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Provence – Die richtige Reise

Reisebericht: 27.09. – 04.10.2025

Wieder einmal lockt die Provence. Wir wollen in den Süden, da wir uns nach der Sonne sehnen.
Es warten historische Orte, eine gute Küche in mediterraner Atmosphäre mit Van Gogh und Co.

Gina Egenolf

Ein Reisebericht von
Gina Egenolf


Samstag, 27.09.2025 Anreise nach Marseille

Die kleine Gruppe die sich am Flughafen in Frankfurt trifft ist nur die Hälfte der Reisegruppe welche die Provence kennenlernen möchte. Die Wetteraussichten sind gut und auch während des Fluges läuft alles regulär.
Die Alpen unter uns erstrahlen im Sonnenschein um uns einen Vorgeschmack zu geben. Nachdem alle ihr Reisegepäck bekommen haben treffen wir am Ausgang unsere beiden Chauffeure die uns auf kürzestem Weg zu unserem Hotel Mireille im Städtchen Arles bringen.
In ca. einer Stunde kommen wir an, es ist doch ein wenig weiter als manche dachten. Unsere Zimmer sind schon bezugsfertig und so haben wir die Wahl: gleich einmal in die Stadt gehen oder das nach einer kleinen Ruhepause zu machen. Es gibt Stadtpläne und da die Altstadt in der Nähe liegt, machen sich einige von uns gleich auf den Weg um die Stadt zu erkunden. Einfach über die Brücke von Trinquetaille und das Abenteuer Arles beginnt.
Im Lauf des Nachmittags reist der Rest der Gruppe an und wir stoßen vor dem Abendessen mit dem traditionellen Kir, ein Getränk aus schwarzem Johannisbeerenlikör und Weißwein, alle gemeinsam auf eine schöne Reise an.
Das Abendessen welches der Chef Jean Pierre persönlich zubereitet hat, schmeckt hervorragen und wir freuen uns auf morgen.,

