Reisebericht: Rundreise Südfrankreich – Provence und Cote d`Azur

11.07. – 21.07.2015, 11 Tage Frankreich–Rundreise entlang der Côte d'Azur in die Provence mit Cannes – Nizza – Monaco – St. Tropez – Arles – Marseille – Camargue – Avignon – Lyon


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Die Côte d’Azur und die Provence: Regionen die zur Entspannung einladen, aber auch zur Entdeckung der Düfte, Farben und Traditionen, welche den Süden Frankreich ausmachen.
Ein Reisebericht von
Sophie Hof
Sophie Hof

Anreise

Unsere Reise beginnt kurz vor 6 Uhr am Flughafen Dresden. Im morgendlichen Licht machen sich Busfahrer und Reiseleiter bereit, für die zwei Tage Fahrt nach Südfrankreich. Die Gäste sind da- es kann losgehen! Nach und nach steigen Gäste dazu. In Irschenberg sind wir dann, bis auf die Fluggäste komplett- und die treffen wir ja erst bei der Ankunft am Hotel. Die Strecke ist wunderschön und sehr abwechslungsreich: von den Alpen in Österreich gelangt man in Südtirol, durch die Po-Ebene bis zum Mittelmeer. Danach geht es am Meer entlang Richtung Frankreich. Da wir ganz gut in der Zeit liegen, bietet es sich an, einen kleinen Stopp im Menton, der Zitronenstadt zu machen. Mit ihren verwinkelten Gassen der herrlichen Altstadt, hat Menton genauso viel zu bieten, wie die größeren Städte der Küste. Am Abend des zweiten Tages ist es soweit: wir sind im Hotel in Mouans Sartoux angekommen und genießen, gemeinsam mit den Fluggästen, unserer Abendessen.

Von Cannes nach Grasse

Mouans Sartoux liegt oberhalb von Cannes, daher ist ein Besuch der Filmfestivalstadt ein absolutes Muss. Währens eines kleinen Stadtbummels, entdecken wir den Yachthafen, das Kongresszentrum, wo das Filmfestival jährlich im Mai stattfindet und das Viertel Le Suquet. Nach dem mühsamen Aufstieg bis zur Kirche oberhalb der Altstadt, werden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Hier oben sieht man La Croisette, die bekannte Strandpromenade mit etlichen Luxusboutiquen und -Hotels und auch die Lérins-Inseln, eine Gruppe von Inseln unweit von Cannes kann man unschwer erkennen. Auf der größeren Insel, der Insel Sainte Margueritte, wurde sogar ein ganz berühmter Gefangener eingesperrt: die Eiserne Maske. Einige von uns haben auch die Gelegenheit genutzt, am Strand zu entspannen, oder kurz ins Wasser zu springen. Das Mittelmeer ist ja schon angenehm warm um diese Jahreszeit. Gegen Mittag fahren wir mit unserem grünen Bus weiter an der Küste entlang, bis nach Saint Raphaël. Für die 38 Kilometer zwischen Cannes und Saint Raphaël braucht man zwar über eine Stunde aber die Strecke ist herrlich! Nirgendwo anders auf diesem Kontinent sind solche dunkelroten Porphyr Felsen die ins Meer fallen zu sehen. Eine gewaltige Landschaft die stark an die Calanques de Piana, auf Korsika erinnern. Bevor sie zur Insel wurde, lag Korsika übrigens auch genau hier. Nach einem kurzen Stopp in Saint Raphael kommen wir gegen 16 Uhr in Grasse an, rechtzeitig für die Besichtigung der Parfumerie Galimard.

Auf der Route Napoleon zum Grand Canyon du Verdon

Wir folgen am Vormittag der Route Napoleon: die Straße, die der Adler nach seiner Rückkehr aus Elba genommen hat. Sie ist Kurvenreich aber ausgesprochen schön! Nach einiger Zeit, biegen wir von der Route Napoléon ab, Richtung Comps sur Artuby, dem Eintrittstor zu den Schluchten des Verdon - oft Grand Canyon genannt, weil es an der Grand Canyon in den USA erinnert. Dort werden die Straßen immer enger und kurviger und Frank, unserer Busfahrer, zeigt großes Geschick dabei, den Bus um die engen Kurven zu lenken, was eine nicht so einfache Aufgabe ist, bei diesem Verkehrsaufkommen. Hier haben wir auch gesehen, wie wichtig das Hupen in den Bergregionen ist. Nach fast 2 Stunden Panoramafahrt an den hohen Felsen, gelangen wir zum Lac de Sainte Croix, einem Stausee und Erholungsort, wo wir weiterfahren bis zum Töpferdorf Moustiers-Sainte-Marie. Dieses zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Direkt an den Felsen gebaut, ist das Dorf absolut sehenswert und ein bisschen weiter, Richtung Puimoisson sehen wir dann auch endlich die Lavendelfelder. Die Ernte hatte leider schon begonnen weshalb wir es nur noch knapp geschafft haben, im Lavendel „baden" zu gehen und schöne Bilder zu schießen.

