Reisebericht: Rundreise Cote d'Azur mit Zirkusfestival in Monaco

23.01. – 27.01.2024, 5 Tage Frankreich–Rundreise mit Nizza – Antibes – Cannes – Saint–Paul – Eze – Monaco – Monte Carlo mit Zirkusfestival zur Winner Show


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Das berühmte Zirkusfestival im Fürstentum Monaco, das alljährlich im Januar Groß und Klein verzaubert, hat Tradition und feiert 2024 ein ganz besonderes Jubiläum – seinen 50. Geburtstag. Fürst Rainier III, der im vergangenen Jahr seinen 100 Geburtstag hätte feiern können, war der Gründer des weltbekannten Festivals an der Riviera. Es heißt, er habe zwei Leidenschaften gehabt in seinem Leben: seine Frau Grace Kelly, die spätere Fürstin Gracia Patricia und die Leidenschaft für den Zirkus. Seine Tochter Prinzessin Stéphanie hat die Zirkusbegeisterung geerbt; sie setzt sein Vermächtnis fort und bei unserem Besuch im Chapiteau saß sie zwischen den begeisterten Zuschauern.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

1.Tag, 23.01.2024: Anreise mit der Lufthansa und erste Entdeckerspaziergänge in Nizza

Schon früh am Morgen trafen die ersten Gäste unserer Reisegruppe am Flughafen in Frankfurt ein. Für unsere Reisenden aus dem Norden mit Anschlussflug, war die Nacht sehr kurz und viele, die eine längere Anreise mit dem PKW oder der Bahn hatten, entschieden sich, bereits am Vortag nach Frankfurt anzureisen. Pünktlich um 8:10 Uhr hob unser Flieger ab und wir erlebten einen ruhigen Flug über die schneebedeckten Alpen. Kaum zwei Stunden später glitzerte unter uns schon das Mittelmeer. In Nizza angekommen erwartete uns ein Shuttlebus, der uns in einer knappen halben Stunde direkt zu unserem 4-Sterne Hotel „Le Grimaldi“ am Rande der Altstadt brachte. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel gab uns schon einen ersten Eindruck von der legendären Côte d´Azur. Die Sonne strahlte vom blitzblauen Himmel, als wir die palmenbestandene Promenade des Anglais entlangfuhren. Hier reihen sich berühmte Hotels der Belle Époque aneinander, allen voran das Hotel Le Negresco, das seit 1912 seine auffällige pinkfarbene Kuppel in den Himmel reckt. Einem Gerücht zufolge soll diese von Gustave Eiffel konstruiert worden sein, dem dafür der Busen seiner Geliebten als Modell diente. Seit der Wiederentdeckung der Riviera in den fünfziger Jahren, geben sich in dieser Nobelherberge prominente Größen aus Politik und Wirtschaft, Jetset und Showbiz die Klinke in die Hand. Rechts von uns rollte das Meer in langen Wellen an den Strand und tatsächlich konnte man schon die ersten Badenden erspähen. Nach dem freundlichen Empfang im Hotel konnten wir gleich alle unsere Zimmer beziehen und ließen nicht viel Zeit verstreichen, um bei einem kleinen Entdeckerspaziergang entlang der Promenade etwas Sonne zu tanken. Bei angenehmen 15°C bummelten wir am Meer entlang, vorbei an der beeindruckenden Architektur der die Promenade säumenden Gebäude, den imposanten Kunstwerken und den gepflegten Grünanlagen, bis hinein ins Herz der Altstadt von Nizza mit ihrem wunderschönen Marktplatz. Herrlich duftende Mimosen, bizarre Kakteen und Zitronenbäumchen mit ihren leuchtend gelben Früchten ließen uns schnell den Winter zu Hause vergessen. Dann wurde es schon Zeit, den zweiten Teil der Gruppe, der drei Stunden später in Nizza ankam, zu begrüßen. Jetzt war das Licht ganz besonders schön und so bummelten wir gleichwohl entlang der Promenade in Richtung Altstadt und genossen das besondere Flair der Engelsbucht. Vor dem Abendessen verabredeten wir uns alle gemeinsam in der gemütlichen Lobby unseres Hotels. Nach einer herzlichen Begrüßung aller Gäste erhoben wir bei unserem Umtrunk mit leckerem Kir die Gläser und stießen an auf schöne Tage an der Côte d´Azur.
Zum ersten Abendessen kehrten wir im Restaurant Bozzi ein, das mit regionalen Spezialitäten aufwartete, wie den Cailletier Oliven aus Nizza, der provenzalischen Sardellen-Zwiebeltarte "Pissaladière" und „Veau confit“, einem nach traditionellem Rezept gegarten Kalbfleisch mit Polenta. Zur Nachspeise gab es sommerfrische, gewürfelte Ananas. Ein kleiner Spaziergang zurück zum Hotel verschaffte uns die nötige Bettschwere und erfüllt von den Ereignissen unseres ersten Urlaubstages freuten wir uns auf entspannte Nachtruhe unter wärmenden Decken.