28.09.2025, Sonntag: Stadtbesichtigung Arles – Les Beaux de Provence

Der heutige Tag beginnt mit einem gnädig bedeckten Himmel und einem üppigen Frühstück.
Danach nutzen wir die Kühle des Morgens und laufen in Richtung der noch ruhigen Altstadt. In der Provence beginnt der Tag spät. Unser erstes Ziel ist das alte Hotel Dieu, das einstige Krankenhaus von Arles. Heute nennt man das Areal auch "Espace Van Gogh". Hierher wurde Van Gogh nach seinem Streitmit dem Künstlerkollegen Gauguin, in dessen Verlauf sein Ohrläppchen zu Schaden kam, eingeliefert. Heute ist der Platz eine kleine kühle Oase hinter dicken Mauern. Bei großer Hitze ein Zufluchtsort zieht es uns heute erst einmal in Richtung Apotheke um die Stechmonster, von denen es hier schon zahlreiche gibt, abzuwehren. Danach schlagen wir uns vorbei am Stadtmuseum durch Nebenstraßen zum Place du Forum durch.
Hier hat man M. Mistral, dem bekanntesten provenzalischen Dichter ein Denkmal gesetzt. In der Fassade des Hotel Terminus mit ihren Säulen kann man erahnen, dass hier einst das Zentrum des römischen Arlate war. Hier am Platz befindet sich auch das "Café de Nuit" welches Van Gogh auf einem Bild verewigte. Allerdings ist es im Moment nicht bewirtschaftet.
Wir spazieren weiter zum barocken Rathaus das wir durchqueren um auf dem Platz vor dem Portal der Kirche St. Trophime anzukommen. Das romanische Portal welches das Weltgericht darstellt lädt zum Besuch der Kirche ein in der die Krönung von Friedrich Barbarossa zum König von Burgund stattfand.
Das Ganze krönen wir dann mit dem Besuch des angrenzenden Klosters welches einen ausdrucksstarken Kreuzgang aufweist.
Anschließend folgen wir den Römern in ihr Theater und in die Arena, die gut erhalten ist und von der Höhe einen guten Blick auf das Viertel der Familien der Guardians bietet. Das sind die französischen Cowboys welche die Stiere der Camargue bis heute hüten.
Wir gönnen uns eine Pause. Es gibt hinter der Arena zahlreiche kleine Restaurants die für jeden Geschmack etwas bieten. Danach ist es nicht weit zu unserem Bus, der in der Nähe des alten Stadttors auf einem Parkplatz an der Rhone schon auf uns wartet.
Mit dem verhältnismäßig großen Bus, der natürlich sehr komfortabel ist, und unserem Fahrer Thiery wollen wir anschließend nach "St. Paul de Mausole" fahren. Dort hatte Vincent Van Gogh während seines Aufenthaltes eine seiner schaffensreichsten Phasen. Hier wurden und werden immer noch Patienten mit psychischen Störungen behandelt, allerdings mit anderen Methoden als zu Van Goghs Zeiten.
Allerdings erfahren wir, dass der Ort durch den wir eigentlich fahren müssen, komplett für den Verkehr gesperrt ist. Nach einer fachkundigen Auskunft bei der hiesigen Polizei erfahren wir dass eine Umfahrung unumgänglich ist. Dadurch verspäten wir uns etwas was allerdings kein Problem darstellt, da wir einen Zeitpuffer haben.
Wir kommen an diesem idyllischen Plätzchen nach einem kleinen Spaziergang an und können uns einen der letzten Aufenthaltsorte des großen Malers in Ruhe anschauen. Hier in der dem ehemaligen Kloster angeschlossenen Heilanstalt für psychisch Erkrankte werden immer noch Therapien durchgeführt und die Endprodukte der "Kunsttherapie" stehen in dem kleinen Laden zum Verkauf.
Ein kleines Museum gibt einen Überblick über die Bedingungen in einer Heilanstalt der damaligen Zeit und ihre Behandlungsmethoden. Die Psychotherapie war ja noch eine sehr junge Wissenschaft und viele Erkenntnisse kamen erst später. Über Van Gogh's Erkrankung wird sogar heute noch gerätselt. Der Garten lädt zum Verweilen ein obwohl der Lavendel welcher hier im Frühsommer erblüht schon abgeerntet ist.
Nach diesem erholsamen Besuch werfen wir noch einen Blick auf die Steine des antiken Glanum die teilweise direkt bei dem Parkplatz zu finden sind.
Wir fahren über mehrere Serpentinen in Richtung Le Beaux. Heute sind verhältnismäßig angenehme Temperaturen sodaß der Aufstieg
zur Burg nicht ganz so beschwerlich ist. Von oben haben wir einen herrlichen Blick über die Alpilles, diesem kleinen Gebirge wo es auch gute Weine gibt und eines der besten Olivenöle Frankreichs produziert wird. Es bleibt anschließend noch Zeit ein wenig im Örtchen herumzubummeln, bevor uns unser Bus hinunter zu den "Carrières de Lumiere" bringt. Es handelt sich um einen Steinbruch, in dem früher Bauxit abgebaut wurde. Das ist heute nicht mehr profitabel und man hat sich eine andere Verwendung als Ort für Ton- uns Lichtspektakel einfallen lassen.
In diesem Jahr werden die Maler des Impressionismus mit ihren Werken präsentiert. Die Show passt sehr gut hierher und zeigt uns eine Auswahl der Werke die z.Teil hier in der Provence entstanden sind, deren Licht Künstler besonders inspirierte.
Nach dem Besuch der den ausgefüllten Tag abschließt freuen wir uns auf eine gutes Abendessen in unserem Hotel, was wir auch bekommen.

