Rundreise Nizza und die Cote d'Azur mit Karneval in Nizza und dem Zitronenfest in Menton
Reisebericht: 16.02. – 22.02.2025
Die Idee, an der Cote d'Azur dem Winter unserer gemäßigten Breiten zu entfliehen hatten seit dem 19.Jahrhundert gekrönte Häupter und solche die es sich leisten konnten. Es folgten Künstler, Bohemien und andere die dem schönen Leben etwas abgewinnen konnten. Sie haben dieser Küste mit der Architektur und ihrem Schaffen einen Stempel aufgedrückt. Der Karneval in Nizza und das Zitronenfest sind ebenfalls ein Ausdruck dieses Lebensgefühls.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Sonntag 16.02.2025 Anreise nach Nizza
Aus allen Himmelsrichtungen kommen am heutigen Tag die Teilnehmer unserer fast einwöchigen Südfrankreich-Reise an.
Die Flüge verlaufen glücklicherweise planmäßig. Auch die Gäste welche individuell angereist sind haben am Nachmittag ihre Zimmer bezogen.
Sehr ideal ist der Service des Hotels, dass in der Hotellobby Wasser zur Verfügung steht und wir können uns sogar verschiedene Sorten von Kaffee zubereiten. Es gibt sogar Kekse mit denen wir etwas gegen den kleinen Hunger unternehmen können.
Der heutige Tag in Nizza kann schon für individuelle Erkundungen genutzt werden. Da das Hotel sehr zentral liegt und man in 15 Minuten die Altstadt von Nizza erreicht. Einige erkunden sogar den Schlosshügel von Nizza auf den man sogar mit einem Fahrstuhl gelangen kann, mag man die Treppenstufen nicht.
Am Abend trifft sich der Teil der Gruppe welcher Halbpension gebucht hat um das erste Mal die französische Küche zu genießen.
Montag 17.02.2025 St–Paul–de–Vence – Monaco
Heute Morgen genehmigen wir uns als erstes ein Frühstück und bedienen uns am reichhaltigen Buffet. Die Zeiten in denen man nur ein Croissant und einen café-au-lait bekam in Frankreich bekam sind lange vorbei.
Wir erhalten von Gina, unserer Reiseleiterin, vor der Abfahrt unsere Audio-Geräte ausgehändigt, die uns bei der Tour sehr hilfreich sein werden, denn wir sind diesmal eine etwas größere Gruppe.
Wir begrüßen auch heute morgen unseren Fahrer Arnauld, der uns während der kommenden Tage sicher durch Südfrankreich fahren wird. Er ist hier geboren und kennt an der Küste (fast) jeden Stein. Auch ist jetzt die Gruppe das erste mal komplett, aber das Eis ist schnell gebrochen. Da jeder seine Platznummer kennt und, wie sich noch herausstellen wird, alle sehr diszipliniert sind, läuft alles wie am Schnürchen und jeder findet seinen Sitzplatz.
Als erstes fahren wir in Richtung Strandpromenade "Boulevard des Anglais", an der, wie der Name schon sagt, früher wohlhabende Engländer aber auch andere Nationen schon Ende des 19.Jahrhunderts ihre Spaziergänge unternahmen, damals noch züchtig gekleidet.
Wir fahren am berühmten Hotel Negresco vorbei, welches 1912 eröffnete und ein Treffpunkt für gekrönte Häupter und den internationalen Geldadel war. Nach einer Zwischenepisode als Militärhospital fand es wieder den Weg zum Luxushotel und ist heute als Baudenkmal eingestuft.
Leider hüllt sich das Hotel im "Belle Époque Stil" im Moment zur Restaurierung in ein weißes Kleid, also man sieht nicht viel von der Pracht.
Wir fahren entlang der Küste am Flughafen vorbei und biegen dann in Richtung Gebirge ab. Gut geschützt durch die Berge freut sich die Küste ja über ein sehr mildes Klima.
