Reisebericht: Rundreise Südengland – die schönsten Gegenden

01.06. – 10.06.2017, 10 Tage Rundreise Brighton – Isle of Wight – Stonehenge – Dartmoor – Cornwall – Lands End – Cotswolds


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Wer England pur und schön; und auch im Herzen kennen lernen möchte, kann bei dieser Reise nur richtig sein.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag: Do. 01. 06. 2017 Dresden – Calais

Über 1000 km liegen heute vor uns. Da heißt es für manchen Reisegast früh aufstehen. Bis Calais durchreisen wir schließlich 4 Bundesländer und 4 Nationen.  Nach Deutschland erreichen wir über die Niederlande und Belgien am Abend Calais im Nordosten Frankreichs.  Nach einem langen Tag finden wir nach dem Abendessen schnell den wohlverdienten Schlaf.

2. Tag: Fr. 02. 06. 2017 Dover – Rye – Brighton – Eastbourne

Nachdem wir den stark gesicherten Fährhafen und die Überfahrt über den Ärmelkanal entspannt erlebt haben, grüßt uns das Dover Castle von den mächtigen Kreideklippen. Wir lassen die Stadt buchstäblich links liegen, denn etwas Malerisches harrt unser Erkundung: Das Städtchen Rye.  Schon von weitem ist es für uns in den Romney- und Walland Marshlands zu erkennen, denn es erhebt sich auf einem aus dem flachen Marschgebieten herausragenden Hügel.  Rye war reich und mächtig, denn es gehörte schon seit dem hohen Mittelalter zu den „cinque ports" (allerdings als 7. Hafen  ;-)  Diese stellten dem König in Ermanglung einer eigenen großen Flotte im Kriegsfall Sciffe zur Verfügung und erhielten im Gegenzug weitreichende Privilegien. Wir bestaunen die St. Mary´s Kirche, den Ypres Tower und vor allem die schönste Gasse, die Mermaid Street, wo vor allem das Mermaid Inn, eine Schmugglerspelunke Berühmtheit erlangte. Unser Weg führt uns weiter in das berühmte Seebad Brighton, wo wir auch unsere Fluggäste begrüßen dürfen. Hier lockt vor allem das berühmteste Gebäude, der Royal Pavillon im Stil indischer Maharadscha-Architektur. Er wurde vom Hofbaumeister John Nash Anfang des 19. Jh. entworfen für den Noch-Prinz of Wales und späteren König Georg IV. Millionen Pfund hat er gekostet; aber das fiel nicht weiter ins Gewicht. Denn wenn dieser König auch sonst nicht viel zustande gebracht hat; eine Begabung hatte er:  Die Staatskasse mit seinem ausschweifenden Lebensstil fast in den Bankrott zu treiben. Glück für uns, denn uns umgibt im Innern eine berauschende Pracht mit indischem und chinesischem Interieur. Nach einem Gang durch die Lanes, den Resten des alten Fischerdorfes Brighton endet unser Besuch am berühmten Pier. Nun begeben wir uns zu unserem Hotel nach Eastbourne. Jedoch stoppen wir vorher  am Aussichtspunkt Beachy Head mit einem Leuchtturm vor hohen Kreideklippen. Vor dieser Kulisse liegt die Urne mit der Asche von Friedrich Engels auf dem Meeresgrund. Dieser hielt sich sehr gerne in Eastbourne auf und bestimmte diese Stelle selbst als sein Grab.

