Reisebericht: Rundreise Schottland – Whisky und Schlösser

13.06. – 23.06.2023, 11 Tage Schottland–Flugreise mit Übernachtungen in besonderen Schlosshotels: Bootsfahrt Loch Lomond – Isle of Islay – Road to the Isles – Loch Ness – Dunrobin Castle – Whisky Trail Spey–Tal – Scone Palace – Edinburgh


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Endlich soll es losgehen. Wir wollen nach Schottland, das nicht nur berühmt für Whisky, Kilt und Haggis ist, sondern auch für seine wunderbare abwechslungsreiche Natur. Von der man sagt, dass sie die von der gesamten Welt in sich vereint.
Ein Reisebericht von
Barbara Pflicke
Barbara Pflicke

Tag 1: Dienstag (13.06.2023) Anreise

Gespannt sind wir auf diese Reise, die jedoch leider mit Problemen bei der Anreise beginnt. Lufthansa annulliert kurzfristig Flüge, sodass der Start in unsere Urlaubsreise etwas misslingt. Doch kurz ist unser Verzagen, denn schon bald lernen wir die anderen Gäste der kleinen Reisegruppe kennen und unternehmen gleich nach der Ankunft in Schottland eine Fahrt nach Glasgow, der größten Industriestadt am Fluss Clyde. Gemeinsam machen wir sofort eine Stadtrundfahrt mit deutschsprachiger Erklärung und besuchen anschließend den Pub, der aufgrund der längsten Theke im Vereinigten Königreich viele neugierige Touristen zu einem Bier in dieser Räumlichkeit verleitet. Wir lernen uns dabei gleich näher kennen und vergessen die Unannehmlichkeit am Morgen. In guter Stimmung geht es dann zum Hotel in Hamilton, wo wir nach einem reichhaltigen Dinner für eine Nacht unsere Zimmer beziehen.


Tag 2: Mittwoch (14.06.2023) Hamilton – Stirling – Loch Lomond – Inverary

Die Sonne lacht schon und wir freuen uns auf den Tag. Gestärkt nach einem richtigen schottischen Frühstück fahren wir nach Falkirk und staunen über das moderne Schiffshebewerk, das einmalig in der Welt wie ein Riesenrad aussieht. Nachher wollen wir die Kelpies besuchen, die Wassergeister in Pferdegestalt mit einem Fischschwanz, die seit 2013 als zwei 30 Meter hohe Stahlskulpturen schon von Ferne zu sehen sind. Am Vormittag Geht es schon weiter, dieses Tagesabschnitt gilt der Geschichte Schottlands. Das Besucher-zentrum in Bannockburn widmet sich Robert Bruce, der 1314 die Schotten zum Kampf gegen die Engländer aufrief und für 300 Jahre Schottland zu einem unabhängigen Land machte. Vorbei geht es am Wallace Monument, das an William Wallace, bekannt als „Braveheart“, erinnert. Er kämpfte vor Robert Bruce gegen die Engländer, blieb erfolglos, wurde durch Verrat entdeckt und nach London an Pferde gebunden geschleift und dort bestialisch hingerichtet. Die schottische Geschichte ist über Jahrhunderte hinweg durch Kämpfe mit Engländern geprägt. Jetzt geht es weiter nach Stirling, in dem Castle 1543 die schottische Königin Maria Stuart geboren wurde. Die Burg ragt weit über die Stadt hinaus und man hat einen phantastischen Blick über das weite schöne Land bis hin zum Wallace Monument. Jedoch sind die Innenräume des Schlosses eine wahre Fundgrube für alle Menschen, die sich für die schottische Geschichte interessieren. Verschiedene Räume zeigen die Wappen und Porträts historischer Könige, die Tapisserien des Einhornzyklus, seit dem 11. Jahrhundert ist das Einhorn das Tier, das für die Stärke steht und in den Wappen der Könige verwendet wurde.Der erlebnisreiche Vormittag wird am Loch Lomond beendet, wo wir uns bei einer schönen Bootsfahrt an der herrlichen Natur, den vielen kleinen Inseln im Loch und den ihn umgebenden Bergen, dem höchsten Ben Lomond mit 974 Metern, erfreuen. Anschließend fahren wir durch die Trossachs, das ist der älteste Nationalpark Schottlands, zu dem auch der größte See, Loch Lomond, gehört. Fotostopps in dieser wunderschönen Natur mit den alten Steinbrücken markieren unsere Fahrt nach Inverary. Hier sehen wir das hübsche Schloss mit seinem Park nur im Vorbeifahren. Es wird sicherlich ein Grund dafür sein, Schottland noch einmal zu besuchen. Im Hotel „Inverary Inn“, gelegen in der Grafschaft Argyllund Bute, direkt am Holy Loch, werden wir für zwei Nächte unsere Zimmer beziehen und den erlebnisreichen Tag bei einem Glas Guinness beenden.


