Reisebericht: Rundreise Kanalinseln & Normandie

30.05. – 09.06.2019, 11 Tage besondere Rundreise in Frankreich und zu den Kanalinseln: Paris – Rouen – Honfleur – Caen – St. Malo – Mont–Saint–Michel – Guernsey – Sark – Jersey – Rennes


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Während unserer Reise sahen wir normannische Landschaften voller Poesie, malerische Küstenstädte und traumhafte Kanalinseln reich an verborgenen Idyllen, Gartenparadiese von einzigartigem Charme und probierten kulinarische Genüsse vom Feinsten
Ein Reisebericht von
Beate Schroedter
Beate Schroedter

1.Tag Donnerstag 30.5.2019 Hinflug und Paris


Am Morgen trafen sich die ersten Teilnehmer unserer Reisegruppe mit ihrer Reiseleiterin am Abfluggate für den Lufhansaflug nach Paris am Flughafen Frankfurt a. Main. Zuvor waren wir aus Dresden, Leipzig, Freiburg in Breisgau und Berlin angereist und warteten nun gespannt auf den nächsten Flug nach Paris. Fröhlich plaudernd wurde bereits die eine oder andere Reiseerfahrung ausgetauscht, sich dabei beschnuppert und die ersten Anzeichen eines harmonischen Miteinanders registriert. Wenig später saßen wir schon im Flugzeug, das uns zum Airport Charles de Gaulle nach Paris brachte.
Nach unserer Ankunft am Terminal 1 fuhren wir zum Terminal 2, um dort weitere Gäste abzuholen, die zuvor mit Air France aus München gekommen waren. Dann ging es über die Autobahn nach Paris.
Zum Glück konnten wir unseren Busfahrer für eine kleine Stadtrundfahrt durch Paris gewinnen und so fuhren wir entlang der Seine vorbei am Botanischen Garten und dem Quartier Latin. Als die berühmte Kathedrale Notre Dame ohne Dach vor unseren Augen auftauchte, waren wir alle sprachlos und tief betroffen vom Grad der Zerstörung, die durch die Brandkatastrophe an der Kathedrale vor wenigen Wochen verursacht worden war. So schlimm hatten wir uns die Schäden nicht vorgestellt. Unsere Fahrt ging dann weiter an der Seine entlang, so dass wir den Louvre, eines der größten Kunstmuseen der Welt, den Tuilerien-Garten, das Musee d'Orsay und den Place de la Concorde sahen. Dann ging es hinauf zum Trocadero, wo wir einen Fotostopp machten, um spektakuläre Sicht auf den Eiffelturm zu genießen. Mit diesen großartigen Eindrücken bezogen wir am frühen Nachmittag unsere Hotelzimmer an der Porte d'Italie.
Einige aus unserer Gruppe machten sich dann gleich auf, um mit der Metro in die Innenstadt zu fahren. Andere fuhren nach dem Abendessen mit der Reiseleiterin per Metro zur Oper. Dort genossen wir nicht nur die letzten Sonnenstrahlen, die die Dächer um uns herum in goldenes Abendlicht tauchte sondern sahen mit großer Freude und unsäglichen Vergnügen den Tangotänzern zu, die spontan den Vorplatz der geschlossenen Oper zur Tanzfläche erklärt hatten.
Nur schwer konnten wir uns losreißen, und so kamen wir erst spät am Abend für einige wenige Stunden Schlaf in unser Hotel zurück.