3.Tag: Sa. 03. 06. 2017 Arundel – Portsmouth – Southampton

Unser Hotel liegt direkt an der Promenade mit unverbaubarem Blick aufs Meer und nach einem ersten „english breakfast" reisen wir nach Arundel.  Hier lockt eines der größten und besterhaltenen Castles Englands.  Bevor wir jedoch das Schloß besichtigen, scheint uns ein Besuch der Kathedrale lohnenswert. Ende des 19. Jh. wurde sie von Joseph Hansom in lupenreiner Neogotik errichtet. Man erkennt das sofort: Der Bau ist irgendwie zu perfekt, zu ebenmäßig. Man wollte eben noch schöner gotisch bauen, als es die mittelalterlichen Meister taten. Anschließend besuchten wir die Park- und Gartenanlage um Arundel Castle. Es duftet nach Rosen, die überall prachtvoll blühen. Geschwungene Wege geben ein perfektes Bild englischer Gartenarchitektur ab. Sie führen auch in die Fitzalan Chappel, die einzigartig ist. Sie hat in der Mitte eine Trennmauer, sodaß Katholiken und Protestanten dort ihre Gottesdienste jeweils auf der eigenen Seite abhalten konnte. Eine Folge des engl. Bürgerkriegs Mitte des 17. Jh. Hier muss die Gruppe leider durch einen schweren Sturz einen Verlust beklagen. Ein Gast muss ins Krankenhaus. Doch auch das ist eben Eberhardt-Service: Gewährleistung ärztlicher Versorgung vor Ort und schnelle und unbürokratische Hilfe beim Arrangement für Rückflug, Transfers und auch Betreuung am Flughafen. Das Schloß selbst öffnet Mittags und wir besichtigen die Räumlichkeiten, welche von den normannischen Anfängen des 11. Jh. bis in die Gegenwart reichen. Photographieren ist verboten, doch leider ist mir in der Schloßkapelle und der wunderschönen Bibliothek beim Nesteln in der Jackentasche ausversehen der Zeigefinger an den Auslöser der Kamera gekommen. Ach, was alles so passieren kann, wenn man ein Taschentuch sucht.....
Wir begeben uns nach Portsmouth in die historischen Docks. Die HMS Victory harrt einer Besichtigung. Erbaut 1765 ist es das älteste, noch im Marinedienst stehende Schiff der Royal Army: allerdings nur noch für zeremonielle Zwecke. 850 Mann Besatzung hatte sie und Vizeadmiral Nelson gewann auf ihr die Schlacht von Trafalgar gegen die Franzosen, in welcher er selbst tödlich verwundet wurde. Wie schwer das Leben und die Arbeit an Bord eines solchen Schiffes war erfährt jeder, welcher die niedrigen, kanonenbestückten Decks durchwandert.  Je geringer die Körpergröße, desto einfacher ist es. Bei der Abreise aus Portsmouth grüßt uns noch der Spinnacker Tower mit seiner Aussichtsplattform in 170 m Höhe.

4.Tag: So. 04. 06. 2017  Isle of Wight

Die Erkundung der Isle of Wight steht heute auf dem Programm. Von Southampton gelangen wir mit der Fähre über den Solent. So heißt die Meerenge, die erst nach der letzten Eiszeit die Insel zu einer solchen machte und heute ein beliebtes Seglerparadies ist. In East Cowes angekommen, begeben wir uns ziemlich in die Mitte nach Godshill. Das kleine Dorf wartet mit strohgedeckten Cottages auf und vielen kleinen Läden, in denen man viel gucken, und vielleicht auch kaufen kann. Die Südostküste erreichen wir in Shanklin. Hier ziehe ich ein Überraschungsei aus dem Ärmel: Ein Besuch des Schanklin Chine, für den auch außerhalb des Programms kein Gast Eintritt zahlen muss. Ein Chine ist auf der Isle auf Wight eine Klamm. In Jahrhunderttausenden durch Wasser in den Fels gefräst, dienten diese Chines früher auch als Schmugglerverstecke. Der Shanklin Chine gilt als der Verwunschenste. Üppigste, teils subtropische Vegetation umfängt den Besucher auf dem durch Treppen unterbrochenen Pfad. Ein tiefer Wasserfall rauscht schon kurz nach dem Eingang im Dorf.  Unten öffnet sich die Klamm zum Strand und ein Café lädt neben einer Kunstausstellung und großen Vogelvolieren zum Verweilen ein. Höhepunkt des Tages sind aber die Needles. Schroff ragen die markanten Kreidefelsen am westlichsten Punkt der Insel aus dem Meer. Wir erreichen sie nach einem kleinen Spaziergang von ca.  15 min. Diesen kann man gut als Verdauungsspaziergang ansehen, wenn man sich wie wir, vorher mit Fish & Chips gestärkt hat. So wie wir gekommen sind verlassen wir die Insel auch wieder.  Mächtige Kreuzfahrtschiffe  schippern teils um Haaresbreite an uns vorbei.

