Reisebericht: Städtereise Paris in kleiner Reisegruppe

22.07. – 27.07.2023, 6 Tage exklusive Städtereise in Paris mit Flug, maximal 12 Teilnehmern und individuellen Erlebnissen wie bei einem Spaziergang durch das ursprüngliche Paris


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Paris ist immer eine gute Idee! Diese Stadt verzaubert Einheimische und Touristen gleichermaßen. Die Schönheit und Harmonie der Metropole ist unbeschreiblich. Und selbst wenn das Wetter einmal nicht so richtig mitspielt, findet man Zuflucht in herausragenden Museen, imposanten Kathedralen und Kirchenbauten oder auch in dekorativen Kaufhäusern mit ihren verlockenden Angeboten. Mit der Métro kommt man schnell zu den schönsten Ecken und Winkeln.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

1. Tag: 22.07.2023 Anreise mit dem Flugzeug und Entdeckerspaziergang am linken Seineufer

Dieses Mal waren wir mit nur sechs Gästen eine wirklich kleine Gruppe bei unserer exklusiven Städtereise. Da der Taxitransfer die Paare einzeln und zeitversetzt am Hotel ablieferte, startete unsere gemeinsame Reise sehr individuell mit kleinen Spaziergängen zum Panthéon und zum Jardin du Luxembourg. Am Nachmittag, als unsere Fluggäste aus Berlin in Paris eingetroffen waren, verabredeten wir uns nach einer kleinen Erfrischungspause in unserem gemütlichen Boutique Hotel Saint Paul im Quartier Latin zu einem ersten Entdeckerspaziergang. Ausgerüstet mit einem gut lesbaren Métroplan und den Eintrittskarten für unseren Museumsbesuch im Louvre am Montag zogen wir bei hochsommerlichen Temperaturen los und stießen bereits wenige Meter von unserem Hotel entfernt auf geballtes Pariser Leben am Boulevard St Germain. Durch enge Winkel und Gassen schlenderten wir gemütlich weiter hinunter zur Seine. Wir staunten über das Angebot in den kleinen Restaurants und Lokalen, in denen üppige Étagèren mit frischen Austern, Spanferkel am Spieß, Froschschenkel, edle Schokoladenkreationen und frisch zubereitete Crêpes Suzettes Touristen und einheimische Gourmets anlocken. Vorbei an der Kirche Saint Séverin erreichten wir den kleinen Park Viviani. Von dort aus hat man den schönsten Blick auf Nôtre-Dame. Durch einen Rosenbogen fotografierten wir die imposanten Türme der Kathedrale, die im April 2019 einer Brandkatastrophe zu Opfer gefallen ist. Noch immer sieht man die gewaltigen Krane der riesigen Baustelle. Bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris 2024 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Gemütlich schlenderten wir zurück, vorbei an der Kapelle der Sorbonne und der Ruhmeshalle der Franzosen, dem Panthéon. Wir warfen einen kurzen Blick in die Kirche St. Étienne du Mont, in der gerade ein Gottesdienst stattfand. Schließlich landeten wir in einem quirlig belebten, alten Straßenzug, der Rue Muffetard, die den ehrgeizigen Umbauplänen George-Eugène Haussmanns im neunzehnten Jahrhundert entgangen ist. Hier spürt man noch den mittelalterlichen Charakter und dicht gedrängt wartet ein Restaurant am anderen auf die zahlreichen Besucher. Im „Le Vieux Bistrot“ wurden wir herzlich empfangen und freuten uns auf ein gemütliches Abendessen. Die Auswahl der leckeren Speisen fiel uns nicht leicht. Schnecken zur Vorspeise oder lieber eine typisch französische Pastete? Lachs, Rind oder Lamm zur Hauptspeise? Hier fand jeder etwas nach seinem Geschmack. Dazu ein erfrischendes Glas Wein oder ein frisch gezapftes Bier. Essen, wie Gott in Frankreich! Ein feines Dessert darf bei einem französischen Essen natürlich auch nicht fehlen: Mousse au Chocolat, Crème brulée oder die traditionelle Tarte Tatin? Schon die Namen der Köstlichkeiten zergehen auf der Zunge. Nicht umsonst wurde die französische Küche 2010 zum Weltkulturerbe erklärt.