3. Tag: Donnerstag (15. 06.2023) Inverary – Islay– Inverary

Heute erwartet uns ein ganz besonderer Tag, auf den sich besonders die „ Whiskyexperten“ in unserer Reisegruppe freuen. Es geht zur Insel Islay. Nach einem schottischen Frühstück und einer obwohl langen Anfahrt mit Bus und Schiff sind alle zufrieden. Bei herrlichem Sonnenschein erreichen wir die südlichste und fruchtbarste Insel der Inneren Hebriden. Sie ist vor allem für die dort produzierten Whiskys bekannt. Auf der kleinen 40 km langen Insel leben nur etwa 3 200 Einwohner, wobei ca. 800 davon in dem Hauptort, Bowmore, wohnen.Wir wollen heute eine der neun Distillerien besuchen: Kilchoman, die 2009 als neue Distillery ihren ersten Whisky einer großen Gästeschar, darunter Vertreter aller anderen Islay- Brennereien, vorstellte. Kilchoman bezeichnet sich als Farm Distillery, die fortlaufend erweitert wurde und im Jahr 2019 bereits 650.000 Liter produzierte. Für die Herstellung nutzt die Distillery auf Islay angebaute und gemälzte Gerste und Torf aus der Umgebung, der dem Whisky ein für Islay typisches Aroma mit kräftigen, süßen Torfnoten gibt. Nach der Führung mit anschließender Verkostung fahren wir noch über die Insel und entdecken gleich eine andere Distillery “Bruichladdich“, wo das Personal zu einer freien Verkostung einlädt. Als die Brennerei 2001 wiedereröffnet wurde, geschah das mit einem riesigen Volksfest, an dem Freunde dieser Whiskysorte aus Tokio, Seattle oder London teilnahmen. Nach diesem kurzen Besuch der Distillery geht es zurück zum Hafen, wo wir auf dem Schiff unser Dinner einnehmen können und nach der Überfahrt mit dem Bus zum Hotel in Inverary fahren. Ein weiterer erlebnisreicher Tag neigt sich dem Ende zu.


4. Tag: Freitag (16.06. 2023) Inverary– Glencoe – Fort William

Scheinbar sind nur Engel in der Reisegruppe. Die Sonne verwöhnt uns schon wieder. Auf dem Weg nach Glencoe machen wir Fotostopps bei dem Kilchum Castle und den „Three sisters,“ einer schönen Bergkette. Wir befinden uns in dem Gebiet, das 1692 durch das Massaker der Campbells an den MacDonalds von Glencoe geprägt wurde. Nach dem Besuch des Besucherzentrums fahren wir durch Fort William, unserem heutigen Übernachtungsort. Unsere Mittagspause wollen wir im Restaurant auf der Ben Nevis Range machen, zu der wir mit den Gondolas gelangen. Ein wunderschöner Ausblick eröffnet sich von dort über das herrliche Land bis hin nach Glenfinnan, wohin wir am Nachmittag fahren. Dort sehen wir das Glenfinnan Monument, den Platz, wo 1745 Bonnie Prince Charles sein Banner in die Erde rammte und die Schotten zum Kampf gegen die Engländer sammelte. Heute wandern wir noch ein kleines Stück bergan zum Viewing Point, von dem wir das Glenfinnan Viaduct sehen und auf den „Harry Porter“-Zug warten. Wir haben Glück und der dampfende Riese zieht pfeifend und zischend über das 380 Meter lange Viaduct mit seinen 21 Pfeilern. Manch einer der Reisegruppe träumt von einer Fahrt mit diesem Zug. Schon in Mallaig, der Endstation des Zuges, sehen wir einen zur Abfahrt nach Ford William stehenden. Kurzfristig entscheiden sich einige Gäste zur Rückfahrt mit dem Zug. Wohingegen die anderen Gäste etwas Freizeit in dem kleinen Fischerort verbringen und mit dem Bus zurückfahren. In Fort William trifft die Gruppe wieder aufeinander und wir beziehen für eine Nacht unsere Zimmer im schönen Hotel „Alexandra“.