29.09.2025, Montag: Bergdorf Gordes – Senanque – Roussillon

Heute steht die Region des Lubéron auf dem Programm und wir fahren in Richtung der Region welche die Bilder der typischen provenzalischen Landschaften in unseren Köpfen verankert hat.
Mit Pinien bewachsene Hügel, Olivenhaine und Lavendelfelder. Dazu gehören auch die meist auf einem Hügel thronenden Dörfer mit aus Bruchsteinen gemauerten Häusern und ihren blumenreichen Gärten.
Unser erstes Ziel, das Dorf Gordes, gehört dazu und teilt das Schicksal dieser "schönsten Dörfer Frankreichs" nämlich von Touristen überrannt zu werden. Wir belassen es deshalb bei einem Blick von unten auf die Bilderbuchansicht und fahren weiter zu dem Zisterzienser-Kloster Sénanque welches einen Teil seiner Einkünfte aus den nahe liegenden Lavendelfeldern bezieht. Hier gibt es ein großes Angebot der beliebten Lavendel-Produkte von Seife bis Honig und einige werden sicher fündig um ein kleines Souvenir zu kaufen. Leider ist der Lavendel schon abgeblüht und es dominieren eher herbstliche Farben, aber die Produkte sind trotzdem zu erwerben.
Anschließend geht unsere Fahrt nach Roussillon, ein Ort der ebenfalls zu den schönsten Dörfern gehört. In der Vergangenheit lebte der Ort von Oker-Pigmenten die in einem Steinbruch im Ort abgebaut wurden und immer noch werden.
Wir schlängeln uns durch über typisch provencalische Straßen bis hinauf in das Dorf welches in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen hat, Parkplätze für die zahlreichen Touristenbusse und PKW's zu schaffen. Wir müssen vom Parkplatz noch ein Stückchen laufen um in den Ort zu gelangen.
Kurz nach dem alten Friedhof des Ortes geht es noch ein Stückchen bergauf und wir sind am Eingang zum ehemaligen Steinbruch. Da es vor kurzem geregnet hat ist der Weg nicht ganz so staubig wie im Hochsommer. Wir sehen aber an den hohen Stufen und den ausgewaschenen Wegen, dass es hier ganz schön nass gewesen sein muss. Wir lösen unserer Tickets und jeder macht individuell seine Wanderung seinen Bedürfnissen entsprechend.
Anschließend haben wir ausreichend Zeit um im sehr schönen Ort zu bummeln. Es gibt es jede Menge an Geschäften die sich auf den Tourismus eingestellt haben. Kunstgalerien bieten vielfältige Bilder, andere Kunstwerke und verschiedene Souvenirs an. Ebenso findet man ein Restaurant ganz nach Geldbeutel und Geschmack.
Später treffen wir uns wieder am Bus wo schon unser Fahrer Thierry wartet. Auf der Rückfahrt sehen wir uns noch eine römische Brücke an, die allerdings nur noch von Fussgängern und Radfahrern genutzt wird.
Nach diesem erlebnisreichen Tag fahren wir in unser Hotel zurück, in dem uns später wieder ein gutes Abendessen erwartet.