2. Tag, 24.01.2024: Küstenrundfahrt um das Cap d´Antibes, Walk of fame in Cannes und Bummel durch St. Paul de Vence

Heute stand der große Ausflugstag entlang der Küste bis Cannes und ins felsige Hinterland nach St. Paul de Vence auf dem Programm. Freundlich begrüßte uns Stephan, der der Chauffeur unseres komfortablen Reisebusses auch für die kommenden Tage war. Zuerst fuhren wir in das ca. 20 Kilometer entfernte ehemalige Fischerdorf Antibes. Von verträumter Seemannsidylle ist dort jedoch nichts mehr zu verspüren. Kein Mensch flickt hier noch mit rissigen Händen seine Fischernetze am Ufer. Im Hafenbecken von Antibes schaukeln riesige Motoryachten auf den Wellen. Überall wird gearbeitet, poliert, geputzt, gebaut und aufgehübscht, der Süden Frankreichs bereitet sich auf die bevorstehende Saison und die besonderen Herausforderungen des Segelsportjahres 2024 vor. Gleich hinter der gewaltigen Stadtmauer geht es hinauf zum Château Grimaldi. In der trutzigen Burganlage aus dem zwölften Jahrhundert befindet sich heute ein Kunstmuseum mit Werken von Pablo Picasso und anderen zeitgenössischen Kunstschaffenden, wie Germaine Richier, Arman oder Mirò. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte Picasso hier sein Atelier. Unterhalb der Burgmauer am Meer steht eine Stele von B.Pagès, La colonne à la mer, mit der der Künstler an den 200. Jahrestag der französischen Revolution erinnert. Zurück am Hafen spazierten wir über die Mole, um noch ein anderes modernes Kunstwerk zu betrachten: Le nomade von J.Plensa. Unsere anschließende Rundfahrt um das Cap d´ Antibes führte uns vorbei an den gut gesicherten Sommerresidenzen gekrönter Häupter aus aller Welt. Vom Bus aus konnte man bequem Blicke in die prachtvollen Parkanlagen und auf die gewagten Architekturen der luxuriösen Villen werfen. Eines dieser gewaltigen Anwesen gehört der US-amerikanischen Sängerin Madonna. Gleich daneben liegt das Luxusressort Eden Roc, das heute im Besitz der Oetker Gruppe ist. In diesem legendären Hotelkomplex verbrachten einst Marlene Dietrich, Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald und Wallis Simpson standesgemäß ihre Ferien. Weiter ging unsere Fahrt nach Cannes, der Stadt an der Küste, die sich ganz den internationalen Filmfestspielen verschrieben hat. Als vor 200 Jahren Lord Brougham mit seiner Familie Cannes als heilklimatischen Wohnort auserkoren hatte, konnte noch niemand den unglaublichen Aufstieg des Dorfes erahnen. In der Belle Époque entstanden an der Croisette große Luxushotels, in deren Schatten heute sämtliche Mode- und Schmucklabel ihre edlen Boutiquen unterhalten. Das moderne Palais de Festival et des Congrès ist mit dem Casino zusammengebaut und nicht mehr von der Croisette wegzudenken. Die berühmte Treppe mit dem legendären „roten Teppich“, der heute tatsächlich rot war, bot sich für ein kleines Fotoshooting an. Doch Cannes besteht nicht nur aus Glamour der Stars und Sternchen, nein, Cannes hat sich viel von seinem ursprünglichen Charme bewahrt, wovon wir uns bei einem Spaziergang durch das alte Viertel Le Suquet und auf den Mont Chevalier bis zur Burganlage Le Castre, überzeugen konnten. Nach einer Mittagspause in einem der kleinen Restaurants der Altstadt führte uns unsere Fahrt weiter in das Hinterland der Küste, in den berühmten Künstlerort Saint Paul de Vence. Unterwegs erfuhren wir viel über Kunst und Kunstschaffende aller Stilrichtungen, die sich vor allem wegen des unbeschreiblichen Lichtes, der intensiven Farben und nicht zuletzt wegen des angenehmen Klimas an der Côte d´Azur niedergelassen haben. Erstaunlicherweise hielt uns kein Stau auf und so erreichten wir schon am frühen Nachmittag die Bergfeste Saint Paul de Vence, die zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts unter König François I. errichtet wurde. Das mittelalterlich anmutende Dorf ist eng mit dem Namen berühmter Maler und Schauspieler verknüpft: Sofia Lauren, Lino Ventura, Yves Montand und Curd Jürgens, Chagall, Léger, Matisse, Mirò und Picasso. Wir durften einen kleinen Blick in den Garten des Lokal „la Colombe d´Or“ werfen, wo einst Arm und Reich bei landestypischen Spezialitäten und viel Wein gerne zusammen kamen. Auf dem Marktplatz trafen sich Männer und Frauen zum Boulespiel. Daran hat sich seit den Tagen von Lino Ventura und Yves Montand nichts geändert!. Die pittoresken Gassen und die grandiosen Aussichten, einerseits auf die Alpes Maritimes und andererseits auf das Mittelmeer, bezauberten auch uns und so genossen wir die warme Sonne und die herrliche Landschaft. Auf dem malerisch am Hang gelegenen Friedhof fand der Malerpoet Marc Chagall seine letzte Ruhestätte, die vom Sonnenuntergang in sanftes Licht getaucht wurde. Gleich im Anschluss an unseren wunderschönen Ausflug kehrten wir im Restaurant Gaglio ein, das am Rande der Altstadt von Nizza liegt und ließen uns wieder von provenzalischen Spezialitäten verwöhnen.