5.Tag: Mo. 05. 06. 2017 Stonehenge – Salisbury – Killerton House

Stonehenge kennt jeder! Diesen prähistorischen Kalender, dessen Steine im 3. Jahrtausend v. Chr. aus über 400 km Entfernung herangeschafft wurden hat zumindest jeder schon einmal auf einem Bild  geschaut. Jedoch war der Ort schon im Mesolithikum von Menschen besucht worden und hat somit eine Geschichte von mindestens 11000 Jahren. Als Bestattungsareal wurde dieser Platz aber noch lange später genutzt, wie viele bronzezeitliche Grabhügel und ein sächsisches Körpergrab aus dem 7. Jh.  in unmittelbarer Umgebung bezeugen.  Spätestens seit dem Fund der Himmelsscheibe von Nebra und dem Woodhenge von Goseck nahebei wissen wir, daß diese Anlagen den Menschen durch die auf Sonnenwenden gewollte Ausrichtung als „Kalender" zur Orientierung dienten. Der Legende nach soll Merlin das Monument errichtet haben. Jedoch ist der Zusammenhang des Monuments mit (keltischen) Druiden eine frühneuzeitliche Phantasterei. Es ist nichts bewiesen oder auch nur in Ansätzen schriftlich glaubhaft greifbar.  Aber Glaube versetzt Berge, und so treffen sich hier alljährlich zu Sonnenwenden tausende Druiden und Esoteriker. Aber wie sagte schon der alte Fritz? Jeder soll nach seiner Facon selig werden. Wir jedoch werden nicht selig, denn der Sturm peitscht den Regen horizontal in unsere Gesichter. Trotzdem: Man muss es einfach gesehen haben. Trocken haben wir es gottlob in der Kathedrale von Salisbury mit dem höchsten Kirchturm Großbritanniens von 123 m. Neben beeindruckender Gotik kann man hier auch eine Originalabschrift der Magna Carta von 1215 sehen. Sie fixierte schriftlich die Rechte des Adels gegenüber der Krone und legte fest, dass der König mit dem Gesetz, und nicht über das Gesetz zu regieren hat.  Es war eine Folge des Verlustes fast aller englischen Besitzungen in Frankreich unter König John Lakland, bzw. Johann ohne Land.  Unser letzter Programmpunkt lautet Killerton House and Gardens. Die Gärten fallen buchstäblich ins englische Regenwasser. Dafür schmeckt der Cream Tea mit Scones, Marmelade und echter clotted Cream noch einmal so gut. Unser Chauffeur Frank leistete Schwerstarbeit, um durch die enge, gewundene Straße überhaupt ans Ziel zu gelangen. Beifall war Ihm gewiss. Und obwohl wir zu spät waren, blieb das nette Personal noch länger, damit wir das Herrenhaus im georgianischen Stil, von der Familie Acland gebaut und eingerichtet auch noch besichtigen konnten. In der Nähe von Exeter lassen wir uns nach diesem aufregenden Tag unser opulentes Abendmenue gut schmecken.

6.Tag: Di 06.06.2017 Exeter – Dartmoor – Newquay

Gutes Wetter sorgt heute schon beim Stadtrundgang in Exeter für gute Laune. Dieser Rundgang beinhaltet zum einen die Sichtung der mächtigen Kathedrale, der ältesten noch genutzten Guildhall Britanniens, der bis 2004 schmalsten Straße der Welt, die Bestaunung der zu großen Teilen erhaltenen römischen Stadtmauer des antiken Isca Dumnoniorum, den Resten der normannischen Burg und die Stürmung eines Supermarktes zwecks Erwerb von Fuge, Orangenmarmelade und dem gottvollen Lemon Curd. Warum auch an touristischen Zentren fast 5 Pfund bezahlen, wenn man so etwas im auch für 1,50 Pfund oder gar 89 Pence haben kann? Nun aber reisen wir durchs Dartmoore. Der zentrale Teil ist als Nationalpark ausgeschrieben. Größter Landbesitzer hier ist übrigens der Prince of Wales, also Charles. In Moretonhampstead besuchen wir die schöne Kirche und das Armenhaus, welches leider eingerüstet ist. Zwar stören wir in der Kirche gerade den Organisten beim Üben, aber der Diakon gibt uns dennoch, freundlich, wie die Briten nun einmal sind, eine Erklärung zu den uralten sächsischen Steinen, die dort drinnen aufgestellt sind. In Postbridge gibt es eine so genannte Clapperbridge, eine archaische Brücke aus grob zugerichteten Kalksteinen. Diese hielt alle für ein Gruppenphoto aus ohne einzubrechen. Entweder ist unser Bus zu lang, oder die Einfahrten für die Parkplätze an den nur 2,50 m breiten Straßen sind zu eng. Halten können wir jedenfalls nicht mehr. Also fahren wir langsam an Dingen vorbei, damit jeder ein Bild machen kann. Wir bekommen sogar die Dartmoore Pnys zu Gesicht, die älteste Ponyrasse Britanniens. So z. B. das berüchtigte Gefängnis von Princetown oder auch verschiedenen Granitformationen, die hier Tor heißen, und aus den unbewaldeten Moorflächen markant herausragen. Am Abend erreichen wir unser Hotel in Newquay, dem englischen Surferparadies mit 10 Stränden von 11 km Länge.

