang zurück zum Hotel machen - nur noch! Doch was war das? Da bewegte sich plötzlich die Straße vor uns!!! Richtig, da wir ja im Hafengelände unterwegs waren, mussten wir auch Schleusen überqueren, wo gerade in diesem Moment eine geöffnet wurde. Auch das war abschließend für den heutigen langen Tag noch einmal ein interessanter Anblick!
Am sechsten Reisetag wollten wir es einmal etwas langsamer angehen ... Nach einem relativ späten Start am Morgen führte uns unser erster Weg zum weltweit größten Gezeitenkraftwerk, welches in den 60iger Jahren über die Mündung der Rance erbaut wurde. Drei Prozent des jährlichen Strombedarfs der Bretagne werden hier mit insgesamt 24 Kaplan-Rohrturbinen erzeugt! Nur wenige Minuten weiter erreichten wir unseren zweiten Besichtigungsstopp, den seit dem 19. Jahrhundert bei Engländern sehr beliebte Badeort Dinard - genau gegenüber von St. Malo, sodass die eindrucksvolle Festungsstadt stets am Horizont zu sehen war. Doch ehe wir uns dem Meer zuwandten, spazierten wir zunächst zur lokalen Markthalle, wo wie überall in Frankreich mindestens einmal die Woche ein Wochenmarkt abgehalten wird. Wir hatten tatsächlich auch das Glück an diesem Tag das französische Markttreiben beobachten zu können und das eine oder andere interessante Mitbringsel zu erstehen. Im Anschluss hatte sich auch die Sonne so langsam durch die Wolken gearbeitet. Damit stand einem Strandspaziergang nun nichts mehr im Wege! Hier konnte man ja nur über die Villen staunen, die bis direkt ans Meer gebaut worden waren und direkt auf den Reichtüm der einstigen Badegäste schließen liessen. Ein Traum!
Am späten Vormittag setzten wir unsere Fahrt entlang der buchtenreichen Küste fort und legten auch schon bald wieder einen zusätzlichen Stopp am Fort La Latte ein. Nach einem kleinen Spaziergang wurde der Blick zu dieser atemberaubenden Burganlage aus dem 13. Jahrhundert frei, die zurecht schon mehrfach als Filmkulisse für Historienspektakel gedient hat. Und in der Ferne konnten wir auch bereits das Cap Fréhel erahnen - unser nächster Halt!
Das Cap Fréhel erwartete uns schließlich mit strahlend blauem Himmel, Sonnenschein, einer blühenden heidelandschaft, tosenden Wellen und einer traumhaften Sicht auf die bretonische Küste. Zeit und Ort um eine Pause einzulegen - durch den Busservice gestärkt bot sich ein Spaziergang am Cap stets mit Blick zu den beiden Leuchttürmen an. So lässt es sich leben ...
Bereits am zeitigen Nachmittag traten wir dann die Rückfahrt nach St. Malo an, denn auch diese Stadt hatte ja noch so einiges zu bieten. Mindestens einmal sollten die komplett um die Stadt führenden Wehrmauern erklommen werden. Auch die wiederaufgebaute Kathedrale mit ihren leuchtenden Fenstern, die Gassen mit den zahlreichen Geschäften, das nur bei Ebbe zu erreichende Fort National oder das Grab des Sohnes der Stadt François-René de Châteaubriand warteten darauf von uns entdeckt zu werden. Wie wäre es mit einem Bad im Ärmelkanal? Wasser und Sonne luden auf jeden Fall dazu ein. Doch auch allein ein Strandspaziergang war schon lohnenswert. So ging dieser sechste Reise für alle von uns mit ein bisschen Erholung ins Land.
Doch waren wir schon am westlichsten Punkt unseres Bretagne-Aufenthaltes angekommen? Nein. Am Morgen des siebten Reisetages nahmen wir also weiter Fahrt gen Westen auf, folgten dem Küstenverlauf und erreichten schließlich einen Geheimtipp: die Gemeinde Perros Guirec mit dem so genannten Felsenchaos von Ploumanac'h. Hier erwarteten uns während eines kleinen Spaziergangs bizarr aussehende meist rötlich schimmernde Granitfelsen, die mit ein bisschen Phantasie einer Schildkröte, einem Hundekopf, eine Muschelschale oder vielleicht sogar Napoleon's Hut glichen. Dazu schien die Sonne und erfreute unser Gemüt.
Nachdem wir zur Mittagsstunde einen kleinen Snack aus dem Bus eingenommen hatten und unsere kurzzeitig verschollene Hamburgerin wieder eingesammelt hatten, konnte es gen Süden weiter gehen. Wir wollten nun das Innere der Bretagne erkunden, was ursprünglich als "Argoat - Das Land des Waldes" beschrieben worden ist. Doch war war der Wald? Abgeholzt. Über die Jahrhunderte hinweg hatte man die dichten Wälder des Brennholzes und Bauholzes beraubt uns so war auch der berühmte Zauberwald Brocéliande veschwunden. Stattdessen sahen wir nichts als Wiesen und Weiden, denn als relativ karges Land war hier noch nicht einmal die Landwirtschaft sonderlich ertragreich. Trotzdem erwaretete uns nach kurzer Zeit schon wieder eine neue, typisch bretonische Sehenswürdigkeit - nämlich die Kalvarienberge von St. Thegonnec und Guimiliau. Sicherlich hatte sich die meisten unter dem Begriff Kalvarienberg etwas ganz Anderes vorgestellt. In der Bretagne handelt sich bei den Kalvarienbergen um umfriedete Pfarrbezirke ...
Fortsetzung folgt ...
Ja, und schon war Sonntag, der 19. September 2010 - Zeit sich von einander und von unserem Reiseziel Frankreich zu verabschieden, um die Heimreise entweder per Bus oder Flugzeug anzutreten. Hinter uns lagen 10 aufregende Tage mit Eindrücken eines Landes, welches wieder zu einem Besuch einlädt. Sicher hat der französische Lebensstil auch den einen oder anderen Reisegast verzaubert genauso wie er mich schon vor Jahren verzaubert hat. Wir sehen uns wieder - vielleicht nächstes Jahr in Südfrankreich?!

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