2. Tag Freitag 31.5.2019 Rouen – Honfleur – Calvadosprobe


Heute sollte es von Paris aus gleich in die Normandie gehen, wo wir zunächst die alte normannische Hauptstadt Rouen kennen lernen sollten. Sie war schon unter Rollo, dem ersten Normannenherzog ein Hauptort. Hier in der Kathedrale der Stadt wurde er sowie sein Sohn Wilhelm Langschwert bestattet. Am späten Vormittag erwartete uns unsere Stadtführerin, die uns die malerische Altstadt mit ihrer Geschichte in spannenden Erzählungen näher brachte. Nach einer halben Stunde Freizeit brachen wir auf zu einem neuen normannischen Ziel.
Dies war die Pont de Normandie, die gut zwei Kilometer lange letzte Brücke über die Seine vor ihrer Mündung in den Ärmelkanal, die nach den Plänen von Michel Virlogeux 1994 fertiggestellt wurde. Ein Meisterwerk von ingenieurtechnischem Genie und formaler Eleganz !
Nach einem kurzen Fotostopp ging es weiter nach Honfleur. Hier unternahmen wir einen kleinen Stadtrundgang, der uns zum Alten Hafen, von dem jahrhundertelang nicht nur die Fischer sondern auch große Entdecker wie Samuel de Champlaine aufbrachen und zur komplett aus Holz errichtete Kirche Ste Cathèrine führte.
Zum Abschluß des Tages besuchten wir eine Calvados-Brennerei im Hinterland der Côte Fleurie, der Blumenküste. Hier gab es zunächst einen geführten Rundgang durch den schönen Park und die Baulichkeiten der Brennerei, bevor wir den köstlich Calvados und den gern als Aperitif verwendeten Pommeau kosteten.
Heiter gestimmt nach diesen edlen Tropfen ging es anschließend nach Caen, der bisherigen Hauptstadt der Unteren Normandie. Hier übernachteten wir in dem Hotel Mercure, wo wir uns auch - etwas erschöpft von den vielen Eindrücken - zum Abendessen einfanden.

3. Tag Samstag 1.6.2019 Caen–Granville–St. Malo

Nach einem sehr guten Frühstück eroberten wir uns die Innenstadt von Caen. Die Bomben des Zweiten Weltkriegs hatten das Zentrum der Stadt zwar zu 80 % zerstört. Völlig unversehrt hingegen blieb die Abtei St. Etienne. Der Normannenherzog Wilhelm, der nach seiner Eroberung Englands im Jahre 1066 und seiner Krönung zum König von England heute Wilhelm der Eroberer genannt wird, ließ diese Abtei unter der Ägide seines Abtes Lanfranc von 1066 bis 1077 als Benediktinerabtei errichten. Hier im Chor der Abteikirche wurde er nach seinem Tod im Jahr 1087 bestattet. Von St. Etienne ging es anschließend zur Place Saint Sauveur, einen ehemaligen Marktplatz, den bis heute das Standbild Ludwig IVX. in der Uniform eines römischen Kaisers ziert und dann durch eine der wenigen erhaltenen Straße der Altstadt zur Kirche Saint Pierre. Hier sahen wir einen spätgotischen Kirchenraum, der, im Chor, mit feinstem Renaissancedekor, wie man ihn in den Loireschlössern sehen kann, überformt wurde. Anschließend ging es hinauf zur Burganlage, die ebenfalls von Herzog Wilhelm ab 1060 erbaut wurde. Leider war hier die Capelle St. George, in der sich u.a. eine Modell der Burganlage befindet, geschlossen. Dafür gab es in einem der mittelalterlichen Bauten der Burg eine sehr interessante Ausstellung zur ihrer Geschichte, die wir besuchten. Dann betrachteten wir die freigelegten Grundmauern des ehemaligen Donjon der Burg, die uns in ihrer Wucht und besonders ihres Alters wegen nicht wenig imponierten.
Anschließend fuhren wir weiter an die Côte de Nacre. Diese Küste, an der am 6. Juni 1944 die Alliierten Armeen Großbritanniens, Amerikas, Kanadas und weiterer Alliierter landeten, um Frankreich und Europa vom Faschismus zu befreien, stand ganz im Zeichen des bevorstehenden 75 Jahrestages dieser Landung. Bereits während der Hinfahrt sahen wir immer wieder Jeeps aus dem II. Weltkrieg mit Besatzung in historischen Uniformen.
In Arromanches angekommen, hatten wir genügend Zeit, um das Kino mit der Filmdokumentation zum D-Day oder das Museum zu besuchen, am Strand entlang zu wandern, auf dem die riesigen Überreste des gleich nach der Landung zur Versorgung der Alliierten Armeen gebaute Ponton-Hafen liegen, und natürlich um Mittag zu essen.
Während unserer Weiterfahrt nach Grandville sahen wir historische Armeehubschrauber, die bei der Landung plötzlich so viel Wind erzeugte, dass einige Zweige und Baumkronen um ein Haar auf unserm Bus gelandet wären. So waren wir froh, diese Treiben zu entkommen, wenngleich später die Aussicht von der Pointe du Roc auf die Chausey-Inseln trotz Superwetter kaum lohnte.
Dann aber ging es am Mont Saint Michel vorbei, den wir während der Fahrt immer wieder von Weitem sahen, in die Bretagne. Unser Hotel befand sich heute am Stadtrand von Saint Malo wo uns ein gutes Abendessen erwartete.

