Städtereise mit Rollstuhl nach London
Reisebericht: 09.07. – 16.07.2025
mit und ohne Rollstuhl durch Europas größte Metropole...
Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
1.Tag; Anreise nach Bad Honnef
Vom Dresdner Flughafen zunächst Richtung Thüringen, vorbei an Thüringer Wald und Wartburg durch Hessen und weiter dem Verlauf der Lahn folgend Richtung Limburg.
Nach einer Pause in der Nähe des Schlosses von Montabaur dann entlang der Ausläufer des Westerwaldes und hinunter in das Tal des Rheins zum Hotel nach Bad Honnef.
Hier komplettiert sich unsere Reisegruppe auf 23 Gäste.
Nach dem check-in dann ein leckeres und originelles Abendessen in einem mexikanischen Restaurant im historischen Ortskern.
2.Tag; Bad Honnef – Calais – London
Der zweite Teil unserer Anreise in die englische Hauptstadt führte zunächst bei Bonn über die mächtige Rheinbrücke, via „Diplomatenrennstrecke“ nach Köln und von dort weiter in die alte Kaiserstadt Aachen.
So war dann auch bald Belgien erreicht und nach der Querung der Maas und einer Pause bei Liege fuhren wir vorbei am Großraum Brüssel Richtung Nordsee.
Hinter Middelkerke, einigen Mitreisenden als Standort einer anderen Eberhardt Rollstuhlreisen bekannt, noch einige Kilometer durch französisches Gebiet zum Fährhafen nach Calais.
Geduldig durchlaufen wir die neuen, erweiterten Grenzkontrollen und reihen uns in die Warteschlange der Fährgesellschaft P&O ein. Bei bester Aussicht geht es dann über den Ärmelkanal; die White Cliffs of Dover begrüßen uns bei der Ankunft in Großbritannien.
Die Fahrt von der äußeren Ringautobahn Londons zu unserem Hotel in der Nähe des Wembley Stadions verläuft, nicht ganz selbstverständlich, staufrei.
Ein spätes gemeinsames Abendessen schließt diesen langen und doch spannenden Reisetag ab.
3.Tag; Stadtrundfahrt London + London Eye
Unser „full english breakfast“ in aller Ruhe nach dem Ausschlafen. So gestärkt sind wir bereit für die Stadtrundfahrt durch London.
Vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Hyde Park, Trafalgar Square, Big Ben, Westminster Abbey, … geht es zu Charing Cross Station für kleine Mittagspause.
Der zweite Teil unserer großen Stadtrundfahrt führt dann unter anderem vorbei an St. Pauls Cathedral und entlang des Embankment zum London Eye.
Selbstverständlich lassen wir uns eine Fahrt mit dieser Attraktion nicht entgehen. Der Zustieg ist auch für größere Rollstühle problemlos möglich, so können wir also London auch aus der Vogelperspektive genießen.
Vom Riesenrad aus spazieren wir dann entlang der Themsepromenade zum Tower. Dieses historisch wahrscheinlich bedeutendste Bauwerk London sowie das umliegende Themseareal mit dem Neuen Rathaus, Tower Bridge und HMS-Belfast lassen wir beim Spaziergang auf uns wirken.
Viel erlebt, was nach dem Abendessen bei einem gemeinsamen Pint an der Hotelbar dann auch rege „ausgewertet“ wird.
4.Tag; Greenwich + Bootsfahrt Themse
Vorbei am Wachsfigurenkabinett der Madame Tussauds und die Themse beim Stadtteil Vauxhall querend, fahren wir mit unserem neuen Reisebus heute nach Greenwich.
Ein Spaziergang durch Greenwich Park bringt uns zum berühmten Observatorium durch welches ja bekanntlich der am Ende des 19. Jahrhunderts definierte Nullmeridian verläuft. Ganz nebenbei hat man von der nahen Terrasse auch noch einen eindrücklichen Blick über London, speziell das Bankenviertel in Canary Wharf prägt die hier gebotene Silhouette.
Dem Aufenthalt im sehenswerten National Maritime Museum schließt sich ein Greenwich Rundgang an; der Teeklipper Cutty Sark, Greenwich Market und der Themsetunnel werden dabei angesteuert.