Schon bald sehen wir St.Paul-de-Vence von Weitem auf einem Hügel liegen. Unser erstes Ziel des Tages gehört zu den sog. "Villes perches" von denen es zahlreiche in der Provence gibt. Die historischen Zeiten waren kriegerisch.
Dafür ist der Ort aber nicht so bekannt geworden. Es waren eher die Künstler die wegen der Sonne, der guten Motive und der frischen Luft hierher kamen. Außerdem war der Ort damals schon sehr malerisch mit seinen engen Gassen und kleinen Häuschen. Man traf sich in St. Paul, vor allem auch während des 2.Weltkriegs kamen die Künstler aus Paris hierher. Im Restaurant "La colombe d'Or" , vor dem Eingang zur Altstadt gelegen, aßen und feierten die Künstler und wer mal nicht bezahlen konnte, der gab eines seiner Bilder. Ob der damalige Besitzer gewusst hat, dass seine Nachfahren mal im Besitz einer ansehnlichen Kunstsammlung mit großem Wert sein würden? Jedenfalls kann man dort heute noch Essen und Trinken und sogar im Haus übernachten, natürlich gegen ein entsprechendes "Honorar", die Preise sind gehoben.
Später dann kamen auch berühmte Schauspieler und Stars wie Yves Montant und Simone Signoret die sich hier kennenlernten und in St.Paul heirateten. Aber auch Lino Ventura, die Künstler Braque und Miro spielten wohl schon Petanque auf dem Platz gegenüber und genossen das Leben. Leider ist der Blick auf das Ensemble im Moment von einer Baustelle getrübt. Es ist Winter und man rüstet sich für die Saison.
Wir gehen durch die mittelalterliche Stadtmauer und laufen langsam und stetig entlang der alten Stadtmauer hinauf in südliche Richtung. Wir haben wunderbare Ausblicke auf die Ausläufer der Seealpen. Blumenschmuck und schöne Portale unterstreichen die gemütliche Atmosphäre. Vorbei an der Kirche aus dem 16.Jahrhundert und entlang zahlreicher Kunstgalerien erreichen wir das andere Ende des befestigten Ortes und haben auch von hier einen guten Ausblick zum "Massif des Maures" und auf den Friedhof des Ortes mit seinen schönen alten Familiengräbern. Besonders aber das Grab von Marc Chagall zieht unser Interesse auf sich. Es ist schlicht und von Steinen verschiedenster Art bedeckt, gemäß der jüdischen Tradition.
Wir verweilen einen Moment und haben dann Freizeit für eigene Erkundungen in dem Örtchen, dessen Galerien und Geschäfte inzwischen geöffnet haben.
Nachmittags fahren wir weiter in Richtung Monaco.
Unsere Stadtführerin Hannelore treffen wir schon bald an einem Kreisverkehr. Sie weiht uns auf der Fahrt schon einmal in die Geheimnisse des Fürstentums ein.
Schon bald kommen die Häuser und Wolkenkratzer des Fürstentums der Grimaldis in Sicht. Kein freier Platz ist zu sehen, dicht an dicht sind die Häuser auch entlang der Hänge gebaut. Bevor wir in Richtung Tiefgarage gelangen zeigt uns Hannelore die Kurve, welche der Fürstin Gracia Patricia 1982 zum Verhängnis wurde.
Wir fahren in eine Tiefgarage, was hier für alle Fahrzeuge obligatorisch ist.
Mit Rolltreppe und Fahrstuhl kommen Wir wieder an die Oberfläche. Wir werfen erst einmal einen Blick auf die Rückseite des Ozeanografischen Museums aber Hannelore möchte uns erst das Gefängnis mit der besten Aussicht aller Gefängnisse Frankreichs, natürlich muss es "Monacos" heißen.
Anschließend spazieren wir vorbei am gelb angemalten U-Boot von Jacques Cousteau durch den mit zahlreichen Skulpturen bestückten schön angelegten Park und seinen exotischen Pflanzen. Hier ist auch Fürstin Gracia Patricia eine Skulptur gewidmet, die als Grace Kelly nach Monte Carlo kam und als Frau von Fürst Rainier ihrem Schicksal entgegen ging. Wir besuchen ihr Grab in der Kirche die im neobarocken Baustil errichtet ist.
