Reisebericht: Silvester in Paris in kleiner Reisegruppe

29.12. – 02.01.2019, 6 Tage exklusive Silvesterreise mit Flug in die Stadt an der Seine mit maximal 12 Teilnehmern, individuellen Entdeckungen und Silvesterkreuzfahrt


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Silvester unter dem leuchtenden Eifelturm, Paris individuell in einer Gruppe von der schönsten Seite kennenlernen, mit Limousine, mit Metro, zu Fuß und mit dem Schiff: die besondere Sylvesterreise zum Entdecken, Genießen und Schlemmen.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1.Tag: Samstag 29.12.2018 – Anreise und erste Eindrücke von Paris

Schnell haben wir uns in Frankfurt gefunden. Alle sind gut gelandet und wir freuen uns auf unser Paris-Abenteuer. Der Flug mit Lufthansa nach Paris ist ein wenig verspätet aber der Flug verläuft ohne Zwischenfälle und großer Turbulenzen, so daß wir am großen Flughafen CDG in Paris erste Eindrücke bekommen. Das Gepäck kommt ebenfalls und unser Transferservice ist wie verabredet direkt am Ausgang zur Stelle. In einer großen Limousine werden wir in gut einer halben Stunde in unser Hotel gebracht, welches sich in der Innenstadt am linken Seine-Ufer befindet: Hotel St.Paul. Hier erwarten uns schon die Reisenden welche aus Berlin-Tegel gekommen sind. Schnell werden wir miteinander warm und es stellt sich heraus, dass alle gerne zu Fuß unterwegs sind, was unsere Reiseleiterin Gina freut, denn sie meint, dass man Paris am besten zu Fuss und mit der Metro erkunden kann. Unsere Zimmer sind pariserisch klein aber gemütlich mit allem was man zum wohlfühlen braucht. Wichtig ist auch der Safe in dem wir unsere Wertgegenstände deponieren - wir sind in einer Großstadt! Wir sind zu unserem ersten Treffen mit unserer Reiseleiterin verabredet. Es gibt einen Empfangscocktail, von der Firma Eberhardt arrangiert, und wir werden begrüßt wie es sich für Paris gehört: mit 2 Flaschen Champagner. Bei unserer kleinen Gruppe von 8+1 Personen reicht das für einen Nachschlag. Wir bekommen das Programm erläutert und alle stimmen zu, kennt sich doch unsere Reiseleiterin Gina von vielen Reisen gut in Paris aus. Heute beginnen wir mit einem kleinen Spaziergang in unserem Bezirk. Das Hotel liegt zwischen St. Germain und dem Quartier Latin, dem Studentenviertel von Paris. Die Universität "Sorbonne" wurde im 13.Jahrhundert als eine der ersten Universitäten weltweit gegründet. Dies geschah unter Ludwig IX. von dem wir noch öfter hören werden. Wir spazieren erst zur Metro Odéon um eine Orientierung zu bekommen und "unsere" Metro-Station kennen zu lernen, dann überqueren wir den Boulevard St. Michel und spazieren zum "Panthéon", einem mächtigen Kuppelbau, der weithin zu sehen ist. Der Bau, welcher zu Beginn des 19.Jahrhunderts errichtet wurde, dient heute als Ruhestätte berühmter Franzosen, wie "Voltaire" und "Victor Hugo". Auch berühmte Frauen haben diesen Weg geschafft, eine von ihnen die zweifache Nobelpreisträgerin "Marie Curie", die ihr Labor ganz in der Nähe hatte. Vor allem aber ist der "Panthéon" durch einen Versuch berühmt: Der Franzose "Léon Foucault" bewies mit einer 28 kg schweren Kugel an einem 67 m langem Seil, dass sich die Erde um sich selber dreht. Das schwingende Pendel wanderte um 11 Grad pro Stunde. Es gab keine äußeren Kräfte, d.h. es war der Boden, welcher die Richtung änderte.