7. Tag: Mi. 07.06. 2017 St. Michaels Mount – Lands End – St. Yves

Das Pendant von Mont St.Michel in Frankreich ist heut unser erstes Ziel. St. Michaels Mount wurde tatsächlich von den Mönchen dort gegründet. Wilhelm der Eroberer rief sie schon im 11. Jh. hierher. Nach und nach wich die religiöse Nutzung einer militärischen. Von hier aus wurde z. B. das erste Signal bei der Entdeckung der spanischen Armada im 16. Jh. gegeben. Die Familie Aubyn, welche die Insel im 17.Jh. übertragen bekam, lebt noch immer dort. Zwar hat der Lord 1964 alles dem National Trust übereignet, nicht jedoch ohne für seine Nachkommen ein Wohnrecht für die nächsten 999 Jahre zu sichern. Das Schloß ist klein und schnuckelig. Die Terrassengärten sind einmalig. Leider kosten sie 7,50 Pfund extra. Aber man hat auch von oben vom Schloß einen herrlichen Blick auf sie. Bis halb eins müssen wir wieder auf dem Festland sein, denn dann setzt die Flut ein, und der Damm zur Gezeiteninsel wird überspült. Hernach erreichen wir den westlichsten Punkt der britischen Insel, trefflich  „Lands End" genannt.  Jetzt wird das Wetter wieder englisch wild und mannshohe Brecher zerstieben an den schartigen Klippen. Schnell hinein in den warmen trockenen Bus und zu einer weiteren, außerplanmäßigen Attraktion: St. Yves. Wir alles sind uns einig: Es ist die wohl schönste Stadt, welche uns auf unserer Reise durch Cornwall begegnet ist. Zwei Strände rahmen die total verwinkelten Gassen ein. Uralte Wohnhäuser, eng zusammen stehend in schmalsten Gässchen münden am Hafen, der den weiten Blick aufs Meer freigibt. Kunsthandwerk und lukullische Genüsse feiern in zahllosen kleinen Läden fröhliche Urständ. Man kann nicht vorbeigehen an den präsentierten Leckereien und ich muss einfach rein in einen dieser Läden. Den Genuss der köstlichen  Lemon Meringue teile ich gerne mit den Gruppenmitgliedern, welche auf unserem Rundgang bei mir geblieben sind. Sie gibt auch Energie, den Shuttle noch rechtzeitig zu erreichen, der uns zu Busparkplatz bringt.