Anschließend bummeln wir durch die Altstadt zum Fürstenpalast. Eine Mönchsskulptur erinnert an den ersten Grimaldi, der aus Italien stammend mit Hilfe seiner Mönchsverkleidung das Gebiet vor 700 Jahren eroberte. Er bekam deshalb auch den Beinamen "Malizia" oder "der Listige"
Wir schauen uns die kleine stündlich stattfindende kleine Wachablösung an und betrachten dann vom Aussichtpunkt auf Monte Carlo einen Teil der berühmten Formel 1 Rennstrecke. Hannelore erklärt uns alles ganz genau. Der alte Bau des Spielcasinos ist zwischen den Hochhäusern kaum zu entdecken.
Auf einem Teil dieser Strecke fahren wir in Richtung Monte Carlo um uns das wohl weltweit berühmteste Spielcasino anzuschauen. Vom Parkhaus geht es wieder über Fahrstuhl nach oben.
Wir erblicken das Opernhaus von Monte Carlo und sehen vor dem Luxushotel
"Hotel de Paris" die großen Limousinen vorfahren. Ein Butler übernimmt den Schlüssel und parkt das Gefährt ein.
Im Vorraum des Casinos grüßt Fortuna in diesem opulent ausgestatteten Vorraum. Von hier geht es nach Ausweiskontrolle in den eigentlichen Spielbereich - Fotografieren streng verboten. Darüber wird gewacht wie überhaupt in Monaco Kontrolle mittels Kameras und Polizei groß geschrieben wird.
Nach diesem letzten Höhepunkt verabschieden wir uns von Hannelore und kehren nach diesem ersten Besichtigungstag nach Nizza zurück.
Dienstag 18.02.2025 Ausflug nach Èze Village – Menton und Zitronenfest
Heute Morgen starten wir in Richtung Osten entlang der Küste. Nicht weit entfernt streifen wir das berühmte Cap-Ferrat. An einem Aussichtspunkt machen wir einen Fotostopp über Villefranche-sur-Mer. Leider ist heute das Wetter etwas dunstig und der Himmel bewölkt. Kaum kann man die Villa Ephrussi de Rothschild ausmachen, welche dort heute als Museum besichtigt werden kann. Sie wurde im Stil der Renaissance von der Baronesse Béatrice de Rothschild am Ende des 19.Jahrhunderts errichtet, die eine leidenschaftliche Sammlerin war und hier ihren Traum verwirklichte. Sie vermachte das Haus der "Akademie der Schönen Künste" und so wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es diente als Filmkulisse für zahlreiche Filme, wie Jamed Bond "Sag niemals nie" und "Das Auge" (französischer Spielfilm von 1983).
Wir fahren zu unserem ersten Ziel, einer Zweigstelle der berühmten Parfumerie "Fragonard" aus Grasse. Sie befindet sich am Fuss eines der "Villes perchées" dem kleinen Örtchen Èze, welches wie ein Schwalbennest auf einem Hügel liegt.
Hier im alten Ort finden sich Überreste einer Ligurischen Burg, die von Ludwig XIV. geschliffen wurde. Bis in die 70er Jahre lebte man hier vom Zitrushandel, denn Zitronen finden ein günstiges Klima. Friedrich Nietzsche verbrachte hier eine Zeit und soll hier den "Zarathustra" geschrieben haben. Es gibt einen Pfad nach ihm benannt.
Bei Fragonard werden wir von einem jungen Mann empfangen der uns ein wenig über die verschiedenen Basis-Gerüche aufklärt und uns etwas über die Firma Fragonard erzählt. Auch heute noch werden die sog. "Nasen" beschäftigt, Menschen die einen besonders feinen Geruchssinn haben. Allerdings zahlen auch sie dafür ihren Preis: keinen Alkohol, Knoblauch, scharfe Gewürze usw. alles das beeinträchtigt dieses Erbe, das auch uns vor verdorbenen oder unbekömmlichen Speisen warnt. Wir nehmen einige Riechproben und einige aus der Gruppe bewähren sich bei dem "Gerüche" Raten. Dann darf natürlich auch gekauft werden.
