Reisebericht: Rundreise Südengland – Schlösser & Gärten Cornwalls

03.06. – 12.06.2022, 10 Tage Flugreise mit London – Bath – Exeter – Dartmoor – Tintagel – Prideaux Place – Padstow – Heligan Gardens – St. Michaels Mount – Land's End – Eden Projekt – Bristol


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Die südlichen Grafschaften Englands gehören neben der Hauptstadt London und dem nördlichen Landesteil Schottland zu dem Sehenswertesten, was Europas größte Insel zu bieten hat. Die zauberhaften Landschaften, die idyllischen Dörfer und Herrenhäuser und Gärten, die den Süden Großbritanniens prägen, sind zu Kulissen zahlloser romantischer Filme geworden, insbesondere für Verfilmungen der Autorin Rosamunde Pilcher. Eine Reihe dieser eindrucksvollen Orte und spektakulären Küstenlandschaften konnten wir uns während dieser Reise ansehen, die mit Flug in die Hauptstadt London begann und endete und die wir in einem englischen Bus mit vielen Stopps und Extras kennenlernten. Seefahrer-Traditionen und naturverbundenes Denken sowie Stolz auf die eigene Geschichte bestimmen bis heute das Verhalten der hier lebenden gastfreundlichen Menschen.
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Erster Tag, Freitag 3.6,2022: London

Sehr früh hoben unsere Flugzeuge ab und nach Umstieg in Frankfurt erreichten wir Londons größten Flughafen Heathrow am Vormittag. Leichte Kommunikationsprobleme bescherten uns eine etwas längere Wartezeit auf den abholenden Bus, aber mittags erreichten wir zunächst den Mittelpunkt Londons, den Tower. Schon hier war zu merken, dass sich die Stadt in einer Art Ausnahmezustand befand, denn das gerade zu dieser Zeit gefeierte 70. Thronjubiläum der englischen Königin bescherte deren Untertanen ein vier Feiertage langes Wochenende. Mit unserer englischen Reiseleitung kämpften wir uns zur Themse durch und konnten während einer gut halbstündigen Bootsfahrt zumindest einen Blick auf Tower, Towerbridge, die St. Pauls-Kathedrale und verschiedene andere Sehenswürdigkeiten wie das gewaltige Londoner Riesenrad werfen. Nach Ausstieg in Westmünster, zu Füßen des Parlamentsturms mit seiner berühmten Glocke Big Ben konnten wir beim Durchkämpfen durch die Menschenmassen auch einen Blick auf Parlamentsgebäude und Westminster-Abtei riskieren. Zwar erreichten wir die Prachtstraße „The Mall“, aber bis zum Buckingham-Palast kamen wir nicht durch. So sind wir denn zum berühmten Trafalgar-Square gelaufen, wo wir uns individuell ein wenig umsehen konnten und dann weiter zum Covent Garden, Londons beliebtestem Markt-, Kultur und Vergnügungsviertel. Auch hier gab es etwas Freizeit, bevor uns der Bus von hier abholte und zum Hotel in einem ruhiger gelegenen Vorort brachte. Abends sind wir noch mit kurzem Fußmarsch zu einem Restaurant für unser Abendessen gelaufen…

Zweiter Tag, Samstag 4.6.2022: London – Bath – Hestercombe Gardens – Exeter

Heute früh brachen wir pünktlich auf in Richtung Südwesten, chauffiert von einem sympathischen englischen Busfahrer namens Phil Hopwell, der mir zwischendurch mancherlei Tips gab, was man den Gästen so alles über seine Heimat erzählen könnte. Vormittags erreichten wir Bath, einem bereits von den Römern errichteten Badeort, dessen Heiße Quellen – übrigens die einzigen Englands – bereits ununterbrochen seit 2000 Jahren genutzt werden. So ist denn auch das römische Badehaus mit dem alten Quellbecken und interessantem Museum die spektakulärste Sehenswürdigkeit des auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes stehenden Bath. Anschließend gab es noch Freizeit in der nunmehr von der alten Kathedrale sowie der Architektur des 18. Jh. geprägten Innenstadt, die spätestens seit dem 19. Jh. durch die Vorliebe der Königin Victoria zu einem der bekanntesten englischen Modebäder wurde. Der Nachmittag war dem ersten der großen Gärten Südenglands gewidmet: Hestercombe Gardens umfasst drei Gartenbezirke aus unterschiedlichen Perioden der englischen Gartenkultur: Während das alte Herrenhaus, das heute sich im viktorianischen Stil präsentiert, von einem gewaltigen parkähnlichen Landschaftsgarten im georgianischen Stil umgeben ist, ließen die späteren Besitzer direkt vor dem Haus einen streng gegliederten und mit farbenfrohen Pflanzen versehenen Garten im edwardianischen Stil anlegen, der heute als „Great Plat“ bezeichnet wird und das Zentrum des Anwesens bildet. Es dauerte schon einige Zeit, bis man die interessantesten Details der Anlage gesehen hatte. Von hier fuhren wir weiter nach Exeter, wo wir in einem Hotel nahe dem Stadtzentrum eincheckten