4. Tag Sonntag 2.6.2019 Saint–Malo – Überfahrt nach Jersey


Heute Morgen konnten wir etwas ausschlafen, da wir erst um 9.30 mit Koffern zur Altstadt von Saint- Malo fuhren. Während unser Busfahrer für die Sicherheit unseres Gepäcks sorgte, erkundeten wir die alte Korsarenhochburg. Wir standen vor dem im 15. Jahrhundert errichteten hufeisenförmigen Schloss und sahen von der Stadtmauer aus die vorgelagerten Inseln Grand und Petit Ble mit ihren Forts. Während unseres Rundgangs hörten wir Geschichten von bedeutenden Söhnen Saint-Malos wie von dem Dichter und Politiker François Renée de Chateaubriand, von dem seinerzeit erfolgreichsten Korsaren Robert Surcouf und von dem Entdecker Kanadas Jacques Cartier sowie von den verdienten königlichen Admirälen René Duguay-Trouin und Bertrand François Mahé de la Bourdonnais. Nach soviel Geschichte und Geschichten war es wunderbar, jetzt einige Stunden Freizeit genießen zu können.
Erst am Nachmittag um 16.00 fanden wir uns wieder am Bus ein, um zum Fährhafen zu fahren. Von hier ging es auf unsere erste Kanalinsel, die Hauptinsel Jersey. Unsere Fähre legte kurz vor 18.00 ab und erreichte nach einer Stunde und ca. 20 Minuten Überfahrt den Fährhafen von St. Helier auf der Insel Jersey. Dort erwartete uns schon unsere örtliche Reiseleiterin Heidi, die uns zu unserem Hotel, dem The Merton Hotel St. Helier., brachte. Hier gab es eine sehr schöne und großzügige Lobby, jedoch waren unsere Zimmer zunächst ziemlich schwer zu finden, da das Hotel sehr verwinkelt gebaut ist. Nach dieser etwas anstrengenden Zimmersuche fanden wir uns im Hotelrestaurant zum Abendessen ein, das uns in Form eines sehr üppigen und schmackhaften Buffets geboten wurde.

