Reisebericht: Rundreise Provence – die RICHTIGE Reise

17.07. – 24.07.2022, 8 Tage Rundreise in Südfrankreich mit Arles – Aix en Provence – Camargue – Avignon – Gordes – Roussillon – Cassis – Marseille mit Flugan– und abreise


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Bienvenue en Provence ! Le soleil et la mer sind natürlich auf dem Programm, sowie blühende Lavendelfelder, Zikadengesang, lebhafte Städte und malerische Dörfer mit Mittelmeerflair, auch Reisfelder, schwarze Stiere und Flamingos, ohne Kunst, Kultur und die lokale Gastronomie zu vergessen.
Ein Reisebericht von
Alexandre de Bordelius
Alexandre de Bordelius

Arrivée en Provence

Wir fliegen heute sehr früh entweder direkt aus Frankfurt oder ab Berlin, Dresden und Hamburg durch München nach Marseille. Alle Koffer sind da, es ist gut verlaufen. Wir treffen uns alle bald beim köstlichen Abendessen unter den legendären Platanen-Maulbeerbäumen des netten Hotels Mireille in Arles. Empfangen werden wir durch Christine, eine sehr nette deutschsprachige Mitarbeiterin.


Arles, Saint–Paul de Mausole et les Baux

Nach einem reichhaltigen Frühstück laufen wir über die Rhône-Brücke Richtung Arles-Innenstadt. Auf dem Programm stehen die römische Arena (wo regelmässig Stierkämpfe stattfinden) und das antike Theater, in dem die 2 romantischen Säulen in den Himmmel ragen sowie die Kirche Saint-Trophime und ihr wunderschöner Kreuzgang. Wir sehen auch den schönen Forumsplatz mit der Statue vom provenzalischen Dichter Frédéric Mistral und die römischen Säulen am Hotel Nord-Pinus, sowie das ehrwürdige Rathaus mit einem Meisterwerk der Stereotomie in der Eingangshalle.
Danach fahren wir nach Saint-Rémy-de-Provence, im ehemaligen Kloster Saint-Paul de Mausole wurde Van Gogh nach einer starken Gemütskrise behandelt (er hatte sich nach einem Streit mit Gauguin das linke Ohr selbst geschnitten). Das Zimmer von Van Gogh sowie der schöne Kreuzgang des Klosters sind für Besucher zugänglich. Sehr interessant sind auch die Nachmachungen von Van Gogh Gemälden, die genau dort stehen, wo der Maler sie geschaffen hat. Die Zeit in der Anstalt war für ihn nämlich besonders kreativ. Neben dem Busparkplatz können wir auch “Les Antiques”, zwei monumentale römische Denkmäler bewundern, ein turmähnliches Mausoleum und einen Triumphbogen. In der unmittelbaren Umgebung liegen die Ruinen der antiken römischen Stadt Glanum.
Dann fahren wir weiter nach Les Baux de Provence, wir fangen mit den Carrières de Lumière an. Dieser ehemalige Steinbruch wurde als Licht- und Tonschau eingerichtet, eine tolle Kulisse wo wir nach Venedig reisen, sehr gelungene Veranstaltung! Ausserdem ist es schön kühl im Steinbruch…
Anschliessend erkunden wir das schöne Dorf Les Baux, einige von uns laufen sogar trotz der Hitze hoch bis zur romantischen Burgruine oberhalb der Siedlung. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf die ganzen Alpilles.
Nach so vielen Erlebnissen fahren wir zurück zum Hotel, wo wieder ein sehr gutes Abendessen auf uns wartet.


Aqua Sextiae

Heute fahren wir mit unserem sehr professionnellen und sympathischen Fahrer Rémi nach Aix-en-Provence, wo wir unseren Gästeführer Michael treffen. Er zeigt uns den Cours Mirabeau, die Hauptachse der Stadt, wo man sieht und sich sehen lässt. Die Statue des « guten Königs René » grüsst uns auf dem Weg, und wir entdecken bald durch die Passage Agard, die sehr schön renoviert wurde, den grossen Justizpalast. Aix-en-Provence hat nämlich eine historische Tradition als Stadt des Rechts und es gibt immer noch eine hoch angesehene Jura-Fakultät bei der dortigen Uni. Dann geht es nach dem Rathausplatz mit dem netten Markt zur Kathedrale Saint-Sauveur, wo wir das historische Taufbecken (Baptisterium) vom 4. Jahrhundert sehen.
Anschliessend gibt es Freizeit, einige schlendern durch die schönen Strassen, andere gehen einkaufen oder besuchen einige der interessanten Museen der Stadt.
Am Treffpunkt zum Bus können wir auch die erfahrene Pétanque-Spieler bewundern, eine traditionelle Beschäftigung in der Provence. Dann geht es zurück zum Hotel, und wir geniessen wieder ein sehr leckeres Abendessen unter den Bäumen.


