Reisebericht: Wanderreise auf der Insel Korfu – Griechenland

20.05. – 27.05.2014, 8 Tage wandern auf Korfu: Korfu Stadt – Paleokastritsa – Kloster von Theotokos – Dünenwanderung – Halbinsel Kanoni – Pantokrator – Giannades – Liapades (37 Wanderkilometer)


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Eine sehr kleine Wandergruppe von 10 Reisegästen vebrachte einen "Spezial" Wanderurlaub auf Korfu.
Ein Reisebericht von
Rico Manns

Wandern „Spezial"

Dienstag 20.05.2014

„Griechischer Wein ist so wie das Blut der Erde.
Komm', schenk dir ein und wenn ich dann traurig werde, liegt es daran,
dass ich immer träume von daheim; du musst verzeih'n.
Griechischer Wein, und die altvertrauten Lieder.
Schenk' nochmal ein! Denn ich fühl' die Sehnsucht wieder"
Udo Jürgens, 1975
Wir wollten nicht nur davon singen sondern es auch schmecken. Und so machte sich eine Gruppe von 11 Personen auf, um auf der Ionischen Insel Korfu das Blut der Erde zu kosten. Die Reisegruppe bestand aus zwei Gruppen. Eine trat die Reise vom Leipziger Flughafen aus an und die Andere flog mit mir von Dresden aus. Während der eine oder andere Gegenstand bei den Dresdnern noch in den Koffer wanderte, konnten die Leipziger ihre Koffer bereits am Zielort auspacken.
So unterschiedlich können die Flugzeiten sein.
Alle Dresdner waren pünktlich bei unserem Treffen und so ging es ohne weitere Probleme durch den Check-in und etwas später auch in den Flieger der uns sicher nach Korfu brachte. Am Flughafen empfing uns der örtliche Reiseleiter der uns mit seinem luxuriösen Gefährt ins Hotel brachte. Wir wurden sehr herzlich im Hotel aufgenommen und bekamen trotz der späten Ankunft noch ein ausgezeichnetes Abendmahl. Es wurden noch letzte Details für den morgigen Tag besprochen und dann gingen alle fix schlafen, da es am nächsten Tag schon zeitig in die Hauptstadt gehen sollte.

Mittwoch 21.05.2014

Das Frühstücks Büfett war für uns gedeckt und so konnten wir gestärkt mit unserem neuen Busfahrer Dimitries den Weg Richtung  Mäuseinsel antreten. Das Wetter meinte es gut und so genügten ein T-Shirt und eine kurze Hose für die erste Sehenswürdigkeit auf der Insel. Und was war das für ein Anfang. Die meisten Reisenden verbinden mit Korfu wahrscheinlich immer das Postkartenmotiv Nummer 1 der Insel, die Mäuseinsel mit dem davor liegendem Kloster Vlacherena. Nachdem wir das Kloster besichtigt hatten, ging es zu Fuß zum Aussichtspunkt von Kanoni, wo man ein herrliches Panorama hatte. Anschließend fuhren wir zur ehemaligen königlichen Sommerresidenz „Mon Repos". Eleni unsere Reiseleiterin wusste viel zu erzählen. Es war ein Genuss den historischen Geschichten zu lauschen, während wir den weitläufigen Park erkundeten.
Heute war ein besonderer Tag. Zum einen hatte unsere Eleni ihren Namenstag und zum anderen feierten die Einwohner Korfus das „Enosis" Fest. Sie feierten die Vereinigung der Ionischen Inseln mit Griechenland mit einer Musikparade auf dem großen Platz unterhalb der Festung. Es war einfach niedlich anzusehen wie stolz die Kleinsten, untermalt von den hiesigen Marschkapellen, an uns vorbei marschierten. Nachdem wir das bunte Treiben ausführlich genossen hatten, ging es hoch zur alten Festung, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt hatte. Nach einer kleinen Mittagspause ging es zurück in die Altstadt. Hier besuchten wir die Kirche des Heiligen St. Spiridon. Anschließend hatte jeder individuell Zeit die Altstadt zu erkunden, ehe es mit dem Bus zu unserem schönen Hotel zurück ging. Heute speisten wir alle zusammen und so wurde extra für uns ein Tisch unmittelbar am Meer zusammen gestellt. Da schmeckte das Essen gleich doppelt so gut.