2. Tag: 23.07.2023 Spaziergang über die Seine ins Marais und furiose Show im Moulin Rouge

Am Morgen trafen wir uns in der Lobby des Hotels zu einem kleinen Entdeckerbummel. Unser Weg führte uns dieses Mal direkt auf den großen Boulevard St. Germain. An der Kreuzung befindet sich das Restaurant Diderot, eines der Lieblingsrestaurants des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Gegenüber auf der anderen Straßenseite ist das legendäre Restaurant Prokop, eines der ältesten existierenden Restaurants der Welt. Das sogenannte „große Kaffeehaus“ befindet sich im 5. Arrondissement in Paris. Die wichtigsten Literaten des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts wie Voltaire, Rousseau, Diderot, Beaumarchais, Balzac, Victor Hugo, Verlaine und Anatole France waren ebenso wie Napoleon Bonaparte gern gesehene Gäste in diesem Restaurant. Staunend durchquerten wir das ehrwürdige Haus. Durch enge Winkel und Gassen schlenderten wir gemütlich weiter hinunter zur Seine. Auch der Fluss und seine angrenzenden Gebäude in Paris sind als Weltkulturerbe eingetragen- und das schon seit dreiunddreißig Jahren! Wir betrachteten die großen Gerichtsgebäude auf dem Gelände der Île de la Cité, dem Herzstück des mittelalterlichen Paris. Seit dem neunten Jahrhundert befindet sich dort die Residenz der Herrscher Frankreichs. Im zehnten Jahrhundert richtete Hugo Capet hier die königliche Verwaltung ein. Später wurde in dem Komplex die Sainte Chapelle, eine der schönsten gotischen Kirchen errichtet. Teile des einstigen Palastgebäudes wurden zum Sitz des königlichen Verwalters, einem Concierge, von dem der heutige Name, Conciergerie, eines Teils des Gebäudeensembles abgeleitet ist. Vor allem während der Französischen Revolution diente die Conciergerie als Gefängnis für bis zu 1200 Gefangene. Vom 2. April 1793 bis zum 31. Mai 1795 fanden dort die Sitzungen des Revolutionstribunals statt, während derer circa 2700 Menschen zum Tode verurteilt wurden. Zu den berühmten Gefangenen gehörten Marie-Antoinette, Marie-Jeanne Dubarry, François Ravaillac, Georges Danton und Maximilien de Robespierre. Bei leichtem Nieselregen statteten wir Kaiser Karl dem Großen einen kurzen Besuch ab und bestaunten noch einmal die imposanten Türme von Nôtre-Dame. Auf der Spitze der Île la Cité befindet sich das 1962 von George Henri Pinguisson