30.09.2025, Dienstag: Die Camargue

Heute ist der Himmel während unseres Frühstücks bedeckt was hier in der Region erst einmal nicht viel bedeutet. Unser erstes Ziel ist heute die Stadt Aigues-Mortes die einst der Ausgangshafen für die letzten beiden Kreuzzüge unter Ludwig XIII. im 13. Jahrhundert war. Er hatte auch den Beinamen "der Heilige" da er das Heilige Land von den "Ungläubigen" befreien wollte. Aauch einige kostbare Reliquien hat er von seinen Reisen mitgebracht, die allerdings heute in Paris aufbewahrt werden.
Bevor wir allerdings in Richtung Stadt drehen, versuchen wir die berühmten rosafarbenen Flamingos zu finden. Wir fahren vorbei an Sonnenblumen- und Reisfeldern. Auch weiße Pferde und Stierherden sindf zu erblicken. Das Einzugsgebiet der Camargue ist landwirtschaftlich geprägt aber auch ein großes Landschaftsschutzgebiet mit über 400 verschiedenen Vogelarten wie z.B auch Weissstörche, Fischreiher und Ibisse, die hier auf ihrem Weg nach Afrika durchziehen.
Von Weitem..... endlich, in einer Lagune, kommen die ersten Flamingos in Sicht. Wir halten an um das auf dem Foto festzuhalten. Allerdings sind sie wohl noch nicht ganz wach und lassen sich lediglich zu einem morgentlichen Federputz herab.
Dann geht es weiter in die Stadt Aigues-Mortes deren Mauern schon von Weitem zu sehen sind. Wir betreten die Stadt durch das Haupttor und laufen bis zur Kirche am Place St.Louis, wo auch das Standbild von Ludwig dem Heiligen inmitten der Häuser aus dem 17. Jahrhundert steht. Die romanische Kirche erstrahlt nach der Restaurierung wieder im alten Glanz ist aber gerade geschlossen. Na dann versuchen wir es später noch einmal. Wir haben jetzt Freizeit und jeder kann sich individuell in dem Örtchen umschauen. Für einige ist der Rundgang um die Altstadt auf der ca. 1,7 km langen Stadtmauer interessant. Ein Petit Train tuckert langsam um die Stadt herum und es locken zahlreiche Geschäfte mit ihren Waren.
Wir treffen uns wieder nach der Mittagszeit um nach Stes.-Maries-de-la-Mer zu fahren. Er ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der Sinti und Roma in Frankreich. Heute müssen wir wegen einer Brückenrenovierung ein wenig länger fahren und wir bekommen einen guten Eindruck von der Landschaft der Camargue. Die Kirche von Stes.-Maries welche wir gleich nach der Ankunft besuchen besitzt eine der schwarzen Madonnen. Im Oktober dann, zur Wallfahrt, verlässt die Heilige Sarah ihren Aufenthaltsort und wird in einer Prozession zum Meer getragen. Anschließend wird sie neu angekleidet und geschmückt bevor sie wieder ihren Platz im Untergeschoss der Kirche einnimmt. Auf zahlreichen Bildern und Votivtafeln in der Krypta und in der Kirche bezeugen die Gläubigen ihre Verehrung. Nicht nur das fahrende Volk sondern auch andere Katholiken besuchen diese Wehrkirche, da auch weitere heilige Reliquien hier aufbewahrt werden. Die meisten aus der Gruppe steigen dann auf das Dach der Kirche, welches an der Außenseite über eine steile Wendeltreppe zu erreichen ist. Von oben können wir bis zum Meer schauen.
Wieder festen Boden unter den Füssen gibt es eine kleine Pause, die von einigen für einen Sangria genutzt wird. Spanien strahlt durch die kulturelle Vermischung bis hierher. Wir spazieren weiter zur Stierkampfarena, in welcher am Wochenende der unblutige französische Stierkampf, die "course camarguaise" stattfindet. Trophäen welche sich zwischen den Hörnern des Stiers befinden müssen von den "raseteurs"
(junge dynamische Männer - vielleicht bald auch Frauen?) erbeutet werden. Die Stiere stammen aus verschiedenen Zuchtbetrieben der Camargue, den Manaden. Dort wachsen die Stiere in Freiheit unter natürlichen Bedingungen auf und werden nicht nur für den Stierkampf gezüchtet. Das Fleisch und die Wurst werden ebenfalls überall verkauft.
Wir wollen heute noch solch einen Stierzuchtbetrieb besuchen und fahren deshalb in Richtung unseres nächsten Ziels, dem Betriebder Familien Arnauld. Wir werden von der jungen Tochter des Hauses hoch zu Ross in Empfang genommen und wir erfahren dass sie die Tochter einer Deutschen und des Erben des Betriebes ist. 3 Generationen führen uns mit ihren gut dressierten Camarguepferden ihre Stiertreiberkünste vor. Wir betrachten das ganze in sicherer Entfernung von einem Leiterwagen aus, der uns extra mit dem Traktor auf eine Weide gezogen hat.
Hier sind männliche und weibliche Tiere gemischt und sie verbringen ihre Zeit ganzjährig draußen in der Natur.
Als Krönung bekommen wir im Speisesaal eine zünftige Vorspeise und natürlich ein Stiergoulasch, welches allen mundet. Dazu schmeckt der Wein und alle fahren satt und zufrieden beschwingt zu unserem Hotel in Arles zurück. Wir sagen tschüs zu unserem Fahrer Jean Luc, der uns auch morgen wieder fahren wird.