5. Tag: Sonnabend (17.06.2023) Fort William – Urquhart Castle– Loch Ness– Inverness

Ungern müssen wir schon wieder das Hotel verlassen, gern würden wir noch etwas bleiben.Aber unsere Rundreise geht weiter und wir haben noch weitere schöne Reiseziele anzusteuern. Blauer Himmel und Sonnenschein begleiten uns auf der Fahrt entlang des Kaledonischen Kanals, der von Thomas Telford durch die Verbindung von Seen für eine durchgehende Wasserstraße von der Nordsee zum Atlantik sorgte. Er baute u.a. eine Schleusentreppe mit 29 Schleusen, um 42 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Von dem 97 Kilometer langen Kanal brauchte er nur ein Drittel künstlich schaffen. Später werden wir dieses Meisterwerk der Baukunst aus dem 19. Jahrhundert näher besichtigen, wenn wir in Fort Augustus ein wenig Freizeit verbringen. Aber jetzt erwartet uns ein anderer Anlaufpunkt vieler Touristen und Einwohner – das „Commando Memorial“ an der Spean Bridge. Es ist eine Gedenkstätte für die in Kriegen gefallenen Soldaten. Mit Mohnblumen gestaltete Grabplatten weisen auf das Alter und das Todesdatum hin. Erschüttert stehen wir vor den aktuellen Zeitangaben (wie z.Bsp. 2017) Weiter geht es nun Richtung Fort Augustus, wir machen noch einen Fotostopp an einer kleinen und romantisch gelegenen Steinbrücke mit einem Wasserfall in der Nähe, beide angelegt im Zuge der Bauarbeiten von Telford. Nun wird es aber Zeit, nach Fort Augustus zu kommen, um wenigsten die 8 Schleusen in dem hübschen Ort mit vielen Cafés und Geschäften anzusehen. Danach nähern wir uns Urquhart Castle, gelegen am Loch Ness, wo wir vor unserer Bootsfahrt einen kurzen Film über die Geschichte des ehemaligen Sitzes des Clans von Urquhart, vorher bereits Versteck des Heiligen Columbans, nachher in der Verwaltung des Clans von McDonald. Später im Jakobitenaufstand 1745/1746 wurde die Burg zerstört, damit sie nicht als Versteckgenutzt werden konnte. Nun laufen wir den Burgberg hinunter zur Ruine und machen eine Bootsfahrt über den sagenumwobenen See Loch Ness. Wassergeister- wie die Kelpies oder sogar das berühmte Nessi können wir leider nicht entdecken. Dafür gelingt uns am anderen Ufer ein tolles Foto mit „richtigen“ Schotten im Kilt. In Dumnodrochit haben wir die Möglichkeit, das Nessizentrum zu besichtigen. Da wir bisher ein tolles Programm im schönen Schottland gemeistert haben, bekommt nun jeder Gast ein persönliches Hochlanddiplom ausgehändigt, über das sich alle freuen. Weiter geht unsere Fahrt zu einer Farm, wo Highlandrinder auf einer Koppel ein schönes Fotomotiv bilden. Kurzfristig entschließen wir uns bei der Distillery „Tomatin“ ein Tasting zu besuchen. Bereits 1897 gegründet, wurde sie mehrfach erweitert und stieg damals zur größten Malt-Whisky-Brennerei Schottlands auf. Seit 2013 bietet Tomatin einen getorften Malt namens Cù Bòcan an. Entlang des Flusses Ness geht es weiter durch Inverness, die Hauptstadt der Highlands,zu unserem Hotel. Den schönen Tag wollen einige Gäste noch in einem Pub mit Livemusik ausklingen lassen. Doch der Weg dahin ist ziemlich weit. Wir sind gespannt auf den nächstenTag.