errichtete Mémorial des Martyrs de la Déportation, dem wir auch einen kurzen Besuch abstatten. Danach spazierten wir zu einer weiteren Insel in der Seine, der Île Saint Louis, wo wir uns ein leckeres Eis schmecken ließen. Dann trennte uns nur noch eine Brücke vom legendären Marais. Leider hatte es zwischenzeitlich angefangen ordentlich zu regnen. Flugs eilten wir vorbei am Hôtel de Sens, einem der schönsten Gebäude der Stadt, das 1475 vom Erzbischof von Sens errichtet wurde. Von 1689 bis 1734 war es der Sitz der „Messageries, coches et carrosses de Lyon, Bourgogne et Franche-Comté“, einem Transportunternehmen. Später beherbergte das Gebäude eine Reihe von Fabriken, darunter eine Konservenfabrik, eine Marmeladenfabrik und sogar eine Glaserei. Heute befindet sich in dem restaurierten Gebäude eine Kunstbibliothek. Wir durchquerten die verwinkelten Gärten der Könige von Frankreich und erreichten schließlich tropfnass das Hôtel du Sully, das der königliche Finanzinspekteur Mesme Gallet um 1625 mit angebauter Orangerie und Zugang zum Place Royale (heute Place des Vosges) erbauen ließ. Mit einer gemütlichen Café Pause nach dem Besuch im Musée Victor Hugo beendeten wir unseren Rundgang und fuhren zurück ins Hotel. Schließlich brauchten wir noch eine kurze Ruhepause, bevor wir uns aufmachten, mit der Métro zum berühmten Cabaret Moulin Rouge zu fahren. Noch immer umweht dieses Etablissement ein Hauch von Fin de Siècle! Nach dem Gala Dinner stürmten die gut gelaunten Gäste das Parkett und tanzten ausgelassen. Dann wurde es stiller im Saal. Ein farbenfroher, glitzernder Auftakt mit Überraschungseffekt sorgt gleich zu Beginn der Show für erhöhte Pulsfrequenz! Wir hatten Plätze direkt an der Bühne und konnten so hautnah die furiose Tanzschau mit bis zu sechzig Akteuren miterleben. Man kann sich gar nicht satt sehen an den wirbelnden Körpern der Tänzerinnen und Tänzer. Barbusig und leichtfüßig wird die Geschichte des alten Montmartre erzählt und gipfelt in einem furiosen Can-Can in den Farben der französischen Trikolore blau-weiß-rot. Piraten und Piratinnen entführen unsere Fantasie in ferne Welten, künstlerische Darbietungen der Superlative, auf Rollschuhen und mit dem Rhönrad, ein Equilibrist mit beweglichen Rollen, kurz, zwei Stunden atemloses Staunen und frenetischer Applaus am Ende! Was für ein Erlebnis!

