Reisebericht: Städtereise Klassisches Paris – 6 Tage

29.04. – 04.05.2017, 6 Tage Städtereise Frankreich in der Metropole an der Seine: Eiffelturm – Montmartre mit Sacre–Coeur und Place du Tertre – Ile de la Cite – Cabaret Paradis Latin und Versailles zubuchbar – mit Busanreise


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Paris - die Weltmetropole im Ausnahmezustand und zwischen den Wahlgängen zur Präsidentenwahl - eine faszinierende Stadt mit Eifelturm, Notre Dame und Versaille
Ein Reisebericht von
Dr. Jürgen Schmeißer

1. Tag (29.04.2017) Fahrt durch Lothringen, die Champagne nach Paris

Ausnahmezustand in Frankreich; nach mehreren Terrorakten in den vergangenen zwei Jahren nun zehn Tage vor unserer Reise die Tötung eines Polizisten auf den Champs Elysse.
Siebenundzwanzig Gäste ließen sich nicht entmutigen und wählten rund um den 1. Mai sowie zwischen den zwei Wahlterminen der Präsidentenwahl Paris als Ihr Reiseziel. Ab Stuttgart, Frankfurt, Berlin, München reisten zehn Gäste mit dem Flugzeug und zwei mit der Bahn nach Paris.
Fünfzehn Gäste aus Mitteldeutschland reisten ab Dresden an Chemnitz, Ronneburg, Gera, Weimar, Erfurt, Eisenach, Frankfurt, Ludwigshafen vorbei Richtung Frankreich. Bereits auf dieser Fahrstrecke ließen sich zahlreiche Bezüge zu unserem Gastland ziehen. So steht die Assoziationskette Ronneburg - Uranabbau - zur Marie und Pierre Curie und der französischen Form der Energiegewinnung oder die für Weimar zu Buchenwald und dem französischen Politiker Leon Blum oder über Bauhaus zu den uns erwartenden Architekturstilen in Paris. Wer durch Lothringen und die Champagne dann, an Metz, Verdun und Reims vorbei fährt, denkt an die wechselnde Zugehörigkeit Lothringens zu Frankreich und Deutschland, die Kriege, insbesondere den Grand Guerre mit Verdun oder den Zweiten mit der Kapitulationsunterzeichnung von Reims, vor der in Karlshorst.
Rheinbrückenbau zwischen Mannheim und Ludwigshafen sowie der sonnabendliche Verkehr auf den Zufahrtstrassen nach Paris führet zu einigen Staus, der dann weg zehn Minuten durch unser Zeitmanagement zugunsten der Einhaltung der Gesetze um eine weitere Fahrpause verzögerte. Nach fünfzehn Stunden Fahrt ab Dresden trafen wir gegen 21 Uhr am Novotel im 17. Arrondissement von Paris ein, begrüßten die „Flieger", TGV-Fahrer - und machten - einige nach einem kleinen Imbiss - Schluss für einen langen Tag.

2. Tag (30.04.2017) Paris Stadtrundfahrt und Montmartre

Aus Anlass des 30. April hatte ich eigentlich vor, den Hexensabbat von Berlioz (Symphonie Phantastique) zu spielen, aber bei so viel Paris war dazu keine Zeit. Mit dem Bus und Stephanie, unserer örtlichen Reiseleiterin, verschafften wir uns zunächst einen großen Überblick. Schöne Fotostopps machten wir bei Sonnenschein im Jardin de Luxemburg, am Invalidendom und oberhalb des Marsfeldes mit Blick auf den Eifelturm. Am Mittag trafen wir in Montmartre ein, wo das Moulin Rouge, natürlich ein markanter Ausgangs- und Treffort ist. Jeder fand individuell zwischen Baguette, Törtchen, Kebab oder Reisschachtel etwas zu essen. Am Nachmittag bummelten wir hinauf zur weißen Kirche Sacre Coer. Zum Sonntag natürlich Menschenmassen unterwegs, stets gut (?) bewacht durch zahlreiche Polizisten mit großer Waffe. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sich keiner den Kirchgang unter Waffen zumuten wollte und deshalb bald im Gassengewirr wieder verschwand. Wo einst Picasso, Toulouse Lautrec und die Pariser Boheme lebten, wimmeln heute Touristen durch die Gassen; die Pariser sind zum Brückenwochenende auf Ihren Landhäusern. Außer scheinbar der Kandidat für das Präsidentenamt, Emanuel Macron, der wohl für seine Maifeier noch ein Fläschchen Wein brauchte und beim Weinhändler auf dem Montmartre vorfuhr - leider sahen wir nur den Pulk der Gaffer vor dem Geschäft.
Abendessen dann im ungarisch-französischen Restaurant La Paprika: ja, die Estragon-Sahne-Soße auf der Hähnchenbrust ist lecker. Ein intensiver Tag in Paris ging zu Ende.