Es wäre schade diesen Ort zu besuchen ohne die Altstadt zu sehen. Es gibt eine kleine Eberhardt-Überraschung. Wir werden von Gina unserer Reiseleiterin zum Besuch des "Jardin Exotique" eingeladen. Es handelt sich um einen Sukkulenten Garten welcher in luftiger Höhe an den Felsen der Altstadt angelegt wurde. Erst einmal aber müssen wir ein wenig in die Höhe steigen. Sehr idyllisch wirkt dieser Ort und wir erreichen bald über Treppen den Eingang zum Garten. Ab hier geht jeder seine eigenen Wege, nach Fitness und Interesse. Es gibt wunderbare Ausblicke und die Sonne lässt sich auch ein wenig blicken. Wir können auf den alten Ort und die Kirche schauen.
Zu festgelegter Zeit sind alle im Bus zurück und wir können unsere Fahrt in Richtung Menton zum Zitronenfestival fortsetzen -denken wir jedenfalls. Auf der Strecke kommen wir in einen Stau und bald schon sehen wir den Grund. Vor uns ist ein Unfall und die Straße wird gesperrt. Mit unserem großen Bus können wir nicht wenden und dürfen auch nicht weiterfahren, obwohl unser Fahrer sich für uns bei der "Police Nacional" einsetzt. Aber nichts zu machen. Es gab einen Unfall mit Personensschaden, wir sehen das Ausmaß beim Weiterfahren: alle Airbags in einem der Fahrzeuge sind aufgeblasen. Die Kurven erweisen sich hier wohl als sehr gefährlich.
Wir haben trotzdem noch genügend Zeit für Menton, welches ja eigentlich zu den wärmsten Orten der Küste gehört, was aber heute nicht so der Fall ist. Trotzdem lassen wir uns nicht davon abhalten, das "Zitronenspektakel" anzuschauen. Es gibt heute keinen Umzug aber die Riesenskulpturen aus Zitrusfrüchten warten am Palais des Festivals von Menton. Da die Interessen in der Gruppe ein weehr auseinandergehen auch was die Reihenfolge der Erkundungen betrifft, bewegen wir uns heute individuell. Wir bekommen eine Erläuterung und nach Öffnung des Fremdenverkehrsamtes auch eine Karte von Menton und starten die Besichtigung.
Menton, welches ja wegen seines Klimas ein Kurort für reiche Russen, Briten und andere Nationalitäten war zeigt auch heute noch eine Mischung aus Belle Époque, orientalisierten Elementen und Italien. Hier gab es auch Tuberkulose-Kliniken, da die Krankheit im 19.Jahrhundert noch sehr weit verbreitet war. Auch ist der Ort von Jean Cocteau, einem französischen Schriftsteller, Filmregisseur und Maler. Er gestaltete den Hochzeitssaal im Rathaus von Menton, den man besichtigen kann. Es gibt in Menton auch ein Cocteau Museum, welches heute leider geschlossen hat. Der Hochzeitssaal der beeindruckt war zur damaligen Zeit sehr umstritten. Auch Cocteaus Lebenswandel passte so manchen nicht, er war zeitweise Opiumsüchtig und hatte Affären mit Männern und Frauen. Man sagt Edith Piaf, mit der er befreundet war, war seine große Liebe.
Das "Grand Hotel Orient", damals Luxushotel heute Appartementhaus, versteckt seine Fassade hinter Palmen in einem grünen Park. In der Altstadt mit ihrem italienischen Flair beginnt der Anstieg zur "Basilique Saint-Michel". Weithin ist ihr Glockenturm zu sehen. Zusammen mit der "Kapelle der Büßer" bildet sie ein prächtiges barockes Ensemble. Das Fußboden Mosaik beeindruckt ebenfalls. Ein Treppenweg führt vom Kathedralen Platz hinunter zum "Plage des Sablettes" und in Richtung Bahnhof, der im Stil der "Belle Époque" erbaut wurde. Das Fort in dem heute das Cocteau Museum untergebracht ist bewacht die Küste.