Dann fahren wir mit den Katamaranen von Uber Boat auf der Themse, vorbei an den Docklands zurück zum Londoner Zentrum bis nach Westminster. Auch wenn bei extremem touristischem Andrang große Geduld gefragt war; herrliche Aussichten während der gut vierzig minütigen Sightseeing-Tour.
Mit dem Reisebus nun wieder Richtung Acton zum Hotel…
5.Tag; Stadtrundgang, The O2, ABBA Voyage
Heute Abend wird es spät werden. Dennoch beschließen wir unmittelbar nach dem Frühstück ins Zentrum aufzubrechen, statt im Hotel zu ruhen. So ist Zeit für einen zusätzlichen Spaziergang.
Wir rollen über die Millennium Bridge und besuchen The New Tate. In der Galerie ist, natürlich neben den ausgestellten Kunstwerken, die neugeschaffene Aussichtsterrasse ein Highlight. Im Anschluss dann zu St. Pauls Cathedral, um das Meisterwerk von Christopher Wren zumindest von außen zu besichtigen.
Via Silvertown Tunnel geht es dann zum „The O2“, besser bekannt unter dem alten Namen „Millennium Dome“. Es ist der größte einzelnstehende Baukörper in Großbritannien und größter Kuppelbau der Welt.
Zunächst nutzen wir The London Cable Car zu einer aussichtsreichen Seilbahnfahrt über die Themse, dann berollen wir den „Dome“.
Um rechtzeitig zum nächsten Highlight des Tages zu kommen, muss dann am späten Mittag ein Sandwichpaket schnell das Hungerloch stopfen; nicht schlecht und very british…
ABBA Voyage ist ein virtuelles Konzert mit virtuellen Avataren „ABBAtars“, die die Gruppe so darstellen, wie sie 1979 auftrat, man verwendet Gesang, der von der Gruppe in einem schwedischen Studio speziell für diese Show neu aufgenommen wurde, begleitet wird alles von einer Live-Instrumentalband auf der Bühne.
Einfach spektakulär mit wunderbar eingerichteten Rollstuhlplätzen; dieser Besuch wird uns lange in Erinnerung bleiben.
Die Fahrt zum Hotel; mit Sekt und natürlich ABBA-Sound ist dann schon fast eine Lichterfahrt.
6.Tag; Picadilly Circus – Hard Rock Cafe – China Town – Covent Garden
Nochmals bringt uns unser Chauffeur ins Londoner Zentrum. Über Charring Cross erreichen wir den Trafalgar Square wo wir aussteigen.
Über den lebhaften Leister Square mit seinen zahlreichen Kneipen und Musicaltheatern rollen wir zum Piccadilly Circus wo wir am Eros die berühmte Leinwand des Platzes sehen und das lebhafte Treiben genießen. Nun ein kurzer Besuch im neu eröffneten zweiten Hard Rock Cafe der Metropole bevor wir, quasi als Kontrastprogramm China Town erleben und in dieser einmalig asiatisch geprägten Atmosphäre auch gemeinsam zu Mittag essen. Der abschließende Aufenthalt im Covent Garden mit seinen Straßenkünstlern rundet unseren Aufenthalt ab.
Reichlich pflastermüde steigen wir wieder in unseren neuen Bus und freuen uns schon auf ein weiteres Abendessen im Hotel.
7.Tag; London – Calais – Bad Honnef
Ausgestattet mit „Breakfast to go“ verlassen wir heute sehr zeitig leider schon wieder London.
Es geht es vorbei an Maidstone nach Dover, von wo aus wir die Fähre nach Calais nutzen.
Der Blick auf die White Cliffs, ein Essen im Bordrestaurant und der Kauf eines letzten Souvenirs aus dem Bordshop („duty free is back“) lassen die knapp zwei Stunden Überfahrt schnell vergehen. Über Belgien wieder zum Hotel nach Bad Honnef…
8.Tag; Bad Honnef – Dresden
Wieder „kontinentales“ Frühstück und auf der Heimreise dann schon Überlegungen zu neuen Reisen „mit und ohne Rollstuhl“ für das Jahr 2026.