Reisebericht: Wanderreise auf der Insel Korfu – Griechenland

27.05. – 03.06.2014, 8 Tage wandern auf Korfu: Korfu Stadt – Paleokastritsa – Kloster von Theotokos – Dünenwanderung – Halbinsel Kanoni – Pantokrator – Giannades – Liapades (37 Wanderkilometer)


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Eine erlebnisreiche Wanderwoche auf der grünen Insel Korfu erwartete 20 wanderlustige Reisegäste. Rucksack, Wanderstöcke, Badesachen - Griechenland wir kommen!
Ein Reisebericht von
Doreen Päßler
Doreen Päßler

Dienstag/Mittwoch 27./28.05.2014

Nachdem alle Reisegäste von Dresden und Leipzig schließlich vereint war, freuten wir uns auf einen Wanderausflug in die Inselshauptstadt Korfu-Stadt. Auf der Fahrt dahin stieß unsere korfiotische Reiseleiterin Eleni zu uns, die uns mit einem griechischen „Kalimera", also Guten Morgen, begrüßte. Wir fuhren weiter südlich zum beschaulichen Kloster Vlacherna, welches nur über einen schmalen Zementsteg zu erreichen war. Von außen sieht es mit seinem weißen Glockensegel sehr reizvoll aus, im kleinen Klosterinnenhof, stechen die üppigen Pflanzen und das kleine Geschäft ins Auge. Anschließend stiegen wir dann zum Aussichtspunkt auf und hatten einen tollen Blick auf das Kloster mit der dahinterliegenden Mäuseinsel und konnten nebenbei noch einigen Fliegern beim Start bzw. Landen zusehen. Ein eindrucksvolles Schauspiel. Nach einer kurzen Pause fuhr uns unser Fahrer Menios zur Parkanlage Mon Repos, durch die wir durch spazierten. Eleni erkläre uns alle Begebenheiten in ihrer Kurzfassung bevor wir weiter wanderten in das Zentrum der Hauptstadt. Vorbei am Markt und der neuen Festung schauten wir in einer traditionellen Olivenseifenmanufaktur rein und schlenderten über den Markt. Dann hatten wir uns eine Pause in einer korfiotischen Taverne redlich verdient. Als Abschluss unseres Stadtbesuches besichtigten wir noch kurz die eindrucksvolle Kirche der beiden Heiligen Jason und Sosipatros und die Alte venezianische Festung. Nach einem etwas mühsamen Aufstieg wurden wir mit einer grandiosen Aussicht auf Korfu-Stadt und dem dahinterliegenden Gebirge entschädigt. Nun machten wir uns wieder auf dem Weg ins Hotel, um bei einem leckeren Abendessen den Tag Revue passieren zu lassen.

Donnerstag, 29.05.2014

Heute war Christi Himmerlfahrt, also Männertag und somit Feiertag in Deutschland. Diesen kann man ja auch genausogut im Ausland feiern - somit beglückwünschte heute morgen besonders alle Männer und hatte natürlich auch eine Überraschung vorbereitet. Zuvor stand aber mit dem Besuch  des Märchenpalastes der Kaiserin Sissi erst einmal etwas korfiotische Kulturgeschichte auf dem Programm. Auf dem Weg dahin stieg wieder Eleni dazu und erklärte schon einmal einige Sachen zu Korfus meistbesuchter Attraktion. Wir besuchten das skulpturengeschmückte Anwesen und Eleni führte uns zudem auch  in die Villa und zeigte uns die Räumlichkeiten. Die österreichische Kaiserin Elisabeth, genannt Sissi, kaufte im 18. Jahrhundert dieses Anwesen um es zu einer pompösen Sommerresidenz im altgriechischen Stil umbauen zu lassen. Nach ihrem Tod diente es dann als Militärhospiz, Wohnheim, Schule, Kinderheim und sogar als Kasino. Nach der Besichtigung wurde leider das Wetter immer schlechter, sodass wir uns entschieden nur eine kurze Wanderung in das nahgelegene Bergdorf Agio Deka zu machen. Unterwegs bestaunten wir die typisch griechischen „Vorgärten" und die älteren Korfioten freuten sich, dass uns ihre Blumen und Pflanzen so gefielen. Nun wurde der Regen immer stärker, daher kehrten wir in Agio Deka ein und ließen uns von Menios, unserem Busfahrer, abholen. Zum Abschluß des etwas anderen „Männertages" stießen wir mit einem korfiotischen Ouzo auf den Tag an und fuhren zurück in unser Hotel.