Dieser Versuch ist spannend in dem Roman von Umberto Ecco "Das Foucaultsche Pendel" nachzulesen. Vorbei an weihnachtlich geschmückten Tannenbäumen streben wir in Richtung "Rue Moufftard", eine der ältesten Straßen von Paris. Häuser vom 16. bis 18.Jahrhundert säumen diese Straße. Heute gibt es hier zahlreiche Restaurants und stinken tut es hier auch nicht mehr. (der Name stammt wahrscheinlich von "mofette" was üble Gerüche bedeutet). Anschließen statten wir dem ältesten Caféhaus von Paris, dem "Procope", noch einen Besuch ab, um uns dann für das erste Abendessen in Paris vorzubereiten.
Wir spazieren nicht weit in Richtung Restaurant "La cuisine de Philippe", in der Nähe des "Palais du Luxembourg", welches am vorletzten Tag auf unserem Programm steht. Hier im Restaurant ist es wie überall kuschelig eng.... und es wird voll. Das Restaurant scheint ein echter Geheimtipp zu sein und so schmeckt es dann auch. Alle sind in guter Stimmung und so gut gelaunt geht der erste Tag seinem Ende zu. Einige von uns sind sehr müde, da sie seit dem frühen Morgen unterwegs sind. Wir freuen uns alle auf morgen. "Bonne nuit, à demain"!

2.Tag: Sonntag 30.12.2018 – Stadtrundgang mit Besuch des Louvre und Musée d'Orsay

Wir beginnen den Morgen mit einem opulenten Frühstück. Vermutungen unsererseits, dass es ja in Frankreich ja nur ein Croissant gibt, werden Lügen gestraft. Es gibt alles was das Herz begehrt in Buffetform, alles und so viel wir möchten. Der Kaffee schmeckt ebenfalls und so starten wir den Tag mit einer kurzen historischen Einführung in das Pariser Mittelalter. Die Stadt von den keltischen "Parisii" gegründet, den Römern erobert, hatte nach Herrschaft der Merowinger und Karolinger ihre erste Glanzzeit mit den Kapetingern. Unter "Hugo Capet" wurde Paris Königsresidenz und das liess den Flusshandel florieren. Unter "Ludwig IX."(dem Heiligen), welchen wir schon kennenlernten, erlebte Paris seine bis dahin glanzvollste Zeit. Eine der lt. Gina schönsten Kirchen von Paris wurde unter ihm erbaut: die "Sainte-Chapelle" auf der "Ile da la Cité". Wir starten in unser erstes Metro-Abenteuer und erleben die erste Überraschung: wir können ohne Kontrolle zur Métro (Gerät zum Entwerten kaputt). Nun wir fahren nur 2 Stationen und landen an einer weiss gefließten Metro-Station mit schönen Lampen. Schwierig war beim Bau der Strecke die Unterquerung der Seine. Besondere Baumassnahmen waren notwengig. Beim Auftauchen aus der Unterwelt halten wir ebenfalls erst einmal inne: eine andere Welt. Wir landen am Rande eines Blumenmarktes von dem auch Vogelgezwitscher zu hören ist. In Vogelkäfigen werden die "Sänger" zum Kauf angeboten. Wir blicken auf den von "Hector Guimard" im Jugendstil entworfenen Métro-Eingang. Wir werfen einen Blick auf den alten "Palais de Justice" und daraus hervorschauend "Sainte-Chapelle" und spazieren in Richtung "Notre-Dame", die wohl bekannteste gotische Kathedrale Frankreichs. Einige nehmen sich vor, diese Kathedrale bei sich gebender Gelegenheit von innen anzuschauen, da wir durch unseren "Louvre-Termin" ein wenig zeitlich gebunden sind. Vorbei an