Avignon et Pont du Gard

Rémi fährt uns heute nach Avignon, wir fangen an mit der Besichtigung des Papstpalastes, wo 7 Päpste (sowie 2 Gegenpäpste!) regiert haben. Die Histopads versetzen uns auf verblüffende Weise in diese Zeiten zurück. Die Brücke Saint-Bénézet entdecken wir auch, es war eine wichtige strategische Handelachse und erinnert uns natürlich an das bekannte Lied “Sur le pont d´Avignon…”. Anschliessend drehen wir eine schöne kleine Runde durch die Stadt, die uns am Rathaus vorbei durch die Fussgängerzone zur gepflegten Markthalle führt. Die vielen Schauspieler auf den Strassen erinnern uns daran, dass sich das berühmte Festival d´Avignon seit 50 Jahren dem Theater widmet.
Nach Freizeit mit Mittagessen fahren zum Pont du Gard, ein Meisterwerk der römischen Ingenieure, eigentlich ein Äquedukt des 1. Jahrhunderts, also eine riesige Wasserleitung, die erst im Mittelalter als Brücke benutzt wurde. Der kleine Fluss Gardon unterhalb ist von der Lokalbevölkerung als Bademöglichkeit sehr geschätzt, es ist sehr belebt dort.


Camargue

Für den Tag ist die Camargue geplant, mit schwarzen Stieren, weisse Pferde, Flamingos, Reisfelder und Salzbecken. Wir starten mit einer schönen Entdeckung der lokalen Landschaft und Fauna im Vogelpark Pont de Gau, wo man bei verschiedenen Teichen sehr viele Flamingos und Reiher aber auch Nutrias sehen kann. Es tut gut, ein bisschen frische Luft nach den vielen Stadtbesichtigungen zu schnappen !
Saintes-Maries-de-la-Mer ist für ihre Zigeuner-Pilgerfahrt am 24. Mai bekannt, wir sehen in der Krypta von der Wehrkirche Notre-Dame de la Mer die Statue und die Reliquien der Heiligen Sara, Schutzpatronin der Zigeuner. Eine kleine Barkasse mit Statuen der beiden Marias, ist auf der linken Seite des Hauptschiffes zu sehen. Die Reliquien der zwei Heiligen sind in der oberen Kapelle (nicht zugänglich) aufbewahrt. Neben der Zigeunerpilgerfahrt gibt es hier zwei andere Treffen, die den Marien gewidmet sind. Man kann durch eine Treppe auf einer Aussengalerie am Kirchdach eine schöne Aussicht über die Stadt und das Meer geniessen. Die Freizeit vor Ort ermöglicht eine Runde in der kleinen Stadt zu drehen, oder am Strand im Mittelmeer zu baden.
Dann entdecken wir Aigues-Mortes. Die Stadt wurde von König Ludwig IX. der Heilige als einziger Mittelmeerhafen Frankreichs gegründet. Zwei Kreuzzüge sind von dort gestartet, jetzt liegt die Stadt mit intakten Befestigungsmauern nicht mehr am Meer. Wir sehen vom Bus bei der Ankunft die rot gefärbten Salzbecken und die beeiendruckenden Stadtmauern, und dann zu Fuss im Zentrum der Stadt die Wehrkirche Notre-Dame des Sablons, mit modernen Glasfenstern des Künstlers Claude Viallat und die Statue vom Stadtgründerkönig.
Anschliessend fahren wir zu einer typischen Einrichtung der Camargue, eine Manade, wo schwarze Stiere gezüchtet werden. Wir werden dort vom Gardian Alan begrüsst, bevor wir auf einem traktorgezogenen Wagen direkt an einer Stierherde vobeifahren, die gewichtigen Tiere mit grossen Hörnern sind also in Sicherheit von sehr nah zu betrachten, ziemlich verblüffend! Es macht aber hungrig, es wird also Zeit für eine typische Mahlzeit der Camargue, nämlich eine Art Stiergulasch mit Reis, die in einem schönen Innenraum der Manade.verzehrt wird.
Zurück zum Hotel Mireille, wo es diesmal kein Abendessen gibt.


Senanque, Roussillon et Tour Luma.