Donnerstag 22.05.2014

Heute gab es köstliche warme kleine Croissants zum Frühstück, die nur darauf warteten mit Butter oder Marmelade bestrichen zu werden...
Nach dem köstlichen Frühstück ging es zum höchsten Berg Korfus, den Pantakrator (906 m). Wir starteten unsere Wanderung in der kleinen Ortschaft Spartilas und wanderten auf einem schmalen und mit herrlichen Ausblicken ausgestatteten Pfad dem Gipfel entgegen. Das Wetter meinte es wieder viel zu gut mit uns, sodass es auf den letzten Meter doch noch einmal ganz schön anstrengend wurde. Oben am Gipfel angekommen machten wir Rast und das Wetter war so klar, dass wir tief ins albanische Land schauen konnten.
Nach der Besichtigung des Klosters am Pantokrator fuhren wir durch Olivenhaine zu einem ehemals verlassenen Dorf (Pelia Perithia), was in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt. So habe ich mir früher immer ein altes griechisches Dörfchen vorgestellt. Die Tavernen stehen neben uralten Olivenbäumen und der wuchernde Wein spendet uns den erwünschten Schatten beim Mittag essen. Es gibt frischen griechischen Salat mit einem riesigen Stück Fetakäse. Nach dem wir die Seele baumeln gelassen haben, möchten noch einige Gäste das alte Dorf erkunden. Neben schicken alten Häusern und mit Pflanzen überwucherten Ruinen fanden die Gäste auch zwei Wanderer die sich verlaufen hatten und nicht mehr wussten wie sie zu Ihrem Auto zurückkommen. Da das Auto auf unserer Strecke zum Hotel lag, nahm unsere aufgeschlossene Gruppe die zwei Frauen in die Mitte und wir brachten die beiden sicher zu ihrem Auto zurück. Als Tipp für die beiden, dass nächste Mal die Wanderreise bei Eberhardt TRAVEL buchen.

Freitag 23.05.2014

Heute ging es etwas zeitiger los, da sich alle für die Minikreuzfahrt auf die griechische Insel Paxos und Antipaxos entschieden haben. Im Hafen von Korfu erwartete uns bereits die örtliche Reiseleiterin, die uns unsere Tickets für den Ausflug gab. Da das Schiff schon gut gefüllt war, teilte sich unsere Gruppe etwas auf. Jeder bekam dennoch ein schönes Plätzchen und der größte Teil der Gruppe saß direkt vorne an der Spitze und hatte somit einen grandiosen Blick auf das Meer. Zum Glück hatten alle Gäste gut zugehört und sich etwas Wärmeres eingepackt, denn das laue Lüftchen an Land wandelte sich auf See in eine steife Brise. Wir ließen heute einfach mal die Seele baumeln und genossen das leichte Schaukeln des Schiffes und die wärmende Sonne auf unserer Nasenspitze. An der Insel Paxos angekommen, verließen wir nicht das Boot sondern fuhren direkt mit dem Boot in die blauen Höhlen hinein. Es war schon beeindruckend was Mutter Natur hier geschaffen hat. Wenige Minuten später näherten wir uns der Insel Antipaxos und ich traute meinen Augen nicht. Das Wasser schimmerte so kristallklar und bläulich, dass man denken könnte, man schaut in einem Pool. Wir machten hier einen Stopp und wer wollte konnte sich erfrischen. Nach der schönen Badepause ging es zurück zur Insel Paxos. Wir legten in der Hauptstadt Gaios an und verbrachten hier einen etwa 2-stündigen Aufenthalt. Nachdem die hübsche Hauptstadt mich mit ihrem kristallklaren Wasser, den kleinen Gassen und verzierten Häuser in den Bann gezogen hatte, ging es auch schon wieder zurück nach Korfu. Die Rückfahrt entpuppte sich als abenteuerlicher als die Hinfahrt. Der Wind hatte gedreht und so wurden die, die wieder ganz vorne saßen in unregelmäßigen Abständen mit Wasser beträufelt. Alle nahmen es humorvoll und so war es eine recht lustige Fahrt zurück.