Unser Bus wartet dort in der Nähe pünktlich auf uns und bringt uns nach diesem Tag voller neuer Eindrücke nach Nizza zurück.
Mittwoch 19.02.2025 Nizza und Karneval in Nizza
Heute am Mittwoch wollen wir uns Nizza anschauen. Wir begrüßen unsere Stadtführerin Karin die aus Österreich stammt und hier in Südfrankreich lebt.
Wir lernen heute erst einen weiteren Teil Nizzas kennen und fahren nach Cimiez, dem Stadtteil in dem auch schon in früheren Zeiten die etwas betuchteren Bürger Nizzas wohnten.
Langsam schraubt sich der Bus den Hügel hinauf. Wir fahren vorbei am ehemaligen "Luxushotel Régina" in dem auch mehrfach Queen Viktoria logierte. Auch eine Skulptur gibt es von ihr da sie neben anderen gekrönten Häuptern hier Erholungsurlaub machte.
Wir halten an einem Garten, spazieren durch einen alten Olivenhain und bewundern die knorrigen Bäume die seit langem hier wachsen.
Am Franziskanerkloster von Cimiez besuchen wird die Klosterkirche, die einige interessante Gemälde besitzt, welche uns Karin als Kunsthistorikerin anschaulich beschreibt. Dem Mönch der auf uns aufpasst scheint das aber nicht zu gefallen, so gibt es die Erläuterung schon vor dem Besuch der Kirche.
Vom angrenzenden Klostergarten haben wir einen Blick auf einen anderen Teil Nizzas und auf ein weiteres Nobelviertel wo Elton John seinen Sommerpalast besitzt. Auch andere Prominente wohnen dort, natürlich zur Meerseite.
Wir fahren weiter zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Hafen von Nizzas. Da der Himmel heute ziemlich bedeckt ist, haben wir keine Postkartenaussicht erfahren trotzdem viel über das was wir auf der Fahrt sehen. Dann aber geht es nach unten in die Stadt und wir gehen zu Fuss weiter.
Am Strand springen tatsächlich einige Unverzagte ins Wasser aber sie bleiben eine Ausnahme. Wir können uns trotzdem vorstellen, wie es hier bei Badebetrieb aussieht.
Wir spazieren über die Hauptstraße an der Oper vorbei. Das Gebäude welches zu Beginn des 20.Jahrhunderts im italienischen Stil errichtet wurde hat den Haupteingang zur dem Meer abgewandten Seite. Es war damals noch keine Tradition in der Sonne am Strand zu baden, denn vornehme Blässe war das damalige Schönheitsideal. Auch die heilende Kraft des Meeres und der Sonne begann man erst zu entdecken.
Wir bekommen von Karin eine Erläuterung der besonderen Spezialitäten die hier käuflich zu erwerben sind und kommen bald am Blumenmarkt, auf dem zu dieser Jahreszeit Sehr viele Mimosen angeboten werden, an. Der Duft der Blumen erfüllt die Luft. Nach dem angrenzenden Lebensmittelmarkt biegen wir in die engen Gassen der Altstadt ab. Wir schlendern am Justizpalast vorbei, bewundern die Skulptur eines Olivenbaumes und spazieren bis zur Kathedrale Sainte-Réparate, eine Barockkirche die aber geschlossen ist.
Wir erreichen den Place Masséna mit der "Fontaine du Soleil" und der Apollostatue. Karin bringt uns zum Ort des Karnevalgeschehens damit wir nachher unseren Eingang finden. Es gibt für uns reservierte Plätze auf den Tribünen.
Anschließend haben wir noch ein wenig Freizeit um uns eine Kleinigkeit zum Essen zu besorgen oder noch Einkäufe zu machen.