dem gotischen Meisterwerk werfen wir einen Blick auf die Nachbarinsel "St.Louis" da wir dort heute abend speisen werden. Wir spazieren über die Brücke "Pont du Change". Sie führte während der französischen Revolution von der "Conciergerie", in der zu dieser Zeit fast 2600 Gefangene zum Tode verurteilt wurden, zum "Place de la Concorde" wo die Guillotine wartete. Eigentlich war die Conciergerie des von "Philipp dem Schönen" erbauten hochgotischen Kapetingerpalst der Wohnort des Hausmeisters ("Concierge"). Berühmtestes Opfer der Revolution: "Marie-Antoinette", Tocher Maria Theresias von Österreich und Ehefrau von Ludwig XVI. Ihr üppiger Lebensstil und üble Nachrede wurden ihr zum Verhängnis. Die vorausgesagten "schlechten Vorzeichen" Ihres Lebens (ein Tag vor ihrer Geburt fand das fürchterliche Erdbeben von Lissabon statt) führten sie auf das Schafott. Ihr Mann Ludwig wurde 9 Monate vorher hingerichtet. Wir folgen der Spur über die Brücke und laufen entlang der Seine in Richtung Louvre, welcher schon von Weitem zu sehen ist, denn klein und unscheinbar kann man das Gebäude wirklich nicht nennen. Nur Ludwig dem XIV. war er zu klein. Von der Insel grüßt ein weiterer wichtiger Herrscher Frankreichs: "Henry IV", der durch zahlreiche Affären (56 Maitressen soll er gehabt haben) aber auch als Kunstliebhaber und Sammler bekannt ist. Er war in den Hugenottenkriegen maßgeblich beteiligt und konvertierte später zum Katholizismus. Seine größte Errungenschaft war das "Edikt von Nantes" welches Religionsfreiheit für Protestanten lange Zeit zusicherte.
Nach seiner Ermordung führte seine Frau "Maria de' Medici" die Regierungsgeschäfte weiter.
Wir sind jetzt vor dem Louvre und wollten pünktlich zu unserem Termin am Eingang sein. Wir dürfen die 22 m hohe Glaspyramide von "Ming Pei" bewundern die bei ihrer von Francois Mitterrand veranlassten Erbauung von den Franzosen stark kritisiert wurde, heute aber eine der beteutendsten Attraktionen von Paris ist. Wir bewundert die Details und betreten durch sie eines der wichtigsten Museen weltweit: die ehemalige Königsresidenz, die heute 300.000 Werke fasst. Darunter befindet sich die weltberühmte "Mona Lisa" von "Leonardo da Vinci" die einige Male entführt wurde, das letzte Mal im Jahr 1911. Jeder von uns begibt sich nach Plan alleine auf Entdeckungstour, reichen doch 2 Stunden nur für wenige Exponate und die Interessen sind bekanntlich sehr verschieden. Die Zeit vergeht schnell und danach sind wir alle reif für eine Pause. Gina schlägt vor, zu unserer nächsten Metro-Station zu gehen, was sich als günstig erweist, gibt es dort doch mehrere Kaffees. Wir ergattern einen schönen Platz mit Heizung im Freien direkt vor dem "Kiosque des Noctambules", dem künstlerisch gestalteten Metro-Eingang "Palais Royal - Louvre". Im Palais Royal, einst Wohnsitz des legendären Kardinal Richelieu, sitzt heute der Staatsrat und die oberste Kulturbehörde. Entlang der "Av.de l'Opéra" blicken wir auf die alte Oper "Garnier". Die teure "Rue Faubourg St.Honoré" beginnt hier ebenfalls. Wir aber stärken uns bei einem Imbiss und genießen die