Reisebericht: Silvester in Paris in kleiner Reisegruppe

29.12. – 02.01.2023, 6 Tage exklusive Silvesterreise mit Flug in die Stadt an der Seine mit maximal 12 Teilnehmern, individuellen Entdeckungen und Silvesterkreuzfahrt


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Paris über Silvester, einfach Seine-sationell!
Bei einer Seine Kreuzfahrt einen unvergesslichen Jahreswechsel in Paris erleben: Mit prickelndem Champagner im Glas ein Tänzchen wagen und mit sanftem Schauer dem Timbre der Stimme der Sängerin nachspüren, dazu Köstlichkeiten aus Küche und Keller, gute Gespräche mit netten Menschen in fröhlicher, ausgelassener Stimmung an Bord - was kann es Schöneres geben? Am letzten Tag des Jahres fehlt nur wenig und aus Paris wird Paradies!
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

1. Tag: 29.12.2022 Anreise mit dem Flugzeug nach Paris und Entdeckerspaziergang am linken Seineufer, Rive Gauche

Gerade mal zwei Stunden ist man mit dem TGV oder dem ICE von Saarbrücken nach Paris unterwegs und so ist unsere erste Reisegästin aus dem Saarland, die gemeinsam mit mir, Gabriele, ihrer Reiseleitung für die kommenden Tage, angereist war, schon am späten Vormittag in unserem gemütlichen Boutique Hotel St. Paul Rive Gauche eingetroffen. Das herrliche Wetter lockte uns gleich wieder nach draußen. Wir spazierten durch die belebten Straßen des 6. Arrondissement hinunter zur Seine und warfen einen ersten Blick auf Nôtre-Dame. Vor der Fontaine Saint Michel war ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut. In den roten Hütten lockten verführerische Angebote. Doch zuerst mussten noch die Métro Tickets gekauft und die Reservierung in unserem Restaurant für den heutigen Abend bestätigt werden. Zum Jahresende kommen Tausende Touristen aus aller Welt nach Paris und so sind nicht nur die Straßen und Plätze voller Menschen, sondern auch die Lokale und Cafés. In Erwartung unserer Fluggäste, die mit der Air France von Berlin aus anreisten, kehrten wir in einem winzigen Lokal, Le Fournil, am Ende unserer Straße ein. Wenige Minuten nachdem eine leckere, echt bretonische Galette vor uns stand, klingelte auch schon das Telefon: das Hotel vermeldete die Ankunft unsere ersten Fluggäste. Da auch sie, nach einem sehr frühen Frühstück, ein Hungergefühl hatten, entschieden wir kurzerhand, in den kleinen Imbiss zurückzukehren. Gestärkt mit den typischen, aus Buchweizenmehl hergestellten kräftigen Galettes, machten wir uns dann das schöne Wetter zu Nutze und spazierten gemeinsam den Boulevard St. Michel hinunter, vorbei an den Resten einer antiken römischen Thermenanlage, über der die Mönche aus Cluny ihren prächtigen Stadtsitz errichtet hatten, ins belebte Quartier Latin. In einer der engen Gassen bewunderten wir die leckeren Angebote in einer Pâtisserie sowie die vor den Restaurants ausgestellten Meeresfrüchte und statteten der Kirche St.Severin mit ihren wunderschönen modernen Glasfenstern einen kurzen Besuch ab. Vorbei am Theater La Huchette und der legendären Buchhandlung Shakespeare & Company erreichten wir den kleinen Park Viviani, in dem der älteste Baum von Paris zu bewundern ist. Dieser sei im Jahr 1601 von Jean Robin, dem Hofgärtner Heinrichs IV gepflanzt worden. Zu dessen Ehre wurde danach die Baumart `Robinie´ genannt. Von hier aus hat man die schönste Aussicht auf die Kathedrale Nôtre-Dame de Paris, deren beiden imposanten Türme 69 Meter in die Höhe ragen. Der für die Kirche charakteristische, fast 100 Meter hohe Dachreiter, la flêche, wurde nach 160 Jahren, bei dem verheerenden Brand in der Osternacht 2019 ein Raub der Flammen. Die Restaurierungsarbeiten an dem Gotteshaus gehen zügig voran, soll doch die Kathedrale mit dem Beginn der Olympischen Spiele in Paris wieder in alter Pracht erstrahlen. Wir bummelten entlang der Ufermauern der Seine vorbei an den prall mit Büchern und allerlei Krimskrams gefüllten grünen Verkaufsboxen der Bouquinistes und stöberten in den verlockenden Angeboten. Auf der Spitze der Île de la Cité befindet sich seit 1962 das Mémorial des Martyrs de la Déportation, eine bedrückende Anlage, die auf das Schicksal zig Tausender Opfer der Nazizeit aufmerksam macht. Auf einer der zahlreichen Brücken genossen wir den Blick auf die sonnenbeschienenen Häuserfassaden des Rive Droite, dem rechten Ufer der Seine mit seinen imposanten Gebäuden: dem Rathaus von Paris, dem Tour St. Jacques und den beiden Theaterbauten an der Place du Châtelet. Zurück im Hotel blieb uns nach dem Check-in noch ein wenig Zeit zum Ausruhen, bevor wir uns auf den Weg ins Restaurant ´Le Procope`, einem der ältesten Restaurants der Welt, machten. Mit einem leckeren Kir überbrückten wir die Zeit, bis auch unsere letzten Gäste, deren Flug noch mit einer extra Stunde Verspätung aufwartete, endlich ihr Ziel erreichten. Nun war unsere Reisegruppe mit insgesamt acht Personen komplett. Und dort, wo einst Philosophen, Politiker und Künstler über Gott und die Welt diskutierten, genossen wir, gemäß der Geschichte des Lokals, das `Menu Philosophe`. Wir ließen uns getrüffelte Champignoncrème, Enten Pâté, Kabeljau in Chablis Sauce und zum Dessert Baba au Rhum oder Panna cotta aux Mirabelles schmecken.