3. Tag: 24.07.2023 Besuch im Louvre und Entdeckerspaziergang

In Paris gibt es eine Vielzahl großer und kleiner Museen. Gut und gerne 180 museale Einrichtungen zählt die Stadt, und jährlich kommen neue dazu. Das bekannteste Museum ist sicherlich der Louvre, in der ehemaligen Residenz der französischen Könige. Von seiner Sammlung von 380.000 Werken sind nur ca. 10 % ausgestellt, darunter die weltberühmte „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci. Ohne Schlange stehen zu müssen, wurden wir direkt durch die Sicherheitskontrolle geschleust und während andere Besucher noch in der Sonne auf Einlass warteten, konnten wir uns schon dem Kunstgenuss hingeben. Obwohl das Museum schon am Morgen brechend voll war, gewährte uns eine freundliche Aufsicht ein paar Sekunden der direkten Begegnung mit einer der rätselhaftesten Frauen der Kunstgeschichte. Was für ein bewegender Moment, kurz alleine das Lächeln der Gioconda genießen zu dürfen. In anderen Abteilungen fristen die Werke berühmter Maler, die weniger in der Publikumsgunst stehen, ein beschauliches Dasein und man kann die Spitzenklöpplerin von Vermeer oder die Anatomie der drei Grazien Cranachs in aller Ruhe betrachten. Wir widmeten uns intensiv den großen Werken der französischen Kunstgeschichte, darunter „Das Floß der Medusa“ von Théodore Géricault aus dem Jahre 1819 und „Die Freiheit führt das Volk“ aus dem Jahr 1830 von Eugène Delacroix. Mit einem kurzen Exkurs zu Jeanne d´Arc, vor dem Historiengemälde von Ingres, beendeten wir unseren gemeinsamen Rundgang und ließen uns von unseren individuellen Interessen durch die weitläufigen Korridor des Museums treiben. Zur Mittagspause gab es einen kleinen Imbiss im Tuilerien Garten. In der Sonne sitzend und auf die künstlich angelegten Wasserbecken schauend, ließen wir uns belegte Baguettes und kleine Törtchen munden. Dann lockte uns das Riesenrad und wir drehten entspannt unsere Runden. Doch ein unvermittelt einsetzender Sturm mit Regen machte die Fahrt zu einem echten Abenteuer! Danach schlenderten wir entlang der Rue Rivoli zur Place Vêndome, dem Terrain der Reichen und Schönen. Rund um die Platzanlage haben sich die teuersten Juweliere und Uhrmacher sowie das Hotel Ritz angesiedelt. Wieder setzte ein kleiner Regenschauer ein und wir eilten vorbei an der Opéra Garnier zum Kaufhaus Lafayette, wo wir zuerst die wunderschöne Glaskuppel aus der Zeit des Jugendstils betrachteten und anschließend von der Dachterrasse aus die gewaltigen schwarzen Wolken beobachteten, die schnell über die Silhouette der Stadt hinweg zogen. Die 360° Aussicht von hier oben ist einmalig. Ein Platzregen mit dicken Tropfen beendete unseren nachmittäglichen Spaziergang. Am Abend kehrten wir ein im legendären Restaurant Polidor, dem Woody Allen in seinem Film „Midnight in Paris“ ein filmisches Denkmal gesetzt hat. Das Lokal befindet sich genau neben unserem Hotel und berühmte Literaten wie André Gide, James Joyce, Ernest Hemingway, Antonin Artaud, Paul Valéry, Boris Vian, Julio Cortázar, Jack Kerouac, Henry Miller, Knut Hamsun und Raymond Queneau waren dort, gleich uns, in netter Gesellschaft bei gutem Essen und viel Wein zu Gast.