Atmosphäre. Danach steigen wir wieder in die Unterwelt und fahren auf der ältesten Metro-Linie, der M1, 2 Stationen in Richtung "Place de la Concorde". Hier beim Aussteigen wieder ein anderes Bild. Golden glänzt die Spitze des 22 m hohen Obelisken aus dem Ramsestempel in Luxor. Der Schlussstein aus vergoldeter Bronze wurde vom Lebensgefährten "Yves St.Laurent's" gestiftet. Der Obelisk war ein Geschenk des Vizekönigs von Ägypten "Muhammed Ali Pascha" im Jahr 1833. Wir blicken am Platz auf eines der teuersten Hotels von Paris, das "Crillon" und hier stehen wir an der Blickachse, die einst vom Präfekten Napoleons III. Baron Haussmann ausgebaut wurde. Er ist maßgeblich für das heutige Aussehen der Stadt verantwortlich: breite Boulevards, neue Wasserleitungen und eine funktionierende Kanalisation. Wir blicken entlang des "Champs-Elysées" bis zum "Arc de Triomph" und zu den Hochhäusern in "La Défense". Hinter dem "Arc de Triomph" ahnt man den fast würfelförmigen "Grand Arche", ebenfalls, wie die Pyramide, ein Projekt während der Regierungszeit von "Francois Mittérand". Mit einer Höhe von ca. 110 m ist er doppelt so hoch wie der "Arc de Triomphe" ragt aber durch die Entfernung aus unserer Sicht nicht über diesen hinaus. Ein großzügiger Teilnehmer unserer Gruppe spendiert für alle einen Glühwein zum Aufwärmen, ob er ahnt was uns am Musée d'Orsay erwartet? Wir genießen den Wein und spazieren anschließend durch die Tuilerien in Richtung Museum. Dort stehen Massen von Menschen in Schlangen zum Einlass. Wir haben vorreservierte Karten - nur leider ist die Organisation nicht eindeutig und mehrfach an der falschen Schlange stehend gelingt es uns doch relativ schnell in das Museum zu kommen. Dieses, als Bahnhof zur Pariser Weltausstellung, errichtete Gebäude ist durch sein Bahnhofsgewölbe und den Details der Belle Èpoque beeindruckend. Der ideale Rahmen für die gezeigten Objekte des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Abteilung der Impressionisten ziehen die meisten der Besucher an. Gina verweist auf einige Bilder die zu Ihrer Zeit für die breite Öffentlichkeit ein Skandal bedeuteten, z.B. "Das Frühstück im Grünen" von Èdouard Manet. Ursprünglich sollte es wohl "der Flotte Vierer" heißen. Heute stehen wir bewundernd vor dem Bild und finden es einfach nur gelungen und so gar nicht skandalös - nun die Zeiten ändern sich. Wir sind voll der Eindrücke als wir das letzte Mal für heute in die Bahn steigen um zu unserem Abendessen auf der "Ile St. Louis" zu gelangen. Eine Station bis St. Michel und dann zu Fuss weiter. Jetzt mit der beleuchteten "Notre Dame" im Hintergrund. Wir gehen durch die Straßen der Insel mit ihren Wohnpalästen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hier soll eines der teuersten Wohnviertel von Paris sein. Schöne Geschäfte säumen die Hauptstraßen. In dem für uns gebuchten Restaurant "Fous de l'Ile" (übersetzt: "Verrückte der Insel") ist es wieder sehr gemütlich und das Essen mundet uns sehr. Wir beschließen, den Weg zu unserem Hotel wieder zu Fuß zurückzulegen und fallen dann reich an Eindrücken und müde in unsere Kissen.