2.Tag: 30.12.2022 Kultur pur: Die großen Museen Louvre und Musée d´Orsay

Nach einem für französische Verhältnisse sehr reichhaltigen Frühstück trafen wir uns alle zusammen in der gemütlichen Lobby des Hotels zu einer kleinen Vorstellungsrunde. Es stellte sich heraus, dass es für die Reiseteilnehmer, außer für unsere Gästin aus dem Saarland, der erste Besuch in der Weltmetropole Paris war. Ausgestattet mit den wichtigsten Informationen, einem gut lesbaren Métro Plan und unseren Eintrittskarten, starteten wir zu unserer ersten Stadterkundung mit der Métro. Mit der Linie 4 fuhren wir bis zur Station Châtelet, wo sich fünf Métrolinien kreuzen und man Anschluss an drei RER Linien hat. Tagtäglich kommen hier 40.000 Menschen durch- glücklicherweise ist es zu dieser Vormittagsstunde noch sehr ruhig. Wir wählen die Linie eins und fahren weiter bis zur Place de la Concorde. Mit einer Fläche von fast 70.000 m² ist dieser Platz der zweitgrößte Platz in Frankreich. Er ist einer der fünf königlichen Plätze von Paris und befindet sich am unteren Ende der Tuileriengärten. Nach der französischen Revolution stand hier die Guillotine, unter deren Fallbeil 1345 Personen jeglichen Geschlechts, sozialen Standes und Herkunft hingerichtet wurden. Seit knapp 200 Jahren zieren ein Obelisk des Tempels von Luxor, der als Geschenk des ägyptischen Vizekönigs Mohammad Ali Paschas nach Paris kam sowie zwei gusseiserne Brunnen und zwanzig Kandelaber des Architekten Jakob Ignaz Hittdorff den Platz. Die Spitze des über 23 Meter hohen Monolithen aus dem Alten Ägypten krönt seit bald fünfundzwanzig Jahren ein Pyramidion aus vergoldeter Bronze. In fast jedem französischen Kinofilm wird dieser Platz in Szene gesetzt und im Star-Trek-Universum ist er sogar das Hauptquartier der Präsidentschaft der Vereinigten Föderation der Planeten. An seiner Westflanke beginnt die berühmte Prachtstraße Champs-Élysées.
Leider regnete es mittlerweile in Strömen und so kürzten wir unseren Spaziergang ab. Triefend nass stiegen wir am Grand Palais wieder in die Métro, um auf dem schnellsten Weg zum Louvre zu gelangen. Vorbei an Heerscharen geduldig wartender Kulturbeflissener schlängelten wir uns direkt zum Einlass an der Sicherheitskontrolle, wo uns, wie durch Zauberhand, von einem freundlichen Mitarbeiter die Schranke geöffnet wurde. Pünktlich um elf Uhr starteten wir unseren Rundgang und gelangten zügig zur Hauptsehenswürdigkeit, für die die meisten Besucher lange Warteschlangen auf sich nehmen: La Joconda, die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Die Fülle der Ausstellungsstücke ist überwältigend - obzwar nur 10% der immensen Sammlungen ausgestellt sind - und so reichte die Zeit gerade mal, um sich einen Überblick zu verschaffen oder zu seinen Lieblingswerken zu eilen. Zur Mittagszeit trafen wir wieder zusammen und ergatterten einen Platz in einem kleinen Restaurant in der Nähe, wo wir, ganz landestypisch, zum Mittagsimbiss ein Glas Chablis genossen, der unsere Lebensgeister für die zweite Runde Kunst an diesem Tag wieder weckte. Da es nur noch leicht regnete, wählten wir den direkten Weg durch den Jardin des Tuileries und erreichten nach einem erfrischenden Spaziergang das Musée d' Orsay. In einem anlässlich der großen Weltausstellung der Jahrhundertwende errichteten Bahnhof befindet sich seit 1986 die weltweit einzigartige Sammlung französischer Impressionisten. Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Fotografien, Entwürfe der Baukunst, ja sogar Möbel, alles aus der Zeit zwischen dem Beginn der zweiten Republik 1848 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 kann hier bewundert werden. Wo früher Reisende auf die Züge warteten, warten heute Skulpturen namhafte Künstler auf ihre Bewunderer. Gemeinsam entschieden wir uns, die Sonderausstellung einer großen Künstlerin des neunzehnten Jahrhunderts, Rosa Bonheur (1822-1899) zu besuchen. Mit einer kleinen Einführung in die interessante Biografie und das Werk der Malerin machten wir uns an die Betrachtung der Werke dieser interessanten Frau, die ein für ihre Zeit ungewöhnliches Leben führte, das sie öffentlich mit einer Frau teilte. Von der Pariser Polizei bekam sie 1857 eine Sondererlaubnis zum Tragen von Männerhosen mit Urkunde ausgestellt: „Erlaubnis zum Transvestismus“!
Den Abend verbrachten wir in einem kleinen Restaurant direkt am Jardin de Luxembourg mit dem schönen Namen ´La Cuisine de Philipp`. Dort ließen wir uns vom Chefkoch persönlich, dem Meister der Soufflées, von seinen feinen Kreationen verwöhnen. Ob mit Hummer, Käse, Spargel, Schokolade oder Grand Marnier, diese Soufflées, da waren wir uns alle einig, sind ein Gedicht!
Ein wohltuender nächtlicher Spaziergang zurück zum Hotel, vorbei an der hellerleuchteten Kirche St. Sulpice, in der de Sade und Baudelaire getauft, berühmte Paare der Weltliteratur getraut und von Dan Browne in seinem Thriller Sakrileg freimaurerische Mysterien hineingeheimnist
wurden, förderte sowohl unseren Nachtschlaf sowie bunte Traumbilder!

3.Tag: 31.12.2022 Stadterkundung mit der Métro und Silvester Diner Cruise auf der Seine

