Reisebericht: Frankreich–Rundreise Provence & Cote d`Azur

19.05. – 28.05.2013, 10 Tage Rundreise im sonnigen Süden Frankreichs entlang der Côte d'Azur mit Cannes – Nizza – Monaco – St. Tropez – Arles – Marseille – Camargue – Avignon


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Natur und Kultur im sonnigen Süden Frankreichs
Ein Reisebericht von
Grit Löwe

Sonntag, 19.05.2013Dresden – Vigaso (IT) ca. 929 km

Mit nur 11 Gästen starteten wir die Fahrt mit einem grandiosen Sonnenaufgang in unserem Rücken. Durch Österreich erreichten wir über den Brenner Italien. Nach kurzweiliger und angenehmer Fahrt kamen wir in unserem Hotel Montemezzi in Vigasio bei Verona an, aßen italienisch zu Abend und stimmten uns auf die kommenden Tage ein.

Montag, 20.05.2013 Vigaso (IT)  –  Mouans–Sartoux (FR) ca. 516 km

Über Cremona und Savona erreichten wir in Menton Frankreich. Der Bummel durch Menton an der Strandpromenade mit dem ersten Eis war sehr willkommen. Die Cote d'Azur zeigte sich in all ihrer berühmten Farbenpracht und entgegen des angekündigten Wetters im Sonnenschein.
Der erste Blick auf Monaco wurde uns gewährt.
Unsere Fluggäste erwarteten und schon im Hotel Domaine de l'Albatros in Muoans-Sartoux unweit von Cannes.
Vom Trubel an der Küste durch das 66. Filmfestival in Cannes und die Vorbereitungen zur Formel 1 in Monaco war im Hotel nichts zu spüren. Allerdings war es für die Provencialen noch zu kühl, bei gut 20 Grad, um zu Baden und so wurde während unseres Aufenthalts in den nächsten drei Tagen gerade erst der Pool gefüllt.
Das Abendessen mit:
Tomates et Mozzarelle au Coulis d'Herbes Fraiches
Escalope de Poulet Sauce Parmesan
Expérience au Chocolat
ließ keine Wünsche offen.

Dienstag, 21.05.2013 Mouans–Sartoux – Cannes – Grasse  – Mouans–Sartoux ca.  132 km

Nach individuellem Frühstück ab 07.00 Uhr und leicht verspäteter Abfahrt, da wir für einen Gast einen Zahnarzt suchten und alle anderen Gäste Verständnis hatten und auch ein wenig froh waren, dass es sie nicht betraf ;-) fuhren wir nach Cannes, um uns ins Festival-Getümmel zu stürzen. Unser Fahrer Frank chauffierte uns bravourös über die Croisette als wären wir die Stars des Tages. Vom Ausstieg am Rathaus gegenüber des Hafens war es nicht weit bis zum Festivalpalast, wo wir mehrere bekannte Stars sichteten, unter anderem Danny deVito, der noch kleiner als vermutet war.
Unseren Gast mit Zahnproblemen ließen wir in Cannes zurück, da wir doch noch kurzfristig für diesen Nachmittag einen Zahnarzttermin bekamen, wie sich dann rausstellte, gleich beim Grandhotel. Beim Abendessen lauschten wir gespannt seinem Bericht. Selbst ein Taxi hatte er zum regulären Preis zum Hotel bekommen, Eben wie ein echter Star!
Die Panoramerundfahrt durch das Esterel-Massif mit Mittagspause und Kräutersammeln war eine willkommene Abwechslung und beeindruckend. Thymian, wilder Fenchel, Zistrose, wilder Lavendel usw. steht wirklich frei und wild in der Natur herum.
Beim Bummel durch den Park des Kulturzentrums und am Strand von St. Rapael zeigte sich die Cote d'Azur wieder von ihrer schönsten Seite.
Die Fahrt auf der Croniche de l'Esterel, der Küstenstraße nach Cannes zurück beeindruckte mit voller Farbenpracht.
In Grasse empfing uns die Parfümerie Galimard mit vielen interessanten Geschichten und Düften.
Danach war es zum Hotel nicht weit.
Mit einem sehr guten Abendessen schlossen wir einen eindrucksvollen und aufregenden Tag ab.