3.Tag: Montag 31.12.2018 Montmartre – Seine–Kreuzfahrt – Jahreswechsel

Auch diesen Tag starten wir wieder mit einer kurzen Vorbesprechung für den heutigen Tag. Heute morgen wollen wir uns das Künstlerviertel "Montmartre" mit der Kirche Sacre Coeur erlaufen und einen Eindruck vom berühmten "Moulin Rouge" und der "Place Pigalle" bekommen. Eine kontrastreichere Szenerie gibt es kaum. Die Metro bringt uns in mehreren Stationen zur Haltestelle "Lamarck Coulaincourt", eine der am höchsten gelegenen Metro-Stationen von Linie 12. Die Station welche 1912 in Betrieb genommen wurde ist gleichzeitig mit 24 m unter der Erde eine der am tiefsten gelegenen Stationen von Paris. Wir merken es als wir die gewendelte Treppe nach oben steigen. Wieder ein Innehalten nach dem Aufstieg - wieder ein anderes Paris. Früher außerhalb der Stadt gelegen, hat sich das Viertel ein klein wenig ländliches bewahrt. Hier lebten und arbeiteten einige der berühmtesten Künstler des 19. und 20 Jahrhunderts. Nach Orientierung begeben wir uns erst einmal auf einen kleinen Friedhof, der am Rande liegt, den Friedhof St. Vincent. Hier haben alteingesessene Familien ihre Grüfte oder Grabstellen - Ein Innehalten bevor wir uns in den Trubel stürzen. Die Touristenmassen konzentrieren sich vor allem vor der Kirche "Sacre Coeur". Bis hier hinauf kommen nur die besonders Interessierten. Der Sängerin "Dalida", welche in den 70er und 80er Jahren ihre Erfolge feierte ist ein Platz und eine Straße gewidmet, lebte sie doch hier und beging hier 1987 Selbstmord. Weiter geht es vorbei am Atelier von Auguste Renoir, welches später von Susanne Valadon bezogen wurde. Sie war ein bekanntes Aktmodell und hatte viele Affären mit Toulouse-Lautrec. Die Tochter einer Wäscherin machte später selber Karriere als Malerin. Sie hat 500 Gemälde und 300 Zeichnungen und Drucke hinterlassen. Wir nähern uns der "Sacre Coeur", die Kirche die von Weitem wie eine orientalische Moschee wirkt. Ein wenig "Zuckerbäckerstil" in Paris. Eine Schrägseilbahn führt von unten direkt hier hinauf. Wir machen eine kurze Kaffeepause und kämpfen uns weiter bis zum "Place du Tertre". Hier gehen wir individuell auf Entdeckungstour und einige von uns erstehen tatsächlich ein schönes Souvenir an diesem berühmten Hügel von Paris. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Kitschiges sucht neben schönen Zeichnungen und Malerein seine Liebhaber. Handeln ist Ehrensache! Auch der berühmte Salvador Dalì lernte hier in Paris seine Frau und Muse Elena Dmitrievna kennen, später als "Gala" weltberühmt und Picasso hatte ebenfalls sein Atelier in diesem Stadtviertel. Von jetzt an geht es bergab. Treppen über Treppen führen uns an die bekannte Metro-Station "Place des Abbesses", einer der wenigen noch erhaltenen Bahnhöfe von "Hector Guimard", im Moment von Weihnachtsbuden umstellt. Wir gehen weiter nach unten in Richtung Rue Lepic, die Straße wo es sehr viele delikate Lebensmittelläden gibt. Die frischen Krustentiere lachen uns zu. Käsegeschäfte konkurrieren um die Gunst der Käufer. Die Pariser geben viel Geld für Lebensmittel aus, zumal für die Sylvesterfeier. Es ist wie wir finden besser angelegt, als in Silvesterknallereien, was wir später am Abend noch feststellen werden.
Vorbei am "Café des deux Moulins" , welches in dem Film "Die fabelhafte Welt der Amélie" eine Rolle spielte, machen wir noch eine kleine Pause zum Mittagsimbiss, um ein wenig die Atmosphäre dieser Straße aufzunehmen. Dann aber mit der Besichtigung des weltberühmten "Moulin Rouge" und einem Ausflug zum "Place Pigalle" ist die Neugierde auf dieses Stadtviertel befriedigt. "Mausefallen" die Bill Ramsey einst besang, gibt es am Place Pigalle wohl inzwischen nicht mehr, eher "Touristenfallen". Troztdem ziehen einige Auslagen gewisser Geschäfte zahlreiche kichernde Teenager an, nun ja "wir waren ja auch mal in dem Alter", stellen wir fest. Wir fahren mit der treuen Metro zu unserem Hotel, um uns auf den "Silvesterabend auf der Seine" vorzubereiten.