Mit Temperaturen im unteren zweistelligen Bereich war uns das Wetter hold und so begannen wir unseren Besichtigungsrundgang wieder am Boulevard St. Michel, bewunderten die vielen kleinen gepflegten Parkanlagen unterwegs und kamen schließlich wieder an die Seine. Heute Morgen war es noch ruhig an den zu anderen Tageszeiten Menschen überfluteten Plätzen auf der Île de la Cité. Wir ließen die Blicke schweifen und entdeckten dabei auch immer wieder die kleinen witzigen Kunstwerke der Streetart Künstler. Paris ist eine Stadt der Kunst. Überall begegnen dem aufmerksamen Betrachter große und kleine Kunstobjekte aus allen Zeiten. In der Concièrgerie, dem Herzstück des mittelalterlichen Paris, richtete Hugo Capet die königliche Verwaltung ein. Ein Fenster in das Kellergeschoss des gewaltigen Gebäudes gestattete uns einen Blick auf den großen gotischen Festsaal der Palastwachen. Nach der französischen Revolution wurde der mittelalterliche Königspalast umfunktioniert: Er wurde zum Revolutionstribunal und Gefängnis, unter anderem für Marie Antoinette. In der sich gleichwohl in diesem Gebäudekomplex befindlichen Kapelle St. Chapelle, einer der schönsten gotischen Kirchen, gebaut um die von Ludwig IX nach Paris verbrachten Christus Reliquien zu bergen, betete Marie Antoinette den letzten Rosenkranz, bevor sie im Oktober 1793 zur Guillotine auf der Place de la Concorde geführt wurde. Über die Brücke der Geldwechsler, Pont au Change, gelangten wir auf das rechte Ufer der Seine, Rive Droite und überquerten die belebte Place du Châtelet. Dort, wo im Mittelalter zwei Befestigungen die Brücke über die Seine sicherten, stehen heute zwei imposante Theatergebäude. Ein goldener Friedensengel segnet hoch über den Köpfen die durcheilenden Massen. Mit dem Bus gelangen wir schnell entlang der Rue Rivoli über die Place de la Concorde zur Brücke Pont Alexandre III. Von dort hat man den schönsten Blick auf den Invalidendom, in dem sich das Grabmal Napoleons befindet: ein Muss für einen ersten Besuch in Paris, wie auch der Blick auf den Eiffelturm mit der Seine im Vordergrund. Im Petit Palais ließen wir uns von den großformatigen Ölgemälden in die nicht immer so gloriose Vergangenheit der Stadt Paris entführen. Die Bilder zeigen das einfache, ja armselige Leben der Wäscherinnen, der Marktleute, Arbeiter und Schausteller am Ende des 19. Jahrhunderts sowie Szenen aus dem bürgerlichen Leben der sogenannten Belle Époche. Hier befindet sich auch das Modell der Bronzestatue des französischen Bildhauers Louis-Ernest Barrias, La Défense, die Verteidigung, die dem modernen Geschäfts- und Hochhausviertel von Paris seinen Namen gab. Lange bevor das Viertel, am Rand von Paris gelegen, ein Mekka aktueller Hochhausarchitektur und Kunst wurde, stand hier diese Skulptur, die zu Ehren der Verteidigung der Stadt Paris nach dem Französisch – Deutschen Krieg 1870/71 errichtet wurde. Mit der Metrolinie 1, die in La Défense endet, kamen wir schnell an unser Ziel: La Grande Arche, der große Bogen, in La Défense. Das Gebäude aus dem Jahr 1989 ist ein Meisterwerk des dänischen Architekten Johan Otto von Spreckelsen, der mit der Neuinterpretation eines Triumphbogen die historische Achse in der Ära Mitterand vollendet hat. Verlockt durch ein günstiges Angebot entschieden wir uns die Stadt von oben anzuschauen und fuhren bequem mit dem Aufzug auf die wahrlich luftige Höhe von knapp 111 Metern nach oben zur Aussichtsplattform. Ganz Paris lag uns so am letzten Tag des Jahres zu Füßen!