3. Tag (01.05.2017) Paris: Marais–Viertel, Eifel–Turm, Cabaret Cartier Latin

Für den Vormittag stand ein fakultativer Stadtbummel im Marais-Viertel, dem bedeutendsten Innenstadtviertel, östlich des Louvre gelegen, auf dem Programm. Bei unserer Fahrt am Vortage hatten sich bereits zahlreiche Gäste recht interessiert gezeigt, das Rathaus nochmals aus der Näher zu sehen, so erweiterten wir unsere Tour im 4. Arrondisement ein wenig. Mit dem Reisebus gelangten wir bis zur Horologue und bummelten zunächst zum Pompidou-Center, das eher wie ein Industriekomplex wirkt aber zu den bedeutendsten neuen Kulturbauten Europas zählt. Weiter ging es zum Rathaus, einem Neorenaissancebau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - neben den zwanzig Rathäusern der Stadtteile das 21. - und zentrale - der französischen Hauptstadt.Das Marais-Viertel golt als eines der ursprünglichsten Viertel von Paris, einst geprägt durch den Templer-Orden, später dann insbesondere auch durch jüdische Einwohner. Am schönsten ist der ehemalige Königsplatz Place Vosgue, an dem einst auch Victor Hugo wohnte. Am Place d la Bastille - heute mit moderner Oper - beendeten wir die Tour mit einer Kostprobe Macarones. Rund um den Platz und im Marais - Viertel finden sich viele Möglichkeiten für ein spätes dejeuner, ein frühes diner oderauch nur für einen cafe´. Nach dieser Pause fuhren wir zum Eifel-Turm, dessen Grundfläche infolge des Ausnahmezustandes in Frankreich begrenzt ist und nur nach Sicherheitskontrollen zu betreten ist. Das führt zu immer wieder veränderten Abläufen, aber nach einem kurzen irrtümlichen Anstehen an der falschen Schlange hatten wir noch ausreichend Zeit zum Wechsel an den Zugangsort für Gruppen mit Reservation. Eifelturm - der Traum früherer Jahre: heute ging er in Erfüllung.
Nach der Rückkehr ins Hotel war noch Zeit sich frisch zu machen und dann stiegen mehr als zwei Drittel aller Gäste erwartungsvoll in den Bus, der uns in ein richtiges Pariser Cabaret bachte: das Cartier Latin. Am Eingang empfing uns roter Plüsch und bald auch das Personal, das uns in altem Stil an die Tische geleitete. Mit einem Ein schmackhaften 3- Gänge-Menü, Rotwein und champagner starteten wir in den Abend bevor die Show mit Tanz, Gesang, Jongleur und Trapezkünstler begann. Natürlich fehlte auch ein Cancan nicht. Nach dem Programm wurden wir doch recht schnell hinausgebeten - mancher hätte wohl noch ein Weilchen geklönt. Gegen Mitternacht waren wir dann nach einem langen und erlebnisreichen Tag - dem Tag der Arbeit ... und des Genusses - im Hotel.