01.10.2025, Donnerstag: Stadtrundgang in Avignon – Pont du Gard

Heute nach dem Frühstück wollen wir die sog. Papststadt Avignon besuchen. Wir fahren heute, wieder mit Jean Luc, auf direktem Weg zu dem Unesco-Weltkulturerbe.
Wir kommen jetzt im September ohne Stau direkt in die Stadt, was in den Sommermonaten nicht so selbstverständlich ist. Bei der Einfahrt nach Avignon, vorbei an der TGV-Strecke kommt schon bald die berühmte Brücke von Avignon, die Pont St. Bénezet und die 4,5 km lange Stadtmauer von Avignon in Sicht. Innerhalb dieser Mauer sollen heutzutage ca 15.000 Einwohner wohnen. Das macht allerdings nur ca.10 Prozent der gesamten Stadtbewohner aus.
Wir steigen am vorgesehenen Haltepunkt für die Busse aus und suchen erst einmal den Eingang zur Brücke von Avignon für eine Toilettenpause auf.
Danach steigen wir hinauf zu dem wichtigsten Gebäude der Stadt, dem Papstpalast. Er wurde über 100 Jahre als päpstliche Behausung von den unterschiedlichen Bewohnern immer wieder erweitert. Heute bekommen wir die Gemäuer des alten und neuen Palastes zu sehen, deren große Hallen und Gewölbe im Moment eine Ausstellung des Künstlers Othonielle zeigen. Er experimentiert mit Murano-Glas und seine Objekte haben hier ihren geeigneten Hintergrund.
Wir arbeiten uns jeder für sich mit den sog. Histopads durch die 3 Ebenen und die Räume mit ihren unterschiedlichen Funktionen. Beeindruckend sind die dicken Mauern und hohen Gewölbe. Die Wohnräume mit ihrer kunstvollen Bemalung lassen den damaligen Luxus des Lebens innerhalb der Mauern ahnen. Draußen war es teilweise weniger gemütlich, lauerte dort doch mit der "Schwarzen Pest" der Tod.
Nach Beendigung des Rundgangs treffen wir uns am Ausgang wieder. Bevor wir zur bekannten Markthalle von Avignon gehen, machen wir noch einen technischen Stopp neben der Oper von Avignon vor der uns der Dichter Molière begrüßt. Anschließend spazieren vorbei an der Kirche St Pierre und wir nähern uns der Halle mal von einer anderen Seite. Eigentlich stammt ihr Bau aus den 70ern und ist deshalb nicht so schön anzuschauen wie die Hallen der Jahrhundertwende. Allerdings wurde sie durch eine begrünte Fassade ein wenig aufgewertet. Wichtig für uns ist natürlich das vielfältige Angebot. Hier fehlt es an nichts und wir können uns Appetit holen.
Anschließend während unserer Pause können wir uns in einem der zahlreichen kleinen Restaurants in der Umgebung niederlassen und eine Kleinigkeit, fest oder flüssig, zu uns nehmen.
Danach schlendern wir wieder in Richtung Papstpalast und bevor wir wieder zu unserem Bus gelangen besuchen wir noch die Pont St.Bénezet. Sie war einmal mit fast einem Kilometer Länge die längste Brücke des Mittelalters. Allerdings machten ihr Hochwasser und Überschwemmungen im Laufe der Jahrzehnte zu schaffen und so gab man sie trotz mehrerer Neubauten schließlich auf.
Ein ähnliches Schicksal traf die berühmte Brücke über den Gard, die allerdings älteren Datums ist und fast komplett erhalten ist. Sie wurde 60 n.Chr. während der römischen Herrschaft errichtet und war mit ihren 275 Metern Teil einer 50 km langen Wasserleitung die die Städte Uzès und Nimes verband. Problem dabei war das nur sehr geringe Gefälle zwischen Anfangs- und Endpunkt Die Steine der Brücke kommen komplett ohne Mörtel aus und werden nur durch Reibe- und Zugkräfte zusammengehalten ..... seit 2000 Jahren!
Wir parken am linken Ufer des Gard und müssen ein Stück laufen um einen Blick auf dieses Bauwerk zu werfen. Auch hier merken wir das Saisonende denn es geht gemütlich zu. Wir können uns in Ruhe umschauen und einige steigen sogar auf den Aussichtspunkt der anderen Seite um das ultimative Foto des von der Sonne beschienenen römischen Aquädukts zu machen.
Nach diesen letzten Eindrücken versammeln wir uns wieder alle im Bus und fahren in Richtung Arles zum Abendessen.