An unserem nächsten Ziel, dem Montmartre herrschte, wie bereits vermutet, reges Treiben. Tausende Touristen drängten sich durch die engen Straßen und so hielten wir unseren Besuch entsprechend kurz. Der Funiculaire, der Schrägaufzug, brachte uns schnell nach oben und nur noch wenige Treppenstufen trennten uns von Sacré-Cœur. Wir bestaunten die helle, strahlend weiße Kirche, deren imposante neobyzantinische Kuppeln die Anhöhe des immerhin 130 Meter hohen Hügels zu verlängern scheinen. Die Vorhalle des Gebäudes wird von zwei monumentalen Reiterstandbildern flankiert: Ludwig IX, der Heilige und Jeanne d´Arc. Mit dem Bau der Kirche wollte der katholische Klerus ein Zeichen setzen für die moralische und politische Erneuerung der dritten Republik Frankreichs. Auf der übervollen Place de Tertre flüchteten wir in ein gemütliches Restaurant und genossen eine späte Mittagspause, bei der wieder ein Glas Wein nicht fehlen durfte. Nach einem kleinen Rundgang durch die fabelhafte Welt der Amélie warfen wir noch einen kurzen Blick auf die berühmte blaue Wand, wo in über 250 Sprachen die unsterblichen drei Worte: je t´aime, ich liebe dich, geschrieben stehen.
Am Spätnachmittag kehrten wir zurück ins Hotel und nutzten die Pause, um uns auf den festlichen letzten Abend des Jahres vorzubereiten. Mit dem Taxi gelangten wir in wenigen Minuten zum Schiffsanleger unterhalb des Eiffelturms, wo wir auch gleich an Bord der „Bretagne“ gehen konnten, einem Schiff aus der Flotte der Bateaux Parisiens. Freundlich empfangen, wurden wir zu unseren Plätzen geführt und genossen über vier Stunden bei einer herrlichen Kreuzfahrt über die Seine die festliche Atmosphäre, die köstlichen Speisen und den exzellenten Service. Zwei Sängerinnen begleiteten unsere Fahrt durch die Nacht mit französischen Chansons und internationalen Evergreens. Für Gänsehautmomente sorgte ein glockenklares `Ave Maria`, als unser Schiff gerade an Nôtre-Dame vorbeizog. Um Mitternacht perlte prickelnder Champagner im Glas, die Freiheitsstatue hob ihre Fackel in den Himmel und der Eiffelturm glänzte mit unseren Augen um die Wette. Mit guten Wünschen, Küsschen und ausgelassenen Tänzen starteten wir ins neue Jahr. Bonne année à vos tous!
Da leider eine Million andere Menschen auch die Idee hatten, Silvester in Paris zu verbringen, waren die Straßen nach Mitternacht komplett verstopft, und nur mit viel Glück und langen Telefonaten konnten wir unser Taxi im Gewimmel aufspüren, das sich wacker durch den Verkehr kämpfte. Reichlich zwei Stunden später erreichten wir endlich das Hotel und sanken müde, aber glücklich in unsere Betten.