3. Tag, 25.01.2024: Monaco, Glanz und Glamour zwischen Fürstenpalais und Spielcasino

Wieder schien die Sonne herrlich vom blauen Himmel, als wir um 9:00 Uhr in den Bus kletterten und Richtung Osten nach Monaco fuhren. Heute hatten wir mit Hannelore, die vor vielen Jahrzehnten ihre deutsche Heimat mit der Côte d´Azur tauschte, eine fachkundige Begleiterin gefunden. In der knappen Fahrtstunde unterhielt sie uns mit Geschichten und amüsanten Anekdoten ihrer Wahlheimat. Gemeinsam fuhren wir nach Monaco, den zweitkleinsten Staat der Welt, der es geschafft hat, durch die Jahrhunderte seine Unabhängigkeit zu bewahren. Die lange Geschichte der Monegassen ist eng mit der Familie Grimaldi verknüpft, einem weitverzweigten Adelsgeschlecht, das ursprünglich aus Genua stammt und mit seinen Geschichten bis heute die Seiten der Klatschpresse füllt. Unvergessen bleibt die Traumhochzeit der bürgerlich amerikanischen Filmschauspielerin Grace Kelly mit Fürst Rainiers III im Jahre 1956. Sechsundzwanzig Jahre lang war Gracia Patricia an der Seite ihres Mannes die Repräsentantin des Fürstentums und verhalf diesem zu neuem Ansehen und wirtschaftlichem Aufschwung. Nach einer schönen Panoramafahrt erreichten wir den Parkplatz in den Kasematten unter dem Felsmassiv Le Rocher. Mittels Rolltreppen und Aufzügen erreichten wir das Plateau vor dem ozeanographischen Museum, wo leuchtend gelb, der Bathyscaph, ein U-Boot des berühmten Tiefseefilmes Jacques-Yves Cousteau die Besucher begrüßt. Das beeindruckende Museum für Meereskunde, das 1889 durch Fürst Albert I. gegründet wurde, verfügt in seinem Inneren über einen unglaublichen Schatz an Meeresfauna in modernsten Aquarien. Durch einen wunderschön angelegten Garten spazierten wir zur Kathedrale, in der auch Grace Kelly und ihr vor knapp zwanzig Jahren verstorbener Gatte Fürst Rainier III. begraben liegt. Pünktlich zur Mittagsstunde erreichten wir den Fürstenpalast und konnten das Spektakel der Wachablösung aus nächster Nähe betrachten. Nach einer kleinen Mittagspause, die wir in den sogenannten Carrugiettu, den blitzsauberen kleinen Gassen mit Spezialitätenläden und Restaurants verbrachten, wollten wir uns wieder auf dem Plateau treffen, um gemeinsam, vorbei an der legendären Formel 1 Rennstrecke mit der gefürchteten Haarnadelkurve, nach Monte Carlo zu fahren. Große Ereignisse warfen ihren Schatten voraus und vor dem berühmten Casino Monte Carlo waren bereits die Aufbauten für die Siegerehrung aufgebaut. Doch ein Besuch im Spielcasino durfte natürlich nicht fehlen und so flanierten wir durch die goldglänzenden Vorhallen der Spielbank und wurden immerhin zu den Spielautomaten vorgelassen. Der Spielbetrieb im Inneren an den Roulettetischen findet nicht vor den Augen der Öffentlichkeit statt. Der gesamte Prachtbau, der neben der Spielbank auch ein Opernhaus, edle Schmuck Boutiquen und mehrere Restaurants beinhaltet, wurde übrigens von Charles Garnier, dem Architekten der Pariser Oper erbaut. In zwei James Bond Filmen diente das Gebäude als Kulisse.
Bei unserer Rückfahrt machten wir noch eine kleine Rundfahrt um Nizza. Hannelore zeigte uns dabei nicht nur das berühmte Hotel Regina auf dem Hügel Cimiez, das als Winterpalais für die englische Königin Victoria errichtet wurde, sondern auch die versteckt im Straßengewirr liegende imposante russisch-orthodoxe Kathedrale Saint Nicolas, die ungefähr zur selben Zeit erbaut wurde. Wieder im Hotel angekommen, verabschiedeten wir uns herzlich von Hannelore und dankten ihr für den ereignisreichen Ausflug nach Monaco. Im Restaurant Le Grand Balcon, gleich neben dem Opernhaus von Nizza, beendeten wir unseren schönen Urlaubstag.