Samstag 24.05.2014

Der heutige Tag war zur Entspannung gedacht, da es morgen wieder schwieriger werden sollte und so ging es nach dem Frühstück direkt zur Weinverkostung zum Weingut Triklino. Das Weingut liegt eingebettet zwischen sanften Hügel und wenn man ganz genau hinschaut ist es ein kleines Paradies. Die Chefin reichte uns ein Willkommensgetränk und erklärt uns persönlich was alles auf ihrem Grundstück wächst. Wer wissen will, warum man Rosen vor die Weinstöcke pflanzt, der sollte hier einmal Station machen. Bevor wir uns auf der 7200m² großen Anlagen unter japanischen Jasmin nieder ließen, wurde uns ein kleiner Film über die Wein - und Olivenölherstellung gezeigt. Im schattigen Plätzchen genossen wir den hauseigenen Wein und wurden von kleinen raffinierten Häppchen verführt. Alleine schon die eingelegten kleinen griechischen Oliven waren köstlich. Wir blieben länger als erwartet (wer kann es einem bei so einem netten Fleckchen Erde verübeln) und so verabschiedeten wir uns von der Gastgeberin und unserem neuem kleinen Freund der Ähnlichkeiten mit einem Wollknäul hatte.
Nun ging es Richtung Kato Garouna, dem Wohnort unserer Eleni. Hier hielten wir beim Haus unserer Reiseleiterin und packten die vielen Köstlichkeiten ein, die sie für unser Picknick eingekauft hatte. Wir hatten großes Glück, denn die Mama von unserer Eleni spendierte eine große Flasche eigenen Rotwein aus ihrem Keller. Doch so ein Mahl muss man sich erst verdienen und so erkundeten wir vorab die schöne Ortschaft. Wir machten Stopp an einer sehr kleinen Teppich Knüpferei, erfuhren warum das rote Kopftuch eine so wichtige Bedeutung hat und kauften bei der hiesigen Bäckerei Brot für das Picknick. Wie es der Zufall so wollte, trafen wir den Cousin von Eleni und er erklärte sich bereit unser Mahl zur Kirche zu fahren. Das Gebäude lag herrlich umgeben von Wein und alten Olivenbäumen. Die Zutaten waren vorzüglich ausgesucht und wer neben Ouzo und Wein Wasser haben wollte, konnte es sich direkt aus einer Quelle zapfen. Nach der sehr schönen Mittagspause ging es hinab zum Bus und von da aus in Richtung Pelekas zum berühmten Kaiserthron, dem einstigen Lieblingsplatz Kaiser Wilhelm. Leider verdeckten uns größere Nebelschwaden die Sicht, so dass wir nur erahnen konnten, welch schöne Aussicht man hier haben kann.

Sonntag 25.05.2014

Heute besuchten wir das romantisch gelegene Achilleon, was einst der Sommersitz von der Österreichischen Kaiserin "Sissi" war. Da wir relativ zeitig am Morgen unterwegs waren, war das Gebäude mit seiner herrlichen Anlage noch leer. Eleni führte uns mit ihrem Wissen zielsicher durch die schönen Räumlichkeiten der Villa und den weiträumig, mit Skulpturen geschmückten Garten. Das Anwesen hatte eine beeindruckende Geschichte zu erzählen und wurde wie zum Beispiel im Jahr 1980 als Schauplatz des zwölften James-Bond-Filmes "In tödlicher Mission" genutzt. Anschließend fuhren wir in die Nähe des Dorfes Agios Dekas um unsere heutige Wanderung zu starten. Hier ausgestiegen, konnten wir den "Golfball" von Korfu aus unserer Nähe betrachten. Von hier aus ging es über ein altes Kloster inmitten üppiger Natur zurück nach Agios Dekas, wo wir unser verdientes Mittagessen einnahmen. Am Abend im Hotel angekommen konnten wir dem bunten Treiben der Kellner beobachten. Denn heute gab es einen leckeren Grillabend inklusive Hauswein und Wasser.