Mittwoch, 22.05.2013 Mouans Sartoux – Monaco – Nizza – Mouans–Sartoux ca.   134 km

Zum Frühstück begrüßte uns Viola Hegent, unsere Führerin für Monaco und Nizza.
Die Fahrt nach Monaco war aufregend und spannend. In Monaco fuhren wir ersteinmal Bus, da für das Formel 1 -Rennen schon alles vorbreitet und somit für den übrigen Verkehr gesperrt war. Eigentlich wollten wir ja in der neuen Kategorie Reisebus das Rennen gewinnen, aber der Monaco-Spaziergang vom Ozeanografischen Museum zur Kathedrale und die Wachablösung vor dem Grimaldi-Palast mit informativen und unterhaltsamen Erklärungen von Viola war auch sehr schön. Nach einer Pause gingen wir zu Fuß zum Busparkplatz hinunter.
Auf der Fahrt über die Croniche Moyenne, der Küstenstraße, nach Nizza machte die Cote d'Azur ihrem Namen wieder alle Ehre.
Beim Bummel durch die Altstadt von Nizza erfuhren wir viel über diese bezaubernde Stadt. Den Regen nach dem sich schon mit Blitz und Donner ankündigten Gewitter erlebten wir im Bus. Am berühmten Hotel Negresco vorbei fuhren wir nach Mouans-Sartoux zurück. Dort erwartete uns wieder ein sehr gelungenes und leckeres Abendessen.

Donnerstag, 23.05.2013 Mouans–Sartoux – St. Maxime – St. Tropez – Port Grimaud – Aix–en–Provence – Arles ca. 322  Km

Nach dem Abschied vom Hotel Domaine de l'Albatros in Muoans-Sartoux fuhren wir zügig nach St. Maxime um von dort mit dem Schiff in St. Tropez einzutreffen.
Wie VIP-Gäste hatten wir das ganze Schiff für uns und bekamen zu den Geschichten vom Band ganz persönliche Erklärungen an der Küste vor St. Tropez. Wir wissen jetzt auch, wo Brigit Bardot wohnt.
Wenn auch etwas teuer, ist St. Tropez ein wunderschöner Ort. Auch den Arbeitsort von Louis de Funes haben wir besichtigen können.
Als Zugabe eroberten wir Port Grimaud, den so schönen Küstenort mit seinen Lagunen, der erst in um 1960 herum liebevoll erbaut wurde, dass er ein purer Genuss ist.
Den Nachmittag beschlossen wir in Aix-en-Provence, den 80 % der Franzosen durch seine vielen kleinen Plätze und Brunnen zum schönsten Ort Frankreichs erklärten.
Nach einer ersten kurzen Rundfahrt durch Arles erreichten wir unser Hotel für die nächsten vier Nächte, das Mercure Arles.
Unser Abendessen beeindruckte in schon vom Hotel Domaine de l'Albatros in Muoans-Sartoux verwöhnter Qualität.

Freitag, 24.05.2013 Arles

Ab 06.30 Uhr konnten wir frühstücken, aber auch bis 10.00 Uhr in einem Saal mit Stierkopf an der Wand und geschmückt mit Dekorationen aus der Arena.
Um 10.00 Uhr starteten wir zu einem gemeinsamen Spaziergang durch Arles am Theater vorbei zum Rathhaus, dem Antiken Theater zum antiken Amphitheater. Dort gab uns unser Gast mit Zahnarztbedarf in Cannes einen Kaffee aus, um sich für die Verzögerung durch die Zahnarztsuche zu revanchieren, die ihm keiner übel nahm. Im Gegenteil! Das warme Getränk war aber doch willkommen, da uns der Mistral, der kalte Wind des Rhonetals umwehte.
Am Café la Nuit, das van Gogh malerisch festhielt, machten wir noch einen Fotostopp bevor wir gemeinsam zum Tourismusbüro gingen.
Ab 13.00 Uhr konnte dann jeder entscheiden, wie er den Nachmittag in Arles verbringen möchte. Manche fuhren Petit Train, andere spazierten durch die antike Stadt oder kauften ein.
Zum Abendessen trafen wir uns wieder und tauschten unsere Erlebnisse aus.