Freitag, 30. Mai 2014

Heute gönnten wir unseren Wanderstiefeln ein kleines Päuschen und schnürten unseren Ausflugsrucksack für eine Mini-Kreuzfahrt nach Antipaxos und Paxos. Wer dies nicht wollte, hatte dafür heute frei und konnte den Tag individuell gestalten. Nachdem wir eine regenreiche Nacht hinter uns hatten und wir alles andere als optimistisch in die Wetterprognosen gingen, war widerum bei der Ankunft in Korfu-Stadt von den dunklen Regenwolken kaum noch etwas zu sehen. Es klarte auf und wir gingen an Board der „Ionnian Sun" und verweilten getreu dem Namen natürlich auf dem Sonnendeck. Wir schipperten entlang der Ostküste in den Süden, vorbei an der Alten Festung der Stadt, Benitses und schließlich waren wir ganz auf dem offenen Meer und ließen uns die salzige Briese um die Nase wehen. Zuerst fuhren wir in die Grotten von Paxos, in die widererwartend das Boot hineinfahren konnte und wir nur noch staunen konnten über die meterhohen Felswände und die Gebilde, die die Natur so geschaffen hatte. Dann ging es weiter auf die kleine Insel Antipaxos, die nur 20 Inselbewohner hat und bekannt ist für ihre kristallklaren und türkisblauen Badebuchten. Dort stoppten wir und einige nutzten die Zeit für ein Bad im erfrischenden Meer. Herrlich! Weiter ging es nun zum Hauptort der Insel Paxos, nach Gaios. Dort hatten wir einen 2-stündigen Aufenthalt um die kleinen Gassen mit seinen Tavernen, traditionellen Geschäften und die Hafenpromenade kennenzulernen und einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Nun stand wieder eine knapp 3-stündige Rückfahrt von Gaios nach Korfu-Stadt auf dem Programm, aber da uns Petrus immer noch wohlgesonnen war, genossen wir die gute Luft und ließen die vielen neuen Eindrücke Revue passieren.

Samstag, 31.05.2014

Nach einem erholsamen Tag auf den Inseln Paxos und Antipaxos wollten wir heute den höchsten Berg Korfus, den Pantokrator (906m) „erklimmen". Da das Wetter anfänglich etwas unsicher erschien, entschied sich unsere Wanderleiterin etwas weiter hinaufzufahren. Nach dem Dorf Strinlias stiegen wir nun das letzte Stück zum Berg hinauf. Oben angekommen, besichtigten wir erst einmal das Kloster, das nur noch von 2 Mönchen bewohnt war.  Aber mehr ins Auge stach die riesige Antennenanlage mitten im Klosterinnenhof, die uns wie ein Fremdkörper gar nicht so recht auf unseren Fotos gefiel. Nach einer kleinen Erfrischung in dem Café und einem Gruppenfoto stiegen wir wieder ab zu unserem Ausgangspunkt, wanderten aber rechts weg um zum Dorf Pelia Perithia zu gelangen. Der Weg war zwar sehr schotterig und steinig, lief sich dennoch ganz gut. Wir kamen in dem kleinen verlassen Dorf an, das scheinbar mehr Tavernen hatte, als Wohnhäuser. Wir suchten uns die schönste mit Blick auf den Pantokrator aus und ließen den Tag ganz gemütlich bei einem Halloumi-Salat oder leckerem Kuchen ausklingen.