4. Tag (02.05.2017) Versailles, Bootsfahrt auf der Seine, La Defense

Um rechtzeitig vor massenahften Touristenströmen in Versaille zu sein, starteten wir bereits acht Uhr mit dem Bus. Nach einer knappen Stunde erreichten wir das einstige Königsschloss; nicht so recht vor aber doch wenigstens mit den ersten Reisegruppen. Binnen zehn Minuten verdreifachte sich dann die Zahl der anstehenden Touristen.Nach einer halben Stunde des Anstehens waren wir, umrahmt von hunderten asiatischer Touristen, die wohl jedes Gemälde und jeden Einrichtungsgegenstand fotografierten, in den royalistischen Räumen des Sonnenkönigs und seiner nur noch wenigen Nachfahren. Keine Frage, Versailles ist schon ein Musterbeispiel des Barock; das insbesondere aber neben dem Schloss auch mit der Gartenarchitektur. Das war dann für die meisten Gäste wohl doch zu knapp, denn eineinhalb Stunden sollte man schon für einen kurzen Parkbesuch haben. Die typisch französische Gartenarchitektur lässt Blickbeziehungen durch geradlinige Sichtachten auf Schloss und zahlreiche Fontänen ausrichten. Noch waren manche Fontänen zwar gefüllt aber nicht nicht sprudelnd - im Sommer wiederkommen!
Unsere Bootsfahrt - das klingt für ein Schiff mit vielleicht 300 Plätzen doch recht minimalistisch - auf der Seine konnten wir um eine Stunde vorziehen. So gleiteten wir - die meisten auf dem Sonnendeck sitzend - an Louvre, Musee d'Orsay und Notre Dame vorbei. Unsere anschließende zweite Stadtrundfahrt führte uns zunächst in die Stadt La Defense am westlichen Außenrand von Paris - Ansiedlungsort der Zentralen zahlreicher bedeutender Unternehmen Frankreichs mit teilweise spektakulärer moderner Architektur. Schöne Sicht von einer Plattform am neuen Triumpfbogen von La Defense zum napoleonischen und weiter bis zu den Tuillerien. Wie weit ist es von hier bis zum Arc de Triomphe? (4,4 km) . Mit dem Bus dann zurück über die Champs Elysee, Runde zum Vendome, an der Madeleine (-Kirche) vorbei zur Oper und Ausstieg am alten La Fayette. Im Innen Jugendstilarchitektur vom Feinsten und dann vom Dach ein Blick über die Dächer von Paris.
Von hier sind es vierhundert Meter bis zum Restaurant - wir blockierten die Kreuzung, um überhaupt mal eine Chance zu haben und benötigten dreißig Minuten. Abendessen dann bei jeanette mit tunesisch-belgischem Kellner und einem guten 3-Gang-Menü; passend dazu Chardonnay oder Chablis, wer wollte.

5. Tag (03.04.2017) Ile de la Cite´, Montparnasse und individuelles Erkunden von Paris

Mit Stephanie, unserer örtlichen Reiseleiterin, trafen wir uns am Chetelet, um von hier unsere Runde auf die Ile, die „Stadtinsel" städtebaulicher Ursprung von Paris - zu durchqueren. Als wir nach wenigen Minuten den Vorplatz von Notre Dame erreichten, fing es an zu regnen. Die Kathedrale gehört zu den ersten gotischen Kirchen Frankreichs aus dem 12. Jahrhundert, wurde aber erst im Laufe von knapp zweihundert Jahren Bauzeit fertiggestellt. Rosette, Pforte, Kreusgewölbe, hohe Säulen, Mehrschiffigkeit, hohe Buntglasfenster, Skulpturen - alle Elemente der Gotik in herausragender Form, nur die Höhe der Türme kann mit Amiens oder Chartre nicht mithalten. Dafür gewinnt sie bezüglich der Menge anstehender Touristen. Von hier geht es zum Place ..................
und dann wieder hinüber auf das Seine-Ufer von Marais. Chance, nun endlich Briefmarken in einem Tabakgeschäft zu erwerben. Bei viel feuchter Luft und Diesigkeit erreichen wir den Innenhof des Louvre und laufen durch den Jardin de Tuillerin Richtung Riesenrad am Place de la Concorde, wo in den Jahren der französischen Revolution, die Guillotine stand. In Anbetracht des Wetters und der vom Turm Montparnasse zu erwartenden Kurzsichtigkeit, entschieden sich doch die meisten Gäste für ein Bummeln in der City oder einen Louvre-Besuch. Wer auf Montparnasse in zweihundert Höhe auffuhr, konnte die Chance einer Rundumsicht auf Paris gut nachvollziehen, auch wenn man von La Defense in knapp zehn Kilometer Entfernung nur den riesigen Total-Turm verschwommen erkennen konnte. Aber im Nahfeld waren alle Ziele unserer Reise nochmals zu erkennen.
Am Nachmittag hatten so alle Gäste Zeit, um sich ganz nach den individuellen Vorlieben durch Paries treiben zu lassen: Innenstadtflanieren, shopen, Museumsbesuche im Louvre oder Musee d´Orsay. Auch mit der Metro fanden sich alle bestens zurecht und mancher lief vom Place de la Concorde auch - ca. eine Stunde - bis zum Hotel.