Montag 26.05.2014

Unser Busfahrer Dimitris war wie immer pünktlich und so brachen wir gegen 8:30 Uhr zum Männerkloster Theotokou auf. Das Männerkloster liegt anmutig auf einem Hügel über dem Meer in der Nähe der Ortschaft Paleokastritsa. Nachdem uns Eleni die Geschichte dieses Klosters erläutert hatte, erkundeten wir das Kloster auf eigene Faust. Mir gefielen vor allem der Blumenreichtum der kleinen Anlage und das kleine Museum mit seiner riesigen Muschel.
Als wir auf dem Weg nach unten waren brachte Eleni einen Vorschlag, dem keiner widerstehen konnte - eine Bootsfahrt. Da wir alle unsere Bootstauglichkeit auf der Minikreuzfahrt gezeigt hatten, brachen wir mit einem musikbegeisterten Bootsführer auf, um die blauen Höhlen rund um das Männerkloster zu besuchen. Da die Gäste genau wussten, dass der Reisebegleiter noch etwas Ouzo im Rucksack hatte, wurde nach kurzer Zeit nach diesem gerufen. Somit hieß es „yamas" und die Bootsfahrt wurde lustiger als sie schon war.
Anschließend sind wir durch enge Gassen zum Aussichtspunkt „Bella Vista" gefahren. Kurz beschrieben, der Name stimmt. Nach einer kleinen Erholungspause wurden die Wanderschuhe geschnürt und es ging in Richtung Agios Georgios. Zunächst schenkten uns die alten Olivenbäume den nötigen Schatten bis wir einen traumhaften Ausblick auf die Bucht von Agios Georgios bekamen. Dort angekommen packten wir die Badehosen aus und sprangen ins funkelnde und kristallklare Meer. An der strandnahen Taverne nahmen wir zusammen mit Eleni das letzte Getränk zu uns, ehe wir uns von ihr verabschiedeten. Eleni war für uns die perfekte Reiseleiterin. Ich werde nie vergessen, wie herzlich sie uns ihr Dorf gezeigt hat und wie wir beim urigen Bäcker unser Brot für das anschließende Picknick gekauft haben.
Am Abend hieß es leider schon Abschied nehmen von einigen Gästen. Daher nutzen die einen den Nachmittag schon zum Koffer packen während die anderen noch die Sonne am Pool genossen.


Dienstag 26.05.2014

Der Himmel war heute das erste Mal etwas bewölkt. Aber ich konnte es verstehen, wir waren genauso traurig, die schöne Insel Korfu verlassen zu müssen. Die Leipziger flogen wieder eher als die Dresdner Reisegruppe. Aber als Dimitris, unser Busfahrer in der ganzen Woche, mit einem Lächeln um die Ecke bog, wusste ich meine Gruppe kommt sicher am Flughafen an. Etwas später wurden wir auch abgeholt und so ging es gegen 13 Uhr zum Flughafen, wo uns die örtliche Reiseleiterin in Empfang nahm und uns das griechische Sicherheitssystem erklärte. Das war für uns natürlich keine Hürde und so wurde wenig später schon der Duty Free Shop nach Mitbringsel erkundet.
An dieser Stelle ist es wohl Zeit ein Resümee zu ziehen. Man könnte einfach schreiben, es war eine sehr schöne Reise aber das wäre zu einfach. Ich muss mich an dieser Stelle bei Eberhardt Travel bedanken, dass sie mich auf meiner ersten Reise auf die Insel Korfu geschickt haben und mir dabei so feine Gäste ausgesucht hatten. Es war mir ein Genuss diese Reisegruppe zu begleiten. Liebe Reiseteilnehmer, ihr wart die Besten die man sich als Neuling wünschen kann. Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir uns auf einer Reise wieder treffen und dann endlich gemeinsam die eine oder andere gegrillte Sardine verspeisen.
Bis bald, euer Rico.

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