5. Tag Montag 3.6.2019 Inselrundfahrt Jersey


Gut gestärkt von einem reichhaltigen Frühstück ging es dann zusammen mit unserer örtlichen Reiseleiterin Heidi auf Inselrundfahrt. Von unserem Ausgangsort St. Helier aus begannen wir unsere Rundfahrt im Süden von Jersey. Dann ging über Grave d'Azett an die Ostküste entlang nach Le Rocque Habour und zum Gory Castle, wo wir am Hafen von Gory einen Fotostopp machten. Anschließend fuhren wir über die Anne Port Bay, St. Catherine's Breakwater und Rozel Bay zur Nordküste an die Bouley Bay, wo wir am Strand Steine sammelten und nach Jakobsmuscheln Ausschau hielten. Unsere Mittagspause legten wir in Greve de Lecq, wo wir mit Blick aufs Meer speisten, Kaffee tranken oder am Strand entlang spazierten.
Am Nachmittag setzten wir unsere Inselrundfahrt fort und sahen zunächst die Ruinen von Grosnez Castle. Von dort ging es zur Westküste in Richtung St. Ouens' Bay. An der Beaupol Bay unternahmen wir einen Spaziergang, bei dem wir einheimischen Pflanzen wie den Venusnabel kennen lernten. Dann ging es zur St. Brelades Bay. Hier besichtigten wir die St. Brelades Church und die benachbarte Fisherman's Chapel mit ihren mittelalterlichen Wandmalereien. Nach einer kleinen Kaffeepause an der St. Aubins Bay ging es durch St. Aubin's Village, weiter an der St. Aubins Bay entlang und zurück zu unserem Hotel in St. Helier.
Da einige aus unser Gruppe an der Küste von Jersey sehr gern die auflaufende Flut erleben wollten, gingen wir kurz vor dem Abendessen durch den nahen Howard Davis Park zur Bucht von St. Saviour und St. Clement. In dieser weiten flachen Bucht konnte man besonders eindrucksvoll beobachten, wie die Flut immer weitere Bereiche des Strandes einnahm und nach und nach jeden, der sich dort nieder gelassen hat, vertrieb. Dann wandten wir uns wieder unserem Hotel zu, wo es wieder ein wunderbares Abendbuffet gab.

6.Tag Dienstag 4.6.2019 Gartentour Jersey – Chateau la Chaire

Am heutigen Morgen erwartete uns unsere örtliche Reiseleiterin Heidi zu einer Gartentour auf Jersey. Nach dem sonnigen Tag gestern hatten wir heute etwas Pech mit dem Wetter, so dass wir bei unseren Gartenbesuchen meistens Regen hatten. Als erstes sahen wir den Garten „Domaine des Vaux" von Miss und Msr. Binney. Wir wanderten zuerst durch einen großen Park mit steiler Hanglage, in dem prächtig Magnolien und Kamelien wuchsen. Dann ging es zu einem nach französischen Vorbild geschaffenen Garten, der durch Buchbaumhecken in geometrische Felder gegliedert war. Zum Abschluss unseres Rundgangs sahen wir noch den in den letzten Jahren angelegten Küchengarten.
Der zweite Garten, den wir am Vormittag sahen, war der Garten„ Le Clos de chemin" von Miss Lee. Neben einer farblich sehr ausgewogenen Bepflanzung bot dieser Garten einen fantastischen Blick auf die Bucht von St. Aubin und das Elizabeth Castle. Dann legten wir ein Mittagspause im Restaurant Le Portelet-In ein, in dem wir sehr schmackhafte Gerichte serviert bekamen.
Am Nachmittag sahen wir den Garten „Grey Gables" für den wir uns allerdings besseres Wetter gewünscht hätten, denn es regnete inzwischen ununterbrochen. Dennoch freuten wir uns auch hier über wunderschönen Blumenarrangements in den einzelnen Gartenräumen.
Zum Abschluss des Tages erwartete uns etwas besonders Schönes: ein Cream-Tee im Chateau la Chaire, einem noblen Belle Epoque Hotel, den wir im Wintergarten des Hotels genossen. Bei vollem Tageslicht, mit Blick auf die regennassen Gartenanlagen draußen und doch im Trockenen atmeten wir in diesem einzigartigen Ambiente regelrecht auf.
Gegen 16.00 erreichten wir wieder unser Hotel, wo einige von uns einen stimmungsvolle Spätnachmittag in der großzügigen Lobby des Hauses genossen.
Ab 18.30 erwartete uns wieder ein reichhaltiges Abendbuffet.