Samstag, 25.05.2013 Arles – Cassis – Marseilles – Arles ca. 281 km

Den Samstag begannen wir nach dem zeitigeren Frühstück auf dem Arler Wochenmarkt, einem typisch provencialischen Markt, der sich durch die ganze Stadt zieht. Das umfangreiche Meeresgetier- und Käseangebot beeindruckte neben den Kräutern und Gewürzen am Meisten.
Auf der Fahrt nach Cassis erreichte uns schon ein Anruf vom Bootsunternehmen, dass uns von Cassis aus durch die Calanques schippern sollte, dass keine Fahrten mehr stattfinden können, wegen des „großen Meeres - le grand mer " sprich dem Mistral, der das Mittelmeer und speziel in den Calanques sehr aufwühlt, um eine sichere Fahrt gewähren zu können.
Mit dem Petit Train fuhren wir trotzdem vom Parkplatz bis zum Hafen. Cassis ist eine Besichtung wert, auch wenn die an diesem Tage ausgefallene Fahrt durch die Calanques ein Grund mehr ist, wiederzukommen.
Über die reizvolle D559 fuhren wir mit Foto- und Mittagsstopp nach Marseille.
In Marseille erwarte uns viel Verkehr, eine Demonstration und am Tourismusbüro an der Canabiere unsere Stadtführerin Nathalie Federicci.
Vom Hafen aus fuhren wir mit dem Petit Train zur Kirche Norte Dame de la Garde.
Nach anschließender kurzer Stadtrundfahrt wollte keiner mehr Bummeln. Der Mistral hatte uns doch etwas zugesetzt und so fuhren wir nach Arles in unser Hotel zurück.
Das Abendessen war in gleich bleibend hoher Qualität sehr lecker.

Sonntag, 26.05.2013 Arles – St. Gilles – Montcalm – Aigues–Mortes – St. Maries de la Mer – Arles ca. 186 km

Unsere Camargue-Rundfahrt begannen wir an der ehemaligen Pont Saint Luis, der heutigen Van Gogh Brücke, die er auf einem seiner berühmtesten Bilder darstellte.
In St. Gilles erlebten wir das Folklore-Fest mit der Segnung für das kommende Jahr. Sieben Trachtenvereine zeigten ihre traditionellen Kleidungen, spielten Musikstück und tanzten. Im Caveau du Chene in Montcalm wurden wir sehr freundlich und aufmerksam empfangen und probierten regionale Weinspezialitäten. Am Etang du Charnier machten wir Mittagspause, nur ausgerechnet dort sahen wir keine Flamingos, aber zahlreiche Stiere und Pferde hatten wir auf unserer Fahrt schon gesehen.
Einige Flamingos zeigten sich dann doch auf der Fahrt nach Aigues-Mortes bevor wir durch die Stadt bummelten.
Den Tag beschlossen wir in Saint Maries de la Mer. Nur einen Tag nach dem jährlich stattfindenden Zigeunerfestival waren noch viele dort und spielten ihre traditionellen Lieder an vielen Ecken und Plätzen. Für einen Bummel am Strand war es nicht zu kühl, wenn auch noch ein wenig windig.
In der Arena gab es eine kostenfreie Aufführung mit Tanz in regionalen Trachten und Pferdedressur.
Nach den vielen kulinarischen Höhepunkten der letzten Tage, war das Abendessen wieder ausgesprochen lecker und mehrere unserer Gäste baten mich um das Rezept für die Lachsterrine, die es als Vorspeise gab.
An dieser Stelle einen Dank an unseren Maitre des Hotel Mercure in Arles für das Rezept und die gemeinsame Übersetzung.
Wenn Sie es nachmachen und genießen: Bon Appetit (Bonne gesprochen ... Sie erinnern sich bestimmt)
Auf Wunsch vieler Gäste hier nun ein Rezept für die Terrine de Saumon
ca. 600 g. Lachsfilet
2 Eiweiß
200 g. Sahne
200 g. Crème fraiche
2 Eier
Zitronensaft
Butter
Gewürze
Ca. 50 g. Kräuter nach Wunsch
Lachsfilet entgräten. Etwa 50 g in 1 cm breite Streifen schneiden. Den Rest mit dem Schneidstab oder im Mixer fein pürieren, dabei Eiweiß sowie reichlich Salz einarbeiten. Die Masse durch ein Sieb streichen (wenn sehr fein püriert wurde, geht es auch ohne) und für 10 Minuten ins Gefrierfach stellen.Die Hälfte der Sahne, 50 g Crème fraîche und 1 Ei kräftig unter das Lachspüree rühren, gut salzen und pfeffern, nochmals 10 Minuten kühlen.
Die andere Hälfte der Sahne, 50 g Crème fraîche und 1 Ei mit den Kräutern vermischen, ebenfalls 10 Minuten kühlen.
Lachsstreifen mit etwas Zitronensaft beträufeln. Terrinenform  mit Butter einfetten. Zur Hälfte mit Püree füllen. Lachsstreifen darauflegen und mit der Kräutermischung bestreichen. Die geschlossene Form (Kastenkuchenform mit Alufolie abdecken) in die mit heißem Wasser gefüllte Fettpfanne stellen und die Masse im vorgeheizten Ofen bei 150 Grad (Gas: Stufe 1) 50 Minuten garen. Abkühlen lassen.