Sonntag, 1. Juni 2014

Zum heutigen Kindertag stand ein gemütliches Programm auf unserem Tagesplan. Als erstes fuhren wir nach Korfu-Stadt zum Hafen und schipperten auf die nahgelegene Insel Vidos über. Diese kleine und ziemlich menschenleere Insel erkundeten wir bei einer kleinen Wanderung. Wir hatten einen schönen Blick auf Korfu-Stadt mit seiner alten und neuen Festung und spazierten an der Küste entlang, sahen das alte Jugendgefängnis, die einstige britische Mauer und zum Schluss das serbische Mausoleum. Dann ging es wieder nach Korfu hinüber und weiter ging unsere Reise zur Weinverkostung in Triklino. Wir nahmen Platz an einem schattigen Plätzchen und bekamen roten und weißen Wein sowie kleine korfiotische Leckereien gereicht. Anschließend sahen wir einen kleinen Film über die Herstellung des Olivenöls und der Weine. Höhepunkt des Tages war sprichwörtlich der „Thron des Kaisers" im Bergdorf Pelekas. Wir wanderten also zu dem Punkt, den einst Kaiser Wilhelm zu seinem Lieblingsplatz kürte, denn der Ausblick auf das Festland und Korfu-Stadt war einfach gigantisch. Zum Abschluss des schönen Tages gab es noch ein schönes Picknick mit griechischem Salat, Tzatziki, Numbolo (korfiotischer Schinken), Salami, Fetakäse und natürlich Wein und Ouzo. Ein traumhaftes Fleckchen Erde an dem wir gern noch etwas länger verweilt hätten. Ein erlebnisreicher und sonniger Tag mit vielen schönen Eindrücken geht wieder zu Ende...

Montag, 2. Juni 2014

Die Zeit verging wie im Fluge und schon stand unser letzter gemeinsamer Wandertag auf dem Programm. Heute wollten wir die Westküste erkunden, also fuhr uns unser Busfahrer Menios zuerst nach Paleokastritsa. Wir besuchten das im 18. Jahrhunderte errichtete Kloster Moni Panagia Theotokoutis. Die weiß gekalkten Mauern sind umrahmt von einem blumenreichen Garten, einer kleinen Klosterkirche, einer stillgelegten Ölmühle und die teils als Museum genutzten Klostertrakte. Anschließend chauffierte uns Menios an den Strand von dem aus wir loswanderten. Der erste Teil hinauf ins Dorf Lakones war sehr steil, aber je höher wir kamen, desto gigantischer war die Aussicht. Wir hatten vom Aussichtspunkt „Bella Vista" wie der Name schon sagt einen tollen Blick auf die herrlichen Badebuchten und bewaldeten Kaps von Paleokastritsa. Wir genossen die Aussicht noch ein paar Minuten bei einem leckeren Eis oder einem Kaffee. Danach ging es wieder bergab, denn unser Tagesziel war Agios Georgios Pagon. Bis dahin musste man immer wieder stehen bleiben, denn die Aussicht auf das türkisblaue Meer war einfach traumhaft. Im Ort angekommen, erfrischten sich einige im kühlen Nass oder genossen die griechische Atmosphäre in einer Taverne. Nun war langsam die Zeit des Abschieds gekommen, denn Eleni verließ uns auf dem Weg ins Hotel. Wir verabschiedeten uns und bedankten uns bei ihr und natürlich auch ganz besonders unserem lieben Busfahrer Menios für die gute und sichere Fahrt. Unsere Wanderreise ließen wir am Abend bei griechischen Spezialitäten und Musik freudig ausklingen.
Ich wünsche Euch weiterhin viele schöne Reisen bei bester Gesundheit und würde mich freuen, Euch einmal wiederzutreffen. Ich sage wie der Grieche „Epharisto" - „Dankeschön!" und „Yasu!" - „Bis bald!"

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