7. Tag Mittwoch 5.6.2019 St. Helier und Überfahrt nach Guernsey


Am heutigen Tag sollten wir als zweite Kanalinsel, die Insel Guernsey kennenlernen. Bevor wir Jersey verließen, sahen wir uns St. Helier noch einmal genau an. Wir stellten unsere Koffern im Hotel in einem verschließbaren Raum unter und ließen uns von unser Reiseleiterin bei einer kleinen Stadtführung St. Helier zeigen. Durch den Howard Davis Park und einigen Straßen kamen wir zur Fischhalle, wo wir die angebotenen Fische begutachteten. Auch der Rochen war dabei, eine Delikatesse der Normandie, Bretagne und offenbar auch der Kanalinseln, den wir am Freitag in Saint Malo essen sollten. Dann ging es in die Markthalle, wo uns auffiel, dass es hier mehr Touristen als Käufer gab. Am Royal Square standen wir vor dem goldenen Standbild Georgs II, der seinerzeit den neuen Hafen erbauen ließ, sahen den als königliches Gericht erbauten Royal Court und hörten von dem ersten Dichter Jerseys Maistre Wace. Anschließend besichtigten wir die St. Helier Parish Church und gingen am Jersey Museum vorbei zum Liberation Square, der beannt wurde nach der Befreiung Jerseys durch die Britische Armee am 9. Mai 1945. Hier legten wir eine kleine Kaffeepause ein, bevor wir uns zum Besuch des Elizabeth Castle verabredeten.
Anschließend ging es entlang der Esplanade zur St. Aubins Bay. Von hier fuhren wir mit einem famosen Bus, der bei Flut auch als Boot dient, zum Elizabeth Castle. Es wurde im 16. Jahrhundert gebaut, als deutlich wurde, das das Gorey Castle für die Sicherheit Jerseys nicht mehr genügte. Um 1600 war es das Hauptquartier der Inselarmee und Sitz des Gouverneurs. Einige Jahrzehnte später, während des englischen Bürgerkriegs, verschanzte sich hier unter dem Schutz von George de Carteret der 15jährige Prinz Charles mit 300 Gefolgsleuten für 10 Wochen. 1923 wurde das Elizabeth Castle von der Krone an den Staat Jersey verkauft. Wir durchstreiften die Höfe der Festung, genossen wunderbare Ausblicke und gingen abschließend zum Hermitage-Felsen, wo der Heilige St. Helier, nach dem die Hauptstadt Jerseys benannt wurde, einst als Einsiedler lebte.
Dann gingen wir wieder in die Innenstadt, wo wir uns zur Mittagspause in einem der vielen Restaurants niederließen.
Am späten Nachmittag trafen wir uns wieder im Hotel um von hier aus zum Fährhafen von Jersey zu fahren. Hier verabschiedeten wir uns von unserer örtlichen Reiseleiterin Heidi, die mit uns eine traumhafte Inselrundfahrt gemacht, einzigartige Gartenparadiese gezeigt und uns dabei viel Spannendes über Jersey erzählt hatte.
Nach dem Check-In gingen wir auf die Fähre, die 15 Minuten eher ablegte als geplant.
Nach einer guten Stunde lief unsere Fähre in den Hafen von St. Peter Port auf der Insel Guernsey ein. Wenig später begrüßte uns Eddy und der Busfahrt, der uns mit unserem Gepäck zum La Piette Hotel in St. Peter Port brachte.
Nach dem Check-In im Hotel La Piette erwartete uns hier ein ausgezeichnetes Abendessen.

8. Tag Donnerstag 6.6.2019 Sark


Das Frühstück war heute etwas speziell. Wer sich nicht mit Müsli begnügen wollte und ein warmes Frühstück wählte, musste sich erst einmal in Geduld üben. Denn die Zubereitung der warmen Frühstücksspeisen dauerte seine Zeit - und die zog sich in die Länge.
Doch zur Abfahrt des Transferbusses zum Fährhafen waren alle pünktlich im Bus. Vom Hafen St. Peter Port auf Guernsey ging es dann mit der Fähre nach Sark, dem letzten Feudalstaat Europas bis zu den ersten freien Wahlen auf der Insel im Jahr 2008. Dort angekommen ging es im Anhänger, der von einem Traktor gezogen wurde hinauf zum Hauptort The Village von Sark.
Von dort fuhren wir mit einer Kutsche über die Insel nach La Coupée, der schmalen Verbindung zwischen dem großen und dem kleinen Teil der Insel Sark. Hier hatten wir grandiose Aussichten auf die Inseln Bercqou, Herm und Guernsey sowie zum französischen Festland. Während wir anschließend mit der Kutsche zurück zum Hauptort der Insel fuhren, begannen die Kunstflüge über der französischen Küste anläßlich des 75. Jahrestages des D-Day, die wir von der Kutsche aus immer wieder sehen konnten - wenn nicht gerade eine Hecke oder eine Baumkrone unseren Blick versperrte.
Nach einer Mittagspause in den Bar, Restaurants und Gartenkaffees an der Straße The Avenue erschlossen wir uns die Insel zu Fuß. Geführt von Eddy besichtigten wir die Kirche, besuchten anschließend dem Garten von La Seigneurie und unternahmen eine kleinen Wanderung zum Hafen. Dann ging es wieder zurück nach Guernsey, wo wir vom Hafen St. Peter Port wieder mit dem Bus zu unserem Hotel La Piette fuhren. Dort erwartete uns wieder ein schmackhaftes Abendessen.