Pünktlich kommt dann auch unser Limousinenservice, um uns zur Anlegestelle an der Seine zu bringen. Wir sind ein wenig früh und können den festlich beleuchteten "Eiffelturm" ausgiebig betrachten. Dann ist es soweit, wir werden eingelassen und der Abend kann beginnen. Erst ein Glas Champagner und die Ankündigung von 7 Gängen, die im Laufe des Abends von uns "abgearbeitet" werden. Dazu Weißwein, Rotwein, Kaffee und zum Schluß Papierschlangen, ein Hütchen für jeden und "kein einziger Knaller". Die erleuchteten Gebäude von Paris ziehen während des Essens an uns vorbei. Wir fahren bis zur Stadtgrenze und wieder zurück, die Zeit vergeht beim Essen, Schwatzen und Schauen wie im Fluge. Am Ende sind wir alle satt und zufrieden und freuen uns auf unseren pünktlichen Transfer. Fahrt dauert zurück ein wenig länger da es einige Sperrungen und kleine Staus gibt. Die Straßen sind um 01.30 Uhr von vielen Menschen belebt und wieder wundern wir uns, dass es auch wirklich nicht das kleinste Feuerwerk gibt. Das Feuerwerk erledigen die Franzosen am 14.Juli, ihrem Nationalfeiertag, wo an die Erstürmung der Bastille am 14.Juli 1789 erinnert wird. Das neue Jahr 2019 hat begonnen, schauen wir was es uns bringt.

4.Tag: Dienstag 01.01.2019 Jardin du Luxembourg, Eiffelturm, Arc de Triomphe

Etwas später treffen wir uns heute, um einen Spaziergang im "Jardin du Luxembourg" nahe unserem Hotel zu machen. Dieser besonders im Sommer schöne Barockgarten wurde von "Maria de Medici" angelegt, die nach dem Mord an ihrem Ehemann "Henry IV." den Louvre nicht mehr ertrug und sich hier einen Palast und den Garten errichten ließ. Barocke Symetrie vom Feinsten. Auch heute sind erstaunlich viele Jogger im Garten unterwegs. Wir suchen anschließen einen Bus in Richtung "Eiffelturm" haben wir doch eine zeitlich festgelegte Eintrittskarte für ein Mittagessen im "Restaurant 58". Der für uns vorgesehene Bus fährt heute leider nicht aber durch Nachfragen erfahren wir von einem freundlichen Pariser, dass ein anderer Bus jetzt zum "Trocadero" fährt und wir springen sofort hinein. Als Gina die Fahrkarten kaufen will wird abgewunken. Paris scheint uns zu mögen, aber auch alle anderen Passagiere fahren ohne Fahrkarte. Vielleicht weil der 01.Januar ist? Am Trocadero steigen wir aus und haben von hier eine phantastische Sicht auf den "Eiffelturm". Hier befindet sich das "Marinemuseum". Nach einigen Fotos laufen wir in Richtung Eiffelturm zum Eingang für die Sicherheitskontrolle. Die erst befürchtete lange Wartezeit hält sich in Grenzen und wir fahren in das erste Stockwerk zu unserem gebuchten Restaurant. Wir bewundern die schönen Eisenarbeiten des Baumeisters dieses 327 hohen Bauwerks. Unten sehen wir die Massen, die ebenfalls noch heute hinauf möchten. Uns reicht der erste Stock. Nach dem Essen, nach einem modernen Konzept (wahrscheinlich um die Massen bewältigen zu können), drehen wir noch eine Runde im ersten Stock. Das Wetter, der Wind und die nicht vorhandene Sicht motivieren uns nicht, auf das zweite Stockwerk oder gar ganz nach oben zu kommen. Alle zusammen beschließen wir, hinunter zu laufen anstatt auf den Fahrstuhl zu warten. Eine wichtige Sehenswürdigkeit von Paris fehlt uns noch: der "Arc de Triomphe", das patriotischste Denkmal der Stadt. Wir laufen zur Metro an der Brücke "Bir Hakeim". Diese Metro-Station gilt als eine der schönsten von Paris. Es ist ein Hochbahnhof und erinnert ein wenig an die U-Bahn in Berlin. Von hier geht es direkt zu unserem Ziel, dem "Place de l'Étoile", auch der Platz mit dem größten Verkehrschaos in Zeiten des Berufsverkehrs. Aber