Die reichsten Städte der Küste

Heute stehen zwei der schönsten und reichsten Städte der Côte d'Azur auf unserem Programm: Nizza und Monaco. Um die Geschichte der Städte richtig verstehen zu können, haben wir uns einen Insider in Boot geholt: Viola, die wir um 08:00 Uhr direkt am Hotel treffen. Wir fahren entlang der Küste bis nach Nizza, wo wir die Altstadt durch eine Führung näher kennenlernen. Danach bleibt uns genügend Freizeit für eine individuelle Erkundungstour, oder zum flanieren auf dem Markt. Am frühen Nachmittag treffen wir uns und verlassen Frankreich für einen der kleinsten Staaten Europas: dem Fürstentum Monaco. Viola zeigt uns die Altstadt - Le Rocher - und mit ihr das Meeresmuseum, die Kathedrale, wo Grace Kelly und Rainier III. begraben sind und den fürstlichen Palast. Von dort aus, fahren wir dann auf der Rennstrecke bis zum Casino im reichsten Viertel der Stadt, Monte Carlo. Schon sehr beeindruckend, wie vor dem Casino die ganzen Luxusautos parken. Wir dürfen auch ins Casino reinschauen und die besondere Atmosphäre des Ortes erleben- aber leider ist es ein bisschen früh und die Spielhallen sind noch ziemlich leer. Am Abend, nach einem erlebnisreichen Tag, fahren wir zurück zum Hotel.

Nach Arles

Heute wechseln wir das Hotel. Nach dem einladen der Koffer, fahren wir - diesmal über die Autobahn - nach Sainte Maxime für eine Bootsfahrt in die Bucht von Saint Tropez. Die Fahrt dauerte circa eine Stunde und der lustige Kapitän ließ mich seine Kommentare auf Deutsch übersetzen, um es für alle verständlich zu machen. Nach einer Stunde entlang schöner Villen die alle berühmten Persönlichkeiten gehören, endet die Bootsfahrt im Hafen von Saint Tropez, einem ehemaligen Fischerdorf. Unserer erster Ziel der Stadt: die Gendarmerie! Hier war nämlich Cruchot im Einsatz. Und es erwartet uns auch noch eine Überraschung: Cruchot ist immer noch da und erwartet die Besucher vor seiner Gendarmerie, welche gerade zum Museum umgebaut wird. Ein guter Grund, die Kleinstadt in ein paar Jahren noch einmal zu besichtigen! Danach haben alle ausreichend Zeit um zur Abkühlung ins Meer zu springen- denn die Temperaturen sind dieses Jahr besonders hoch. Am Abend fahren wir nach Arles, wo wir die römische Stadt durch einen kleinen Stadtbummel erkunden. Wir sehen den Place de la République, das Rathaus und die Kirche Saint Trophime. Auch das ehemalige Theater und das Amphitheater, wo heute noch Stierkampfe stattfinden.

Cassis und Marseille

Wir fahren heute wieder an der Küste entlang, diesmal mit einem anderen Bus: die Klimaanlage unseres grünen Reisevogels hat sich bereits in Saint Tropez von uns verabschiedet und konnte leider nicht so schnell repartiert werden. Also geht es nun weiter mit Christian, einem Einheimischen und seinem weißen Bus. In Cassis erleben wir eine Bootsfahrt im Nationalpark der Calanques. Über 100 Meter hohe Kreidefelsen können wir hier sehen - und endlich auch die Zikaden, die wir schon seit Anfang der Reise hören konnten. In Marseille wartet Josiane auf uns, um uns die Schätze der phokäischen Stadt zu zeigen. Unter anderem, die Basilika Notre Dame de la Garde und die Kathedrale de la Major. Aber auch die Festungen Saint Nicolas und Saint Jean, die Insel von If und den Hafen. Dazu kommen noch Empfehlungen von Christian, der uns die Cité Radieuse von Le Corbusier, das Stadium Vélodrome und ein ganz altes Viertel, le Panier, zeigt. Auf der Rückfahrt nehmen wir Schleichwege und fahren an Fos sur Mer und Martigues vorbei.