4. Tag: 25.07.2023 Stadterkundung mit der Métro entlang der Linie 1

Unser heutiges Besichtigungsprogramm startete gemütlich: mit der Métro Linie 1, fuhren wir direkt zum Arc de Triomphe. So früh am Morgen konnten wir genau von der Mitte der Champs-Élysées unsere Fotos machen. Normalerweise muss man für dieses begehrte Foto lange Schlangen in Kauf nehmen. Für Fußgänger ist übrigens das Überqueren der Ringstraße um das Monument strengstens verboten! Durch die Unterführung kamen wir in die Mitte des Platzes, an dem sternförmig zwölf große Avenuen zusammenkommen. Daher stammt auch der Name des Platzes: Place d´Étoile, Sterne Platz. Seit 1970 heißt der Platz offiziell „Place Charles de Gaulle“. In seinem Zentrum steht der berühmte Arc de Triomphe, ein von 1806-1836 errichtetes Denkmal zu Ehren der siegreichen Schlachten Napoleons. Seit 1921 befindet sich unter dem Bogen das Grabmal des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg mit der ewigen Flamme im Gedenken an die nicht identifizierten Toten dieses furchtbaren Krieges. An diesem Ort finden feierliche staatliche Zeremonien statt, Festumzüge paradieren daran vorbei und die jährlich stattfindende Tour de France findet dort ihren glanzvollen Höhepunkt. Das Monument ist Teil der historischen Achse von Paris. Von dem leicht erhöhten Platz sieht man auf der einen Seite über die Prachtstraße der Champs-Élysées das goldene Pyramidon des Obelisken auf der Place de la Concorde und dahinter die Palastanlage des Louvre. Wenfet man sich auf die andere Seite des Bauwerks, schaut man über die Avenue de la Grande Armée und erblickt in ca. 5 km Entfernung die futuristisch anmutende Vorstadt La Défense mit der Grande Arche, einer modernen Interpretation eines Triumphbogens, mit dem sich in den achtziger Jahren der damalige Präsident François Mitterrand ein Denkmal gesetzt hat. Die Métro Linie 1 hat genau unter dem Gebäude ihre Endstation. Beeindruckt von der grandiosen Aussicht, der Architektur und den vielen Kunstwerken, spazierten wir über die Esplanade und ließen uns einen leckeren Café au Lait schmecken. In Paris ist alles einen Tick größer als anderswo, und so ragt auch der Daumen von César Baldaccini zwölf Meter in den Himmel. Daneben finden sich die Monumentalstatuen des polnisch-französischen Künstlers Igor Mitoraj. Unsere nächste Station, Champs-Élysées-Clemenceau, liegt direkt an der Prachtstraße. Auf dem kleinen Platz davor steht eine Statue von Charles de Gaulle, der zum Élysée Palast hinüber blickt. In der anderen Richtung beginnt die Avenue Winston Churchill, die von den beiden zur Weltausstellung 1900 errichteten Ausstellungsgebäuden, dem Grand Palais und dem Petit Palais, flankiert wird. Über die Seine führt der Pont Alexandre III und gleich dahinter erblickt man die gewaltige Kuppel des Invalidendoms, unter der sich der Sarkophag mit den sterblichen Überresten Kaiser Napoleons befindet. Wir statteten dem Petit Palais mit seiner beeindruckenden Kunstsammlung einen Besuch ab, bevor wir wieder zum Hotel zurückkehrten. Am Abend fuhren wir wieder mit der Métro, dieses Mal zum Trocadéro. Von der Plattform aus hat man den schönsten Blick auf den Eiffelturm. Dieser 10100 Tonnen schwere Eisenfachwerkturm hat heute eine imposante Höhe von 330 Metern. Er ist ein Überbleibsel der Weltausstellung 1889. Leider ist man hier oben nicht allein, Touristen aller Herren Länder, Straßenhändler mit bunten Eiffeltürmen im Angebot und bedauerlicherweise auch Taschendiebe bevölkern die Terrasse mit der begehrten Aussicht. Schnell zogen wir weiter hinunter zum Fluss, wo uns am Schiffsanleger bereits die „Étoile“ erwartete, ein Schiff aus der Flotte der Bateaux Parisiens. Freundlich empfangen, wurden wir zu unseren Plätzen geführt und genossen über vier Stunden bei einer herrlichen Kreuzfahrt über die Seine die festliche Atmosphäre und die köstlichen Speisen sowie den leckeren Wein. Eine hübsche Sängerin begleitete unsere Fahrt mit französischen Chansons und internationale Evergreens. Am Ende der Fahrt hob die Freiheitsstatue ihre Fackel in den Himmel und der Eiffelturm glänzte mit unseren Augen um die Wette.