Dritter Tag, Sonntag, 5.6.2022 : Exeter – Plymouth – Edcumbe House – The Hoe – Camelford

Nach dem Frühstück und einem kurzen Fotostopp an der Exeter-Kathedrale mit ihrer wundervoll gearbeiteten Westfassade ging es in die Hafenstadt Plymouth. Wir fuhren zunächst zu einer winzigen Personenfähre die uns durch den Hafen am Grenzfluss Tamar – der Devon und Cornwall trennt, zur kleinen Cremyll-Halbinsel brachte, die schon zu Cornwall gehört und fast komplett den Landschaftsgarten des Mount Edcumbe-Hauses umfasst. Während der Fährüberfahrt ergaben sich schöner Blicke auf die gewaltigen Anlagen der alten Admiralität von Plymouth, die zu den mächtigsten Militäranlagen Großbritanniens zählt. Wir durchwanderten dann den Mount Edcumbe Nationalpark und ließen uns durch das Haus führen, das verschiedenen Traditionen der Vergangenheit verpflichtet, aber infolge seiner Beschädigungen im 2. Weltkrieg nicht mehr original eingerichtet ist. Nach dem Besuch des Hauses und des kleinen Gartens holte uns der Bus ab und brachte uns zurück nach Plymouth, wo wir in der „Barbican“ genannten Altstadt zunächst Gelegenheit zu einer Mittagspause hatten. Danach folgte ein Besuch in der ältesten Gin-Destillery von Plymouth, in einem Kloster untergebracht, wo wir drei Gin-Erzeugnisse verkosten konnten. Der anschließende Besuch des Parkes „The Hoe“, durch zwei Leuchttürme und eine Statue des Piraten und Admirals Sir Francis Drake bekannt, verlief leider ein wenig enttäuschend: Infolge der Kronfeierlichkeiten war alles eingezäunt und mit Sichtblenden versehen. Dennoch konnten wir noch einen Spaziergang entlang der Küste und der Zitadelle genießen, bevor uns der Bus in unser schönes Golfhotel in Camelford brachte

Vierter Tag, Montag 6.6.2022: Bude – Boscastle – Tintagel

Wir begannen den Tag mit einem kleinen Extra-Ausflug in den Badeort Bude, in dessen Ortsteil Stratton, geprägt von einem alten Pub und mehreren reetgedeckten Häusern viele Pilcher Filme gedreht wurden. Auch das Zentrum von Bude weist innerhalb eines kurzen Spaziergangs Sehenswürdigkeiten auf, z.B. den Bude Canal und eine eigens als Blickfang im Seebad errichtete Burg. Dann ging es weiter zum Besuch im einstigen Hafen- und Piratennest Boscastle. Der winzige Ort wurde mit kleinen Häuschen im elisabethanischen Stil entlang einer Flussmündung errichtet. Häuser und Fluss enden an einem kleinen idyllischen Hafen, der im 16. Jh. ausgebaut worden war. Da seine Einfahrt in einen engen Felsspalt von See her so gut wie nicht zu erkennen ist, wurde der schluchtähnliche Hafen zu einem idealen Versteck und seine Kurve der Einfahrt und die danach angeordneten wellenbrechenden Hafenmauern aus Naturstein schützten ihn vor Sturmfluten geschützt. Von hier aus begann der größere Teil unserer Gruppe eine Wanderung entlang des Küstenpfades, der schöne Ausblicke auf die zerklüftete cornische Küste zeigt, aber nicht ganz leicht zu bewältigen ist. Nach deren Ankunft am Zielort Tintagel war der Treff mit den Nicht-Wanderern und der Besuch des auf einer Felseninsel, durch eine Schlucht vom Ort Tintagel getrennt liegenden Tintagel Castle vorgesehen. Hier wurde der Legende nach der sagenhafte König Artus geboren, dessen Sage ich den Reisegästen erzählt hatte. Während der Völkerwanderung und den Kämpfen gegen die in England eindringenden Germanenstämme, die das „dunkle Zeitalter“ genannt werden, hatten sich die Kelten unter einem Anführer namens Artus verbündet, der als Vorbild für alle Ritter im gesamten Mittelalter galt. Seit dem ersten britischen Geschichtsbuch von 1135 werden diese alten keltischen Geschichten um einen König und sein zauberkräftiges Schwert erzählt und die Artuslegende wurde zum Gegenstand zahlreicher höfischer Dichtungen. Artus, soll sich als rechtmäßiger König Britanniens legitimiert haben, indem er das Zauberschwert Excalibur aus einem Felsen zog, in den sein Vater es gestoßen hatte.Wir hatten herrliches Wetter beim Besuch dieser legendären Stätte und konnten von der imposanten Ruine, die sich über zwei Berggipfel mit inzwischen von einer Brücke überspannten Schlucht dazwischen erstreckt, phantastische Ausblicke auf Meer und Küstenlandschaft von Cornwall genießen. Von Tintagel kehrten wir in unser Hotel zurück.