Die Camargue

Weiße Pferde, schwarze Ochsen bzw. Stiere und rosa Flamingos, das alles haben wir in der Camargue gesehen. Ein richtiger Glücksfall, wenn man bedenkt, dass sich die Tiere bei einem solch warmen Wetter eigentlich lieber verstecken. Am Vormittag, auf dem Weg zur Saintes Maries de la Mer, dem Wallfahrtsort der Zigeuner, sind wir an unzähligen Reisfeldern vorbei gefahren. Reis wächst in einer Sumpflandschaft wie der Camargue sehr gut. Hier werde mehrere Reissorten angebaut: lange Körner, runde Körner, roter Reis und Wildreis. Es gibt ihn in den unzähligen kleinen Geschäften der Camargue zu kaufen. In Saintes Maries de la Mer war die beeindruckende Wehrkirche unserer Ziel. Von außen ist sie nur durch ihre Bauform als Kirche zu erkennen. Durch die hohen Mauern mit den kleinen Fenstern und den Pechnasen, wirkt sie aber eher wie eine Festung. Im Inneren herrscht eine sehr fromme Atmosphäre - wir sind kurz vor dem Gottesdienst angekommen. Mittags waren wir in einem nahe gelegenen Hameau, für eine Weinverkostung. In Camargue wird nämlich auch Wein angebaut. Da die Rebstöcke in einem sandigen Boden wachsen, bezeichnet man sie als Sandwein. Anschließend gab es einen zweistündigen Aufenthalt in der hübschen mittelalterlichen Stadt Aigues Mortes. Von Ludwig IX. als Hafen gegründet, sind von hier aus der siebte und achte Kreuzzug im 13. Jahrhundert losgegangen. Am Fuße der noch komplett erhaltenen Stadtmauern erstrecken sich die Salzgärten der Camargue - Les Salins du Midi.

Auf dem Weg nach Hause

Wir nehmen Abschied von Arles und treten langsam unsere Rückreise an. Auf dem Weg sind noch einige Stopps geplant: der Pont du Gard, das größter erhaltene Aquädukt aus der römische Zeit, Avignon mit dem Papstpalast, die berühmte Brücke Saint Bénézet und Orange, eines der am besten erhaltenen römischen Theater. Vorbei an Lyon und mit einer Zwischenübernachtung in Châlon-sur-Saône fahren wir dann über die gebuchten Ausstiegstellen zurück nach Dresden.
Es hat mich wirklich gefreut, diese Reise mit Ihnen zu machen und meinen 25. Geburtstag mit Ihnen zu feiern.
Ich hoffe wir sehen uns mal auf einer zukünftigen Reise wieder! Bis dahin wünsche ich Ihnen nur das Beste.
Ihre Sophie

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Sophie,

Ganz herzlichen Dank für die vielen wunderschönen Bilder unserer Reise, die meine, auch nicht gerade kleine Bildersammlung, noch wertvoll ergänzen.

Ich war von dem abwechslungsreichen Angebot dieser Reise fasziniert - von mondänen Städten über Natur pur, historische Stätten hin bis zu den Promiluxusvillen in St. Tropez - in alles durften wir hineinschnuppern und durch deine und deiner Kollegen Führung wurde bei einigen von uns sicher die Lust auf Mehr geweckt. Auch unserem Buslenker Frank gebührt großes Lob, der sich selbst in für uns schon prekären Situationen nicht aus der Ruhe bringen ließ - Stichwort Canyon du Verdon.

Danke für dein Bemühen in jeder Hinsicht, denn es ist sicher nicht immer leicht, sich im jugendlichen Alter von einem Vieteljahrhundert auf eine Gruppe der vorwiegend älteren Generation erfolgreich ein - und umzustellen, was aber, vor allem, was das verschiedene Gehtempo betrifft, absolut notwendig ist.

Ich persönlich kann diese Reise nur weiterempfehlen - im Hochsommer allerdings nur denjenigen, denen fallweise auch eine Reihe von 11 aufeinanderfolgenden Tropentagen zwischen 35° und 40° nichts ausmacht.

Unsere Gruppe war top und an dieser Stelle grüße ich besonders unsere bewährte "Tafelrunde" Astrid, Inga, Heidrun, Rosi, Sabine und Rainer. Ich vermisse euch !Vielleicht hören oder sehen wir uns wieder mal :-)

Dir, liebe Sophie, wünsche ich noch viel Erfolg, Energie und vor allem Freude als Reiseleiterin.

Alles Gute!

Maria

Maria Schmölzer
23.08.2015

Liebe Maria,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Es freut mich von Dir zu hören und zu lesen – auch wenn Du es mir schon vor Ort gesagt hattest – dass die Reise dir gefallen hat.
Ich hoffe Du hattest danach eine schöne Zeit in Paris ;-)
Ich wünsche Dis weiterhin alles Gute und ich hoffe wir sehen uns wieder!

Viele Grüße aus Dresden

Sophie

Sophie Hof 25.08.2015