heute sind alle in Feiertagsstimmung und die Stadt ist belebt von Touristen. Wir gehören ja schließlich auch dazu. Uns fallen die vielen Asiaten auf, als wir dort ankommen. Der Bogen welcher unter "Napoleon" zu Ehren der Revolutionsheere in Auftrag gegeben und 1836 eingeweiht wurde. Von hier sieht man auf die sog. "historische Achse" auf die wir schon am 2. Tag vom "Place de la Concorde" blicken konnten: Vom Louvre bis La Défense. Hier liegt auch das "Grab des unbekannten Soldaten" an dem der Staatspräsident in jedem Jahr am 11.November einen Kranz niederlegt. Es ist der Tag des Waffenstillstands zwischen den Franzosen und den Deutschen, das Ende des 1. Weltkriegs. Den wieder ereignisreichen Tag beenden wir in einem sehr traditionellen französischem Bistro "Polidor" neben unserem Hotel mit "Riesenportionen", welche von einer freundlichen "pariser Afrikanerin" serviert werden - multikulturelles Paris.

5.Tag: Mittwoch 02.01.2019 letzter Tag nach individuellem Interesse

Heute ist der letzte Tag in Paris angebrochen, den jeder individuell nach seinen Interessen gestalten kann. Zu Beginn laufen wir alle in Richtung "Insel", da alle noch einmal die "Notre Dame" von Innen betrachten möchten. Wir haben keine Wartezeit und kommen sofort in eine der wichtigsten und schönsten gotischen Kathedralen Frankreichs. Die Außenfassaden mit den Wasserspeiern und den gotischen Fabeltieren konnten wir in den vergangenen Tagen schon ausgiebig betrachten. Der Innenraum besticht durch seine Gewölbe. Gerade findet ein katholischer Gottesdienst statt und wir hören einige Klänge der Orgel. Hier verabschieden wir uns auch von denjenigen, die den Vormittag nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten möchten. Wir anderen verabreden eine Zeit am Ausgang der Kathedrale und betrachten individuell das Innere dieses Gotteshauses. Bemerkenswert sind die gewaltigen Dimensionen dieses Kirchenbaus: sie erstreckt sich über 130 x 48 Meter. Bemerkenswert sind die Kreuzrippengewölbe und die 3 12 Meter großen Fensterrosetten, die magisches Licht in den Innenraum lassen. In der Mitte ist eine große Krippe anlässlich der Weihnachtszeit aufgebaut. Unser Versuch, in die Türme der Kathedrale zu gelangen scheitert, da auch dass rechtzeitig angemeldet werden muss. So vorbereitet sind unsere Erwartungen bezüglich der "Sainte-Chapelle" etwas gedämpft. So ist denn auch eine lange Schlange von Wartenden vor dem Eingang. Sollen wir noch schnell den Eintritt buchen? Wir merken aber schnell, dass sich die Schlange schnell vorwärts bewegt und richtig: es dauert nicht lange und wir stehen vor dem Eingang der wohl schönsten und ungewöhnlichsten Kirche von Paris. Offensichtlich hat sich das noch nicht bei allen Paris-Reisenden herumgesprochen, denn der Andrang könnte größter sein. Sie ist auf Veranlassung von Ludwig IX. im 13.Jahrhundert erbaut worden, der eine Unterkunft für die gegen teures Geld beim Kaiser von Byzanz erstandenen Reliquien suchte: ein Dorn der Dornenkrone Christi und ein Splitter vom Kreuz. Es wurde während der Revolution wie so viele andere Gebäude geplündert und wäre beinahe abgerissen worden. Glücklicherweise restaurierte man es im 19.Jahrhundert mit 720 Originalen der Buntglasfenster und so können wir es heute besichtigen. Besonders am späten Nachmittag im Sommer soll das oberste Stockwerk, welches man durch eine  Wendeltreppe erreicht, in ein besonders magisches Licht getaucht werden. Uns reicht die Magie von heute: es ist wunderbar. Die Reliquien sind heute nicht mehr zu sehen, sie befinden sich in der Schatzkammer von "Notre-Dame".