6. Tag (04.05.2017) Au revoir Paris

... klingt doch schöner als „Heimfahrt"? Die Gäste mit Flug oder Bahnreise hatten noch einige Stunden Zeit zum Verweilen. Die Busfahrer starteten acht Uhr. Ehe wir den werktäglichen Stadtstau hinter uns gelassen hatten, war eine Stunde vergangen, die wir nie wieder aufholen konnten. Ja, es wurde gar noch ein wenig mehr. Auf der bekannten Fahrstrecke durch die Champagne, Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen erreichten wir nach neunzehn Uhr Eisenach: Fahrerwechsel und Dank an Steffen Arnold, der uns sicher und sehr zielgerichtet durch Paris fuhr.
Nach 1050 Kilometern erreichten wir 23:30 Uhr Dresden. Gute Nacht Dresden - Au revoir Paris!

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Kommentare zum Reisebericht

Sehr geehrter Herr Dr. Schmeißer ,

besten Dank für Ihr Schreiben vom 17.05.2017.
Wir haben uns gleich an den Computer gesetzt und den Reisebericht gelesen sowie die Fotos angeschaut .
Beides sind ideale Ergänzungen zu den gewonnenen Eindrücken und unseren eigenen Fotos .
Wir freuen uns das auch Ihre Heimfahrt gut verlaufen ist .
Bei uns kamen bezüglich des Rückfluges leider einige Unpässlichkeiten auf ,
da nach zwei Stunden des Wartens auf den Start im Flugzeug , der Flug wegen Schlechtwetter in Frankfurt /Main annuliert wurde .
Da am gleichen Tag kein Flug bis Dresden mehr möglich war , bekamen wir noch eine Verlängerungsnacht in einem Hotel in Flughafen-Nähe .
Am nächsten Tag verlief dann alles problemlos und pünktlich .
6.10 Uhr ging es in die Lüfte und um 11.30 Uhr waren wir schon zu hause .
Wir werden uns noch lange und gern an unsere Paris-Reise erinnern und
danken der Eberhardt TRAVEL GmbH aber ganz besonders Ihnen für Ihre Bemühungen die Organisation und die prima Reiseleitung in Paris .
Bleiben Sie gesund und weiterhin so aktiv .
Eva-Maria und Günther Sagromski

Eva-Maria und Günther Sagromski
23.05.2017

Liebe Familie Sagromski,
am Folgetag unserer Reise habe ich gehört, dass Sie eine Nacht in Frankfurt weilen mussten. Das ist bedauerlich, konnte aber scheinbar Ihren positiven Eindruck unserer gemeinsamen Tage in Paris nicht mindern. Ich würde mich freuen, SIe bei Gelegenheit wieder einmal in Frankreich (Normandie/Bretagne, Provence oder Südfrankreich in Kombination mit Barcelona und Andorra) oder auf einer Städtereise (z.B. Moskau) begrüßen zu können. Freundliche Grüße aus Narbonne - Dr. Jürgen Schmeißer

Dr. Jürgen Schmeißer
24.05.2017

Sehr geehrter Herr Schmeißer,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 17.05.17.
Die Fotos und der Reisebericht ist eine nützliche und gute Ergänzung zu unseren Urlaubseindrücken.
Wir bedanken uns sehr herzlich und wünschen Ihnen Gesundheit und eine gute Zeit.
Ingrid und Wolfgang Prager

Prager,Wolfgang
26.05.2017