Tag 4, 26.01.2024: Panoramafahrt ins Bergdorf Èze und Besuch der Parfümfabrik Fragonard und Besuch des 46. Zirkusfestivals in Monte Carlo

Heute war es etwas trübe und so starteten wir unseren Ausflugstag mit einem kleinen Spaziergang durch den Olivenhain in Cimiez, wo wir auf dem Weg zum Kloster die Reste der römischen Stadt Cemenelum bestaunten. Ein eigentümlicher Ort, der durch die Jahrhunderte die Menschen faszinierte. Seit über 1000 Jahren befindet sich auf dem Berg eine Klosteranlage, auf dem dortigen Friedhof ist Henri Matisse, einer der bedeutendsten Künstler der klassischen Moderne bestattet. Sein Atelier im dritten Stockwerk des ehemaligen Hotel Regina wurde übrigens gerade für knapp 2,5 Millionen Euro versteigert. Bei unserem gemütlichen Spaziergang ließen wir die Geister der früheren Zeiten Revue passieren: die Römer, die frühen Christen, Adel und Bourgeoisie des Fin de siècle, die deutschen Besatzer und das Vichy-Regime, die großen Jazzlegenden des zwanzigsten Jahrhunderts, wie Louis Armstrong, Ray Charles, Miles Davis und Ella Fitzgerald sowie die beiden Malergenies Matisse und Chagall, deren Werke sich in zwei Museen in Cimiez befinden. Für lange Museumsbesuche hatten wir keine Zeit, dafür widmeten wir uns einer kleinen Ausstellung von Weihnachtskrippen aus aller Welt im Kreuzgang des Klosters. Die kleine Pause im Klostergarten nutzten wir für einen fröhlichen Umtrunk mit leckerem Zitronenlikör, Limoncello, dessen herrliche gelbe Farbe in den Gläsern uns die fehlenden Sonnenstrahlen ersetzte. Anschließend fuhren wir wieder ins bergige Hinterland von Nizza. Die Küstenstraße führt uns hinauf, in die hier bis zu 700 m hohen Kalkalpen, zu dem Bergdorf Èze. Der kleine Ort, der nicht nur durch seine ursprüngliche provenzalische Architektur, den steilen, engen Gassen und den an den Berg geschmiegten Gebäuden Bekanntheit erlangte, sondern auch durch seinen Kakteen- und Sukkulentengarten, der sich um die mittelalterliche Burganlage erstreckt. Wer den steilen Weg nach oben nicht scheut, wird mit einer grandiosen Aussicht und einer erstaunlichen Vegetationsvielfalt belohnt. Barbara, Margot, Marina und Chloé, so heißen die hübschen jungen Frauen, die der Künstler Jean-Philippe Richard geschaffen hat. Sie beleben mit ihrer Anwesenheit und ihren Geheimnissen das Terrain und fast möchte man mit ihnen tauschen. Zu Füßen des Ortes befindet sich die ockergelbe Parfümfabrik von Fragonard. Nach einer freundlichen Begrüßung wurden wir in die Geheimnisse der Parfümproduktion eingeweiht. Wer konnte wissen, dass für 1 Liter Essenz bis zu 1000 kg Blüten nötig sind? Ein kleines Duftmemory führte uns vor Augen, was die Parfümeure leisten: wir scheiterten schon bei der Unterscheidung von acht verschiedenen Duftnoten, eine echte "Nase", von denen es weltweit nur zweiundfünfzig gibt, ist in der Lage bis zu 2000 Düfte zu unterscheiden. Ehrfürchtig standen wir vor der sogenannten Orgel, an