6. Tag: Sonntag (18.06.2023) Inverness – Dunrobin Castle – Glenmorangie Distillery – Inverness

Heute fährt uns Gib, der schon die letzten Tage uns sicher und ruhig durch seine Heimatchauffiert, zum Dunrobin Castle in der Grafschaft Sutherland, der erste Graf von Sutherland-Georg Leveson-Gower, thront als 30 Meter hohe Skulptur über der Gegend. Weithin sichtbar, jedoch ungeliebt von der Bevölkerung. Auch er war mitverantwortlich für die Clearance, bei der die schottischen Einwohner von ihren Feldern von den Engländern vetrieben wurden. Dadurch hatten sie kein Weideland für ihre Schafzucht mehr und mussten das Land verlassen. Viele wanderten aus und fanden in Amerika oder Australien eine neue Heimat. Zeugnis dieser Clearance ist heute die geringe Bevölkerungsdichte in dieser Grafschaft. Die Zahl spricht für sich: Nur 2,5 Menschen wohnen auf einem Quadratkilometer. Nach der Vertreibung der Sutherlands baute Georg Leveson-Gower das Schloss Dunrobin zu einem wahren Märchenschloss um. Andächtig gehen wir durch die Räume und staunen über die Innenausstattung und den herrlichen Blick aus den Fenstern auf die herrliche Parkanlage, in der wir später einer Falknershow beiwohnen. Wunderschönes Wetter taucht das Schloss und den Garten in die allerbesten Farben. Nachher fahren wir entlang des Ufers am Dornoch Firth und sehen sogar Seehunde. In Dornoch machen wir einen kleinen Halt, besichtigen die Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert mit ihren einzigartigen Buntglasfenstern. 1985 heiratete hier Madonna ihren Guy Ritchie. Unser Ziel am Nachmittag ist die Glenmorangie Distillery. Diese Brennerei produziert den weiterhin meist-verkauften Whisky in Schottland. Im Gegensatz zu Islay wird hier nicht Torf sondern Holz für das Malzen der Gerste verwendet. Das Wasser der Brennerei steigt durch die Sandsteinhägel auf und fließt über Heide und Klee in einen kleinen Teich nahe der Distillery. Dadurch wird vermutlich der berühmte duftige Charakter des Whiskys geprägt. Später fahren wir noch zum Besucherzentrum nach Culloden, wo das Hauptkampffeld im Jakobitenaufstand 1745/46 lag und Engländer erfolgreich aus der Schlacht hervorgingen und Bonnie Prince Charlie ins Exil nach Frankreich fliehen musste. Noch heute schaut seine Fluchthelferin Flora MacDonald - die Heldin der Highlands- vom Schlossberg in Inverness in die Richtung, wo Bonnie Prince Charliedas Land verließ. Der Lieblingsschriftsteller der Schotten, Robert Burns, schrieb später den Liedtext „My Bonnie is over the ocean“, den viele kennen. Noch ein Blick auf die Statue und ein wenig Freizeit in Inverness, dann ist auch dieser Tag voller schöner Erlebnisse vorüber.


7. Tag: Montag (19.06.2023 ) Inverness– Aberdeen

Heute ist Jeff unser Fahrer, da Gib zwei Tage frei nehmen muss. Wir wollen nach Aberdeen reisen und auf dem Weg dahin wieder viel sehen. Zuerst machen wir an den „Standing stones“ für einen Fotostopp halt. Die Clava Cairns in der Nähe von Inverness wurden als Friedhof vor ca. 4000 Jahren angelegt. Heute sieht man noch zwei Teile des Komplexes und die Überreste einer Kapelle. Nicht weit müssen wir fahren, um Cawdor Castle zu erreichen. Vielen ist dieser Ort durch Shakespeare´s „Macbeth“ bekannt und dort seinen Wohnsitz nach dem Mord am König Duncan gehabt haben soll. In Wirklichkeit hat dieses Schloss gar nichts damit zu tun. Der Legende nach hat der Thane of Cowdor im Mittelalter einen Traum nach einen Esel voller Gold beladen und dort, wo dieser stehenblieb, baute er eine Burg um-geben von herrlichen Gärten und einem einzigartigen Labyrinth aus Stechpalmenbüschen. In Elgin, der größten Stadt in der Grafschaft Moray, war Macbeth Heerführer des schottischen Königs Duncan I. und tötete diesen. Er ernannte die Stadt zur königlichen Domstadt, die später William Wallace, Robert Bruce und Maria Stuart beherbergte. Wir machen hier unsere Mittagspause bevor wir die Glen Moray Distillery besichtigen. Die Distillery wurde 1897 gegründet im Laufe der Jahre umgebaut und erweitert. Sie liegt auf moorigem Gelände nahe dem Fluss Lossie. Ihr Whisky ist für seine traubige Note bekannt und ist Bestandteil des Hausstils der Distillery. Auf dem anschließenden Weg nach Aberdeen wollen wir noch die berühmte Deen`s Fachtory besuchen, wo das delikate Shortbread hergestellt wird. Leider kommen wir zu spät. Die Schließung ist schon um15.30 Uhr. Also geht es gleich weiter zu unserem Hotel Mercure in Aberdeen, wo wir mit einem 3-Gänge- Menü in einem schönen Restaurant erwartet werden. Heute sind wir zentral untergebracht und deshalb machen einige Gäste noch einen Abendspaziergang zu den nahegelegenen Pubs.