Fünfter Tag, Dienstag, 7.6.2022: Prideaux Place – Padstow – Bolventor

Auch heute begannen wir den Tag mit einem kleinen Extra – dem Besuch des Fischerdorfes St. Isaac, dessen „Old School Hotel“ und alte Häuser bekannter Pilcher-Drehort war. Nach ein paar Minuten hier fuhren wir zu dem bekannten Fischereihafen Padstow, an dessen Stadtrand ein historisches Herrenhaus liegt, das bis heute seit hunderten von Jahren von der Eigentümerfamilie bewohnt wird. Bei einer liebevollen Führung lernten wir das „Prideaux Place“ kennen, das noch den Charme seiner Entstehung vom Ende des 16. Jh. aufweist. Anschließend spazierten wir durch Padstow und konnten etwas Freizeit in den kleinen Gässchen am Hafen verbringen. Dann haben wir in einem Restaurant nahe dem Hafen unser Mittagessen eingenommen und sind danach zur Trevone-Bay gefahren, einem der schönsten Sandstrände Cornwalls. Leider war das Wetter nicht besonders gut und so reichten eine halbe Stunde für einen Strandspaziergang. Die verbleibende Zeit nutzten wir zu einem kleinen Abstecher zu einem berühmten Pub, der bis in die Weltliteratur gelangt ist. Nahe Bolventor, am Rande des Bodmin Moores, liegt ein Pub mit dem Namen „Jamaica Inn“. Er diente als Schauplatz des gleichnamigen Romans von Daphne du Maurier, die ihn hier auch schrieb und die hier weitere Geschichten verfasste. Noch bekannter wurde diese „Schmugglerkneipe“ als Altmeister Alfred Hitchcock, 1939 hier ihren Roman verfilmte. Er lief in Deutschland als „Riff-Piraten“ (Originaltitel: “Jamaica Inn“; auch „Die Taverne von Jamaika“). Zwar ist der Pub heute leider etwas sehr „touristisch“ ausgestaltet, aber ein zünftiger Rum für jeden von uns brachte die nötige Einfühlung in die Schmuggler-Romantik.

Sechster Tag, Mittwoch, 8.6.2022: Mevagissey – Gardens of Heligan – Truro

Wir starteten den Tag mit einem Extra – einem Abstecher in den Fischerort Mevagissey, nur kurz neben unserem Hauptziel, den Gärten. Fischfang bildet hier in Mevagissey noch immer einen wichtigen Erwerbszweig und – trotz der vielen Touristen – haben die Gässchen rund um den geschäftigen kleinen Hafen des Dorfes und der alte Ortskern mit seinen schmalen, malerischen Gassen ihr urwüchsiges, anheimelndes und offenbar längst vergangenen Tagen entsprungenes Ambiente noch nicht verloren. Dann wurde es Zeit für die „Lost Gardens of Heligan“. Mit fast 400 Hektar ist er einer der bekanntesten und schönsten Gärten Englands, mit lange zurückreichender Geschichte. Neben einem riesigen, von Schluchten und Wildwuchs durchzogenen Landschaftsgarten gibt es einen Ziergarten und einen Nutzgarten. Auch hier wurden wir von einer netten Gästebetreung empfangen, die uns Gartenpläne aushändigte und Tipps für die Besichtigung gab. Nach dem Besuch kehrten wir alle in den Coffeeshop der Gartenanlage ein und genossen einen typischen cornischen Cream-Tea: Tea mit Milch und dazu „Scones“, leckere Mürbeteig-Brötchen, die mit Marmelade und Sahne bestrichen werden. Anschließend fuhren wir noch in das Städtchen Truro – die kleine Verwaltungshauptstadt Cornwalls und die südlichste Stadt Großbritanniens, die aufgrund ihrer Kathedrale „City“ genannt wird. Dieser Kathedrale – einem gewaltigen und schönen Bau der Neogotik, der 1910 fertiggestellt wurde – statteten wir erst einmal gemeinsam einen Besuch ab, bevor wir noch Zeit hatten, das Städtchen individuell zu begutachten. Am Abend erreichten wir unser Hotel in einem Vorort von St. Ives.