der neue Duftkreationen komponiert werden. Wir erfuhren bei einer interessanten Führung viel Wissenswertes über die vielfältige Produktpalette und deren aufwändige Herstellung. Im angeschlossenen Verkaufsraum durften wir die Produkte testen und so fanden einige schön verpackte Päckchen als Souvenir oder Mitbringsel den Weg zurück zum Bus. Blumig nach Flieder duftend machten wir uns auf die Rückfahrt zum Hotel. Wer noch genügend Energie hatte, konnte mit mir auf den Schlossberg hoch über Nizza hinaufsteigen. Der Ehrlichkeit halber sei gesagt, dass wir uns dieses Mal für den bequemen Aufstieg mit dem Aufzug entschieden, der uns gut 220 Stufen erspart hat. Doch der Panoramablick von ganz oben, über die Altstadt einerseits und den Hafen andererseits, ist allemal jede Mühe wert. Dass hier oben im Park der ehemaligen Zitadelle noch ein künstlicher Wasserfall angelegt wurde, verblüfft und ist vor allem im Sommer eine willkommene Erfrischung! Vorbei am jüdischen Friedhof spazierten wir durch die engen Gassen der Altstadt zurück zum Hotel.
Pünktlich um 18:00 Uhr stand wieder unser Bus vor dem Hotel, der uns zum Höhepunkt unserer Reise, zum Zirkusfestival nach Monaco brachte. Wir wählten die Route entlang des Meeres und erlebten so eine wunderbare Lichterfahrt au bord de la mer. Vom Parkplatz am Fußballstadion sind es nur wenige Meter bis zum Festgelände. Und dann war es endlich soweit, Zirkusluft zu schnuppern. Um das große Zelt sammelte sich eine Vielzahl bunter Stände mit allerlei Leckereien und Souvenirs. Musikclowns führten die festlich gestimmte Menge zum Eingang. In freudiger Erwartung auf das große Spektakel und die crème de la crème der internationalen Zirkuskunst spazierten wir zu unseren Plätzen. Das internationale Zirkusfestival von Monte Carlo feiert dieses Jahr sein fünfzigjähriges Bestehen mit einer Show der Superlative. Das mehrstündige Programm mit Darbietungen der Spitzenklasse präsentierte KünstlerInnen aus der ganzen Welt, darunter die Besten der Besten, die in der Galashow am Mittwoch mit dem goldenen, dem silbernen und dem bronzenen Clown ausgezeichnet wurden. Gleich dreimal wurde dieses Jahr der goldene Clown vergeben und natürlich war die Familie Gruss, dieses Mal mit Jonglage auf Pferderücken, wieder ganz vorne mit dabei. Auch die Hand in Hand Artistik der beiden Schwestern Kolev aus Italien wurde mit einem goldenen Clown geehrt, wie auch die drei asiatischen Elefanten von Elvis und Cvetomira Errani, die heute ihren wohl letzten Auftritt hatten. Wie im Flug verging die Zeit, eine Attraktion jagte die andere bis zum festlichen Finale kurz nach Mitternacht. Was für eine Show! Tosender Applaus brandete durch das Zelt. Die Scheinwerfer sind erloschen, das Publikum strömte zu den Ausgängen, doch morgen ist ein neuer Tag. Die Show geht weiter. Der Zirkus lebt! Wir wünschen ihm und seinem bunten Zirkusvolk alles erdenklich Gute für die Zukunft! *toi-toi-toi*