4. Tag: 01.01.2023 Paris rund um den Eiffelturm und Mittagessen in luftiger Höhe

Nach einer kurzen Nacht galt unser Interesse am ersten Tag des neuen Jahres zuerst einem kräftigen Frühstück mit Kaffee und frischen Säften, bevor wir uns wieder in der Lobby des Hotels trafen. Dort erwarteten meine Gäste bereits die Neujahrsglückwünsche von Eberhardt Travel und die extra aus dem Saarland importierten Töpfchen Glücksklee - ich hoffe, die Pflänzchen haben den Rückflug annähernd so gut überstanden wie die Zuganreise!
Heute ließen wir unser Besichtigungsprogramm gemütlich angehen. Mit der Métro fuhren wir zum Arc de Triomphe. Die städtischen Straßenkehrer waren schon früh auf den Beinen, um die Stadt ihren Touristen im neuen Jahr picobello zu präsentieren. Von der gestrigen Silvesterfeier auf den Champs-Élysées mit einer Million Menschen und dem Feuerwerk war nichts mehr zu sehen. Der beste Standort für ein schönes Foto des Triumphbogens ist genau von der Mitte der Champs-Élysées und so stürzten auch wir uns auf der Jagd nach dem besten Bild in den rauschenden Verkehr. Für Fußgänger ist übrigens das Überqueren der Ringstraße um das Monument strengstens verboten. Eine Unterführung bringt sie gefahrlos in die Mitte des Platzes, an dem sternförmig zwölf große Avenuen zusammenkommen. Daher rührt der Namen des Platzes: Place d´ Ètoile, Sternenplatz; seit 1970 heißt der Platz offiziell 'Place Charles de Gaulle'. In seinem Zentrum steht der berühmte Arc de Triomphe, ein von 1806 bis 1836 errichtetes Denkmal zu Ehren der siegreichen Schlachten Napoleons. Das Monument ist auch ein Teil der historischen Achse von Paris. Von dem leicht erhöhten Ort sieht man auf der einen Seite über die Prachtstraße der Champs-Élysées, die Place de la Concorde mit dem Obelisken, bis zum Louvre und auf der anderen Seite über die Avenue de la Grande Armée zur Grande Arche in La Défense. Der Triumphbogen, pathetisch als „Altar des Vaterlandes“ bezeichnet, wurde zwar von Napoleon I in Auftrag gegeben, aber erst lange nach seinem Tod fertiggestellt. Seit 1921 befindet sich unter dem Bogen das Grabmal des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg mit der ewigen Flamme im Gedenken an die nicht identifizierten Toten. An diesem Ort finden feierliche staatliche Zeremonien statt, häufig führen Festumzüge daran vorbei, Paraden beginnen oder enden dort und auch die jährlich stattfindende Tour de France findet hier ihren glanzvollen Höhepunkt.
Unser nächstes Etappenziel lag oberhalb der Métrostation Trocadéro. Doch zuerst warfen wir einen kurzen Blick in den von einer hohen Mauer umfriedeten Friedhof Passy. Die Bestattungskultur in Frankreich erinnert an alte römische Traditionen: Den Toten werden kleine Häuser gebaut, die Grabstätten mit massiven Steinplatten abgedeckt. Der 1997 verstorbene letzte Kaiser von Vietnam, Bao Dai, hat hier seine letzte Ruhestätte. Berühmte Künstler, Komponisten, Schauspieler, Politiker und Unternehmer beiderlei Geschlechts sind auf