Siebter Tag, Donnerstag, 9.6.2022: Fakultativer Ausflug Scilly–Inseln

Die meisten Gäste nahmen heute an einem fakultativen Ausflug auf die Scilly-Inseln teil. Das ist ein Archipel von mehr als hundert Felseneilanden, von denen fünf bewohnt sind und gemeinsam etwa 2200 Einwohner haben. Eine Fähre, die zweimal am Tag von Penzance aus fährt, brachte uns in die Hauptstadt der größten Insel, Hugh Town. Dort mussten wir gleich weiter und umsteigen in ein kleines Boot, das uns zu unserem ersten Ziel, der zweitgrößten Scilly-Insel Tresco, brachte. Das Wetter war nicht gerade optimal, es nieselte und herrschte starker Seegang und so wurden die 40 Bootsminuten zur Tresco-Insel für viele von uns recht anstrengend. Tresco Abbey Gardens – eine aus einem alten Kloster entstandene Gartenanlage, war unser Ziel. Bei immer noch unangenehmen Wetter erreichten wir sie, aber für die Rückfahrt konnte ich einen Kleinbus chartern, so dass wir noch so früh auf die Hauptinsel zurückkamen, um dem Hauptort Hugh Town einen kleinen Rundgang zu widmen. Dann brachte uns die „Abendfähre“ nach Penzance zurück, wo uns der Bus abholte und zum Abendessen ins Hotel brachte

Achter Tag, Freitag, 10. 6. 2022: St.–Michaels Mount – Lizard Point – Lands End – St. Ives

Heute früh erreichten wir bald den Parkplatz direkt am Strand der Bucht von Marazion. Unser heutiges erstes Ziel lag im strahlenden Sonnenschein direkt gegenüber: St., Michaels Mount. Die Gezeiteninsel trägt, genau wie ihr französisches Gegenstück, der Mont St. Michel, ein ehemaliges Kloster, das hier zu einer Burg umgebaut wurde und nur bei Ebbe zu Fuß erreichbar ist. Weil sich täglich der Ebbe-Flut-Rhythmus um etwa eine Dreiviertelstunde verschiebt, musste ich mich vorher erkundigen, wann man trockenen Fußes über den gepflasterten Dammweg von Marazion zum St. Michael Mount gelangen kann. Heute war er für eine Stunde – zwischen 9 und 10 Uhr morgens offen und wir gelangten sicher hinüber. Freundlich von Gästebetreuern empfangen, konnten wir gleich ab 09.30 mit der Besichtigung beginnen – wohl wissend, dass wir nicht wieder würden zurücklaufen können. Bei Flut verkehren am englischen Sankt-Michaels-Berg aber Boote, die das Verlassen des „heiligen Berges“ ermöglichen würden. So verließen wir später den St. Michael’s Mount auf dem „Seeweg“, und hatten noch etwas Zeit, uns im Städtchen Marazion umzusehen, bevor wir uns wieder am Bus trafen. Danach war die Südspitze Cornwalls, Lizard Point , unser Ziel. Am Parkplatz des Ortes war jedoch für den Bus Schluss und wer wollte, konnte in Richtung Lizard-Klippen oder Leuchtturm laufen. . Anschließend wollten wir uns jedoch noch die weit bekanntere wild zerklüftete Südwestspitze Cornwalls - „Land’s End“ – ansehen. Sie gilt als der südwestlichste Punkt Großbritanniens und liegt sozusagen „entgegengesetzt“ zur Nordostecke John O’Groats, die ein Ziel bei einer unserer Schottland-Reisen bildet. Weithin sichtbar ist der auf einer Land’s End vorgelagerten Felseninsel stehende Longship Leuchtturm, der stets den Eindruck vermittelt, dass Sturm und Brandung ihn umtosen. Wirklich - Land’s End ist immer windig und hörbar schlägt die Brandung gegen die rötlichen Felsen der Landzunge. Nicht ganz so malerisch ist der touristisch ausgerichtete Themenpark hier, in dem Verschiedenes an Shows und Geschäften besucht werden kann. Wir hatten Zeit, bei schönem, aber windigem Wetter durch die Schönheiten der Klippenlandschaft zu laufen. Da noch etwas Zeit bis zu Hotel und Abendessen verblieb hatten, statteten wir noch dem malerischen Bade- und Fischerort St. Ives, nur wenig oberhalb unseres Hotels gelegen, einen Besuch ab. Er ist berühmt wegen seiner Sandstrände und erfreut sich großer Beliebtheit bei in- und ausländischen Touristen. Wegen der engen Straßen rings um den malerischen Hafen wird man vom außerhalb befindlichen Busparkplatz ins Zentrum „geshuttelt“.