5. Tag: 26.07.2023 Spaziergang über den Montmartre und festliches Dinner auf dem Eiffelturm

Mit der Métro ging es heute in das berühmte Künstlerviertel auf dem Montmartre. Auf dem Berg thront weithin sichtbar die berühmte Basilika Sacré-Coeur, die sich schneeweiß vom Himmel abhebt. Ihre imposanten Kuppeln scheinen die Anhöhe des immerhin 130 Meter hohen Hügels zu verlängern. Die Vorhalle des Gebäudes wird von zwei monumentalen Reiterstandbildern flankiert: Ludwig IX, der Heilige und Jeanne d´Arc. Nach der Grundsteinlegung im Jahre 1875 vergingen fast vier Jahrzehnte, bis die im neobyzantinischen Stil gebaute Kirche des Architekten Paul Abadie fertiggestellt wurde. Die Wallfahrtskirche wurde erst 1919 geweiht. Wir entschieden uns, zu Fuß zur Basilika hinaufzugehen. Oben wurden wir von einer grandiosen Aussicht belohnt. Bei einem Entdeckerspaziergang durch das alte Dorf Montmartre sahen wir noch die letzten der alten Gipsmühlen und bestaunten den berühmten Weinberg, in dem jährlich gut 350 Liter Wein produziert werden. In den Kabaretts wie dem Lapin Agil, wird noch immer Programm angeboten, das an die gute alte Zeit erinnert, als die heute berühmten Maler hier oben auf dem Berg ein freies, jedoch armes Leben führten. Hier schlug auch die Geburtsstunde des Can-Can: Louise Weber, die legendäre La Goulue, startete in der Mulin de la Galette ihre Karriere als Tänzerin. Ein Mann geht durch die Wand - so lautet der deutsche Titel eines Romans des französischen Schriftstellers Marcel Aymé. Wir sehen ihn oben am Berg, wie er gerade aus einer Wand kommt - eine bizarre Skulptur. Aber die Menschen auf dem Montmartre sind einiges gewöhnt. In einem kleinen Park steht die Statue von Sankt Dionys, dem Bischof von Paris. Er hält sein abgeschlagenes Haupt in Händen. Nach seiner Enthauptung soll er seinen Kopf aufgehoben und ihn sechs Kilometer nach Norden getragen haben an die Stelle, wo er begraben werden wollte. Wir schlenderten weiter durch die zauberhafte Welt der Amelie, entdeckten lustige Streetart Kunstwerke, statteten der großen Sängerin Dalida einen Besuch ab und kehrten in einem kleinen Restaurant ein, wo wir landestypisch leckere, einfache Speisen, wie Croques Monsieur zu einem leckeren Weinchen speisten. Der kleine Park gegenüber der Kirche St. Jean de Montmartre birgt dann noch eine echte Überraschung: eine blau gekachelte Wand, auf der die Kalligraphin Claire Kito eine Idee des aus Paris stammenden Sängers Frédéric Baron umgesetzt hat. In 250 Sprachen liest man dort 300 mal je t´aime - ich liebe dich. Aus gegebenem Anlass gab es dort für uns einen feierlichen Umtrunk, und wir stießen an auf das Wohl unserer Mitreisenden, die heute einen Ehrentag feiern durften. Auf der belebten Place de Tertre herrscht reges Treiben. Künstler und Karikaturisten drängen sich dicht an dicht, dazwischen tänzeln emsige Kellner mit beladenen Tabletts, um Touristen und Einheimische mit Café au Lait, einem Coupe de Champagne oder einem Pichet du Vin zu versorgen. Am frühen Abend erwartete uns ein weiterer Höhepunkt der Reise: das Abendessen nach Wahl auf dem Eiffelturm in luftiger Höhe von 58 Metern. Das Restaurant Madame Brasserie wartete mit leckeren Speisen auf und ein kunstvoll verzierter Nachtisch krönte unser Sterne Menü. Die Aussicht beim Essen ist atemberaubend, die Speisen waren vorzüglich und der Champagner gut gekühlt. So ging unser letzter gemeinsamer Abend schnell vorüber. Voller wunderschöner Eindrücke kehrten wir dem leuchtenden Eiffelturm den Rücken und fuhren zurück in unser Hotel.

Tag 6: 27.07.2023 Heimreise ab Flughafen Charles de Gaulle

Nach dem Frühstück in unserem gemütlichen Boutique Hotel Saint Paul verabschiedeten wir uns in der gemütlichen Lobby des Hotels, dort wo wir uns vor sechs Tagen kennengelernt haben. Dieses Mal trafen wir uns nicht, um uns zu Fuß oder mit der Métro in das Abenteuer Weltmetropole zu stürzen, nein, dieses Mal hieß es Abschied nehmen. Bereits kurz vor neun Uhr stand das erste Taxi vor dem Hotel, das unsere Gäste, die mit der Lufthansa nach Leipzig zurückreisten, abholte. Reichlich drei Stunden später, nach einem erfrischenden Morgenspaziergang durch den Jardin du Luxembourg, verließen auch die Gäste, die mit der Air France nach Berlin zurückreisten, das Hotel. So endete eine ereignisreiche Reise für unsere Fluggäste mit einem entspannten ruhigen Rückflug in die Heimat.