diesem Friedhof beerdigt. Wenige Schritte davon entfernt stand das ehemalige Palais du Trocadéro. Für die Weltfachausstellung Paris 1937 wurde das Palais weitgehend abgetragen, geblieben sind die beiden Seitenflügel, die nun nur noch durch eine große Freifläche verbunden sind, von der aus man den schönsten Blick auf den Eiffelturm hat. Eine Grünanlage mit Springbrunnen verbindet die Plattform mit dem Seineufer. Über die Brücke d´Iéna erreicht man in wenigen Metern die gläserne Absperrung, die zur Sicherung vor Attentaten den Eiffelturm, das geliebte und gehasste Wahrzeichen der Metropole, umgibt. Da wir es etwas eilig hatten, denn wir waren zum Mittagessen in dem vor kurzem neu eröffneten Restaurant, Brasserie Madame' in luftiger Höhe von 56 Metern verabredet, hasteten wir an den Wartenden vorbei. Durch ein kleines Pförtchen gelangten wir direkt zur Sicherheitsschleuse am Eingang, und schon wenige Minuten später brachte uns der restaurierte historische hydraulische Aufzug in die erste Etage des Stahlkolosses: 364 Stufen gespart! Gemütlich betrachteten wir den Rundum-Ausblick, den die erste Etage bietet. Nichts für zarte Nerven sind die begehbaren Glasplatten, durch die man die ameisenkleinen Menschen zwischen den vier gewaltigen Pfeilern scheinbar planlos hin und her wuseln sieht. Passend zum neuen Jahr startete unser Menu mit einem Glas Champagner. Salat mit Ziegenkäse, eine leckere Kürbiscremesuppe, gefolgt von Rochenflügeln oder Geflügelfilet und zum Dessert eine Süßspeise aus echt französischem Reis aus der Camargue - es verstand sich von selbst, dass wir uns für den Rückweg nach dieser Schlemmerei für die Treppe entschieden!
Auf dem Rückweg zur Métrostation bummelten wir durch den stillen linksseitigen Park des Trocadéro mit seinem schönen alten Baumbestand und gelangten mit der Métro wieder schnell zurück zu unserem Hotel, kaum später als die Gäste, die sich am Eiffelturm für ein Taxi entschieden hatten.
Doch unser Tag war noch nicht zu Ende. Am frühen Abend trafen wir uns wieder für einen Abendspaziergang, vorbei an der Sorbonne, der ehrwürdigen Universität, dem Pantheon, der Ruhmeshalle berühmter französischer Frauen und Männer und der berühmten Kirche St. Étienne du Mont, in der die Reliquien der Heiligen Genoveva, der Schutzpatronin der Stadt, liegen. Alle Gebäude waren hell beleuchtet und hoben sich vom Schwarz des Himmels ab. Wenige Schritte hinter diesem ehrwürdigen Ensemble befindet sich die enge mittelalterliche Straße Rue Mouffetard mit einer Vielzahl kleiner gemütlicher Restaurants. Der gute Vorsatz im neuen Jahr weniger zu essen wurde auf eine harte Probe gestellt: im Vieux Bistrot warteten die Kellner mit original französischen Köstlichkeiten auf. Feine Gänseleberpastete, Schnecken in Knoblauchsauce, warmer Ziegenkäse, Pasteten und andere Leckereien. Jetzt oder nie, bei unserem letzten gemeinsamen Abendessen fielen die Schranken, jede und jeder probierten sich mutig durch die authentische französische Küche!