9. Tag Freitag 7.6.2019 St Peter Port, Inselrundfahrt Guernsey, Überfahrt nach Saint Malo

Schon am frühen Morgen herrschte ein unwirtliches Wetter mit Regen und starkem Wind über der Küste von St. Peter Port. Daher beschlossen wir, zunächst einen kleinen Stadtrundgang in St. Peter Port zu unternehmen. Wir sahen die wunderschönen Blumengestecke, die einige Straßen zieren, gingen zum Royal Court, in dem heute der Bailiff von Guernsey sein Büro hat und besichtigen die Stadtkirche. Dann, nachdem sich das Unwetter etwas beruhigt hat, begannen wir unsere Inselrundfahrt. Sie führte uns zur „Little Chapel" in St. Andrew. Sie wurde als kleinste Kirche der Kanalinseln seit 1914 nach dem Vorbild der berühmten Grotten und der Wallfahrtskirche in Lourdes (Frankreich) von dem Bruder Déodat erbaut. Die bunt schillernde Kapelle ist mit Muschelstücken, Perlen und Keramikscherben dekoriert. Zum Abschluß unserer keinen Inselrundfahrt besuchten wir die Westküste, deren besondere Poesie von intensiven Farbtönen und bizarr geformten Steininseln geprägt ist.
Zur Mittagszeit erreichten wir den Fährhafen von St. Peter Port, wo wir uns von Eddy verabschiedeten. Wenig später ging es mit der Fähre zurück nach St. Malo, wo wir am späten Nachmittag eintrafen.
Vor dem Gebäude des Fährhafens erwartete uns schon unser Busfahrer, der uns zur Porte St. Vincent von St. Malo brachte. Von dort gingen wir mit unseren Koffern etwa fünf Minuten zu dem innerhalb der Stadtmauern gelegenen Hotel „Univers Saint-Malo". Bis zum Abendessen bleibt noch etwas Freizeit zum Einkaufen, die der eine oder andere von uns gern nutzte.
Am Abend trafen wir uns, um gemeinsam zu dem Restaurant „La Table d'Henri" zu gehen, wo uns in einem exquisiten Ambiente mit Meerblick eine erlesene Fischspezialität erwartet. Nach einer „Terrine de Champagne" gab es Rochen mit Butter und Kapern und Dampfkartoffeln dazu. Zum Nachtisch wurde uns eine bretonische Blätterteigspezialität mit gesalzener Butter, Karamellcreme und Honig serviert. Ein wirklich leckeres Menü, das man nur hier an den bretonischen und normannischen Küsten in dieser Qualität bekommt.