02.10.2025, Donnerstag: Stadtführung in Aix–en–Provence

Heute Morgen startet unser Ausflug mit unserem Fahrer Jean Luc in Richtung Aix-en-Provence, der kulturellen Hauptstadt der Provence.
Gleich nach Ankunft treffen wir beim Fremdenverkehrsamt unseren Stadtführer Michael, der auch einen Karte für jeden von uns hat.
Nach einer kurzen Einführung am Barockbrunnen und der Skulptur vom Maler Cézanne spazieren wir zum Mazarin-Viertel, dem Stadtteil welches während der Neuzeit zusammen mit dem Cour Mirabeau, der Flaniermeile der Stadt, entstand. Es ist das vornehmste Viertel von Aix mit zahlreichen barocken Wohnpalästen wohlhabender Bürger. Hier ging der Maler Cézanne zur Schule und traf seinen Freund Emile Zola, der einige Klassiker der französischen Literatur schuf.
Am Delphin-Brunnen wenden wir uns in Richtung Cour Mirabeau wo wir ein beeindruckendes Bürgerhaus anschauen. Vorbei an der Skulptur des "guten König Rene", durch eine enge Einkaufspassage, folgen wir auf den Platz des Römischen Forums dessen Fundamente wir unter unseren Füßen hinter Glasplatten betrachten können. Wir gelangen vorbei an verschiedenen Märkten zum Rathaus der Stadtund zum ehemaligen Kornmarkt.
Der Uhrturm aus dem 16.Jahrhundert ist ein besonderes Schmuckstück und ändert die Ansicht des Glockenspiels nach Jahreszeit. Die Kathedrale St.Saveur liegt am Ende unseres Rundgangs. Sie entstand während verschiedener Bauepochen und hat deshalb unterschiedliche Fassaden, eine romanische und eine gotische. Sie beherbergt ein sehr altes Taufbecken des Mittelalters umrahmt von antiken Säulen. Es sind Fragmente des ehemaligen Mosaikfußbodens erhalten und ebenfalls sieht man eine Wandbemalung aus dem 12.Jahrhundert die bei Baumaßnahmen durch Zufall entdeckt wurde.
Hier verabschiedet sich unser Stadtführer Michael von uns und wir gehen unsere eigenen Wege. Am Nachmittag erwartet uns unser Bus wieder am Ort unseres Ausstiegs und wir fahren zügig nach Arles zurück.
Einige aus der Gruppe wollen noch ein wenig in Arles spazieren gehen und lassen sich dort absetzten bevor wir ins Hotel zurückfahren. Heute ist packen angesagt, denn morgen geht es nach Marseille zur letzten Übernachtung der Reise.