Wir wollen heute noch etwas vom Provence Inland sehen, vor allem die blühenden Lavendelfelder sind mit Spannung erwartet ! Wir geniessen erst eine wunderschöne Aussicht auf das malerische Bergdorf Gordes, bevor wir in der Abtei von Sénanque (XII. Jahrhundert) ankommen. Der Blick auf die Anlage ist sehr schön, die Lavendelfelder leider aber nicht mehr so prachtvoll. Kurz nach der Abfahrt nach Roussillon gibt es aber nach einer Kurve ein tolles Lavendelfeld in voller Blüte! Rémi findet eine Parkmöglichkeit, und wir können dort die Blumen mit dem angengehnemen Geruch und die Schmetterlinge bewundern. Ein schöner Moment!
Dann fahren wir nach Roussillon: das malerische Dorf, wo die Farben rot und Ocker die Fassaden prägen, lädt gemütlich zum Bummel ein. Von dort gibt es auch eine herrliche Aussicht auf die unten gelegene Tiefebene sowie auf die umliegenden Berge, selbst die kahle Spitze des Mont Ventoux ist gut zu sehen.
Leider ist aus Sicherheitsgründen (Brandgefahr) der Ockerpfad gesperrt. Nachdem wir uns im Dorf mit guten provenzalischen Spezialitäten gestärkt haben, geht es zurück nach Arles, wo wir den Luma-Turm besichtigen. Dieser Turm vom Architekt Frank Gehry (Bilbaos Guggenheim-Museum) ist vor kurzem eingeweiht worden und beherbergt zeitgenössische Kunstausstellungen sowie die Stiftung von Maja Hoffmann, eine Mäzänin aus der Schweiz, die sich viel für die Kunst in Arles einsetzt. Von der Terrasse ganz oben (56 Meter hoch ist der Turm) hat man einen tollen Blick über die Stadt Arles.
Im Hotel ist es schon das letzte Abendessen dort, wir verabschieden uns herzlich von unserem Gastwirt Jean-Pierre, der in den letzten Tagen so gut für uns gekocht hat, und von der netten Christine. Im Hotel Mireille haben wir uns wirklich wohl gefühlt.


Calanques et Marseille

Wir fahren heute mit dem Bus nach Cassis Richtung Meer, nehmen dort am Busbahnhof von Cassis erst einen kleinen Zug, der uns bis zur Innenstadt bringt. Von dort sind es nur ein paar Schritte bis zum malerischen Hafen, wo unser Schiff auf uns wartet. Mit Sonne und dem erfrischenden Wind Mistral können wir dann insgesamt drei Calanques, (enge, steilwandige Küsteneinschnitte), vom Boot aus betrachten : Port-Miou, Port-Pin und En-Vau. Hellblauer Himmel, hellgraue hohe Felsen, grüne Pinien, dunkelblaues Meer und die Zikadenmusik noch dazu : die typische provenzalische Küste!
Das schöne Dorf von Cassis kann anschliessend entdeckt werden, es ist auch Zeit zum Mittagessen mit zum Beispiel vielen einladenden frischen Meerespezialitäten.
Durch die hoch gelegene « Route de la Gineste » mit tollen Panoramablicken fahren wir nach Marseille, wo wir unsere sympathische Gästeführerin Elodie im Viertel am Museum MuCEM treffen. Durch den edlen Boulevard du Prado, wo es noch Prachtvillen gibt, und die wunderbare Panoramastrasse Corniche, die am Meer entlang fährt, kommen wir an Notre-Dame de la Garde vorbei. Unser Busfahrer Rémi zeigt noch einmal seine beruflichen Fähigkeiten, da die Strasse bis dort oben am Hügel ziemlich eng ist und selbst für Autos nicht einfach zu besteigen ist. Wir können jetzt das Wahrzeichen von Marseille, « La Bonne Mère », die gute Mutter, besichtigen. Die Kirche ist im 19. Jahrhundert im neo-byzantinischen Stil erbaut worden, es gibt sehr viele Votivgaben : einfache Wandtafeln, mehr oder wenige naive Gemälde und sogar von der Decke hängende Bootsmodelle (auch ein Brandlöschflugzeug!). Von der Panoramaterrasse um die Kirche hat man einen tollen Ausblick auf die ganze Stadt und die vorgelagerte Inselgruppe. Dann zeigt uns Elodie den alten « Panier »-Viertel mit dem spektakulären ehemaligen Armenhaus Vieille-Charité (wo heute Kunstausstellungen stattfinden), wir schlendern durch die engen, sehr urigen Gassen und geniessen anschliessend die leckeren Navettes des Accoules , ein Gebäck mit Orangenblüten.
Es ist jetzt Zeit, unsere Zimmer im Hotel Mercure am Vieux-Port (Alter Hafen) zu beziehen, und uns von unserem Busfahrer Rémi zu verabschieden, er hat uns überall sicher und rechtzeitig gebracht und war immer sehr ruhig, professionell und freundlich.
Zum Abendessen laufen wir zusammen am Vieux-Port vorbei (wir können unweit vom Hotel sogar Ausgrabungen von Teilen des griechischen Hafens sehen), bewundern die « Ombrière » mit ihrer Spiegeldecke und erreichen das Restaurant-Buchhandlung « Les Arcenaulx », eine Institution in Marseille in beiden Bereichen. Wir geniessen dort, umrahmt von alten ehrwürdigen Büchern, ein köstliches Abendessen mit tollen Weinen der Provence.


Retour en Allemagne

Nach dem guten Frühstücksbüffet im Hotel Mercure werden wir zum Flughafen von Marseille gebracht, anschliessend findet der Rückflug nach Deutschland statt.
Diese schöne Woche in der Provence hat ermöglicht, diese Gegend kennenzulernen. Das Wetter war zwar sehr heiss, dafür haben wir kein Regen bekommen.


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