Tag 5, 27.01.2024 Heimreise mit der Lufthansa nach Frankfurt am Main und Weiterreise mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug

Spät ist es geworden gestern Nacht, nach der Abendvorstellung im Chapiteau, dem berühmten Zirkuszelt von Monte Carlo. Das 46. internationale Zirkusfestival von Monte Carlo war ein Fest für alle Sinne und wir haben jede Minute des grandiosen Spektakels genossen. Die Höchstleistungen der Artisten, die Lichteffekte, die Choreographie, ja, der ganze Zauber der Manege schlug uns in seinen Bann. Erst lange nach Mitternacht erreichten wir voller wunderschöner, bunter Eindrücke wieder unser Hotel. In der gemütlichen Lobby gab es noch einen Schlummertrunk, bevor wir in unsere Betten sanken. Glücklicherweise hatten wir heute Morgen keinen Zeitdruck und konnten uns vor der Heimreise in aller Ruhe mit einem leckeren Frühstück stärken. Und dann hieß es Abschied nehmen, zuerst von unseren Gästen, die nach München flogen und eine gute Stunde später vom Rest der Gruppe, die mich noch bis Frankfurt begleitete. Und wieder durften wir uns über einen wunderschönen ruhigen Flug über die schneebedeckten Alpen freuen. Das Matterhorn und der Mont Blanc schienen zum Greifen nah. Am frühen Nachmittag landete unsere Maschine sanft in der Mainmetropole Frankfurt, von wo aus für einige unserer Gäste eine Streik bedingt abenteuerliche Weiterreise begann. Glücklich konnte sich preisen, wer sich schon im Vorfeld der Reise entschieden hat, die schöne Zeit in Nizza um ein paar Tage zu verlängern. Unsere gemeinsamen Tage an der Côte d´Azur sind schnell vergangen, wir haben bei herrlichem Frühlingswetter viele schöne Orte gesehen, lecker gespeist und ohne Zwischenfälle den Höhepunkt unserer Reise, das 46. internationale Zirkusfestival von Monte Carlo erleben dürfen. Es steckte viel Erlebniswert drin in dieser kurzen Reise, von der wir alle sicherlich noch lange schwärmen werden.

Schlusswort

Aus allen Teilen der Bundesrepublik, aus Österreich und der Schweiz sind Sie angereist, meine lieben Gäste, zu unserem Ausflug an die Côte d´Azur, die sich uns bei Temperaturen im zweistelligen Bereich schon recht frühlingshaft präsentierte. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel, dazu das ewige türkisblau des Meeres: es ist dieses unbeschreibliche BLAU, das uns schnell den Alltag vergessen ließ. Fünf prall gefüllte Tage liegen hinter uns und ich wünsche Ihnen allen viele schöne Erinnerungen an unseren Ausflug unter der Sonne des Südens.
Ich hoffe, Sie sind alle wieder gut zu Hause angekommen und vielleicht planen Sie ja schon Ihre nächste Reise! Bleiben Sie fröhlich und gesund und immer reiselustig!
Ich würde mich freuen, Sie bei einer anderen schönen Reise wiederzusehen. Doch zuerst wünsche ich Ihnen allen viel Freude bei der Lektüre des Reiseberichtes und grüße herzlich aus dem Saarland in die Welt,
Ihre Reiseleiterin Gabriele Sauer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ein umfassender und schöner Reisebericht. Wir bedanken uns bei Gabriele Sauer, die unsere Reise an die Côte d' Azur begleitete. Mit kompetentem Wissen und einer steten Umsichtigkeit hat Sie für wundervolle und unvergessliche Momente während unseres Aufenthaltes gesorgt.

Bärbel und Ingolf Gräfe
03.02.2024

Beim Lesen haben wir die 5 Tage noch einmal Revue passieren lassen.
Wir bedanken uns herzlich bei unserer Reiseführerin Gabriele Sauer, die mit zum Gelingen dieser wunderbaren Reise mit dem Highlight ZIRKUSFESTIVAL IN MONTE CARLO beigetragen hat.
Spannung - Poesie - Staunen - Lachen - Glücksmomente - all das haben wir im Ordner SCHÖNE ERINNERUNGEN abgespeichert!

Maria Magdalena und Reinhold Schäfer
15.02.2024