Danach heißt es rechtzeitig die Plätze einzunehmen und nach einer Wartezeit beginnt das Karnevalsspektakel welches mit der Einstimmung der Zuschauer in der französischen Variante beginnt. Ein sog. Conferencier heizt die Menge an. In der Mitte tanzen verschieden bunt bekleidete junge Tänzer nach einschlägigen Rhythmen. Alle machen mit und schwingen ihre zu diesem Zweck verteilten Mimosen Zweige. Dann beginnt der Umzug mit Vielfalt und Buntheit, es schweben Riesen-Libellen an uns vorbei oder eine Trommelgruppe gibt ihr Bestes. Zwei mal tourt der Umzug über den Platz. Jeder bleibt solange er möchte und wir treffen uns erst wieder im Hotel oder am nächsten Morgen.
Donnerstag 20.02.2025
Heute morgen, wieder nach einem reichhaltigen Frühstück, beginnen wir gut ausgeruht und gespannt auf zwei weitere Orte der Cote d'Azur einen weiteren Tag.
Es geht heute nach Antibes, dem Ort der auf einer bewaldeten Halbinsel, dem Cap d'Antibes liegt. Der Ort ist bekannt für seine mit einer Stadtmauer umgebenen befestigten Altstadt und die Überreste antiker Ruinen. Aber Hauptanziehungspunkt ist zweifelsohne das Picasso-Museum, denn Picasso lebte und arbeitete hier eine Zeit lang.
Vom Parkplatz können wir eine Blick auf das "Fort Carré" werfen. Es stammt aus dem 16.Jahrhundert und wurde von dem Festungsbaumeister Vauban zur Zeit von Ludwig XIV. runderneuert. Man kann es heutzutage besichtigen. Wir aber spazieren entlang des Hafens der auch als "Milliardärshafen", wegen der großen Luxusyachten die hier liegen, bekannt ist.
Dann kommen die Stadttore der Altstadt in Sicht. Wir durchschreiten eines der Tore und nach wenigen Minuten befinden wir uns schon am "Cours Masséna", benannt nach einem französischen Offizier der vor allem während der Revolutionskriege bewährte, vor dem überdachten Markt. Hier werden Produkte aus der Region verkauft und es ist schon einiges los. Hierher können wir später zurückkommen und einen kleinen Imbiss nehmen, z.B. die hier bekannte "Socca", ein gewürzter Teigfladen aus Kirchererbsenmehl der auf offenem Holzfeuer gebacken wird. Schnell geht es links eine Treppe hinauf und wir nähern uns der Kathedrale aus dem 16.Jahrhundert mit ihrem älteren Glockenturm. Nach einem kurzen Besuch der Kathedrale die sich direkt vor dem "Chateau Grimaldi" befindet, welches heute das Picasso-Museum beherbergt.
Fast die komplette Gruppe möchte das Museum besuchen und so bekommen wir einen Gruppenrabatt für alle. Jeder hat jetzt individuell Zeit in Ruhe das Museum und die Werke verschiedener Künstler zu betrachten. Wir verabreden einen Treffpunkt direkt am Bus, der uns in den nächsten bekannten Ort, nach Cannes bringen wird.
Lange ist die Fahrt in die Festspielstadt nicht.
Unser Fahrer bewährt sich auch hier, denn er macht eine Fahrt über die berühmte Croissette die eine Kopie des Boulevards von Nizza ist und lässt uns in der Nähe des Rathauses von Cannes aussteigen. Eigentlich ist es neuerdings verboten über die Croissette zu fahren aber es ist im Moment nicht so viel los und unser Fahrer traut sich was. Hier wird er uns später auch wieder abholen.
Einmal im Jahr im Mai treffen sich hier die Start und Sternchen zu den berühmten Filmfestspielen von Cannes, welche das erste Mal im Jahr 1946 stattfanden und alljährlich zahlreiche Prominenz anziehen. Als Preis gibt es die "Goldene Palme" welche vom Juwelier Chopard in Genf hergestellt und gestiftet wird.