10.Tag Samstag 8.6.2019 Mont Saint Michel – Rennes


Heute mussten wir wieder etwas früher aufstehen, da wir heute den berühmten Mont Saint Michel besichtigen wollten, der sich im Laufe des späten Vormittag stets mit unzähligen Menschen füllt.
Eine Stunde nach der Abfahrt waren wir schon im Bereich der neu eingerichteten Parkplätze am Mont Saint Michel angekommen und stiegen in den kostenlosen Shuttle-Bus zum Mont um. In diesem Bus fuhren wir über die neu gebaute Stelzenbrücke, die künftig die ungehinderte Strömung des Wassers um den Berg herum wieder ermöglichen soll. Dann begann unser Aufstieg zur Abtei, die sich hoch auf dem Berg befindet. Die moderat bis steil ansteigende Hauptstraße und zahlreiche Treppen führt uns schließlich zum Eingang der Abtei, wo wir zusammen mit unseren Eintrittskarten Audioguides und Pläne zur Besichtigung der Abtei bekamen. Dann erschlossen wir uns Raum für Raum dieser einzigartigen Abtei und lauschten den spannenden Erklärungen des Audioguides. Anschließend war noch etwas Zeit für eine Mittagspause, bevor wir mit dem Bus nach Rennes, die Hauptstadt der Bretagne, aufbrachen.
Im Lauf des Nachmittags erreichten wir den Place de Lices in Rennes. Hier begann unsere kleine Stadtbesichtigung, die uns zunächst in die Erzbischöfliche Kathedrale Saint Pierre von Rennes führte. Nach einer Reihe von Vorgängerbauten am selben Ort wurde sie zwischen 1816 und 1844 von Mathurin Crucy neu errichtet und ausgestattet. Dann ging es an der Stadtmauer und der Kapelle Saint Yves vorbei zum Rathaus, das nach dem Stadtbrand von 1720 von Jacques Gabriel neu errichtet wurde. Gegenüber sahen wir die von Charles Millardet gebaute Oper. Vom Stadtbrand verschont aber nicht von den gewalttätigen Unruhen des Jahres 1994, als es bis auf die Grundmauern nieder brannte, war Parlament der Bretagne. Es wurde ursprünglich von Salomon de Brosse erbaut und nach seiner Zerstörung 1994 komplett wieder errichtet. Anschließend ging es über die Place du Champes Jacquet mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern zur Place de Lices. Dann hatten wir noch etwas Freizeit, bevor wir ins Hotel fuhren.
Gegen 18.30 erreichten wir unser Hotel Mercure Rennes Centre Gare. Als wir ankamen, waren dort schon die Bordkarten für unsere Rückflüge am nächsten Tag ausgedruckt, die jeder von uns mit seinem Zimmerschlüssel gleich in Empfang nehmen konnte.
Zum Abendessen im Hotel erwartete uns diesmal wieder ein schönes Buffet.

11. Tag Sonntag 9.6.2019 Rückfahrt nach Paris und Rückflüge


Der letzte Tag unserer Reise begann mit einem sehr guten Frühstück im Hotel Mercure in Rennes. Nach dem Koffereinladen ging es los in Richtung Paris. Zunächst fuhren wir auf einer der zur Zeit des Präsidenten Charles de Gaulle erbauten bretonischen Schnellstraßen und hörten einiges über die bretonische Sprache, die Landwirtschaft und und die Wirtschaft der Bretagne. Später sahen wir während der Fahrt die Kathedrale von Chartres von Weiten und erfuhren, welch hohen künstlerischen und historischen Rang sie besitzt. Als wir dann am Abzweig zum Schloss Rambouillet vorbei kamen, vernahmen wir, dass in diesem Schloss im Sommer 1960 zwischen Präsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer die Grundlagen zum Elysee-Vertrag, dem ersten Staatsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland, erarbeitet wurden.
Nach zwei Gesundheitspausen trafen wir pünktlich am Airport Charles de Gaulle Terminal 2 F ein. Hier verabschiedeten wir unsere ersten Mitreisenden, die mit der Aire France nach Hamburg oder München flogen. Dann fuhren wir zum Terminal 1 des Airports Charles de Gaulle, wo dann alle ausstiegen, um von hier aus mit der Lufthansa nach Frankfurt a. Main zu fliegen.
Nach unserer Ankunft auf dem Airport in Frankfurt a. Main ging es für uns in verschiedene Richtungen weiter und so verabschiedeten wir uns hier herzlich von einander. Nun ging ein wunderschöne, mit ungemein vielfältigen Eindrücken verbundene Reise zu Ende, die wir hoffentlich noch lange in bester Erinnerung behalten werden.

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