Montag, 27.05.2013 Arles – Pont du Gard – Avignon – Orange – Chalon sur Saone ca. 458 km

Der Abschied von Arles fiel nicht leicht, aber uns erwarteten ja viele Eindrücke an diesem Tag.
Mit 275 Metern Länge und knapp 50 Metern Höhe ist Pont du Gard das größte erhaltene Teilstück eines römischen Aquäduktes, dass einst über 50 Kilometer Länge täglich 20000 m³ Wasser nach Nimes transportiert haben soll. Heute ist es noch sehr beeindruckend.
Avignon als Papststadt mit großem Palast stellte einige Herausforderungen an Frank, unseren Busfahrer, da er uns am Rathaus aussteigen ließ.
Das Lied „Sur le pont d'Avignon" kannten alle unsere Gäste und so besichtigten wir auch die Pont St.-Bénézet.
Auf dem Weg nach Orange rasteten wir am Ufer der Rhone.
Nach der Besichtigung des antiken Theaters und der Tempelruine picknickten wir am römischen Tor und kosteten endlich eine Auswahl französischer Käsen.In Chalons-sur-Saone wurden wir im Hotel Ibis Europe wieder mit einem leckeren 3-Gang-Abendessen begrüßt, was vorerst das letzte für uns in Frankreich sein würde.Eine besondere Überraschung hatten unsere Gäste für Frank, unseren Busfahrer und mich als Reiseleiterin vorbereitet. Vielen Dank, es wird mir immer in freidiger Erinnerung bleiben.

Dienstag, 28.05.2013 Chalon sur Saone – Dresden ca. 970 km

Der Abschied und die Heimreise fielen schon sehr schwer und eigentlich wollten wir ja rumdrehen und zumindest verlängern, aber viele Chefs und bestimmt auch Eberhardt hätten ein paar Argumente dagegen.
So blieb uns nur die Reise Revue passieren zu lassen, die vielen Eindrücke zu speichern, uns auf nächste Fahrten zu freuen und schon ein wenig diese zu planen.
Durch die Bourgogne, durch Franche Comté, ehemals Freigrafschaft Burgund, durch das Elsass erreichten wir wieder Deutschland.
Kurz nach Bayreuth erwischte es uns doch noch und wir gerieten in zäheren Verkehr, so dass wir mit einer halben Stunde Verspätung Münchberg und den ersten Abschied von Gästen erreichten. In Dresden mussten wir uns auch von den letzten Gästen verabschieden.
Ich hoffe, Sie sind alle gut nach Hause gekommen und die erste gewaschene Wäsche trocknet.
Haben Sie die Düfte der Provence noch in den Koffern und in der Nase?
Viele schöne und bleibende Erinnerungen wünsche ich Ihnen ...
Kommen Sie bald wieder mit?
Es würde mich sehr freuen ...
À bientot - bis bald ...
Ihre Grit Löwe

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