8. Tag: Dienstag (20.06.2023) Aberdeen – Castles – Aberdeen

Die Sonne empfängt uns wie an jedem vorangehenden Tag. Wir fahren zum Craigievar Castle, das auf den Beginn des 15. Jahrhunderts zurückdatiert wird und heute seit 1963 zum National Trust Schottlands gehört. Es wird behauptet, dass das Schloss mit seinen pastellrosa Farbtönen als Inspiration für Walt-Disney Filme galt. Wir sind enttäuscht. Als wir ankommen sehen wir ein Schild, das uns sagt, dass das Schloss bis 2024 wegen Umbauarbeiten geschlossen ist. Trotzdem gehen wir vom Parkplatz zum Schloss, jedoch ist es durch ein umgebenes Baugerüst kaum sichtbar. Kurzentschlossen fahren wir nun zum Frazer Castle und sehen uns den schönen Blumengarten und den Park an, in diesem befinden sich auch stehende Steine. Zur Mittagszeit sind wir schon in einem weiteren Schloss, dem Drum Castle,wo wir an einer englischsprachig geführten Tour teilnehmen können. Unsere Reiseleiterin übersetzt uns wie immer die wichtigsten Inhalte und viele Gäste beherrschen außerdem die englische Sprache. Diese Burg vermacht Robert Bruce William de Irwyn 1323 für treue Dienste. Bis 1975 blieb das Schloss im Besitz der Familie bevor es in den National Trust überging. Dieser legte 1991 den berühmten Rosengarten an. Dessen Schönheit können wir beim heutige Besuch nur erahnen. Am Nachmittag fängt es an zu regnen. Gerade als wir auf dem Weg zum Dunnottar Castle sind. Hier müssen wir einige Stufen hinab und hinauf zum Schloss, das als Ruine auf einem Felsen steht. Dieser war bereits zur Zeit der Picten bewohnt. In der Zeit des Bürgerkrieges unter Cromwell, schworen die Schotten dem späteren Charles II. die Treue und krönten ihn 1651 nach der Hinrichtung seines Vaters Charles I. zum König von Schottland im Scone Palace. Aufgrund der letzten entscheidenden Schlacht im September 1651, in der die Parlamentarier über die Schotten siegten, konnten die Krönungsbestandteile (Krone, Zepter, Schwert) nicht mehr nach Edinburgh zurückgebracht werden. In Wolle eingewickelt und Säcken versteckt gelangten sie nach Dunnottar, wo sie vor den Engländern verborgen blieben. Zurück in Aberdeen macht Jeff mit uns noch eine kleine Stadtrundfahrt. Als ehemaliger Student an der hiesigen Universität kennt es sich bestens aus und zeigt uns sein Aberdeen. Jetzt geht es aber ins Hotel zum leckeren Dinner und einer erholsamen Nacht.


9. Tag: Mittwoch (21.06.2023) Aberdeen – Edinburgh

Heute wollen wir nach Edinburgh reisen und bis zum Abend viel vom schönen und geschichtsträchtigem Schottland sehen. Der erste kurze Stopp ist in Balatar, wo wir den Warteraum von Königin Victoria in der Royal Station sehen können. Sehr hübsch für alle, die einmal in diese Gegend kommen, ein empfehlenswerter Halt. Weiter fahren wir entlang des Flusses Dee zu Balmoral Castle, Urlaubsort der königlichen Familie seit 1848. Die Natur wie in Thüringen, Laub- und Mischwald, kleine Gewässer, der Fluss Dee, das Schloss abgeschirmt vor der Öffentlichkeit gelegen, ist der beliebte Ferienort der Royals seit über 150 Jahren. Ein Besuch des Schlosses mit seinem Ballraum, die Gärten, das Sommerhaus, die Weide mit den Highlandrindern, der Fluss Dee – alles bei Sonnenschein. Wir genießen den Aufenthalt im königlichen Estate. Nachher fahren wir Richtung Perth, machen Fotostopp bei Devil`s elbow und erreichen am Nachmittag den Scone Palace. Hier fand seit Kenneth Macalpin (843) die Krönung der schottischen Könige statt. Bis 1296 wurde hier der Stone of Destiny (der Krönungsstein) aufbewahrt, der von Edward I an sich genommen wurde und bis 1996 in der Westminster Abby in London in den englischen Krönungsthron eingearbeitet wurde. Zur Krönung von Charles III. im Mai 2023 wurde der Stein nach London ausgeliehen und befindet sich jetzt wieder im Edinburgher Castle. Den Nachmittag verbringen wir im Park von Scone Palace und fahren danach durch Perth bis Queensferry nahe Edinburgs, wo wir am Firth of Forth Stopp machen, um die herrlichen Brücken über den Fjord zu fotografieren. Gleich in der Nähe befindet sich der Hawk Pub, in dem der schottische Nationaldichter Robert Louis Stevenson seine Reiseliteratur und Abenteuergeschichten wie „Die Schatzinsel“ oder „Die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ schrieb, bevor er aus gesundheitlichen Gründen nach Samoa auswanderte und dort starb. Am Abend erreichen wir das in einem Park gelegene Melville Castle – Hotel. Die Zimmer könnten sich in jedem Museum befinden und unterscheiden sich wesentlich von denen in anderen Hotels. Der Tag geht zu Ende und wir genießen noch ein Glas Whisky im historischen Ambiente der Bar.