Neunter Tag, Samstag 11.6.2022: Eden Project – Dartmoor – Bristol

Vormittags begann schon unsere „Heimfahrt“ aus dem Südwesten Großbritannens zum Rückflug ab London. Unser erstes Ziel war das berühmte „Eden Project“, gelegen nahe der südkornischen Stadt St. Austell. Hier wurde auf fast 50 Hektar eines ehemaligen Kaolintagebaues einer der größten und bekanntesten botanischen Gärten Großbritanniens angelegt, der vor der Corona-Epidemie jährlich etwa eine Million Besucher zählte. Mehrere blasenartig aus der bunten Gartenlandschaft in der alten Grube herausragende Gewächshaus-Kuppeln simulieren verschiedene Klimazonen und beherbergen deren typische Pflanzen. Die Kuppeln bestehen aus einem besonderen Kunststoff, der auch eine Rolle für menschliche Siedlungen auf Mond oder Mars spielen könnte. Seit 2001 beeindruckt das ständig weitergeführte Projekt die Besucher und hat auch uns sehr begeistert. Bis zum frühen Nachmittag verbrachten wir Zeit in der botanischen Vielfalt, bevor wir unseren Weg zum heutigen Zielort Bristol in nordöstlicher Richtung fortsetzten un d Cornwall wieder in Richtung Devon verließen. Unterwegs gab es einen ausgedehnten Fotostopp in Tavistock. Da wir die in Plymouth versprochene Francis-Drake Statue nicht sehen konnten, nahmen wir die Gelegenheit wahr, das in seiner Geburtsstadt Tavistock aufgestellte Duplikat zu fotografieren und noch einen Bummel durch die Stadt anzuschließen Dann setzten wir unseren Weg nach Westen fort und begannen als letztes kleines Extra der Fahrt die Durchfahrt durch das bekannte Dartmoor. Englands berühmtestes Stein- und Sumpfgebiet ist aber kein flaches Wald- und Wiesengebiet, sondern eine Hügellandschaft innerhalb eines 650 km² großen Granitmassives. Neben Hügeln und Tälern gibt es vor allem im Kern des Gebietes ebene, überwiegend mit Farnen und Heidekraut bewachsene Flächen mit steinigen Bachläufen dazwischen , die immer wieder von sogenannten „Tors“, flachen Wiesenhügeln mit Granitfelsbildungen, überragt werden. Charakteristisch für das Gebiet sind auch die sogenannten Clapper bridges, die schon in der Bronzezeit aus dünnen Granitplatten erbauten Brücken über Bäche und Flüsse. Die größte von ihnen findet man in Postbridge, wo wir auch wieder einen ausgedehnten Foto- und Toilettenstopp einlegten. Das Dartmoor entbehrt nicht einer gewissen Mystik, was sich in vielen Romanen und Legenden, z.B. der Erzählung vom „Hund von Baskerville“ des Arthur Conan Doyle, niederschlug, Am Abend erreichten wir unser Hotel in Bristol, wo wir nach dem Abendessen rasch zu Bett gingen, denn wir mussten früh aufstehen

10. Tag, Sonntag, 12.6.2022: Heimreise Bristol – London – Dresden

Mit Lunchpaketen statt Frühstück ausgerüstet fuhren wir früh zum Flughafen London, den wir über drei Stunden vor dem ersten Rückflug erreichten – genau richtig, denn der Check-in dauerte eine ganze Weile. Die meisten von uns legten dann die Strecke von Frankfurt nach Hause mit dem Zug zurück, da sich die Flugstreichungen der Lufthansa auswirkten.

Schlusswort

Wie immer nach solchen Reisen nimmt man nicht nur viele Fotos mit. sondern hat vor allem vor allem Erinnerungen an schöne Stunden und besonders Sehenswertes im Gepäck. Bestimmt war auch dies für viele unserer Gäste nicht der letzte Besuch im Vereinigten Königreich – und vielleicht bin auch wieder mit Ihnen dabei.

Viele Grüße, bleiben Sie gesund und reiselustig!
Ihr Reiseleiter Dr.Michael Krause

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