Wir spazieren zum Festspielhaus, vergleichen die Handabdrücke der verschiedenen Stars mit unseren Händen und staunen über die von Sylvester Stallone. Jeder kann sich einen Boxhieb von ihm vorstellen. Rambo lässt grüßen! Er hat viele der Stunts selber gedreht und schon zahlreiche Operationen hinter sich.
Wir machen Fotos auf dem roten Teppich und gehen anschließend weiter in Richtung Altstadt. Die Altstadt von Cannes "Le Suquet" liegt auf einem Hügel und wir gehen einen etwas steileren Weg nach oben. Dann stehen wir vor einem Treppenaufgang. Nach wenigen Minuten ist auch der geschafft und wir nähern uns der Festung in der heute das "Musée de la Castre" untergebracht ist. Hier oben ist ein idyllischer Platz mit fantastischer Aussicht auf Cannes. Auch die Kirche "Église Notre-Dame d'Esperance" überblickt die Stadt. Nach einem kurzen Stopp auch um die Kirche anzuschauen. Dann geht es wieder über die im Moment nicht so belebte Hauptgasse der Altstadt nach unten. An deren Ende wartet ein Ort der Verführung, eine Patisserie mit süßen Köstlichkeiten. Der Rest der Zeit wird von allen individuell genutzt. Neben dem Rathaus gibt es eine Statue von Lord Brougham, der Cannes als Urlaubsort im 19.Jahrhundert entdeckte und auf einem großen Platz vergnügen sich die Petanque-Spieler. Man sitzt auf den Stühlen und Bänken und plaudert - und wir warten auf unseren Bus der pünktlich kommt um uns nach Nizza zurück zu bringen.
Freitag 21.02.2025
Auch heute soll der Himmel ein wenig bedeckt bleiben. Na ja wir hoffen noch, dass sich die Sonne zeigt. Ein letztes Mal während dieser Reise fahren wir mit Arnauld in Richtung Westen, wo diesmal St.Tropez, welches schon von Vicky Leandros, allerdings vor langer Zeit, besungen wurde, unser Ziel .
Da der Ort schon ein gutes Stück weiter westlich liegt, sozusagen auf halbem Weg nach Marseille, dauert die Fahrt etwas länger. Da der Ort nicht mehr so geschützt liegt wie Nizza oder Menton können wir heute auch mit mehr Wind rechnen. Der Ort hat schon Einflüsse vom Rhonetal und das heißt dass dort öfter der kalte Mistral weht.
Wir umfahren das Estérel-Gebirge welches bis Fréjus ausläuft und wir können ein wenig von den roten Felsen sehen, welche diesen Gebirgszug auszeichnen. Dann geht es ein Stück durch ein waldreiches Gebiet. Hier dominieren Steineichen und andere mediterrane Gewächse.
Kurz vor St.Maxime können wir St. Tropez schon am gegenüber liegenden Ufer der gleichnamigen Buch liegen sehen. Wir passieren Port Grimaud welches auch das Venedig der Cote d'Azur genannt wird. Es ist mit Kanälen durchzogen und fast alle Häuser haben einen Schiffsanlegeplatz.
Schließlich sind wir Am Ziel des Tages und steigen an einem sehr günstigen Platz aus. Arnauld kennt wirklich alle nicht so bekannten Halteplätze.
Von hier haben wir es nicht weit zu dem ersten Stopp unserer Stadtbesichtigung. Die wohl bekannteste Frau Frankreichs, Brigitte Bardot wird hier am Place Blanqui in einer Muschelschale sitzend, gand aus gold dargestellt. Das ist aber nicht die größte Attraktion des Platzes sondern die Gendarmerie, welche einst in den Filmen mit Louis de Funès eine Rolle spielte. Heute ist hier ein kleines Filmmuseum untergebracht.