03.10.2025, Freitag: Cassis – Bootsfahrt zu den Calanques – Marseille

Heute geht es, nachdem wir unserer Koffer verladen haben, in Richtung Küste. Unser Ziel sind die sogenannten "Calanques", eine der Küstenregionen die im Sommerhalbjahr viele französische Badegäste und Tagesurlauber anzieht. Wir kommen nach einer guten Stunde Fahrt an einem großen Parkplatz oberhalb von Cassis an. Wir haben Glück und können gleich mit dem nächsten kleinen Zug in in den Ort fahren, in dem große Fahrzeuge strikt verboten sind, eine Maßnahme die in Frankreich immer häufiger ergriffen wird.
Von der Haltestelle im Ort laufen wir durch ein enges Gässchen nach unten zu dem kleinen Hafen des Ortes Cassis. Es gibt sogar einen Fischer der seine frischen Fänge verkauft.
Am Hafen startet unsere Bootsfahrt entlang der Küste der Calanques. Da Nachsaison ist geht es auch hier gemächlich zu. Wir fahren entlang der Küste in zwei der natürlichen Buchten, welche trotz des Herbstes auch noch für einige Badegäste interessant sind. Auch Anler sind an der Küste zu entdecken. Hier in der Nähe befindet sich auch die "Cosquer-Höhle", eine Unterwasserhöhle, nur für Taucher mit wissenschaftlichem Auftrag zugänglich. Dort entdeckte M. Cosquer steinzeitliche Höhlenmalereien, mit über 50 verschiedenen Tieren, wie z.B. den ausgestorbenen Alk und Höhlenlöwen. Die Malerein entstanden zu einer Zeit als die Höhle im Binnnenland und noch nicht am Wasser lag. Das beste daran ist, dass sie komplett nachgebaut wurde um sie der Nachwelt zu erhalten, denn sie wird in einigen Jahrzehnten komplett vom Wasser geflutet sein. Der Besuch dieses Nachbaus ist seit 2022 ein attraktiver Besuch in einem der neuen Museen von Marseille, direkt am "Mucem", ebenfalls ein Museum, gelegen.
Schließlich kehren wir zum Hafen von Cassis zurück und starten nach unserer Rückkunft in die zweitgrößte Stadt Frankreichs nach Marseille, die Hafenstadt mit dem Rücken zu Frankreich und Blick zum Meer. Ein Bild welches auch für die Geschichte der Stadt gilt. Wir nähern uns von Süden und streifen als erstes die Küste, danach die Stadt von Corbusier, eine Idee von Wohnen, die nicht von allen akzeptiert wurde. Es ging damals um Gemeinschaft, alles im Haus zu haben, inklusive Geschäften und den Bäcker und die Wohneinheiten wurden entsprechend klein angelegt.
Am Stadion vorbei mit seinem geschwungenen Dach nähern wir uns dem Zentrum mit seinem entsprechenden Verkehr. Wie mag es während der Arbeitswoche hier zugehen? Wir fahren am alten Hafen mit seinem Gewusel vorbei und in der Ferne sehen wir riesige Kreuzfahrtschiffe die im modernen Hafen liegen.
Der geschützte alte Hafen wurde einst von den Griechen entdeckt und diente für viele Jahrhunderte als wichtiger Handelshafen Marseilles. Die angrenzenden Bezirke und ein Teil der Befestigungsanlagen wurden zu Beginn des 21.Jahrhunderts attraktiv von namhaften Architekten umgestaltet und beherbergen heute interessante Museen.
Unsere Stadtführerin treffen wir in der Stadt. Wir fahren in Richtung des "Palais Longchamp" ein historistischer Brunnenbau in einem weitläufigen Park, dessen Wasserspeicher für das Wasser der Durance errichtet wurde das durch einen Kanal zugeführt wird. Es war mal die wichtigste Wasserquelle der Stadt. Nach einer kleinen Pause meldet sich bei einigen der Hunger und wir halten noch zusätzlich an der Kathedrale La Major aus dem 19.Jahrhundert, die durch ihre getreifte Fassade aus grünem Stein und weißem Carrara-Marmor auffällt.
Anschließen geht es noch einmal vorbei an der Küsten hinauf zur "Guten Mutter", die Basilika "Notre Dame de la Garde", welche die Stadt überragt und, wie einige glauben, sie beschützt. Auch sie ist noch nicht so alt und erst im 19.Jahrhundert errichtet. Der Baustil heißt offiziell neoromanisch-byzantinisch und tatsächlich erinnert einiges an orientalisch wirkende Bauten des Mittelmeerraums. Da sie eine Wallfahrtskirche gibt, gibt es zahlreiche Danksagungen von Gläubigen denen wohl geholfen wurde. Einige von uns schauen sich auch den beeindruckenden Innenraum an.
Wir haben von hier oben eine grandiose Aussicht auf die Stadt. Danach aber wollen wir in unser Hotel, auch wollen wir uns um unsere Flugangelegenheiten kümmern.
Wir verabschieden uns von unserer Stadtführerin und vor dem Hotel auch von Thiery unserem Fahrer der uns sicher und besonnen durch den südfranzösischen Verkehr und zum Schluß durch Marseille gefahren hat.
Am Abend gehen wir gemeinsam zu dem für uns reservierten Restaurant, wohin wir ein wenig laufen müssen. Die Reise endet mit einem guten Essen. Anschließend spazieren wir in unser Hotel zurück.

04.10.2025, Samstag: Rückflug nach Deutschland

Einige von uns haben heute noch ein wenig Zeit um in Marseille noch ein wenig Atmosphäre zu schnuppern, da ihr Transfer erst am Nachmittag geht. Eine interessante Reise mit sonnigem Wetter und einer netten Gruppe geht ihrem Ende entgegen.


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