Schlusswort

Au revoir, meine lieben Gäste, es war schön mit euch. Ich habe mich gefreut, euch die schönen Ecken und Winkel der Weltstadt mit Herz an der Seine zeigen zu dürfen. Vielen Dank, dass ihr euch auf das Abenteuer Paris eingelassen habt. Viel zu schnell sind die Tage vergangen. Wir haben in dieser kurzen Zeit viel gesehen, viel erlebt und viel erfahren über Paris, über Frankreich und die Franzosen. Wir ließen uns verzaubern von der Kunst und Kultur, der großartigen harmonischen Architektur und den vielen Höhepunkten unserer Reise: der Show in der Moulin Rouge, dem festlichen Dinner auf der Seine bei Nacht, dem Galadinner auf dem leuchtenden Eiffelturm und dem Zwiegespräch mit Mona Lisa. Wir sind zu Fuß gut und gerne siebzig Kilometer durch diese interessante spannende Stadt gelaufen, über 1000 Treppenstufen hinauf und wieder hinunter gestiegen, haben klaglos dem Regen getrotzt, viel gelacht und die fantastische französische Küche sowie die leckeren französischen Weine in netter Gesellschaft genossen. All das machte diese Reise so einzigartig.
Kommt gut wieder im Alltag an und behaltet die vielen schönen Erlebnisse und Begegnungen unserer Reise in guter Erinnerung!
Au revoir, Stadt an der Seine, auf Wiedersehen (in) Paris!
Eure Reiseleiterin
Gabriele Sauer

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Kommentare zum Reisebericht

Sehr schön!!! Mit diesem Bericht war ich auch mal wieder in Paris.

Nimphius Karin
02.08.2023

Reise nur zu empfehlen.
Führung durch die Reiseleiterin Frau Sauer mit großem Wissen und mit viel Liebe.
Zu allen Fragen gab es eine umfassende Erklärung.
Frau "Wirbelwind" hat es in der kürze der Zeit geschafft, die Besonderheiten und das Schöne dieser Stadt näher zu bringen. Die Events der Reise sind allesamt gelungen. Keine langen Wartezeiten. Tolle Eindrücken. Viele liebe kleine Details.
Der Reiseleiterin vielen Dank.
Ihre Fam. Otto

A+K.Otto
06.08.2023

Wir haben eine einzigartige Reise erlebt, vielseitig und hochinteressant mit einer sehr kompetenten Reiseleiterin, die immer ein offenes Ohr für individuelle Wünsche hatte. Ein großes Dankeschön an Frau Sauer, die uns Seiten von Paris erleben ließ, die wir alleine niemals gefunden hätten. Sie war Beraterin, Fürsorgerin und sachkundige Reiseleiterin in einer Person. Von der Organisation bis hin zu Genuss der Kultur und der französischen Küche macht diese Reise Lust auf mehr. Einzig die Organisation der Taxitransporte durch den Reiseveranstalter ist verbesserungsbedürftig.

Gerd und Renate Schütze
08.08.2023

Wir waren dabei und haben vielleicht unsere schönste Städtereise erlebt, die wir je unternommen haben. Und Dieses Dank der super informierten und immer freundlich gesinnten und netten Reiseleiterin Gabriele Sauer. Sie hat mit ihrem großen Wissen über Sehenswürdigkeiten viel berichten können und sie ist ein Organisationstalent durch und durch; sei es Warteschlangen zu umgehen oder dem Regen mit einem Museumsbesuch ein Schnippchen zu schlagen. Ihre Fotografien sind allesamt Top und sie kommen alle in unser Urlaubsalbum. Wir freuen uns auf eine neue Reise mit ihr. Wir wünschen ihr alles Gute, dass sie gesund und uns wohlgesonnen bleibt.
GlG von Kerstin und Stefan Gasenzer

Kerstin Gasenzer
09.08.2023