5. Tag: 02.01.2023 Bummel im Jardin de Luxembourg und Heimreise

Und wieder wurde es Morgen, und wieder trafen wir uns um 9:00 Uhr in der Lobby des Hotels. Dieses Mal aber nicht um uns zu Fuß oder mit der Métro in das Abenteuer Weltmetropole zu stürzen, nein, dieses Mal hieß es Abschied nehmen. Bereits kurz nach neun stand die Limousine vor dem Hotel, die unsere ersten Gäste abholte, die mit der Air France nach Berlin zurückreisten.
Au revoir, meine Lieben, kommt gut wieder im Alltag an und behaltet unsere Reise in schöner Erinnerung! Ich wünsche Ihnen viele gute Zuhörer, mit denen Sie Ihre Eindrücke teilen können. Und bitte, beim Überqueren der Straßen in der Bundeshauptstadt gut aufpassen, nicht alle Verkehrsteilnehmer sind so rücksichtsvoll, wie die Autofahrer in Paris!
Reichlich zwei Stunden später, nach einem erfrischenden Morgenspaziergang durch den Jardin du Luxembourg verließen uns auch die Gäste, die mit der Lufthansa nach Frankfurt zurückreisten.
So endete diese ereignisreiche Reise für unsere Fluggäste mit einem entspannten ruhigen Rückflug in die Heimat.
Die beiden Saarländerinnen, die mit dem Zug angereist waren, durften noch eine Weile bleiben und nutzten die Zeit für weitere Entdeckungen in dieser spannenden Stadt. Eine Verlängerung der Reise ist jeder Zeit möglich.
Paris ist nicht nur eine Reise wert, Paris, das ist ein Fest fürs Leben!

Schlusswort

Liebe Gäste,
herzlichen Dank, dass Sie sich auf das Abenteuer Paris an Silvester eingelassen habt! Viel zu schnell sind die Tage vergangen. Wir haben in dieser kurzen Zeit viel gesehen, viel erlebt und viel erfahren über Paris, über Frankreich und über unsere Herkunftsregionen im Osten und im Westen. Wir sind zu Fuß gut und gerne 50 Kilometer (!) durch diese spannende Stadt gelaufen, über 1000 Treppenstufen hinauf- und wieder hinuntergestiegen, haben klaglos dem Regen getrotzt, viel gelacht, getanzt und die fantastische französische Küche genossen. Ja, es war eine intensive Reise mit vielen Höhepunkten, an die wir uns im neuen Jahr sicher oft und gerne zurück erinnern werden!
Ich wünsche allen meinen ReiseteilnehmerInnen von Herzen ein wunderschönes, friedvolles und glückliches Neues Jahr 2023
Eure Reiseleiterin
Gabriele Sauer

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Kommentare zum Reisebericht

Eine unvergessliche Silvesterreise, wir werden noch oft daran zurückdenken und gern anderen davon berichten.
Bei den Spaziergängen und Metro-Fahrten zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt hat unsere Reiseleiterin, Frau Sauer, ihr umfangreiches Wissen über die Geschichte und Kultur sowie die Lebensart der Pariser früher und heute mit Hingabe an uns witergegeben, Danke dafür.
Der eigentliche Zweck der Reise und Höhepunkt war für uns die Silvesterfeier auf der Seine, ein voller Erfolg. Unvergessen ist auch der Besuch mit Mittagessen auf dem Eiffelturm am Neujahrstag.

Bettina und Eberhard Futh
16.01.2023

Ein wunderbares Erlebnis, das mich noch ganz umfangen hält, das war diese Reise für mich.
Ich kenne Paris von etlichen Reisen her, so dachte ich.
Aber was hier geboten wurde, akribisch vorbereitet, bestens organisiert und absolut kompetent durchgeführt zeigte mir viele Facetten der Stadt , die ich nicht kannte.
Immer wieder wies uns die Reiseleiterin, Frau Gabriele Sauer, auf die vermeintlichen Nebensächlichkeiten bei den bekannten Sehenswürdigkeiten hin, was von umfänglichem Wissen und Sachverstand zeugte, und bei keinem Spaziergang Langeweile aufkommen ließ.
Mit Charme und Geschick gelang es ihr, uns um die zahlreichen Warteschlangen bei Museen und Ausstellungen herumzuführen.
Auch die Restaurants waren sehr gut ausgewählt, wir konnten die französische Küche in vielen Facetten genießen; vor allem der Silvesterabend war von Ambiente, Menu, Getränken und Musik her geradezu sterneverdächtig.
Auch die liebevoll vorbereiteten Neujahrsgeschenke wie Glücksklee, Gourmandises und kluge Sinnsprüche auf dekorativem Papier gedruckt sollten erwähnt werden.
Alles rundum ein Erlebnis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird, auch und nicht zuletzt durch die Menschen, mit denen ich zusammen diese meine Lieblingsstadt neu entdecken durfte.

Helga Disson
20.01.2023