10. Tag: (22.06.2023) Edinburgh

Allstair, der örtliche Reiseleiter für Edinburgh, begrüßt uns bereits vor dem Hotel und beginnt sofort mit der Erklärung des Namens Melville. Auf der Fahrt in das Stadtzentrum zeigt er uns die sehr schönen historischen Gebäude und wir erkennen deutlich den Unterschied zu Glasgow, der Industriestadt in Schottland. Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands, verfügt über viele kleine und große Sehenswürdigkeien. Die größte ist natürlich das Holyrood House, Palast der schottischen Könige wie Maria Stuart und Bonnie Prince Charlie. Zu den kleinsten Attraktionen gehört sicherlich der kleine Terrier Bobby, der 14 Jahre lang am Grab seines Herren ausharrte bevor er selbst starb. Die kleine Statue des Hundes steht heute vor dem Greyfriar`s Pub. Auf unserer Stadtrundfahrt entlang des Castlehill sehen wir Parks und Wandergebiete, die selten so nah zum Stadtzentrum einer Großstadt zu finden sind. Leider ist die Rundfahrt schon wieder vorüber und wir verabschieden uns von Allstair. Am Nachmittag haben wir Freizeit und viele möchten noch das Edinburgh Castle besichtigen, wo der Krönungsstein wieder zu sehen ist, nachdem er für die Krönung von Charles III. nach London ausgeliehen wurde. Eine kleine Einkaufstour beendet unseren Tag in der schottischen Hauptstadt bevor wir im „Ghillie Dhu“ Pub das heutige Dinner einnehmen. Zurück geht es dann mit Gib, der wie immer uns zuverlässig in das Hotel bringt und wir den Abend bei einem Spaziergang im Park beenden.


11. Tag: Freitag (23.06.2023) Heimreise

Die Koffer sind schnell gepackt, denn auf der Rundreise und den Hotelwechseln blieb kaum Zeit, alle Sachen auszupacken. Obwohl es bisher eine total schöne und erlebnisreiche ist, freut sich jeder auf sein Zuhause. Wir verabschieden uns von unserem „very best driver“ Gib, bevor es zum Einchecken für unseren Flug nach Frankfurt geht. Aufgrund der Unwetter am Vortag in Hessen kommen die Flugzeuge verspätet an und verzögern dadurch den Abflug. Angekommen in Frankfurt bleibt nur kurze Zeit, um sich zu verabschieden, da die Anschlussflüge nach München, Zürich, Berlin, Köln/Bonn und Dresden erreicht werden müssen. Das Gepäck wird umgeladen, jedoch erreichen einige Koffer nicht gleichzeitig mit ihren Besitzern den Heimatflughafen. Das Gepäck wird am Folgetag nach Hause geliefert.


Schlusswort

Die Reise ist nun vorbei. Ich wünsche allen Gästen, dass sie sich bald von dieser doch anstrengenden und erlebnisreichen Reise schnell erholen und sich gern an alles erinnern. Vielleicht findet das Schottische Hochlanddiplom einen kleinen Ehrenplatz, können die Liedtexte und die schottische Musik bei einem Glas Whisky und dem Betrachten der vielen Foto- und Videoaufnahmen an einem schottischen Abend im Kreise der Familie und mit Freunden dabei helfen. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und Freude im weiteren Leben und vielleicht gibt es sogar ein Wiedersehen auf einer der nächsten Reisen.
Ihre Barbara Pflicke

Kommentare zum Reisebericht