8. Tag: Do. 08. 06. 2017 Glastonbury – Wells – Bristol

Oh welch ein Ort heute: Der Eingang in die Feenwelt Avalon, wo die Fee Morgane (Fata Morgana leitet sich davon ab) ihren Bruder Artus beheimatet. Laut walisischer Variante der Artussage die Apfelinsel in einem See. Nach englischer Version aber der Tor oberhalb der einst mächtigen Abtei. Joseph von Arimathäa soll sie gegründet haben, also der Onkel von Jesus daselbst. Auch den heiligen Gral soll er dort vergraben haben und als er seinen Stab in die Erde steckte, so ca. 20 Jahre nach der Kreuzigung, wuchs dort ein Weißdornbusch. Dieser steht heute noch (in den 60er Jahren nachgepflanzt).  Kein Wunder also, das auch der hl. Patrik, der irische Nationalheilige dort gewesen ist, woran eine ihm geweihte Kapelle erinnert.  Im 10. Jh. (also lange nach Patrik und Joseph) nachweislich gegründet wurde die Abtei durch ein Feuer 1184 völlig zerstört. Bei den Vorbereitungen für den Neubau stießen Mönche 1191 auf eine Bleiplatte mit der Inschrift: „Hic iacet sepultus inclitus rex Arturius in insula Avalonia", also hier liegt der Berühmte König Artus begraben. Dieser Fund ist vom damaligen Diakon bestätigt worden und die Bleiplatte wird auch noch im 16. Jh. vom Augenzeugen beschrieben.  1962 konnten Archäologen die Existenz dieses Grabes per Nachgrabungen zweifelsfrei bestätigen; nicht aber, wer darinnen bestattet war! Imponderabilien hin, Unwägbarkeiten her: Glastonbury ist zweifelsohne eine der identitätsstiftensten Orte Britanniens. Mit Mythen und Sagen umrangt, lassen uns auch noch die Ruinen die Macht und Mächtigkeit dieser Abtei spürbar werden.  In Wells besichtigen wir zunächst die Kathedrale, die erste, welche völlig im damals neuen Stil der Gotik errichtet wurde.  Natürlich sind die Briten auch hier etwas Besonderes. Nennt man den Stil in ganz Europa Frühgotik, so heißt er hier „early english Style". Schließlich hat man mit dem Kontinent nichts zu tun  ;-)
Mit dem anschließenden Besuch der Vikars Close besuchen wir die älteste Reihenhaussiedlung der Welt und statten danach Armenhäusern aus dem Jahr 1420 einen Besuch ab. Die Stadtkirche St. Cuthbert hat zudem eine einzigartige Holzdecke! Aber weiter reisen wir nach Bristol. Unser Hilton liegt direkt am Zentrum. So geht jeder, der möchte, noch vor dem guten Abendmenue noch in die Stadt. Das Zentrum des alten Stadtkerns  ist heute eine Rasenfläche. Im 2. Weltkrieg wurde er von deutschen Bombern dem Erdboden gleichgemacht und nur die Ruine der Stadtkirche St. Peter ragt als Mahnmal aus der Fläche. Drumherum haben sich aber trotz allen viele schöne Gässchen erhalten, und am Kanal zum Fluß Avon sind aus alten Lagerhäusern schicke Büros und Wohnungen geworden.  Viele Eindrücke begleiten uns folglich in den Schlaf.

9. Tag: Fr. 09. 06. 2017 Cotswolds – Windsor  – Dover – Calais

Gleich hinter Bristol beginnen die Cotswolds. Es ist eine hügelige Landschaft, die nach Norden recht bergig wird und mitunter als das Herz Englands bezeichnet wird. In der Tat: Weicht man von den Nationalstraßen oder den Autobahnen ab, befindet man sich schnell in engsten Straßen von Feldwegbreite. Die Häuser hier sind allesamt aus dem anstehenden Kalkstein von beigegelber Farbe gebaut. Sie geben den kleinen Dörfern ihr typisches Gepräge. Wir besuchen das Dorf Lacock. Mittelalter pur! Krumme und schiefe Häuschen mit Rosen bekränzt. Gibt es ein schöneres Englandklischee? Es fehlt nur noch, dass Miss Marple mit einer Kutsche um die Ecke biegt. Eine Familie hat einen Hausverkauf mit hausgemachter Marmelade und anderen Leckereien eingerichtet. Wie in Brandenburg zu Kürbiszeit: Geld einfach in eine Schüssel legen. Wir greifen zu. Gleiches macht auch ein beflissener Gärtner mit Pflanzen gleich um die Ecke. Leider müssen wir aufbrechen. Um 12 Uhr verabschieden wir unsere Fluggäste in Windsor und erreichen selbstverständlich nicht pünktlich unsere Fähre. Greater London mit seinen 14 Millionen Einwohnern läßt uns auch diesmal nicht ohne Stau auf dem Motorway 25 gehen. Aber die Fähre nach Calais geht stündlich und so sind wir am späten Abend in Calais im Hotel.

10. Tag: Sa. 10. 06. 2017 Calais – Dresden

Die Rückreise verlief überraschend ohne Stau. Selbst um Brüssel und Köln herum kamen wir gut durch. Weil alle Transfers auch pünktlich oder zeitnah waren, erreichten wir Dresden kurz nach 22 Uhr.
Ich möchte mich ganz herzlich bei meiner harmonischen und sehr netten Reisegruppe bedanken. 33 Leute sind nicht gerade wenig, aber der gemeinsame Wille, sich offen auf die Eigenarten Englands einzulassen und es so mit allen uns mitunter fremden Gepflogenheiten zu einem Genuß werden zu lassen läßt mich mit Freude an Sie alle zurück denken.
Ihr Peter Rudolph

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