Weiter laufen wir in Richtung Hafen und gehen erst einmal zu einem Platz für die sogenannte "technische Pause". Hier testen wir die automatischen Toiletten, die vorschriftsmäßig in der richtigen Reihenfolge bedient werden müssen, sonst wird man unter Umständen selber geduscht und desinfiziert wenn man noch in der Kabine steht. Das ganze geht mit einigem Gelächter, ist das doch beim ersten Mal ein wenig unheimlich.
Anschließend gehen wir entlang der Uferpromenade an der Statue von Pierre André de Suffren vorbei. Er war ein französischer Adliger des
18. Jahrhunderts der sich bei der französischen Marine verdient machte.
Gina zeigt uns den Treffpunkt für unsere Schiffsfahrt am Nachmittag und dann spazieren wir weiter in Richtung der "Église Notre Dame de l'Assomption" deren Glockenturm weithin sichtbar ist. Hier in der Kirche befindet sich neben anderen heiligen Skulpturen und Statuen eine Büste des Heiligen Torpes, welcher der Namensgeber der Stadt ist. Er soll während der Regentschaft des Kaiser Nero von den Römern geköpft und hier durch ein Wunder an Land gespült worden sein. Das Boot mit der Puppe ohne Kopf unter der Büste weist darauf hin.
Nach der Kirche steigen wir zur Zitadelle auf, die leider ohne Eintritt nicht besichtigt werden kann, wie es noch vor einem Jahr möglich war.
Wir finden aber einen anderen Aussichtspunkt von dem man sogar auf den Friedhof von St.Tropez blicken kann, der direkt am Meer liegt.
Wir kehren in die Stadt zurück, gehen durch (heute) ruhige Gassen bis zum zentralen Platz von St. Tropez. Hier wartet ein besondere Patisserie auf uns, wo man die "Tarte Tropezienne", eine Cremetorte die typisch für den Ort ist oder andere Leckereien kaufen kann. Hier trennen wir uns erst einmal für ein wenig Freizeit und treffen uns um 14.00 Uhr wieder an der Schiffsanlegestelle der "Bateaux Verts".
Von hier starten wir dann zu einer kleinen Bootstour in den Golf von St. Tropez. Es schaukelt heute ganz schön, denn die Wellen sind etwas höher.
Wir fahren entlang der Küste und können einige Häuser der Prominenten vom Wasser aus betrachten. Wir bekommen sogar einen Kommentar in Deutsch zu hören.
Da es nicht so sehr gemütlich heute ist, bestellen wir unseren Fahrer Arnauld etwas früher zum Haltepunkt und freuen uns über die gewonnene Zeit um zu packen oder in der Hotellobby noch einen Kaffee zu trinken. Wir bedanken und verabschieden uns bei Arnauld der wirklich seinen Auftrag vorbildlich erledigt hat und haben schon fast alle unsere Flüge eingecheckt, was ja heutzutage mit dem Mobiltelefon sehr einfach ist.
Wir verabschieden uns vom Ehepaar welches individuell angereist ist und jeder begeht den Abend nach seinem Geschmack.
Die Gäste mit Halbpension freuen sich auf ein letztes Abendessen in der Altstadt von Nizza gleich neben dem Opernhaus.
Samstag 22.02.2025
Ein letztes Mal genießen wir das Frühstück heute hier im Hotel. Am Vormittag holt uns unser Transferbus mit einem anderen Fahrer ab und wir kommen sehr zeitig an den Flughafen. Der Flughafen von Nizza liegt nicht weit von der Stadt entfernt und es gibt auch keinen Stau.
Wir verabschieden uns alle voneinander, da die meisten einen Anschlußflug ab Frankfurt haben.
Eine etwas bewölkte aber interessante Reise mit bunten Eindrücken geht zu Ende.
Die Reiseleiterin bedankt sich bei allen Mitwirkenden die zum Gelingen der Reise beigetragen haben, vor allen bei den Reisegästen die trotz sehr oft bewölktem Himmel die Sonne im Herzen nicht verloren haben. Vielen Dank Ihnen allen - es war auch für mich eine schöne Reise.
Ihre Gina Egenolf (Reiseleiterin)