Nach diesem eindrücklichen Erlebnis gelangen wir auf der Suche nach gewissen Örtlichkeiten in den Palais de Justice mit seinen langen Fluren. Ein Erlebnis ganz anderer Art. Man kann den Kommissar Maigret geradezu spüren, d.h. wenn man die alten französischen Filme gesehen hat. Auch der Journalist Ulrich Wickert, der ja lange in Paris lebte und arbeitete, lässt seine Helden in den Romanen hier im Gebäude arbeiten und umherstreifen. Bei der Lektüre seiner Krimis geht man in Paris spazieren, nur deshalb lesenswert. Das heutige moderne Palais de Justice hat sein Domizil jetzt außerhalb der Innenstadt in einem hypermodernen Bau, welcher von Weitem wie eine Treppe erscheint. Schade eigentlich!! Unser letztes Ziel ist auch ein modernes Gebäude. Gina schlug es vor, denn sie weiß dass man in diesem Gebäude bis in das 9. Stockwerk gelangen kann ohne Eintritt zu zahlen, das "Institut du Monde Arabe". Wir machen uns auf den Weg entlang der Seine auf der Insel St. Louis und nehmen langsam Abschied von der Stadt. Ein Hochzeitspaar am anderen Seine-Ufer lässt sich von einem Fotografen ablichten. Mit dem Gebäude des "Institut du Monde Arabe" gelang es Jean Nouvel
zu Weltruhm zu gelangen. Mit seinem Konzept bekam der den "Aga-Khan-Preis für Architektur". Bei dem Institut geht es um kulturellen Austausch der unerschiedlichen Welten.
Bemerkenswert ist besonders die Südfassade an der tausende von Irisblenden den Einfall des Sonnenlichts stufenlos regulieren. Wir fahren in den 9. Stock und schauen uns diese Blenden von der Rückseite genau an. Nouvel griff ein typisches Ornament der arabischen Architektur auf und schuf eine Synthese der Ornamentik mit der neuen Technik. Wir sind beeindruckt. Mit dieser letzten Erfahrung spazieren wir in Richtung Hotel und nehmen die letzten Eindrücke auf (nur unterbrochen von einem schnellen Mittagsimbiss). Eine Kinderschuhe häkelnde alte Frau am Straßenrand und auch den Obdachlosen in einer Eingangsnische, denn auch diese Menschen am Rande der Gesellschaft gehören zu Paris, eine Stadt mit vielen Facetten und einfach nur zum verlieben. Wir hattenb wunderbare 5 Tage, die wir alle nicht vergessen werden. Die Rückfahrt verläuft reibungslos und wir haben einen angenehmen Flug.
Wir bedanken uns bei allen, die dafür im Vorfeld gearbeitet haben, dass die Reise ein Erfolg wird, bei Helene und Vicky von Eberhardt-Reisen und bei Valerie vom Hotel und bei unseren zuverlässigen Fahrern. 
Ich, Gina bedanke mich bei der Gruppe, die zu allen Abenteuern bereit war und tatkräftig mit ihrem Humor, der Reflektiertheit und Toleranz zum Gelingen der Reise beigetragen hat. Ich habe mich jetzt in Rage geschrieben, trotzdem viel Freude beim Lesen des Berichts. Ich habe versucht, mich knapp zu halten - Merci et au revoir und alles Gute für das neue Jahr und viele schöne Reiseerlebnisse
Gina Egenolf
06.01.2019

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